Don't forget where you belong

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Niall P.o.v.

Mit meiner Gitarre liess ich mich in den Sand fallen und sah eine Weile raus aufs Meer.  Die Sonne war bereits dabei unter zu gehn, was den Horizont  in ein leichtes Rot tauchte.  Ich griff nach meiner Gitarre und liess meine Finger über die Saiten gleiten. Ein gutes Gefühl durchfuhr mich und ich musste lächeln. So lange hatte ich nicht mehr Gitarre gespielt...

Ich war erst vor einer Woche mit meinen Eltern hier her gezogen. Ich kannte noch niemanden, was mich ziemlich belastete. Seit ich davon wusste, dass wir umziehn würden, hatte ich die Gitarre in die Ecke gestellt. Also war es nun etwa vier Monate her, dass ich gespielt hatte. Und ich hatte es vermisst. Ich sah mich etwas um und stellte fest, dass ich alleine am Strand war, doch darüber war ich froh, denn so konnte ich in aller Ruhe Gitarre spielen. Ich fing einfach an zu spielen, ohne irgend ein Lied im Kopf zu haben. Irgendwann formten sich in meinen Gedanken plötzlich Worte zu einem Text zusammen und ich begann leise vor mich hin zu singen. Nach einer Weile packte mich dann die Musik und ich begann mit voller Überzeugung zu singen.

"Don't forget where you belong.. Home.
Don't forget where you belong.. Home.
If you ever feel alone.. Don't
You were never on your one.
And the proof is in this song.." lächelnd beendete ich den Song frühzeitig. Sowas hatte ich öfters, dass mir plötzlich ein Text in den Sinn kommt und ich einfach darauf los singe.

"Wow.. Ein sehr schöner Song" hörte ich eine Stimme und drehte mich erschrocken um. Hinter mir stand ein Junge, etwa in meinem Alter, und lächelte mich an. Er setzte sich neben mich.

"Danke"

"Von wem ist der?" fragte er. Schmunzelnd legte ich die Gitarre zur Seite.

"Von mir." Der Junge neben mir sah mich erstaunt an.

"Du hast den geschrieben? Wow, du bist echt talentiert und hast übrigens eine wunderschöne Stimme." Mir auf die Lippe beissend wand ich meinen Blick ab, da ich bereits merkte, wie ich rot wurde. "Ich bin Liam." stellte sich der Junge vor und ich sah ihn nun wieder an.

"Niall"

"Bist du neu hier? Ich hab dich noch nie gesehn." stellte er fest und ich nickte.

"Ich bin vor einer Woche aus Irland her gezogen." Liam lachte.

"Das merkt man sofort. Dein Akzent ist nicht zu verwechseln" grinste er. Ich konnte nicht anders als auch etwas zu lachen.  Eine Weile lang unterhielten wir uns , doch irgendwann wurde es zu kalt, weshalb wir den Strand verliessen. Nun standen wir vor meiner Tür und ich wollte mich einfach nicht von ihm verabschieden. Ich mochte ihn sehr. Er war ein  sehr interessanter Mensch und ich wollte ihn näher kennen lernen.

"Also.. Ähm.. Möchtest du vielleicht- also nur wenn du willst- ähm.. Noch mit rein kommen?" stotterte ich vor mich hin und Liam nickte lächelnd. Gemeinsam gingen wir rein. Da meine Eltern bereits schliefen mussten wir leise sein und schlichen langsam die Treppe hoch als plötzlich die Tür von Mum und Dads Schlafzimmer auf ging.

"Niall? Du kommst ziemlich spät.." stellte sie verschlafen fest. Sie rieb sich über die Augen und sah dann Liam an welcher sich leicht hinter mir versteckte, was echt niedlich war.
"Wer ist das?"

"Ähm.. Das ist Liam. Wir haben uns am Strand getroffen." stellte ich ihn vor  und Mum nickte.

"Macht keinen Unsinn. Und Niall, du weisst was das Thema mit den Krankheiten angeht." murmelte sie und schon verschwand sie wieder im Zimmer. Ungläubig starrte ich sie an. Das hatte sie jetzt aber nicht wirklich gesagt oder? Und dann auch noch vor Liam!

"Wow deine Mum ist.. Direkt." stellte Liam fest und ich nickte bloss. Ich zog ihn mit in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett.

"Tut mir leid, dass du das hören musstest vorhin." murmelte ich. Liam liess sich lachend neben mich fallen.

"Kein Problem. Recht hat sie ja, mit Krankheiten ist nicht zu spassen." grinste er. Ich nickte bloss. Über solche Themen sprach ich nicht gern. "Deine Mutter weiss also dass du schwul bist?" fragte er und ich nickte erneut. "Meine weiss es nicht.. Ich hab angst vor ihrer Reaktion."

"Warum? Macht sie den Eindruck, dass sie dich verurteilen würde?" fragte ich. Liam schüttelte den Kopf.

"Das nicht.. Aber sie erzählt mir immer, wie gerne sie doch Enkelkinder haben will.."

"Aber Liam, du hast zwei Schwestern. Auch die können deiner Mutter Enkel schenken. Ausserdem gibt es auch noch Adoption." Eine Weile unterhielten wir uns über das Thema, schliesslich sah Liam dann ein, dass er keinen Grund hatte, sich vor dem Outen zu fürchten. Wir unterhielten uns noch bis spät in die Nacht hinein, bis wir schliesslich einschliefen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und spürte schon einen Arm um meine Hüfte. Lächelnd drehte ich mich auf die andere Seite und sah in Liams Augen.

"Guten Morgen" flüsterte er. Eben so leise erwiederte ich mit einem 'Morgen' und kuschelte mich an seine Brust. Ich sog seinen Duft ein und wurde vom ersten Moment an süchtig danach. Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Er war einfach perfekt. Da mein Ohr direkt über seinem Herz war konnte ich hören, wie schnell es schlug und lächelte. Ob ich sein Herz wohl so zum Schlagen brachte, wie er meines? Leicht hob ich den Kopf an und sah zu ihm hoch. Er lächelte leicht auf mich hinab. Ich nahm meinen Mut zusammen und legte sanft meine Lippen auf seine. Es war nur ein kurzer Kuss. Kaum zwei Sekunden. Und trotzdem kribbelte alles in mir wie verrückt.  Als Liam nichts erwiederte wollte ich mich aus seinen Armen lösen und so schnell ich konnte weg rennen, doch er verstärkte seinen Griff. Seine Finger legten sich um mein Kinn und zwangen mich ihn anzusehn.

"Das war schön aber..." fing er an. Na toll.. Jetzt kam auch noch ein 'aber'. "aber es war viel zu kurz" und mit diesen Worten legte er seine Lippen erneut auf meine. Diesmal entstand ein längerer und leidenschaftlicher Kuss.   "Willst du mein Freund sein?" fragte Liam als wir uns voneinander lösten.

"Nichts lieber als das."

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt