Niam Horayne One Shots

Liebes Tagebuch...

Liam P.o.v.

"Niall?" rief ich durch unsere gemeinsame Wohnung. Niall und ich teilten uns die Wohnung bereits seit die Band gegründet wurde, genau so wie Harry und Louis. Zayn wollte lieber für sich alleine sein.

"ja?" hörte ich Niall aus seinem Zimmer rufen. Traurig senkte ich meinen Blick zu Boden. Früher wäre er strahlend aus seinem Zimmer gekommen und hätte mich gefragt warum ich ihn rief während er mich umarmte. Aber seit Monaten tat er das nicht mehr. Auch sonst zog er sich ziemlich zurück. Ich hab oft versucht ihn darauf anzusprechen, jedoch meinte er nur, dass er einfach gerade viel nach dachte und dass ihm die vielen Gedanken zu viel wurden. Deshalb hatte ich nun eine Idee. Ich hatte ihm ein Tagebuch gekauft. Klar, mädchenkram, würden jetzt einige sagen, aber vielleicht half es ihm ja wenn er seine Sorgen aufschrieb.

"Kommst du mal bitte her? Ich hab was für dich." Normalerweise käme jetzt sofort die Frage ob es was zu essen war, aber heute nur ein "Hab keine Zeit". Seufzend nahm ich das Buch und ging zu ihm ins Zimmer. Er sass gerade auf seinem Bett mit dem Laptop auf dem Schoss und sah mich erschrocken an als ich in sein Zimmer stürmte. Den Laptop klappte er sofort zu und legte ihn zur Seite.

"Ich hab gesagt, dass ich keine Zeit hab Liam"

"Und ich hab gesagt, dass ich etwas für dich hab. Also hier." ich hielt ihm das Tagebuch hin und er sah mich fragend an.

"Was soll ich mit nem Buch?" fragte er.

"Das ist ein Tagebuch. Du sagtest doch, dass dir deine Gedanken und Sorgen zu schaffen machen, also hilft es vielleicht wenn du sie aufschreibst.." Zögernd nahm Niall das Buch und blätterte etwas durch die leeren Seiten.

"Na gut.. Versuchen schadet ja nichts. Danke Liam" gab er sich schliesslich seufzend geschlagen. Ich wollte ihn umarmen als er einfach seine Beine anzog und das Buch aufschlug. "Am besten ich fange gleich damit an." sagte er schnell und nahm den Stift, der am Buch befestigt war.

"Ähm.. okay." murmelte ich und verliess sein Zimmer. Es tat furchtbar weh, dass er mich so wegstiess. Wir hatten uns seit etwa zwei Monaten nicht mehr umarmt! Auch nicht gekuschelt während wir gemeinsam einen Film ansahen, was auch immer seltener der Fall war. Er liess mich einfach nicht mehr an ihn ran und ich machte mir richtig Sorgen um meinen kleinen Iren. Dass er mich weg stiess machte  es noch schwieriger für mich ihm endlich zu gestehn, wie sehr ich ihn doch mochte. Naja, mochte passte nicht so ganz, ich liebte ihn. Aber wie sollte ich ihm das bitte sagen, wenn ich ihn noch nicht mal umarmen kann?

"Liam ich geh joggen!" hörte ich Niall nach einigen Minuten rufen. Noch bevor ich antworten konnte hörte ich die Haustür zu fallen und ich war alleine. Und was sollte ich jetzt so alleine tun? Seufzend schaltete ich den Fernseher an, jedoch merkte ich schon nach kurzer Zeit dass nichts gutes kam und machte ihn wieder aus. Seufzend sah ich mich im Wohnzimmer um bis mir einfiel, dass ich eigentlich mal wieder in Nialls Zimmer putzen könnte. Da war ich nämlich seit etwa einem Monat nicht mehr drin um sauber zu machen weil Niall mich ja nie rein liess wenn er da war. Also nutzte ich die Gelegenheit, schnappte mir den Staubsauger und begann sein Zimmer zu putzen. Jedoch wurde ich bereits nach wenigen Minuten davon abgelenkt, weil mir sein Tagebuch, welches auf dem Nachttisch lag, auffiel. Sollte ich wirklich? Schliesslich wollte ich ihm ja helfen, also wäre es ja kein ausspionieren oder so was in der Art. Kurzerhand entschloss ich mich sein Tagebuch zu lesen und setzte mich damit auf sein Bett.

'Liebes Tagebuch...

Es ist schon wahninnig, dass ich bereits ein Tagebuch schreibe nur wegen meinen blöden Gefühlen. Liam meinte aber, es würde helfen, also warum nicht? Schliesslich hat Liam eigentlich immer recht. Er ist halt einfach schlau. Ach was rede ich da? Er ist nicht nur schlau, er ist einfach perfekt. Ich meine, nurschon seine fürsorgliche Art. Ich weiss gar nicht wie oft am Tag er mich fragt, wie es mir geht. Dann ist da das Verantwortungsbewusste, der Daddy, in ihm. Er  sorgt sich einfach immer um mich und die Jungs und wenn wir mal was aushecken versucht er uns daran zu hindern und uns beizubringen, dass es gefährlich sein könnte oder so. Würde ich jede einzelne gute Eigenschaft an Liam aufzählen, würde ich das ganze Buch voll bringen, aber dafür habe ich keine Zeit.
Ich frage mich schon seit Monaten wie ich Liam endlich gestehen sollte, dass er einfach alles für mich war. Er war mein Leben. Meine grosse Liebe. Ich liebe ihn so sehr, aber wie bitteschön soll ich ihm das beibringen? Er würde mich hassen, mich vielleicht sogar schlagen, mich aus der Wohnung schmeissen, womöglich sogar aus der Band. Das will ich nicht."

"LIAM! WAS ZUR HÖLLE MACHST DU DA?!" hörte ich Niall plötzlic schreien und warf vor Schreck das Buch weg. Niall stand im Türrahmen und sah mich total geschockt an. Ich sah jedoch, wie sein Gesicht ganz langsam einen roten Ton annahm und das war kein gutes Zeichen, denn das bedeutete, dass er ganz schön wütend war.

"Niall hör zu ich-"

"Nein Liam jetzt hörst du mir mal zu! Ich hab dir vertraut Liam!! Wie kannst du es wagen einfach mein Tagebuch zu lesen? Ich dachte du wolltest mir damit helfen meine Sorgen los zu werden aber anscheinend hast du das bloss ausgenutzt damit du rausfinden konntest, was mich bedrückt! Verdammt Liam, was soll der Mist?! Ich dachte du wärst mein bester Freund!" schrie er mich an und jetzt platzte auch mir der Kragen.

"Bester Freund?? Du nennst mich deinen besten Freund obwohl du mich dich nicht mal umarmen lässt? Verdammt Niall ist dir klar, dass wir uns immer mehr auseinander leben? Ich krieg kaum mehr was von dir mit, ausser wenn wir essen und dann verkriechst du dich wieder in dein Zimmer. Ausserdem hab ich das nicht als Vorwand benutzt um rauszufinden warum du so komisch bist, ich hab bloss-"

"Ach jetzt bin ich also auch noch komisch?!" unterbrach er mich.

"Niall, so war das nicht gemeint!"

"Achja? Wie war es dann gemein? Komm schon, gib es zu. Du findest mich jetzt eklig und scheisse weil ich schwul bin. Noch dazu würdest du mir warscheinlich gerade am liebsten eine Kugel in den Kopf jagen weil ich in dich verliebt bin-"

"Niall-" begann ich und stand auf.

"Nein!" schrie Niall und rannte ins Badezimmer. Ich konnte das Schloss knacken hören und versuchte vergeblichst die Tür aufzumachen.

"Niall mach auf! Sofort!"

"Warum? Damit du mich verprügeln kannst? Nein danke!" schrie er und ich konnte etwas scheppern hören.

"NIALL WAS MACHST DU DA DRIN?!" rief ich total voller Panik. Was wenn er sich gerade etwas antat?

"Kann dir doch egal sein!" schrie Niall. Ich konnte hören dass er weinte und musste selbst auch weinen. Was machte ich hier? Niall sass da drin im Badezimmer, tat sich selbst vielleicht gerade etwas an, während ich hier draussen stand und nichts tat. Ich trat einige Schritte von der Tür zurück und stürmte dann auf die Tür zu. Sofort knallte diese auf und ich sah Niall am Boden sitzend, umgeben von Scherben, vom zerbrochenen Spiegel. Eine der Scherben hielt er in der Hand und war gerade dabei an seinem Handgelenk rumzukratzen während immer wieder Tränen darauf tropften.

"Bist du wahnisnnig?" fragte ich und riss ihm die Scherbe aus der Hand, wobei ich mich selbst etwas schnitt, doch das ignorierte ich erstmal.

"Lass mich doch einfach machen!" schrie Niall mich an und wollte gerade noch etwas sagen, doch ich legte meine Hände an seine Wangen und presste meine Lippen gegen seine. Nach kurzem Zögern erwiederte Niall den Kuss und schlang seine Arme um meinen Hals. Vorsichtig löste ich mich von ihm und sah ihm tief in die Augen.

"Schau mich an Niall." sagte ich und er sah etwas zögernd in meine Augen. "Ich liebe dich! Verstehst du das? Ich liebe dich du kleiner süsser Ire. Und ich will dich nie wieder weinen sehn, verstanden? Ausser es sind Freudetränen. Aber bitte, weine nie wieder. Und versuch auch nie wieder dir etwas anzutun, das könnte ich nicht ertragen." sagte ich und strich über seine Wange. Niall lächelte etwas und strich sich über die Augen. 

"Danke Liam." flüsterte er. Ich legte meine Arme um ihn und stand auf. Darauf achtend, nicht auf Scherben zu stehn verliess ich mit ihm zusammen das Badezimmer, doch als Niall meine Hand sah stürmte er sofort wieder rein und kam mit Verbandszeug zurück. Lachend setzte ich mich auf sein Bett und liess mir von ihm die Hand verarzten, was zwar etwas komisch rauskam, aber ich liess es so wie es war, weil die Person die ich liebte es gemacht hatte.