Rose

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Einigen Schweizern wirds vielleicht eeetwas bekannt vor kommen ;)

Liam P.o.v.

Mein Boss hatte mir mal wieder die Aufgabe gegeben, eine Rose, an der eine Visitenkarte unseres Blumengeschäfts hing, zu verkaufen, weshalb ich in ein Cafe ging und die übliche Nummer abzog. Ich sah mich erstmal im Cafe um, schliesslich fand ich einen Jungen, etwa in meinem Alter. Er hatte schwarze Haare, einen Dreitagebart und sah ziemlich betrübt aus, während er in seinem Kaffee rum rührte. Also setzte ich mich zu ihm an den Tisch und streckte ihm die Rose entgegen.

"Na du hübscher?" sagte ich lächelnd. Der Junge sah mich an, dann die Rose und schliesslich wieder mich.

"Wie bitte?" fragte er ungläubig. 

"Eine schöne Rose für einen wunderschönen Mann" flirtete ich. Etwas schmunzelnd nahm er die Rose entgegen und sah sie lächelnd an.

"Wie kann ich dir dafür nur danken?" fragte er. Ich streckte ihm meine offene Hand entgegen.

"Macht 5 £" sofort sah der Junge mich enttäuscht an und drückte mir die Rose wieder in die Hand.

"Blödes Arschloch" fauchte er, bevor er aufstand und aus dem Kaffee ging. Seufzend stützte ich meine Ellbogen auf dem Tisch ab und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wie ich meinen Job doch hasste! Ich wollte diesen Mist nicht mehr abziehn! Ich sah mich erneut im Cafe um. Mein Blick blieb bei einem blonden Jungen hängen, bei dem man bereits ziemlich deutlich einen braunen Haaransatz sehen konnte. Ich konnte sehn wie eine Träne von seiner Nasenspitze tropfte und in seinen Kaffee fiel. Bei dem Anblick zerbrach mein Herz. Ich wusste nicht wieso, aber der Junge löste in mir das Gefühl aus, ihn beschützen zu müssen. Ich sah die Rose an und dann den Jungen. Kurzerhand riss ich die Visitenkarte von der Rose und legte sie einfach auf den Tisch, bevor ich aufstand und zu dem Jungen rüber ging. Die Rose legte ich einfach auf den Tisch.

"Hey, ist alles in Ordnung bei dir?" fragte ich und legte meine Hand auf seinen Rücken. Erschrocken zuckte der Junge zusammen und sah mich aus verweinten Augen an. Schnell wischte er die Tränen von seiner Wange und lächelte mich mühevoll an.

"ja.. Alles gut." sagte er, doch ich konnte ihm ansehn, dass er log

"Du hast geweint. Wenn alles in Ordnung wäre, dann hättest du nicht geweint." sagte ich sanft. Der Junge sah auf seinen Kaffee und schniefte etwas. Ich konnte ein ganz leichtes Nicken vernehmen. 

"Was hältst du davon, wenn ich dich zu einem Kaffee bei mir zu Hause einlade? Ich denke, es ist nicht so toll für dich in der Öffentlichkeit zu weinen und bei mir kannst du alles raus lassen." der Junge zögerte etwas, nickte dann aber und lächelte mich schwach an. 

"Die hier ist übrigens für dich" sagte ich und streckte ihm die Rose hin. 

"Oh wow.. Da-danke" flüsterte er. Ich stand auf und streckte ihm lächelnd meine Hand entgegen. Es dauerte einen Moment, bis er seine in meine legte und mit mir zusammen das Cafe verliess. Einige Minuten gingen wir schweigend nebeneinander her, bis ich die Stille brach.

"Ich bin übrigens Liam."

"Niall.." stellte er sich ebenfalls vor. Ich lächelte. Der Name gefiel mir und er passte auch zu ihm.

"Schöner Name" sprach ich meine Gedanken aus. Niall wurde etwas rot und sah verlegen auf den Boden vor sich. "Hier wohne ich" sagte ich als wir vor meiner wohnung ankamen. Ich schloss die Tür auf und wir traten beide ein. Niall sah sich etwas um während er seine Schuhe und Jacke auszog.

"Schöne Wohnung" lächelte er.

"Danke. War ein ziemliches Stück Arbeit.."

"Warum?"

"Ach, nicht so wichtig. Wir sind ja hier um darüber zu reden warum du vorher geweint hast. Komm" ich streckte ihm wieder meine Hand hin, die er auch sofort ergriff. Ich zog ihn mit ins Wohnzimmer. Wir setzten uns aufs Sofa und ich bot ihm erstmal den versprochenen Kaffee an, den ich ihm dann auch holte. Kaum sass ich wieder auf dem Sofa begann Niall auch schon zu erzählen. Er erzählte mir, dass heute vor genau zwei Jahren sein Freund, Jake, gestorben war. Er hatte einen Autounfall und verstarb noch am Unfallort. Während er erzählte brach er wieder in Tränen aus und ich nahm ihn beschützend in den Arm. Es zerbrach mir das Herz ihn so zu sehn. Denn in den wenigen Stunden in denen ich Niall nun kannte, war er mir schon sehr ans Herz gewachsen. Ich konnte schon sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte, es war Liebe auf den ersten Blick. Bisher hatte ich noch nie daran geglaubt, aber Niall war einfach perfekt und ich konnte meine Gefühle für ihn einfach nicht verleugnen.

"Danke fürs Zuhören Liam.." sagte Niall nachdem er mir alles erzählt hatte und nun auch aufgehört hatte zu weinen.

"Nichts zu danken" lächelte ich und nahm ihn nochmal in den Arm. Den ganzen Tag blieb Niall noch bei mir. Wir unterhielten uns über alles was uns gerade in den Sinn kam. Es stellte sich heraus, dass wir tatsächlich sehr viel gemeinsam hatten. Wir lachten viel und es kam mir bereis vor, als würde ich ihn schon seit Jahren kennen. Spät abends merkten wir dann, dass es bereits ziemlich spät war und dass er vermutlich langsam mal nach Hause gehn musste. Nur ungern standen wir beide auf und gingen zur Tür. Wir tauschten schnell noch unsere Handynummern aus um in Kontakt zu bleiben. Niall zog seine Schuhe und seine Jacke an und öffnete dann die Tür schonmal. Er drehte sich zu mir und umarmte mich nochmal lange.

"Weisst du Liam... Ich hätte nie gedacht, dass ich mich nach der Sache mit Jake nochmal in jemanden verlieben könnte.. Aber ich merke, dass ich gerade dabei bin es zu tun." lächelte Niall und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange. "Bis dann Li" damit drehte er sich um und ging die Treppen runter. Total erstarrt blieb ich in der Tür stehn und sah ihm hinterher. 

"Niall warte!" rief ich als ich mich aus meiner Starre löste. Schnell rannte ich ihm hinterher und kam auch bald bei ihm an. 

"Gehst du morgen Abend mit mir aus?" fragte ich ausser Atem. Niall begann zu strahlen und umarmte mich.

"Gerne" lächelte er. Lange blieben wir noch voreinander stehn, bis ich endlich den Mut aufbrachte meine Hände an seine Hüfte zu legen und ihn sanft zu küssen.

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt