"Geh nicht"

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Niall P.o.v.

Liam und ich sassen am Flughafen und warteten darauf, dass sein Flug aufgerufen wurde. Er musste für drei Wochen beruflich nach LA fliegen. Ich wollte nicht dass er ging, wie sollte ich es denn drei Wochen ohne meinen Liam aushalten?! Keine Chance, ich würde sterben in der Zeit! Ich schlang meine Arme um Liam und kuschelte mich an seine Seite.

"Geh nicht." murmelte ich traurig und Liam strich mir über den Rücken.

"Baby ich muss gehn. Sonst werde ich gefeuert" seufzte Liam. Die Tränen stiegen in mir hoch und ich drückte mein Gesicht gegen Liams Arm.

"Ich will aber nicht, dass du weg gehtst. Drei Wochen sind so lange." schluchzte ich und Liam drückte mich fest an sich bevor er mir die Tränen aus dem Gesicht strich und mir direkt in die Augen sah.

"Ich weiss, dass es hart wird. Aber ich werde dich jeden Tag anrufen und dir sagen wie sehr ich dich doch liebe. Ich will ja auch nicht gehn, aber du weisst, dass ich nicht anders kann. Ich brauche diesen Job. Wir brauchen diesen Job." sagte Liam. Seine Hände legte er auf meinen leicht gewölbten Bauch in dem seit einigen Monaten ein kleines Baby heran wuchs.

"Versprich mir, dass du mich wirklich jeden Tag anrufst" schluchzte ich und Liam hauchte einen Kuss auf meine Lippen.

"Versprochen" hauchte er. Ich drückte mich wieder an seine Brust und liess den Tränen freien Lauf. Er hatte recht, wir brauchten das Geld, sonst hätten wir keine Chance uns um das Baby zu kümmern. Und ich hatte meinen Job gekündigt als ich jeden Morgen gekotzt habe.

"Flug 208 nach Los Angeles ist bereit zum Boarding. Wir bitten alle Passagiere an Bord." erklang es nach wenigen Minuten bereits durch die Lautsprecher und ich drückte mich fester an Liam.

"Geh nicht" flüsterte ich, wiederholte es immer wieder, bis Liam mich leicht von sich weg drückte.

"Baby, ich werde dich anrufen okay? Ich liebe dich" sagte er und küsste mich sanft. Ich erwiederte den Kuss nur schwach, da mich immer wieder Schluchzer unterbrachen.

"Ich muss jetzt los. Du wirst mir fehlen" sagte er und hauchte mir noch einen Kuss auf die Lippen bevor er seine Hand aus meiner löste und sich in die Schlange stellte. "Ich liebe dich!" rief er mir noch zu bevor er in der Schlange verschwand und ich von Tränen überströmt den Flughafen verliess. Ich nahm mir ein Taxi und liess mich nach Hause fahren. Immer noch weinend kam ich dort an und bezahlte den Fahrer. Ich schlurfte in Liams und meine Wohnung rein und ging ins Schlafzimmer. Aus dem Schrank kramte ich mir ein Shirt von Liam und zog es mir über, bevor ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa setzte und den Fernseher anmachte. Gerade kamen die Nachrichten die ich gelangweilt verfolgte, bis ein Report unterbrochen wurde.

"Soeben haben wir eine Meldung bekommen. An der Küste Irlands ist ein Flugzeug der Delta Air Lines auf dem Weg nach Los Angeles kurz nach ihrem Start vor einer Stunde abgestürzt. Die Ursache ist noch nicht klar. Der Absturz forderte mehrere Todesopfer, einige Passagiere werden noch vermisst. Mehr dazu später." sagte die Nachrichtensprecherin. Föllig überfordert starrte ich sie an. Das durfte nicht wahr sein. Das war Liams Flugzeug!

"Nein.." flüsterte ich und fiel vor dem Sofa auf die Knie. "Nein.. Nein! NEIN!" mit jedem Mal wurde ich lauter. Die Tränen strömten aus meinen Augen wie Bäche und ich schlug wütend auf den Boden ein bis ich schliesslich kraftlos hinfiel und schluchzend an die Decke schaute.

"Nein.. Warum.." flüsterte ich schwach und schlüttelte leicht den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein. Liam war mit dem Flugzeug abgestürzt. Vermutlich war er unter den Toten... Ich hätte ihn niemals gehen lassen dürfen. Niemals. Vorsichtig rappelte ich mich aus und ging in den Garten raus. Es regnete in Strömen, was mich jedoch nicht gross störte. Ich liess mich auf der Wiese auf die Knie fallen.

"WIESO?!" schrie ich mit dem Blick auf den Himmel gerichtet. "Wieso nimmst du ihn mir weg?! Warum tust du mir das an? Warum tust du ihm das an!? Er war der tollste Mensch auf Erden und du musstest ihn mir weg nehmen?! Warum?! Was hab ich dir getan?" Schrie ich verzweifelt und fiel erneut auf dem Grund zusammen als mich die Tränen wieder so stark überrannten. Schluchzend rollte ich mich zusammen und fuhr mir immer wieder durch die Haare.

"Niall!" hörte ich seine Stimme. Jetzt hörte ich sogar schon Stimmen. Ich sollte mich selbst in die Psychiatrie einweisen. "Niall! Wo bist du?!" hörte ich ihn wieder.

"HÖR AUF!" schrie ich. In der Hoffnung die Stimme in meinem Kopf würde verschwinden.

"Niall, was machst du hier draussen! Du erkältest dich noch!" rief er wieder und kurz darauf spürte ich Arme um mich herum und ein vertrauter Duft stieg mir in die Nase. Erschrocken riss ich die Augen auf als ich hochgehoben wurde.

"L-Liam?" fragte ich stotternd und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Er war da. Wie war das möglich? Bildete ich mir das nur ein? Nein, er trug mich tatsächlich rein und setzte mich im Badezimmer in der Badewanne ab, bevor er ein Tuch holte und mich damit abtrocknete.

"Liam, wa-was machst du hier?" fragte ich immernoch verwirrt.

"Ich bin nicht geflogen. Niall, ich kann dich nicht verlassen. Ich liebe dich und ich will immer an deiner Seite sein, jede Minute meines Lebens." sagte Liam während er mir meine Kleider auszog und warmes Wasser in die Wanne laufen liess, welches mich wieder etwas wärmte. Überglücklich fiel ich Liam um den Hals und begann wieder zu schluchzen.

"Hey, was ist denn los mein Kleiner?" fragte er lachend und legte seine Arme um mich.

"L-Li ich dachte du wärst tot" schluchzte ich und wischte mir die Tränen weg. Liam löste sich von mir und sah mich überrascht an.

"Tot? Warum?"

"Hast du es noch nicht gehört? Dein Flieger ist kurz nach dem Start abgestürzt und hat mehrere Todesopfer gefordert" erklärte ich und Liam wurde blass. Er schüttelte kurz den Kopf und kam vermutlich wieder zu sich.

"I-Ich.. Nein, das hab ich nicht mit bekommen.. Ich war zu beschäftigt damit etwas sehr wichtiges zu kaufen." sagte er und ich sah verwirrt zu ihm hoch. Was hatte er denn noch gekauft?

"Liam ging neben der Badewanne auf die Knie und holte aus seiner Jackentasche ein kleines Kästchen.

"Heirate mich Niall." sagte er und zum erneuten Male flossen mir Tränen die Wangen hinunter. Ich sah den Ring im Kästchen an und hielt von alleine meine Hand vor meinen Mund. Der Ring war unglaublich. So wunderschön, einfach perfekt.

"Ja! Natürlich heirate ich dich!" sagte ich als ich mich vom Schock etwas erholt hatte und viel ihm erneut um den Hals, wobei er beinahe in die Wanne fiel. Glücklich strahlend presste ich meine Lippen auf seine. Bestimmt tausend Küsse gab ich ihm, bevor ich mir wieder von ihm löste und ihn anstrahlte. Liam steckte mir den Ring an den Finger. Während ich den Ring betrachtete zog er sich aus und setzte sich zu mir in die Wanne. Er zog mich zwischen seine Beine und ich lehnte gegen seine Brust. Unsere Finger verschränkten sich, Liams Lippen legten sich in meine Halsbeuge und ich war einfach nur noch glücklich Liam genau jetzt, in diesem Moment bei mir zu haben.

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt