Niam Horayne One Shots

Notarzt

Niall P.o.v

Erschöpft stempelte ich meine Karte aus und wischte mir über die verschwitzte Stirn. Endlich Feierabend. Und noch viel besser: endlich Urlaub!  Ich hatte jetzt seit knapp einem Jahr keine Ferien mehr weil einfach immer Not am Mann war. Jetzt da die neuen endlich eingearbeitet waren, bekam ich meine Ferien. Vier Wochen lang durfte ich mich jetzt ausruhen und erholen! Ich schulterte meinen Rucksack und machte mich auf den Heimweg. Heute Mittag dachte ich noch, es sei eine gute Idee mal zu laufen und nicht das Auto zu nehmen. Dabei hatte ich jedoch nicht bedacht, dass ich erst um 22 Uhr Feierabend hatte und nun im dunkeln nach Hause laufen musste. Die Strasse war nicht besonders stark befahren, umso mehr bekam ich angst und verschnellerte meine Schritte. Plötzlich hörte ich ein Krächzen und blieb stehn. Ich schaute mich um, jedoch sah ich niemanden und wollte gerade weiter laufen als ich ein leises "Hilfe" hörte.

"Hallo?" sagte ich leise und sah mich erneut um. Ein etwas lauteres "Hilfe" erklang und ich merkte, dass es aus den Büschen am Strassenrand kam. Mit meinem Handy leuchtete ich hinein und erschrak als ich einen Mann in meinem Alter dort liegen sah. Sein Gesicht war blutüberströmt, sein rechtes Bein stand in eine Richtung die mir beinahe mein Abendessen wieder rauf holte und aus seinem linken Arm stand sogar ein Knochen raus! 

"Ach du heilige verfickte Scheisse!" fluchte ich und rief sofort den Notarzt an. Während wir warteten versuchte ich ihn anzusprechen. Auf anweisung des Mannes am Telefon sollte ich ihn nicht bewegen und einfach nur schauen, dass er bei Bewusstsein blieb. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann endlich ein Rettungswagen. Zwei Männer und eine Frau stürmten heraus und auf mich zu.  Die Frau löcherte mich mit Fragen, während die beiden Männer zu dem Verletzten hin gingen. Leider konnte ich der Notärztin nicht weiter helfen, denn der Mann im Gebüsch hatte keine richtigen Worte herausgebracht sondern nur irgendwas vor sich hingebrabbelt. Ich konnte nicht mal seinen Namen aus ihm heraus bekommen.

Als die Sanitäter ihn auf die Liege gelegt hatten und ihn in den Rettungswagen schoben fragte mich die Ärztin ob ich mit wollte. Ich nickte natürlich, denn ich machte mir Sorgen um ihn!

Wir fuhren los ins Krankenhaus und er wurde während der Fahrt etwas verarztet. Erst jetzt, bei besserem Licht, konnte ich ihn besser erkennen. Er war richtig attraktiv! Naja, abgesehn von dem vielen Blut auf seinem Kopf...

Als wir im Krankenhaus ankamen wurde er sofort in den OP geschoben und ich stand plötzlich alleine da. Etwas verwirrt setzte ich mich einfach auf einen der Stühle. Mein Kopf dröhnte!  Das war gerade alles etwas viel auf einmal.

"Ist bei Ihnen alles in Ordnung?", hörte ich plötzlich eine Stimme. Ich hob meinen Kopf und sah einen Pfleger vor mir knien. Er lächelte mich nett an.

"Ich warte. Der Notfall gerade.. Ich habe ihn gefunden.. ", brabbelte ich vor mich hin.

"Na sie kommen mir aber auch etwas fertig vor... Geht es Ihnen denn gut? Sie sind schon ein bisschen blass ums Näschen", grinsend tippte er mir auf die Nase. Na der war ja süss, definitiv im richtigen Job.

"Mein Kopf dröhnt etwas und mir ist ein bisschen schwindlig... ", gab ich zu. 

"Na also, war warscheindlich auch grad ziemlich viel Aufregung hm? Na komm, wir legen dich mal ein bisschen hin" er legte den Arm um mich und ging mit mir ins nächste Behandlungszimmer. Dort legte er mich auf der Liege ab und setzte mir eine Infusion mit irgendeiner Salzlösung, die meinen Kreislauf wieder etwas in Ordnung bringen sollte.

"Ich bin übringens Harry. Und wie heisst du?", sagte er als alles an mir dran hing.

"Niall."

"Willst du mir erzählen was passiert ist?", er setzte sich neben mich und sah lächelnd auf mich hinab.