Kapitel 17

1.9K 71 3
                                    

Ich fühl mich wie in nem schlechten Film... Meine beste Freundin hier in München und mein Ex? Ja klar, ich hab mich von Jonas getrennt und will auch definitiv nicht mehr zu ihm zurück, aber das trifft mich grade doch ziemlich unvorbereitet. Als Jonas mir plötzlich auch direkt in die Augen sieht, grinst er nur kurz leicht und wendet seinen Blick dann wieder zu Sara, beziehungsweise in ihren nicht gerade dezenten Ausschnitt, um sie kurz darauf an sich zu ziehen und ihr seine Zunge in den Hals zu stecken.
„Kann mich mal einer kneifen?" murmelt Hannes.
„Ich kotz gleich" meint Levi leicht würgend.
„Was is das denn?" kommt es von Marie.
„Ein unglaublich schlechter Film" antworte ich und exe den Rest von meinem Bier weg „Ich brauch jetzt mal kurz was stärkeres."
„Dem schließ ich mich an" kommt es von Hannes und wenig später kippen wir uns jeder nen Kurzen in den Rachen.
„Glaubt ihr, dass das was Ernstes is?" kommt es dann von Marlon.
„Nie im Leben" lache ich „Wir sind grade mal seit drei Wochen getrennt und jetzt is er mit meiner Freundin zusammen?"
„Sollen wir gehen?" fragt Marie vorsichtig.
„Ha! Vergiss es! Ich bin gerade ein glücklicher Single, wenn Jonas das nicht sein kann, bitte. Ich will hier einfach nur mit euch zusammen geil feiern."
„Chefin hat gesprochen" lacht Levi „Wir machen uns nen paar geile Stunden!"
„So, die nächste Runde Bier geht auf mich" lache ich.
„Da hab ich nichts einzuwenden" grinst Hannes neben mir und legt einen Arm um mich.
Lachend lehne ich mich etwas gegen ihn, bevor wir uns alle noch unseren zweiten Shot runterkippen.

Während ich gerade auf der Tanzfläche zusammen mit Levi und Sophie ‚Cordula Grün' mit gröle, legt sich plötzlich ein Arm um meine Schulter und mit einem Blick zur Seite stelle ich dann fest, dass es Wincent ist.
„Hey Schöne" grinst er mich breit an.
„Hey Schöner" schmunzle ich.
„Ich bin grade angetrunken genug, alsooo... gehst du mit mir ne Runde raus?"
„Naja, ich bin grade angetrunken genug, um zuzustimmen" grinse ich und lasse mich von ihm aus dem Getümmel ziehen.
Dabei kassiere ich nur ein Grinsen und ein Zwinkern von Levi, bevor ich die kalte Luft spüre, dadurch fühle ich mich auch direkt etwas nüchterner. Es ist natürlich immer noch voll, aber anscheinend hat Wincent nen Plan, wo es hingehen soll.
„Sagst du mir mal, wo ich gerade mit dir hingehe?" lache ich leicht, was mir aber auch schon direkt dadurch beantwortet wird, dass wir in der relativ kurzen Schlange zum Riesenrad stehen.
Wir warten gar nicht lange, da sitzen wir zu zweit in einer der Gondeln und fahren hoch.
„Nur zu deiner Info, ich hasse es, eingeladen zu werden, und du hast mich jetzt schon zum zweiten Mal eingeladen" schmunzle ich.
„Naja, ich lad gern ein" lächelt er und legt mir seine Jacke über die Schultern.
„Ich werd mich definitiv revanchieren!"
„Dagegen hab ich nichts" grinst Wincent breit.
Er legt den Arm um mich und ich lasse mich echt etwas gegen ihn sinken, zusammen genießen wir erst schweigend die Aussicht, bevor ich zu Wincent hoch schaue. Er dreht seinen Kopf auch zu mir und lächelt mich warm an.
„Ähm... äh..." stottert er sich dann plötzlich irgendwas zusammen, nachdem wir uns kurz einfach in die Augen geschaut haben, und schaut schnell weg.
Schmunzelnd lege ich meine Hand an seine Wange und zwinge ihn so dazu, mich wieder anzuschauen. Sein Blick ist leicht verwirrt aber irgendwie auch glücklich. Vorsichtig greift er nach meiner Hand an seiner Wange und verschränkt unsere Finger miteinander, während er mich leicht anlächelt und mich dann noch etwas dichter an sich ran zieht. Meinen Kopf lege ich dann auf seiner Schulter ab und schließe für einen kurzen Moment meine Augen, während Wincent mit unseren Händen spielt.
„Das Tattoo is mir nie aufgefallen" kommt es dann auf einmal von ihm, weswegen ich meine Augen wieder öffne.
Er deutet auf meine Armbeuge, welche von den römischen Jahreszahlen 2001, 2003 und 2006 geziert wird, eines meiner zwei Tattoos, die mir beide viel bedeuten, mal ganz davon abgesehen, dass ich noch ein paar weitere haben will. Naja, meine Mum ist noch immer nicht wirklich überzeugt von denen die ich schon hab -auch wenn sie die Bedeutung schön findet- aber ich bin nunmal schon lange erwachsen genug.
„Das sind die Jahre, in denen meine Brüder geboren sind und kein Wunder, dass es dir nie aufgefallen ist, ich hatte immer was langärmeliges an, wenn wir uns gesehen haben, und es ist ja auch echt super klein und zierlich."
„Es ist echt schön" lächelt er und sieht mir dann wieder in die Augen.
Irgendwann sieht er zwischen meinen Augen und Lippen hin und her und bückt sich langsam vor. Ich schließe meine Augen und spüre dann seine weichen Lippen auf meinen. Er küsst mich sanft, aber auch etwas zurückhaltend, bevor er sich wieder von mir löst.
„Ich... Ähm..." stottert er und kratzt sich im Nacken „Sorry, ich bin glaub echt ziemlich angetrunken. Ich hätte das echt nicht einfach machen dürfen."

Lauf nicht wegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt