Kapitel 159

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Ich habe meinen Kopf auf Leos Schoß gebettet und sie streichelt mir etwas durch die Haare, wobei ich echt fast wegpenne. Zumindest bis sie einfach aufhört.
„Nicht aufhören" murmle ich und öffne meine Augen wieder.
Leo hat ihren Kopf auf ihre Hand gestützt und sieht mich lächelnd an.
„Ich sehe, dass dich was bedrückt, Wincent" flüstert sie „Ist wirklich nichts passiert?"
„Es ist nur einer dieser Tage, an denen ich irgendwie down bin. Es ist nichts passiert und ich bin wirklich glücklich, dass du hier bist. Es ist das Abschlusskonzert, viele gibt's dieses Jahr dann nicht mehr. Nur noch vereinzelte Auftritte und Würzburg, das war's..."
„Aber sieh es mal so, nächstes Jahr gehst du dann mit dem neuen Album auf Tour, für dass du jetzt mehr Zeit hast."
„Ja schon... keine Ahnung ich denke, mir werden die nächsten freien Tage auch echt guttun, auch wenn du nicht mitkommst."
„Auch du kannst denke drauf verzichten, dass deine Freundin mit in den Männerurlaub kommt, oder?"
„Okay ja, wenn du's so sagst" schmunzle ich und setze mich auf.
Leo streicht mir einmal von vorne nach hinten durch die Haare, legt ihre beiden Hönde dann in meinem Nacken ab und lächelt mich leicht an. Ihr Blick beruhigt mich irgendwie ungemein und ich schaffe es, wieder etwas Kraft zu tanken.

Bevor ich dann auf die Bühne gehe, hole ich mir noch einen Kuss von meiner Freundin ab.
„Genieß es" lächelt sie „Ich bin stolz auf dich."
Ich küsse sie nochmal und schlage auf dem Weg auf Bühne noch bei einigen kurz ein, bevor ich auf die Bühne springe und die folgenden knapp zwei Stunden einfach genieße. Eventuell bleibe ich auch nen paar Minuten länger auf der Bühne, als die letzten Male, einfach um dieses Gefühl so lange es geht zu genießen. Ich lasse meinen Blick über die Ränge gleiten und erkenne weit hinten meine Freunde und meine Freundin, die mir ebenfalls zujubeln. Allen voran meine Freundin, die ich sogar von Weitem breit grinsen sehe. Plötzlich höre ich, wie die Jungs hinter mir nochmal auf die Bühne kommen und im Ohr habe ich dann Tobis Stimme, die mir sagt, dass wir nochmal einen Song meiner Wahl spielen können.
„So Gut" gebe ich dann nur schnell weiter und dann spielen wir noch ein letztes Mal den Song, den ich für meine Freundin geschrieben habe, wobei ich ununterbrochen grinsen muss.
Schweren Herzens muss ich mich dann aber doch von meinen Fans verabschieden und gehe hinten duschen. Als ich vom Duschen zurück in meine Garderobe komme, sitzt Leo auf dem Sofa und mustert mich direkt einmal durch. Sie steht dann auf, schließt die Lücke zwischen uns und küsst mich einfach. Und wie sie mich küsst. Sofort bekomme ich Lust auf mehr.
„Wie gern ich jetzt andere Dinge mit dir anstellen würde" murmle ich zwischen ihren Küssen.
„Dafür haben wir noch genug Zeit" flüstert sie und löst sich leicht.

Wir räumen meine Garderobe dann noch ein wenig auf -okay eventuell räumt Leo mehr auf als ich. Ich lasse mich dann auf dem Sofa fallen und strecke meine Hand nach Leo aus, die mich dann aber hoch zieht. Zusammen machen wir uns also wieder auf den Weg zu den anderen und dann zur Bar in der Nähe. Tatsächlich bekomme ich Leo gar nicht so richtig zu Gesicht, Amelie und Anna beanspruchen sie beide ziemlich für sich, aber als ich sie doch endlich mal bei mir habe, ziehe ich sie einfach auf meinen Schoß und schlinge meine Arme fest um sie.
„Bleibst du jetzt mal hier?" murmle ich in ihre Haare.
Leo lehnt sich noch etwas an mich und legt ihre Hände auf meine.
„Lässt du mich nur mal kurz aufs Klo?" flüstert sie dann und sofort löse ich meinen Griff.
Leo verschwindet dann Richtung Toiletten und ich sehe mich einmal kurz um, bevor ich aufstehe, um mich im recht leeren Flur neben die Tür der Damentoilette zu lehnen. Als Leo dann rauskommt und schon an mir vorbeigehen will, greife ich ihr Handgelenk, um sie zu mir zu ziehen, uns schnell umzudrehen und sie dann gegen die Wand zu drücke. Ihre Abwehrhaltung schwindet sofort, als sie sieht, dass ich es bin und sie wird wieder entspannt. Ich mustere sie nur kurz -zum was weiß ich wievielten Mal heute- durch, bevor ich mich zu ihr runter lehne und meine Lippen auf ihre lege. Leo erwidert meine Küsse sofort. Und wie! Wir haben beide definitiv schon genug Alkohol im Blut. Ich löse mich dann kurz, um kurz nach rechts und links zu schauen und Leo dann in die Toilette zu ziehen, aus der sie eben erst gekommen ist.

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