Kapitel 185

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Wir waren also natürlich mit die letzten, die dann abgehauen sind. So wie ich es am Tisch nun doch so angepriesen habe, dass jeder gecheckt hat, was ich letzte Nacht eigentlich noch mit Leo vorhatte, ist es auch nicht gekommen. Auch wenn das eigentlich nur so gesagt war, damit Fabi die Klappe hält. Trotzdem hätte ich nichts gegen eine heiße Nacht gehabt. Allerdings sind wir, als wir zuhause waren, einfach erschöpft ins Bett gefallen. Für Leo scheint das alles gestern Abend auch so anstrengend gewesen zu sein, dass sie immer noch schläft, auch als ich schon lange wach bin. Ich liege also eine ganze Weile einfach mit meinem Handy neben ihr, bis sie sich an meine Brust kuschelt.
„Morgen" raune ich und und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Morgen" lächelt sie dann noch etwas verschlafen an.
Leo stützt sich hoch, um ihre Lippen auf meine zu legen und mich in einen Kuss zu verwickeln, der es in sich hat. Nebenbei schalte ich mein Handy aus und lege es neben mich auf den Nachttisch. Meine Hände lege ich dann an ihre Hüften, um sie richtig auf mich zu ziehen.
„Das wollte ich ja eigentlich alles schon letzte Nacht machen."
„Hm, weil du da ja auch in der Lage dazu gewesen wärst" grinst Leo in unseren Kuss hinein.
„Ey, ich hätte es noch hinbekommen! Hab nichtmal nen richtigen Kater!"
„Ist klar" lacht sie.
Leo schließt die Lücke zwischen uns wieder und löst sich dann nur noch von mir, um ihr Shirt auszuziehen. Eine richtige Gelegenheit habe ich gar nicht, ihren wunderschönen Körper zu betrachten. Unsere Küsse werden immer heftiger, aber als ich gerade andeute, uns umdrehen zu wollen, löst Leo sich abrupt von mir.
„Alles okay?" frage ich noch ziemlich atemlos.
„Geht gleich wieder" murmelt sie mit geschlossenen Augen.
Sie hält ihre Hand an ihren Bauch, was mir jetzt schon ziemlich Sorgen bereitet.
„Fuck" murmelt sie dann und springt auf, um ins Bad zu rennen. Ich schnappe mir ihr Shirt vom Boden und folge ihr. Ich halte ihr ihre Haare zurück und streiche ihr beruhigend über den Rücken, während sie ihren Magen entleert. Als sie fertig zu sein scheint, halte ich ihr ihr Shirt hin, welches sie mir abnimmt und sich überzieht.
„Willst du was trinken?" frage ich vorsichtig.
Leo nickt nur, also stehe ich auf, um erstmal die Toilettenspülung zu betätigen und dann die Zahnbürsten aus dem Becher zu schütten und da etwas kühles Wasser reinzufüllen. Ich hocke mich wieder zu ihr runter und gebe ihr den Becher.
„Geht's wieder?" frage ich vorsichtig.
„Ja, danke... und sorry, dass ich grade den kompletten Morgen ruiniert habe."
„Warum sollte der Morgen ruiniert sein?"
„Wincent, ich hab mich gerade übergeben, gibt's noch nen krasseren Stimmungskiller?"
„Bestimmt, aber wir können trotzdem einfach weiter kuscheln, bis es dir wirklich besser geht."
Leo lässt sich gegen mich fallen, sodass ihr Kopf an meiner Brust liegt. Okay, wir können natürlich auch noch etwas im Bad chillen, warum nicht?

Als es Leo dann wirklich wieder besser geht, werde ich in die Küche geschickt, um Frühstück zu machen, während sie kurz unter die Dusche springt. Hab mich schon gefragt, wann das mit diesen typischen Schwangerschaftsmerkmalen anfängt. Erst übergibt sie sich und jetzt will sie unbedingt was essen. Könnte lustig werden die nächsten Monate. Aber ich hab eigentlich gar kein Recht mich zu beschweren. Ich hab von uns beiden definitiv den leichteren Part. Ich bereite also Frühstück vor, mache mir einen Kaffee und Leo Tee, richte alles zumindest etwas schön auf dem Tisch an. Als Leo fertig ist, sieht sie auch so schon deutlich besser aus. Sie lächelt mich dankbar an und gibt mir einen kurzen Kuss, bevor wir uns beide setzen. Wir genießen noch die Zweisamkeit, bevor wir zusammen abräumen.
„Ich würde gerne erstmal mit Amelie und Anna telefonieren wegen dem, was jetzt noch ansteht, vor allem wegen der verschobenen Abgabe, okay?"
„Ja, klar, ich muss auch noch ein bisschen was arbeiten."
„Wie hast du dir das für die Zukunft überlegt mit der Arbeit? Ich meine, wir wollen in den Norden ziehen."
„So richtig was überlegt, hab ich mir noch nicht... ich will da mal mit meinem Chef reden, vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, als zu kündigen und mir im Norden einen neuen Job zu suchen, zumal ich ja erstmal noch in den Mutterschutz muss. Keiner stellt gerne eine frischgebackene Mutter ein."
„Das hört sich für mich schon ein bisschen wie nen Plan an" schmunzle ich.
„Richtig ausgearbeitet ist der allerdings noch nicht."
„Hey, wir packen das alles zusammen, ja? Ich stehe immer hinter dir!"
Sie steht immer hinter mir, also ich natürlich auch hinter ihr.

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