Kapitel 47

1.6K 57 1
                                    

Sicht Wincent
Hab ich das wirklich alles gesagt? Naja, grade nochmal gut gegangen. Sie empfindet so wie es aussieht in etwa das Gleiche für mich, jetzt müssen wir nur schauen, wo uns das alles hinbringt...
„Wobei hab ich dich grade eigentlich gestört?" schmunzle ich dann „Arbeit oder Schlafen?"
Sie trägt ungefähr das selbe Outfit, wie als ich bei ihr geschlafen habe und ihre Haare sind etwas zerzaust, irgendwie echt süß. Außerdem stehen auf dem großen Esstisch, den wir zusammen aufgebaut hatten ihr geöffneter Laptop, ein Ordner und ein Glas Wasser.
„Ehrlich gesagt beides" lacht sie leicht „Ich war grade am Arbeiten und bin da drüber eingeschlafen. Für heute sollte ich wirklich langsam Schluss machen."
„Stört es dich, wenn ich bleibe?" frage ich vorsichtig.
„Nein, gar nicht" lächelt sie und spielt mit unseren Händen, die immer noch ineinander verschränkt sind.
„Ich hol nur schnell meine Sachen aus meinem Auto" schmunzle ich, denke aber gar nicht erst dran, mich von ihr zu lösen.
„Müsstest du dafür nicht runter?" schmunzelt sie.
„Hm..." mache ich nur, was Leo schon wieder zum Lachen bringt.
„Okay, du holst jetzt am besten deine Sachen und ich fange schonmal an, Decke und Kissen rauszusuchen und mein Zeug etwas aufzuräumen."
Damit drückt sie mir einen kurzen Kuss auf die Wange und löst sich dann von mir, um ihren Arbeitsplatz etwas aufzuräumen. Ich flitze dann schnell runter, um meinen Rucksack zu holen.

Wieder oben liegen auf dem Sofa Kissen und Decke und die Tür zum Badezimmer ist geschlossen. Ich stelle meine Tasche auf einem Stuhl ab, krame erst etwas in ihr und ziehe mich dann an Ort und Stelle um, naja einfach nur Jogginghose und Hoodie aus. Als Leo aus dem Badezimmer kommt, gehe auch ich mich schnell bettfertig machen und gehe dann zurück ins Wohnzimmer.
Während ich Fabi schreibe, dass ich bei Leo penne, kommt diese grade ins Zimmer und sieht mich etwas unsicher an. So schüchtern kenn ich sie gar nicht, aber ehrlich gesagt bin ich grade auch total unsicher. Aber was soll's eigentlich, mit meiner Aktion eben, die ja wohl irgendwie erfolgreich war, bin ich schon aus meiner Comfort Zone gegangen, also warum nicht nochmal. Ich halte ihr meine Hand hin und etwas zögerlich greift sie danach, sodass ich sie zu mir aufs Sofa ziehen kann. Irgendwie bekommen wir es hin, eine bequeme Position einzunehmen. Naja, wir liegen uns gegenüber -ey zum Glück ist die Couch relativ breit, sonst würden wir hier wahrscheinlich nicht so bequem liegen können- und ich habe eine Hand an ihrer Taille liegen.
„Nur zur Information im Voraus" beginne ich dann wieder, werde aber von ihr unterbrochen.
„Das war heute genug Gerede, ich will noch nicht an irgendwelche Hindernisse oder Schwierigkeiten denken, bevor irgendwas richtig angefangen hat, okay?" lächelt sie leicht.
„Okay" murmle ich und sehe ihr weiter in die Augen „Aber ist das hier ein seltsamer Augenblick um zu fragen, ob du mit mir ausgehst?"
„Du fragst, ob das hier seltsam ist, dabei bist du eben in meine Wohnung gestürmt und hast mir in einem ziemlich langen Vortrag erläutert, dass du mich magst und nicht nur mit mir befreundet sein kannst. Wenn du um das zu sagen 25 Minuten brauchst, ist es alles andere als seltsam, mich zu fragen, ob ich mit dir ausgehe" lacht sie leicht.
„Damit hast du vermutlich Recht" schmunzle ich „Die Sache ist, ich will mit dir Ausgehen, aber ich habe Angst. Wenn uns irgendwer sieht und Fotos macht oder so und das im Internet landet... es geht mir hier nicht darum, dass ich nicht mit dir gesehen werden will, nicht dass das hier falsch rüberkommt, ich will nicht, dass du von keine Ahnung wie vielen ‚Fans' von mir runtergemacht wirst oder so."
„Ich hab gesagt, dass ich jetzt noch nicht an die ganzen Hindernisse denken will" flüstert sie und legt ihre Hand an meine Wange „Aber ich verstehe deine Bedenken und ich wäre wahrscheinlich der naivste Mensch auf Erden, wenn ich das nicht wüsste."
Ich ziehe sie vorsichtig etwas an mich ran, während sie mich wunderschön anlächelt.
„Okay, warum liegen wir hier eigentlich noch auf der kleinen Couch, während nebenan ein großes Bett steht?"
„Ähm..." murmle ich unsicher, schaue ihr aber weiterhin in die Augen „Also erstens ist die Couch alles andere als klein und zweitens wollten wir's langsam angehen lassen... Aber weißt du was, wenn's danach geht is es wahrscheinlich egal, ob wir zusammen auf dem Sofa oder im Bett liegen."

Ich grüble so schon die ganze Zeit, wie ein Date am schlausten wäre, so dass am besten keine Fans oder noch schlimmer Presse uns stört oder auch nur sieht und als ich mich neben Leo ins Bett lege und sie wieder -sau vorsichtig- nach meiner Hand greift, kommt mir eine Idee, für die sie mich definitiv auf den Mond schießen wird.

Lauf nicht wegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt