Kapitel 165

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Sicht Wincent
„Bin da" plopped die Nachricht meiner Freundin auf und ich verabschiede mich kurz von Kevin, Matti und Konrad und gehe an Fabi vorbei, der gerade in der Küche steht und kocht, um meiner Freundin die Tür zu öffnen. Ich lehne mich gegen den Türrahmen und wenig später tritt sie auch schon in mein Sichtfeld.
„Hab ich schon erwähnt, wie sehr ich dich liebe?" grinse ich sie an.
„Hm... hier" verdreht sie die Augen, kann sich dabei aber ein Schmunzeln nicht verkneifen, und überreicht mir meinen Laptop.
„Ey! Nicht direkt umdrehen, Fabi kocht grade und wir wollten gleich essen, willst du auch was?"
„Babe, alles was ich will, ist nach Hause ins Bett" lächelt sie müde „Meine Füße tun weh, ich bin müde, will duschen."
„Und was essen musst du denke auch noch, komm rein."
Ich ziehe die Augenbrauen hoch und strecke meine Hand aus. Seufzend greift sie danach und lässt sich von mir ins Studio ziehen. Im Flur zieht sie sich erstmal ihre Schuhe und ihre Jacke aus und stellt ihre Tasche ab. Lächelnd ziehe ich sie an meine Brust und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie sieht echt etwas fertig aus... ihre Bluse, die heute morgen wahrscheinlich keine einzige Falte hatte, ist etwas zerknittert, ihre Haare sind leicht zerzaust und ihr MakeUp ist definitiv nicht mehr ganz frisch. Trotzdem ist sie wunderschön!
„Essen!" brüllt Fabi auf einmal durchs ganze Studio, was sowohl Leo als auch mich etwas zusammenzucken lässt.
„Komm mit" flüstere ich und ziehe sie hinter mich her zum Tisch.
Kevin, Matti und Konrad kommen auch raus und alle begrüßen Leo erstmal herzlich. Am Tisch setze ich mich neben Leo und mir gegenüber sitzt Kevin, der mich breit angrinst. Fabi verteilt das Essen und setzt sich dann neben Leo.
Während des Essens ist Leo eher still, während wir Jungs ziemlich viel rumalbern, aber auch mal halbwegs ernst über die Arbeit sprechen. Es ist allerdings nicht so, als würde Leo komplett desinteressiert und gelangweilt neben mir sitzen. Sie hört uns interessiert zu und lacht mit. Ich habe schon vor ihr aufgegessen, auch wenn meine Portion deutlich größer war und somit strecke ich mich kurz etwas, um meinen Arm auf ihre Lehne zu legen.
„Bleibst du noch?" richtet Matti sich dann an Leo.
„Ich wollte eigentlich nur den Laptop vorbeibringen, ich muss langsam echt nach Hause, ich hatte einen langen Tag" seufzt sie und lehnt sich zurück.
„Bist du mit dem Auto hier? Ich will nicht, dass du jetzt noch alleine Bahn fährst."
„Ja, bin ich."
Ihre Hand legt sie auf meinen Oberschenkel und lächelt mich an. Etwas erleichtert nicke ich und lege meine Hand auf ihre. Wir quatschen nur noch kurz, bevor wir den Tisch abräumen. Die Jungs verschwinden dann schonmal zurück ins Aufnahmezimmer und ich gehe mit Leo in den Flur, wo sie sich ihre Schuhe und ihre Jacke wieder anzieht. Ich beobachte sie dabei einfach und lasse meinen Blick nochmal über ihren Körper gleiten.
„Ey, meine Augen sind nen paar Zentimeter weiter oben" lacht sie, als sie meinen Blick auf ihrem Ausschnitt bemerkt.
„Ich darf das" brumme ich und ziehe Leo dann nochmal an mich, um sie zärtlich zu küssen.
Sie erwidert meinen Kuss und grinst kurz, bevor sie sich dann löst. Allerdings habe ich meine Hände immer noch fest an ihrer Taille liegen, sodass sie nicht zu weit von mir entfernen kann.
„Schreib mir, wenn du zuhause bist. Ich versuche, hier alles etwas ruhiger angehen zu lassen, dann sehen wir uns zwischendurch mal, ja?"
Leo grinst mich einfach nur leicht an und dann verschwindet sie auch schon nach unten, während ich zu den Jungs gehe.

Wir verbringen die Nacht mit Songwriting und dann falle ich um drei Uhr nachts in mein Bett. Vor Erschöpfung schlafe ich binnen weniger Sekunden ein, aber so erholsam wie erhofft ist der Schlaf nicht. Dementsprechend früh bin ich auch wach, weswegen ich mir endlich mal wieder meine Sportsachen anziehe und trainieren gehe. Wir haben in der WG unser eigenes kleines Fitnessstudio, somit stecke ich mir meine AirPods in die Ohren, mache Musik an und powere mich mal so richtig aus. Am Ende steige ich komplett verschwitzt unter die Dusche, um mir den Schweiß abzuwaschen. Mit einem Handtuch um den Hüften, verlasse ich dann das Badezimmer und laufe direkt in Fabi rein, der noch total verschlafen ist. Mein Kumpel blickt mich kurz an und verdreht die Augen, bevor er auch im Bad verschwindet. Leicht grinsend verpisse ich mich also in mein Zimmer und ziehe mich an.

Mein Liebster, Fabian, wartet in der Küche dann auch schon mit dem Frühstück, was mal wieder unglaublich gut schmeckt. Den Vormittag verbringe ich dann mit meinem Laptop und kann dann auch mal wieder auf Instagram gehen. Es gibt viele Reaktionen auf meine Story von gestern morgen mit Leo und ich kann mich einfach nicht zügeln nachzusehen, was für Reaktionen so eingetrudelt sind. Und tatsächlich bin ich positiv überrascht. Die ersten Nachrichten, die ich lese sind alle sowas wie „So schön zu sehen, wie glücklich du bist!!!" oder „Ihr seid so ein süßes Paar!" Lustig, wenn man bedenkt, dass man gerade mal die Arme und die leicht durcheinander geratenen Haare meiner Freundin sieht. Dafür sieht man eindeutig mein breites Grinsen. Kommentare wie „Urgh das hält doch sowieso nicht mehr lange" und „Sie passt ja mal so null zu dir" sind dann doch schon wieder verletzender. Trotz allem überwiegen deutlich die positiven Kommentare, weswegen ich meinen Fokus versuche darauf zu legen.

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