Kapitel 171

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Abends geht es dann jetzt noch zu Freunden von Wincent. Anfangs bleibt er noch an meiner Seite, aber schnell werde ich von Nadine von ihm weggezogen.
„Es gibt einige Geschichten, die ihr erzählt werden müssen" grinst sie Wincent entgegen.
„Uh die höre ich gerne" lache ich.
„Ey kommt schon" meckert Wincent, bekommt dann aber von Marco das nächste Bier in die Hand gedrückt.
„Lass den Frauen ruhig ihren Spaß, so schlimm sind die Stories auch nicht."
Wir setzen uns auf die Bänke aus Paletten um das Feuer, wo auch Jolina und Mona sitzen. Ich weiß, dass Mona mit in Wincents Abschlussjahrgang war und Jolina ist die Freundin von Tobias, soweit ich weiß.
„Wir haben noch nicht wirklich viel gehört, also sag bitte erstmal, wie ihr euch kennengelernt habt" schmunzelt Mona.
„Wir sind uns tatsächlich mehrfach über den Weg gelaufen, bevor wir es mal geschafft haben, Nummern auszutauschen."
„Und dann hat's nochmal eine Ewigkeit gedauert, bis sie zusammen gekommen sind. Wincent hat seinen ganzen Frust bei Marco ausgelassen und der wiederum bei mir. Ehrlich, das war anstrengend" lacht Nadine.
„Ach komm, so schlimm war das nun echt nicht mit uns."
„Kein weiterer Kommentar!"
Irgendwann entscheiden sich auch Wincent und co, sich zu uns ans Feuer zu setzen. Alle definitiv schon sehr gut angeheitert. Okay, angeheitert ist untertrieben. Sie sind sehr gut angetrunken.
„Alles okay?" flüstert Wincent mir zu und schlingt die Arme noch fester um mich.
„Klar" schmunzle ich.
Ich kuschle mich noch etwas in seine Arme. Seine Nähe tut mir gerade einfach gut. Ich lausche den Gesprächen und merke vor allem, wie losgelöst Wincent ist.

Mit der Zeit müssen wir doch nach drinnen wechseln und es fließt immer mehr Alkohol, zumindest bei einem Teil. Manche müssen immerhin noch fahren. Genauer gesagt ziemlich gleich. Wir müssen nur noch die Saufnasen ins Auto bekommen.
„Wincent" stöhne ich genervt auf, als er schon wieder eher dabei ist, mir an die Wäsche zu gehen, als seine Schuhe und Jacke anzuziehen .
„Jungs, wenn ihr euch jetzt nicht anzieht, müsst ihr hier schlafen" platzt auch Nadine der Geduldsfaden.
„Hmm Leooo" seufzt Wincent.
„Schuhe und Jacke anziehen und ins Auto steigen" verdrehe ich -mal wieder- die Augen.
Ich muss ihm dann etwas helfen in seine Jacke zu kommen und seine Schuhe zieht er nur als Schlappen an, aber wenigstens zieht er sich an. Irgendwann sitzen wir tatsächlich endlich im Auto und als Wincent endlich angeschnallt ist, kann ich losfahren. Immer wieder spüre ich jedoch Wincents Hand auf meinem Oberschenkel.
„Wincent, ich muss mich konzentrieren und du bist betrunken" seufze ich.
So viel Spaß der Abend auch gemacht hat... einen betrunkenen Wincent zurück nach Hause fahren... anstrengender geht's echt nicht.
„Ich bin bisschen angeheitert" oder zumindest sowas in der Art, lallt er.
Eine gefühlte Ewigkeit später parke ich Wincents Auto und muss meinen Freund jetzt nur noch einigermaßen leise nach oben schaffen... Kann doch nur schiefgehen.
Ich halte ihn fest, während wir durch den Flur stolpern, aber Wincent kann seine Finger nicht bei sich behalten.
„Wincent, hör auf" flüstere ich.

Irgendwie schaffe ich es dann tatsächlich, ihn ins Zimmer zu transportieren und sobald er das Bett sieht, liegt er drinnen und ist schon fast eingeschlafen. Ich ziehe ihm noch irgendwie den Hoodie aus, sonst trägt er sowieso nur Jogginghose und Shirt, bevor ich kurz ins Bad gehe. Nur ziemlich oberflächlich putze ich Zähne und schminke mich ab. Als ich zurückkomme, schnarcht Wincent schon. Ich ziehe mir einfach schnell meine Schlafsachen an und krabble dann zu Wincent ins Bett. Der liegt friedlich schlafend, wie ein kleines Kind, neben mir. Wie schafft der das nur? Eben ging er mir total auf den Keks und jetzt finde ich ihn mehr als nur niedlich, wie er da liegt. Ziemlich schnell schlafe ich dann auch ein, aber sehr angenehm ist die Nacht nicht. Immer wieder klaut Wincent mir die Decke oder rückt mir ziemlich auf die Pelle. Dementsprechend bin ich auch schon ziemlich früh wieder hellwach. Eine Zeit lang wälze ich mich rum, tippe kurz auf meinem Handy rum, stehe dann aber doch mal auf.

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