Als ich aufwache, ist das Bett neben mir leer und im Bad höre ich die Dusche laufen. Draußen ist es schon hell und so setze ich mich auch langsam mal auf, während ich höre, wie Leo die Dusche wieder verlässt. Nur in ein Handtuch gewickelt, kommt sie dann zu mir ins Zimmer. Als sie sieht, dass ich wach bin, bleibt sie abrupt stehen und lächelt mich schüchtern an.
„Moin" grinse ich einfach nur, lasse mich zurück in die Kissen fallen und lasse meinen Blick kurz über ihren Körper gleiten.
„Schau mich nicht so an" kommt es nur von ihr, bevor sie sich ihrem Rucksack widmet.
„Ich würd auch mal duschen gehen" erwähne ich nur, während ich aufstehe.
Ich stelle mich hinter Leo, sodass sie, als sie wieder aufsteht und sich umdreht, mir direkt gegenüber steht und erstmal etwas zusammenzuckt.
„Guten Morgen" flüstere ich und sehe ihr einfach in die Augen, bevor ich ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen drücke.
Ich schnappe mir ein paar frische Klamotten, mit welchen ich im Badezimmer verschwinde. Natürlich hat mich Leos Anblick nicht kalt gelassen, geschweige denn das Wissen, dass sie bis auf dieses Handtuch nichts an hatte. Auch wenn ich eher nen Warmduscher bin, stelle ich das Wasser kurz etwas kälter, um wieder runterzukommen.Als ich das Bad dann angezogen wieder verlasse, sitzt Leo auf dem Boden vor dem Spiegel und macht sich ihr MakeUp. Ich setze mich einfach kurz aufs Bett und schreibe Shayenne endlich mal zurück. Die antwortet auch tatsächlich direkt wieder, ist aber super kurz angebunden. Ich lege dann also mein Handy weg und beobachte Leo etwas, wie sie sich zu Ende fertig macht. Wir beschließen auch direkt, nach dem Frühstück hier im Hotel uns auf den Weg zu machen.
Als sie aufsteht und ihre Sachen wegräumt, mustere ich sie einmal kurz durch. Sie trägt eine blaue Jeans und einen weißen Rollkragenpullover, dazu weiße Sneaker und der graue Mantel, der noch an der Garderobe hängt und aus dem sie jetzt noch irgendwas aus der Tasche holt. Zusammen gehen wir dann runter und frühstücken erstmal entspannt, wobei die Stimmung echt ausgelassen ist. Wir lachen und wir reden und so wird es wirklich keine Sekunde lang langweilig oder so.
Sowas hatte ich echt lange nicht mehr... Also klar, gab es auch schonmal was „Ernsteres" in den letzten Jahren, aber irgendwie ist es dieses Mal einfach anders. Und ja, ich erkenne die Ironie in meiner Ausdrucksweise.Nachdem wir dann nochmal kurz auf unserem Zimmer waren, gehen wir los die Stadt erkunden. Am Anfang muss ich mich noch echt zwingen, locker zu bleiben, aber mit der Zeit entspanne auch ich mich wirklich. Ob's an Leo liegt? Möglich. Sie strahlt für mich so eine Ruhe aus, dass ich mich einfach entspannen kann. So greife ich, als wir eine etwas abgelegene Straße entlang spazieren, nach ihre Hand und verschränke unsere Finger miteinander.
„Es tut mir leid, dass ich mich nicht immer ganz entspannen kann."
„Wincent, ist schon okay."
„Nein, eigentlich nicht... ich will mich entspannen und mich auf alles einlassen, ich hab nur Angst, dass irgendwelche Dritten oder Vierten das alles hier ruinieren."
„Das hier" drückt sie meine Hand etwas fester „wissen gerade nur wir beide, also kann es keiner ruinieren" lächelt sie mich sanft an.
Sie hat Recht, was die Menschen nicht wissen, können sie nicht ruiniereeeeennn... okay, dass muss ich schnell mal in mein Handy tippen. Eigentlich wollte ich die Zeit mit Leo echt nutzen, aber wenn mir ne Idee für nen Song kommt, muss die ganz schnell eingetippt werden. Ich kann gar nicht anders... Leo höre ich mit einem Ohr weiter zu, während ich schnell die paar Zeilen eintippe.
„Wincent? Hörst du mir zu?"
„Ja klar! Sorry, das musste schnell auf die Merkliste, sonst vergesse ich das wieder" lächle ich schüchtern.
Ich packe mein Handy wieder weg und genieße weiter die Zeit mit Leo. Wir schlendern durch die Straßen machen ab und an mal ein paar Stops, um uns einzelne Orte genauer anzusehen, bis Leo mich auf einmal in einen dieser Touristenläden zieht.
„Ernsthaft?" lache ich nur, während ich mich umschaue.
„Ich schau mir Touriläden immer an, auch wenn das alles Müll ist. Ich find's einfach nur lustig, dass manche sowas echt kaufen. Ich meine schau mal, wer stellt sich sowas bitte zuhause hin?" deutet sie auf einen Eiffelturm, der eigentlich auch echt nicht wirklich hochwertig aussieht.
„Irgendwer muss sowas anscheinend echt kaufen, aber so Tassen find ich ja noch schlimmer."
„Wie sieht's mit Haarreifen aus?" schmunzelt sie und hat plötzlich zwei Eiffeltürme auf dem Kopf.
„Okay, offiziell der hässlichste Gegenstand" lache ich.
Wir albern eine ganze Weile rum, bis Leo mir plötzlich ernsthaft meine Mütze ab und eine Baskenmütze aufsetzt.
„Okay, das steht dir definitiv nicht" schmunzelt sie und setzt sich selber eine schwarze Capi ähnliche Mütze auf.
„Ne, sieht echt komisch aus" grinse ich und tausche wieder gegen meine normale Mütze.
Ich sehe dann wieder zu Leo, die sich gerade mit der Cap im Spiegel betrachtet und mich dann fragend ansieht.
„Die steht dir echt" schmunzle ich und ziehe sie kurz etwas an mich, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
Sie lächelt mich einfach strahlend an.
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Lauf nicht weg
Fanfiction7. September 2019 Leona ist 24... nein... seit heute 25 Jahre alt und hat eigentlich nur einen schönen Tag mit ihrer besten Freundin seit der 1. Klasse und ihrer besten Studienfreundin geplant, bevor es abends mit ihrem Freund und noch ein paar wei...