Kapitel 125

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Sicht Leo
Etwas nervös parke ich vor dem Haus von Wincents Familie und natürlich steht er schon vor der Tür. Während ich aussteige, atme ich nochmal tief durch, während Wincent zu mir gejoggt kommt. Er lächelt mich an, nimmt dann meine Hand und küsst mich kurz.
„Ich liebe dich" flüstert er „Bereit?"
„Du?" stelle ich die Gegenfrage, wobei ich schon echt nervös bin.
Das letzte Zusammentreffen mit seiner Schwester lief ja immerhin auch nicht wirklich prickelnd.
„Shay freut sich drauf dich kennenzulernen, ist aber auch schon ziemlich nervös" lächelt er und drückt meine Hand etwas fester.
Zusammen gehen wir dann rein und direkt durch in den Garten, wo seine kleine Schwester und seine Mum sitzen.
„Shay, ihr kennt euch ja schon, Mum, das ist Leo, meine Freundin."
„Wiwi, du bist echt verdammt doof!" verdreht sie die Augen und wendet sich dann lächelnden mich „Hey, nochmal von vorne?"
„Sehr gerne" schmunzle ich und werde kurz darauf schon in den Arm genommen.
Ich merke, wie Wincent neben mir breit grinst und dann kommt seine Mutter auf mich zu, ebenfalls lächelnd. Shayenne löst sich von mir und stellt sich neben ihre Mutter.
„Ich freu mich, dass wir uns endlich mal kennenlernen" lächelt sie und zieht mich einfach in ihre Arme.
Wow, okay irgendwie fühle ich mich jetzt schon ziemlich wohl.
Wir setzen uns dann hin und direkt werde ich mit Fragen gelöchert. Aber auch dabei fühle ich mich wohl, zumindest wohler als Wincent. Der drückt meine Hand bei jeder Frage etwas fester.
„Okay, Wincent, Leo fällt gleich die Hand ab" lacht Shayenne dann.
„Was?" wacht er dann am, aus seinem Tagtraum auf.
„Du zerdrückst gerade meine Hand" schmunzle ich und endlich lässt er etwas locker.
„Meine Güte, was ist denn los mit dir?" lacht Angela.
„Mit mir ist gar nichts los" schmunzelt er in die Runde und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel.
Ja ne, ist klar, irgendwas hat der doch.
„Und du kommst auch aus dem Norden?"
„Ja, meine Mutter ist mit mir her zu meinem Stiefpapa gezogen, da war ich noch klein, ich kann mich also an die Zeit vorher eigentlich gar nicht richtig erinnern."
„Jetzt wohnst du in München, oder? Wie kam das?"
„Hauptsächlich, weil ich da studieren wollte und inzwischen hab ich da auch viele Freunde gefunden und einen tollen Job. Trotzdem wohnt meine Familie hier, also versuche ich so oft es geht hier zu sein."
„Da kann mein Junge sich ja mal eine Scheibe abschneiden" grinst Angela leicht.
„Ja, ich will ja öfter kommen" verdreht er leicht die Augen.
„Hm... wollen und machen sind zwei unterschiedliche Begriffe mein Freund."
„Mum..."
„Jaja, alles gut."

Der Nachmittag ist wirklich schön und meine Nervosität ist natürlich total unbegründet gewesen. Auch mit Shayenne verstehe ich mich echt gut, da fällt mir echt ein riesiger Stein vom Herzen! Während sowohl Angela als auch Shayenne mal kurz nach drinnen verschwinden, nutzt Wincent direkt die Gelegenheit und zieht mich noch dichter an sich.
„Was ist denn los mit dir?" lache ich leise, bevor er mich kurz zärtlich küsst.
„Kann ich nicht einfach glücklich sein? Du sitzt hier neben mir und meine Mum und meine Schwester lieben dich. Was könnte ich mehr wollen?"
„Du bist süß" schmunzle ich nur und bei.e mir leicht auf die Unterlippe.
Wincent sieht zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her, während er sich etwas vorbeugt. Bevor er mich allerdings küssen kann, platzt Shayenne wieder raus und Wincent löst sich blitzschnell wieder. Schmunzelnd verschränke ich unsere Finger miteinander und Wincent grinst leicht in sich hinein.
„Okay, wo bin ich hier grade reingeraten?"
„Nirgends" schmunzelt Wincent und drückt meine Hand ein wenig fester.
Mein Gott, wo soll das mit uns heute eigentlich noch hinführen? Shayenne setzt sich dann leicht stirnrunzelnd uns gegenüber und beginnt ein Gespräch. Okay, Wincent spielt eher den stillen Beobachter, aber Shayenne und ich unterhalten uns wirklich gut.
„Wincent, kommst du nochmal ganz kurz" ruft Angela dann raus.
Wincent zögert kurz, steht dann aber auf und geht ins Haus.
„Es tut mir wirklich leid, wie ich mich damals auf dem Weihnachtsmarkt verhalten hab."
„Schwamm drüber, dachte ich" lache ich leicht „Und das war wirklich gar nichts im Gegensatz zu meinem Bruder neulich. Wirklich, alles gut."
„Gut, weil ich dich jetzt kennengelernt habe und dich mag" schmunzelt sie „Und Wincent ist glücklich, also bin ich es auch."
„Ich bin auch sehr glücklich mit deinem Bruder."
„Ich hoffe, du bringst eine Menge Geduld mit, er kann manchmal echt anstrengend sein."
„Was wird hier über mich gelästert?" streckt der Wuschelkopf dann seinen Kopf wieder raus.
„Nichts" flöten Shayenne und ich gleichzeitig.
„Was hab ich mir da nur eingebrockt?" murmelt er und setzt sich wieder neben mich.

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