Kapitel 99

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Sicht Leo
Nachdem wir aufgelegt haben, brauch ich nochmal eine Minute, bevor ich wieder runter zu meinen Brüdern gehe, um mit ihnen und Balu nochmal zum Strand zu fahren.
Hier toben wir einfach etwas mit dem Hund rum, wobei es teilweise echt etwas eskaliert, so dass ich irgendwann mit Balu und Toby im Sand liege. Natürlich bekomme ich mich vor lachen kaum mehr ein. Irgendwann machen wir uns dann aber doch mal auf den Weg nach Hause, wo wir uns einfach im Garten irgendwie beschäftigen, bis unsere Eltern mal wieder nach Hause kommen. Kurz darauf müssen wir uns dann aber auch schon fertig machen, da es jetzt spontan doch irgendwo hingeht. Somit mache ich mich einfach nur schnell ein wenig frisch und mache mir wenigstens ein leichtes MakeUp, um wenigstens ein wenig ansehnlich zu sein, und ziehe mir dann ein lockeres Kleid an. Zusammen mit etwas Goldschmuck und meinen beigen Sneakern sieht es dann sowohl schick, als auch echt lässig, sportlich aus. Meine Haare lasse ich erstmal offen, nehme mir aber einen Zopfhalter mit, sehr lange werd' ich's bei den Temperaturen sowieso nicht mit offenen Haaren aushalten. Ich nehme mir also noch meine kleine Handtasche und mein Handy und gehe dann runter, wo mein Vater schon sitzt und wartet, ich setze mich also neben ihn und widme mich Balu.
„Und wie sieht's sonst in München aus?"
„Joa, läuft gut würde ich mal sagen."
„Was ist mit dem Mann, von dem du erzählt hast?" kommt dann auch noch Mum zu uns.
Wann hatte ich ihr denn nochmal von Wincent erzählt?
„Naja, es läuft gut, würde ich sagen. Wir sind zusammen und er macht mich wirklich glücklich."
„Das freut uns! Wann lernen wir den jungen Mann denn mal kennen?" fragt mein Papa.
„Ich weiß es noch nicht, er hat gerade wirklich viel beruflich zutun."
„Klingt nach einer Ausrede."
„Ist's aber wirklich nicht. Ich will, dass ihr ihn kennenlernt. Außerdem ist es noch echt frisch."
„Ist es euch ernst?"
„Definitiv, ich hab mich wirklich in ihn verliebt und vermisse ihn echt sehr, wenn er nicht da ist."
Wir wechseln dann aber doch recht schnell das Gesprächsthema, da meine Brüder langsam der Reihe nach runter kommen und ihnen will ich nicht einfach so jetzt mal sagen, dass ich in einer neuen Beziehung bin. Ja, sie sind eigentlich alt genug und so, aber immer noch meine kleinen Brüder, die alle mit Jonas an meiner Seite aufgewachsen sind. Ich hab immer zusammen mit Jonas, wenn wir zusammen im Norden waren, so viel mit den Jungs unternommen. Freizeitpark, Strand, andere Ausflüge. Jetzt ist er weg und ein anderer Mann an meiner Seite...

Wir fahren dann also mit einem Auto und Balu hinten im Kofferraum los und sind wenig später ein paar Dörfer weiter bei alten Freunden angekommen. Lars und Katlen haben auch einen Sohn und eine Tochter, die beide im Alter von Nils beziehungsweise Alex haben, also Max und Nils haben jetzt beide ihr Abi und waren schon immer echt gute Freunde und Lena und Alex shippen meine Mum und ich insgeheim ja schon seit mehreren Jahren. Ich halte mich den Abend dann trotzdem eher bei Nils und Max auf, das ist einfach immer tausendmal interessanter. Irgendwann mischt sich das alles sowieso, und wir spazieren nach dem Essen wieder am Strand entlang. Lars hat sowieso schon gut einen im Tee, wobei Papa sich glücklicherweise etwas zurückgehalten hat, aber da er sowieso auch ohne Alkohol im Blut immer mehr als gut drauf ist, merkt man zwischen den beiden echt keinen Unterschied mehr. Komischerweise bin ich, bis auf Alex, Lena und Toby, hier heute die einzige nüchterne Person und wahrscheinlich darf ich heute auch wieder nach Hause fahren.
„Ey ne, Ich hatte damals echt nen Crush auf dich" lacht Max dann, was mich noch mehr losprusten lässt, während Nils nur angewidert seinen Kumpel anschaut.
„Wie?!"
„Was soll das denn heißen?!" meine ich geschockt.
„Du bist ihr Bruder, du checkst es vielleicht nicht, aber als dreizehnjähriger Junge, der sich grade selbst neu erfindet, steht man halt mal auf ein älteres Mädel."
„Aber doch nicht meine Schwester!"
„Hätte ich ne ältere Schwester, hättest du wahrscheinlich auch auf sie gestanden."
„Möglich, aber... ey ne, sorry sowas geht nicht in mein Hirn."
„Boah, ihr habt doch gar nicht so viel gesoffen" lache ich.
„Ne, eigentlich nicht" kommt es von meinem Bruder.

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