Kapitel 71

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Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so gut gelaunt wie jetzt gerade ins Studio gekommen bin. Okay, das letzte Mal hatte es auch etwas mit Leo zutun und soo lange ist es auch nicht her, aber irgendwie ist es heute anders. Diese gute Laune wirkt sich jetzt natürlich auch auf die Musik aus. Ich denke, die neue Single wird nen richtiger gute Laune Song... Mit Anlehnung an meine Gefühle für Leo... Ich merke einfach, wie gut sie mir jetzt schon tut.
„Sollen wir dich heute wieder früher entlassen, dass du zu deiner Flamme kommst?" grinst Kevin mich irgendwann an.
„Ne, alles gut, sie ist da echt cool, hab ich das Gefühl. Solange ich Freitag am Abend frei machen könnte, is alles schick. Da hab ich nen Date."
„Wird ja echt ernst bei euch" schmunzelt Fabi.
„Ich hoff's, immerhin ist sie meine Freundin."
„Wann ist das denn jetzt passiert?"
„So richtig offiziell, gestern Abend."
„Ja, ne, erspar uns mal die Details."
„Ey, ihr denkt auch nur an das Eine, oder? Aber joa, an diesen Teil kann ich mich auch gut gewöhnen."
„Ja, mehr muss ich auch nicht wissen" lacht Kevin.
„Stopp mal kurz, ich muss mehr wissen, immerhin sitze ich grad aufm Trockenen."
„Ich auch, bis gestern Abend" schmunzle ich und habe direkt wieder Leo vor meinen inneren Augen.
„Ey, aufwachen" bekomme ich dann erstmal nen ordentlichen Schluck Wasser von Kevin über den Kopf geschüttet.
„Boah, du Sack" lache ich.
„Wieder wach?" grinst mein Produzent.
„Jup."
„Mal sehen, wie lange es dauert, bis er wieder abhauen muss, um zu seiner Kleinen zu rennen" kommt es von Matti.
„Sie erwartet mich nicht, bevor sie schon im Bett liegt und außerdem arbeitet sie eben auch, da stört's glaube eher, wenn ich da bin."
„Wenn du, so wie ich denke, deine Finger nicht bei dir behalten kannst, wahrscheinlich schon."
„Ey, ich find das echt nicht geil, jetzt bin ich wieder der einzige Single" meckert Fabi dann los.

Nachdem wir dann auch noch Fabis Liebesleben ausdiskutiert haben, haben wir uns wieder dem Song gewidmet und sind auch tatsächlich ziemlich gut vorangekommen. Während Fabi dann drüben was kocht, musste Matti schon wieder los und ich sitze noch mit Kevin am Song.
„Wincent, gib dir Mühe mit Leo. Ich hab sie nur mal kurz kennengelernt, aber denke, sie ist wirklich cool drauf und so gut wie sie dir gerade anscheinend tut... Wince, du bist echt frisch verliebt."
„Möglich und ich will das mit ihr wirklich hinkriegen, nur weiß ich glaube auch nicht mehr, wie man so eine richtige Beziehung führt. Das mit Yvonne ist eben auch schon wieder seit zwei Jahren vorbei."
„Hm... Zeit für was Neues und wenn du willst, dass es funktioniert, sei bereit Kompromisse einzugehen."
„Ich weiß, ich will schauen, dass ich dieses Jahr bis auf die Tour eben auch wieder öfter in München im Studio bin, Nebeneffekt: Leo ist hier."
„Du machst das schon und wenn du nochmal nen Tipp von jemanden willst, bei dem es in der Hinsicht wohl kaum besser laufen könnte, ich hab nen offenes Ohr für dich."
„Da werd' ich bestimmt nochmal drauf zurückgreifen" schmunzle ich.

Die restlichen Tage verlaufen auch recht unspektakulär. Okay, es ist wirklich schön, mich abends neben Leo ins Bett zu legen, auch wenn sie schon wieder auf den Beinen ist, als ich aufstehe. Jetzt verlasse ich aber schon recht früh, zumindest für unsere Verhältnisse, und sogar schon umgezogen das Studio und steige ins Auto, um die paar Kilometer zu Leos Wohnung hinter mich zu bringen. Datenight. Mir ist noch etwas mulmig dabei, aber ich hab es vorgeschlagen und jetzt muss ich das auch durchziehen. Es wird schon klappen, mit ihr richtig, normal auszugehen, ohne dass irgendwas passiert. Somit parke ich wenig später vor ihrer Tür, wo sie schon draußen wartet, obwohl ich echt pünktlich bin -wirklich. Ich steige dann aus und mustere sie einmal kurz durch, während ich auf sie zu gehe. Sie trägt eine enge schwarze Jeans und einen dunkelgrünen, eng anliegenden Pullover, dazu einfach etwas Schmuck, schwarze Stiefel und einen schwarzen Mantel. Ihr MakeUp ist schlich, aber trotzdem einfach wunderschön...
„Du siehst toll aus" flüstere ich lächelnd und hauche ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Du auch" lächelt sie etwas schüchtern.
Wir gehen dann einfach die paar wenigen Straßen zu dem kleinen Restaurant, was Kevin mir empfohlen hatte, wobei ich mich die ganze Zeit frage, ob ich ihre Hand nehmen kann. Ich will sie schützen, aber ich will auch eine normale Beziehung mit ihr führen -okay, normal wahrscheinlich eher in dem Sinne, so normal wie's eben geht.
Im Restaurant angekommen zeige ich mich dann aber tatsächlich von meiner besten Seite und helfe ihr zuerst einmal aus der Jacke, bevor wir uns an den reservierten Tisch, recht abgelegen und privat, setzen.

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