Sicht Leo
Wincent heute zu sehen, war am Ende doch um einiges schwerer, als ich eigentlich gedacht hatte. Somit komme ich relativ spät endlich wieder in meiner Wohnung an und falle direkt erstmal in mein Bett. Er sah auch nicht wirklich gut aus, muss ich zugeben. Als ich gerade fast eingeschlafen bin, klingelt natürlich mein Handy. Zola. Natürlich hatte ich ihr erzählt, dass wir heute mit Wincent drehen und dass ich etwas Angst davor hatte, nun will sie natürlich wissen, wie es lief.
Seufzend gehe ich also an mein Handy und setze mich wieder etwas auf.
„Na mein Schatz" höre ich ihr Grinsen.
„Oh Gott, woher diese ekelhafte gute Laune?"
„Keine Ahnung, ich bin einfach gut gelaunt, also, wie lief's heute mit Wincent?"
„Naja, wir waren beide professionell, ich konnte mich kurz alleine mit Amelie unterhalten... sie hat mir gesagt, dass es ihm scheiße geht. Natürlich ist ihr nicht entgangen, dass ich auch nicht unbedingt gut aussehe. Kurz bevor sie gefahren sind hab ich ihn nochmal alleine erwischt und ihm gesagt, dass ich ihn vermisse."
„Ja und? Was hat er erwidert?"
„Er hat nichts erwidert, beziehungsweise konnte er nichts mehr erwidern. Ich bin dann wieder aufgestanden und zurück gegangen."
„Warum? Warum hast du ihn nichts erwidern lasse?"
„Keine Ahnung, weil ich genauso dumm war, wie vor zwei Wochen, als wir uns getrennt haben."
„Ach Mausi... ruf ihn an."
„Ich will das nicht über Telefon machen."
„Dann fahr zu ihm."
„Ich weiß doch nicht, in welchem Hotel er ist."
„Was ist mit dieser Amelie?"
„Ich könnte sie anrufen, sie hat mir vorhin ihre Nummer gegeben, sollte mal was sein oder so."
„Dann mach das! Leo, ich will dich so echt nicht mehr sehen müssen. Du strahlst nicht mehr, du bist nicht glücklich. Ich weiß, dass du ihn liebst, du weißt, dass du ihn liebst... der einzige, der es nicht weiß, ist Wincent und er muss es wirklich wissen."
„Ich weiß ja... Okay, ich rufe Amelie an und hoffe einfach nur, dass sie mir hilft."
„Halleluja, dann mach ich jetzt mal Schluss und du holst mich bitte auf dem Laufenden."
„Versprochen... und danke für den kleinen Tritt in den Hintern."
„Wozu hast du mich denn sonst?"
Wir legen dann also auf und ich wähle mit leichtem Herzrasen die Nummer von Amelie.„Gemander?"
„Hey, Amelie, ich bin's Leo... Ähm..."
„Hey, was kann ich für dich tun?"
„Ich muss nochmal mit Wincent reden, das kann ich aber nicht am Telefon und ich muss das am besten heute noch tun. Wenn ich ihm schreibe und frage, ob wir uns treffen können... das dauert zu lange."
„Beruhige dich einmal ein bisschen" lacht sie leicht „Ich schicke dir gleich mal unser Hotel und du kommst her."
„Danke, wirklich!"
„Okay, ich schick's dir und du schreibst mir dann nochmal, wenn du da bist, sonst kommst du nicht rein. Aber hey, Wincent geht's grade echt nicht gut -wegen dir- ich hoffe einfach, dass, was auch immer du ihm sagen musst, seine Laune nicht verschlechtert."
„Amelie, ich weiß nicht, wie er reagieren wird, aber ich hoffe, dass es uns dann beiden wieder besser geht."
„Das wollte ich hören, bis dann."
„Bis gleich."
Und schon hat sie wieder aufgelegt. Okay, hab ich das gerade echt getan? Werde ich das wirklich tun? Anscheinend schon, aber drum rum komm ich jetzt auch nicht mehr...
Somit schnappe ich mir nochmal meine Handtasche, ziehe mir meine Schuhe wieder an und werfe noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Okay, ich seh nach dem Tag echt nicht mehr unbedingt frisch aus, aber was soll's?
Inzwischen hat Amelie mir auch das Hotel geschickt und tatsächlich kenne ich es.Somit bin ich eine gute halbe Stunde später vor dem Hotel angekommen und keine Minute später kommt Amelie raus.
„Gott sei Dank! Komm rein, er war eben zwar noch was in der Bar, aber tatsächlich sitzt er nicht mehr da, also wird er in seinem Zimmer sein."
Sie geht mit mir zum Fahrstuhl, mit welchem wir nach oben fahren, und zeigt mir dann wo Wincents Zimmer ist.
„Den Rest muss ich wohl alleine bestreiten" murmle ich.
„Ja, da kann ich dir nicht wirklich helfen, wird schon, glaub mir."
Sie geht dann also ein paar Zimmer weiter und ich schließe nochmal kurz die Augen, bevor ich klopfe. Es dauert einen Moment, aber dann öffnet Wincent die Tür und trägt nur eine Boxershorts und ein Shirt. Er sieht mich erst etwas überfordert an und lehnt sich dann gegen den Türrahmen.
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Lauf nicht weg
Fanfiction7. September 2019 Leona ist 24... nein... seit heute 25 Jahre alt und hat eigentlich nur einen schönen Tag mit ihrer besten Freundin seit der 1. Klasse und ihrer besten Studienfreundin geplant, bevor es abends mit ihrem Freund und noch ein paar wei...