Dunkles Schicksal
Kapitel 31
Arthur kam in sein Zimmer im Untergeschoss seines Hauses. Lance saß wie immer im Sessel mit einem Wodka und wartete auf ihn, noch immer festlich gekleidet. Nachdem Merlin den Ball verlassen hatte, ging Lance auf die Jagd und Arthur machte sich auf den Weg zu Merlin. Lance blies den Rauch einer Zigarre aus und schaute Arthur an, der an die Bar ging und sich etwas zu trinken nahm.
„Heute ja fast pünktlich", meinte Lance und machte die Zigarre aus „Warst du noch jagen?"
„Nein, ich habe keinen Hunger", antwortete Arthur, als er sich einen Drink machte.
Es wunderte ihn nicht, das er nicht das Bedürfnis hatte, Blut zu trinken. Sethos sagte ihm, je älter man wurde, brauchte man nicht jeden Abend zu trinken, doch man musste schon wesentlich älter als sie beide sein. Arthur vermutete, das es mit seiner neuen Macht von Sethos zu tun hatte. Vielleicht wurde dieser Prozess mit der Aufnahme von Sethos Blut beschleunigt. Er würde mit ihm darüber reden.
„Du warst noch bei Merlin?", fragte er weiter, ohne auf Arthurs Kommentar, was seinen Hunger anging, einzugehen.
Arthur drehte sich um.
„Ja. Und er hatte mich in sein Haus eingeladen."
„Ach, sieh mal an. Und warum machst du jetzt so ein Gesicht? Hat er dich nicht ran gelassen?"
Arthur kam langsam auf ihn zu.
„Was er tat und nicht tat, ist jetzt nebensächlich. Sag du mir lieber, was du getan hast."
Lance schaute hoch.
„Wie? Was soll ich denn getan haben?"
„Maria", sagte Arthur nur.
„Maria? Was ist mit ihr?"
„Du denkst wohl, ich bin blöd, was?", fuhr Arthur ihn an.
Lance sagte nichts, wich seinem Blick aus, stand auf und ging zur Bar, schenkte sich ein und drehte sich mit dem Glas in der Hand um zu Arthur. Oh je, anscheinend konnte er seinem besten Freund nichts vormachen. Er hätte es wissen müssen. Arthur kannte ihn zu gut. Doch noch versuchte er die Situation zu retten, doch es würde nichts nützen. Und Arthur konnte sehr beharrlich sein. Er startete einen neuen Versuch. Er hob die Hand, fragend.
„Was denn? Ich habe heute auf dem Ball mit ihr getanzt. Na und? Sie ist ein hübsches Mädchen und tanzt auch sehr gut. Was ist falsch daran?"
Arthur lachte leise. Es klang spöttisch und schüttelte ungläubig den Kopf, als er langsam auf Lance zukam. Sein Freund dachte wohl wirklich, das er blöd ist. Er hatte die beiden auf dem Ball gesehen und es war so offensichtlich. Siebenhundert Jahre an Lance Seite und er dachte wirklich, er könnte ihn täuschen, ihn? Vielleicht Merlin, der mehr Augen für ihn hatte, als für seine Schwester.
„Was willst du mir erzählen, Lance, was? Ich kenne dich schon fast siebenhundert Jahre und manchmal kommt es mir so vor, als kenne ich dich besser als mich. Und du denkst, mir wäre nicht deine Anspannung entgangen, das du oft grüblerisch bist und nervös. Ich bitte dich. Also nur getanzt? Ja? Das kannst du deiner Großmutter erzählen, aber nicht mir."
Lance fuhr ihn sauer an, denn er fühlte, das er hier nicht so einfach herauskam.
„Okay, was soll der Scheiß, Arthur? Tanzen wird ja noch erlaubt sein, oder? Du regst dich ja nur auf, weil es die Schwester deines Geliebten ist. Ansonsten war es dir scheiß egal, mit wem ich mich beschäftige."
Arthur musterte ihn abschätzend, bevor er ihm wieder in die Augen sah. Ja, mag sein, das ihn andere nicht interessiert hatten. Aber das hier war Maria und er mochte sie sehr. Und ja, sie war Merlins einzige Verwandte, die er sehr liebte. Er musste herausfinden, was Lance mit Maria vorhatte. Er antwortete.
„Du bist so ein Heuchler und ein Feigling. Wem willst du etwas vormachen? Mir? Das ich nicht lache. Und nun raus mit der Sprache."
„Ich weiß nicht, was du meinst. Du siehst Gespenster, wo keine sind."
Arthur nickte grimmig. Lance war diesmal wirklich hartnäckig. Normalerweise kam er schnell zum Wesentliche. Also gut.
„Tu ich das? Ich glaube nicht", er kam etwas näher zu Lance „Okay, dann werde ich dir etwas auf die Sprünge helfen. Du gehst auf den Ball und tanzt nur mit Maria. Weichst ihr nicht einmal von der Seite", er hob die Hände „Okay, kann ja sein, das man an einem Mädchen hängen bleibt an so einem Ball. Ich hatte das ja auch schon und nach dem Ball habe ich sie gefickt."
„Das habe ich ja nicht, wie du weißt. Maria ging mit Merlin nach Hause. Und es muss ja nicht immer im Bett enden, oder?"
„Nein, muss es nicht, Lance. Und erst recht nicht mit Maria. Aber verkaufe mich nicht für blöd. Da läuft doch etwas zwischen euch."
„Wie kommst du denn da drauf? Du spinnst doch. Ich kenne sie doch kaum."
Arthur kam noch einen Schritt näher.
„Nein, mein Freund. So kommst du mir nicht hier weg. Ich habe Augen im Kopf und ich kenne dich besser als du dich selbst. Wie du sie angesehen hast, so siehst du kein Mädchen an, mit dem du den Abend verbringst. Deine ganze Art, dein Verhalten und deine Blicke, so wie ihre Blicke haben dich verraten."
Arthur hob die Hand, um zu unterstreichen, was er sagen wollte. Er sprach ruhig. Noch.
„Lance, wir hatten nie Geheimnisse voreinander. Du weißt, wir hatten uns das damals geschworen. Du, Gwaine und ich. Das wir zusammenbleiben und uns alles sagen, weißt du noch? Also fang jetzt nicht damit an, mich bei gewissen Dingen auszuschließen. Ich weiß, das da etwas ist, hör auf es zu leugnen."
Lance schaute ihn einen Moment an. Wie konnte er nur denken, Arthur täuschen zu können? Er hatte mit jedem Wort recht und eigentlich hätte er es besser wissen können, denn Arthur kannte ihn zu gut und konnte gut beobachten. Und ja, ihr Zusammenhalt bestand aus Freundschaft, Vertrauen und Treue. Sie hatten sich nie angelogen und Lance wollte jetzt nicht damit anfangen. Es hatte keinen Sinn, es länger zu verleugnen. Vielleicht besser so, es würde sowieso bald offensichtlich sein, denn Maria war ungeduldig. Er stellte das Glas hin und drehte sich um zu seinem Freund.
„Also gut! Scheinbar konnte ich dich nicht täuschen."
„Nein. Sprich dich ruhig aus", sagte Arthur und schaute nach oben. Die Sonne ging auf und Lance spürte es auch.
„Maria...und ich", er nahm Luft „Wir lieben uns."
So, jetzt war es heraus. Arthur schaute ihn einen Augenblick nur an, doch dann sprach er und seine Überraschung war in seiner Stimme zu hören.
„Wie bitte?"
Lance hob hilflos seine Hände und ging ein paar Schritte im Raum, während er sprach.
„Ich weiß auch nicht, wie das gekommen ist. Du hast mich gebeten auf sie aufzupassen. Das habe ich getan und auf dem Sommerball lernte ich sie kennen, als ein aufdringlicher Kerl sie nicht in Ruhe ließ. Wir tanzten den ganzen Abend und verabredeten uns in dem kleinen Cafe am Park. Ich dachte, kann ja nichts schaden. Ich sollte ja auf sie aufpassen. Maria war so erfrischend und einfach, so gar nicht eine Contessa und mir gefiel ihre Gesellschaft, am Anfang. Doch wir trafen uns dann regelmäßig. Carmen kam immer mit ihr, ließ uns aber allein und wir spazierten durch den Park und redeten. Und dann war es passiert. Ich wusste nicht, wie es kam, doch ich fühlte, das Maria für mich wichtig wurde. Und eines Tages hatte ich Gewissheit; ich liebte sie. Und mein Glück wurde perfekt, als sie mir sagte, das sie mich auch liebt. Fazit...wir lieben uns und wollen zusammen sein."
„Bist du jetzt ganz von Sinnen?", schrie ihn Arthur jetzt an.
Es war ihm egal, wen er in sein Bett schleifte oder wen er aussaugte. Lance hatte viele Fickabenteuer, mal mit Blut, mal ohne Blut. Manche verließen sein Bett nicht lebend und Arthur genauso. Siebenhundert Jahre lang war es ihm egal. Außer bei Bianca. Er mochte sie nicht, hatte sie nie gemocht; sie war berechnend gewesen und liebte Lance nicht so, wie es sein sollte. Was sich bestätigte, als sie ein Vampir wurde und sie schnell das Interesse verlor und sich anderweitig vergnügte. Doch nicht mit Maria. Sie war kein Mädchen nur fürs Bett und das würde er verhindern.
Lance bekam einen entschlossenen Gesichtsausdruck, als er auf Arthur zukam.
„Nein, bin ich nicht. Ich bin ganz klar und sehe auch meinen Weg klar vor mir. Und dort ist Maria an meiner Seite. Ich weiß, das ich sie liebe und Maria liebt mich. Wir wollen zusammen sein und ich weiß, das es richtig ist."
Arthur lachte sarkastisch auf. Sie waren in ihre Muttersprache gefallen und sprachen jetzt englisch.
„Wieso denke ich gerade, das ich ein Deja vu habe? Waren das nicht auch die Worte, die du mir entgegen geschleudert hast wegen Bianca? Die eine große Liebe, wie du dich ausgedrückt hast. Auch bei ihr warst du der Meinung, das es richtig ist. Du hast dir nichts sagen lassen, was sie anging. Hast mir vorgejammert, das sie die große Liebe ist und du ohne sie nicht sein kannst. Und ich ließ dich machen, was du wolltest. Hatte keine Einwände mehr, als du sie verwandelt hast, obwohl ich dagegen war."
Arthur hob den Finger, warnend.
„Doch diesmal nicht! Diesmal sehe ich nicht dabei zu. Maria ist Merlins kleine Schwester, seine einzige Schwester und alles was er noch an Familie hat. Und ich mag sie zufälligerweise sehr gern, sie ist ein außergewöhnliches Mädchen. Ich werde nicht zulassen, das du auch ihr Leben zerstörst. Du wirst sie auf keinen Fall...", er machte eine Geste mit seinen Händen in der Luft.„Überreden", so wie du dich ausdrückst, verstanden? Sonst werde ich mehr als sauer sein, glaube mir. Und von Merlin will ich erst gar nicht reden. Er wird dir seinen Silberpfahl durch dein Herz bohren. Wie lange geht das schon so?"
„Seit ihr fort ward und ja, seit dem Sommerball, der kurz darauf stattfand."
Arthur lachte. Es klang nicht erfreut. Das war schon einige Monate, fast ein halbes Jahr, wenn nicht noch länger. Doch etwas anderes beschäftigte Arthur. Lance hatte nie lange gewartet, seine Angebetete in sein Bett zu holen. Auch die schüchternsten Frauen gingen schnell mit ihm, das hatte er wirklich gut drauf. Und legte es auch darauf an.
„Na prima!", sagte er sarkastisch, doch wurde ernst, als er fragte „ Hast du sie angerührt?"
Lance machte ein abfälliges Geräusch.
„Du erwartest doch nicht wirklich darauf eine Antwort."
Doch Arthur stand plötzlich vor ihm und zog ihn an seinem Kragen grob an sich, Lance Gesicht nah vor seinem. Der Wodka schwappte über, als Lance ihn überrascht ansah. Arthurs Augen wechselten in smaragdgrün, seine Fänge verlängerten sich, als er daran dachte, das er Maria in sein Bett mitnahm. Er war wirklich angepisst und nebenbei bemerkte Lance, das er sich so schnell bewegt hatte, das er es nicht kommen sah. Und das sollte was heißen, wenn er als Meistervampir überrascht war. Arthur war so viel mächtiger geworden. Seine Macht strahlte von ihm aus wie eine Weihnachtsbeleuchtung und Lance fühlte sie nur zu gut.
Und er war sauer!
Denn wenn er Maria angerührt hatte, dann wüsste er nicht, was Arthur tun würde. Und Lance war ihm jetzt eindeutig unterlegen, seit Arthur das Blut von einem über viertausend Jahren alten Vampir trank. Das wusste er nur zu gut. Doch Maria war keine Hure aus den Vierteln und auch keine der verdorbenen, adligen Frauen, die er fickte und von ihrem Blut trank. Und sie anschließend manipulierte, damit sie das vergaßen. Maria war rein, unschuldig und hatte dieses Schicksal nicht verdient. Und er liebte und respektierte sie.
„Hast...du...sie...angerührt?", fragte er wieder, langsam, jedes Wort betont, drohend und von Zorn erfüllt.
Lance sah ihn einen Moment entgeistert an, dann sagte er.
„Nein, natürlich nicht. Arthur, mein Gott, was denkst du denn von mir?"
„Was ich denke?", zischte der blonde Vampir „Das du die Mädchen alle mit in dein Bett genommen hast, die dir gefielen oder die du angeblich geliebt hast. Du hast Bianca gleich mitgebracht und dich im Bett mit ihr vergnügt. Das mit der angeblichen, großen Liebe kam später. Wenn du Maria angerührt hast, dann...", wollte er drohend sagen. Doch Lance fiel ihm ins Wort.
Jetzt war er auch zornig. Was dachte Arthur von ihm? Das er ewig in der Brunft war und nur ans Bett dachte?
„Verdammte Scheiße, Arthur...Ich liebe sie!", sagte er eindringlich „Verdammt nochmal, beruhige dich. Maria ist kein Mädchen für einen Fick zwischendurch. Und das würde ich ihr nie antun. Ich liebe Maria und respektiere sie. Du hast keine Ahnung. Und es enttäuscht mich, das du so etwas von mir denkst. Wir haben uns geküsst, ja...aber mehr nicht. Ich schwöre es. Und sie hätte mehr nie zugelassen, allein schon wegen Merlin."
Arthur musterte ihn einen Moment. Er kannte Lance und anscheinend war das die Wahrheit und er beruhigte sich etwas. Und ja, Maria wäre nicht weitergegangen. Sie hätte sich das nicht angetan und auch Merlin nicht. Sie hätte die Familie nicht entehrt, indem sie sich einem Mann hingab, der nicht ihr Ehemann war. Er ließ ihn los und ging zur Bar und schenkte sich ordentlich Bourbon ein, während Lance seine Kleider richtete.
Arthur war schon immer sehr impulsiv, eigentlich sollte er sich nicht wundern. Er wurde schnell wütend und es war nicht das erste Mal, das er ihn am Kragen hatte. Normalerweise waren sie was Macht anging immer gleich gewesen, da sie zeitgleich verwandelt wurden. Doch jetzt nicht mehr. Arthur war soviel mächtiger, das Blut eines verdammt alten Vampirs floss durch ihn. Währenddessen trank Arthur leer und schenkte sich nach. Das musste er jetzt erst mal verkraften. Er drehte sich wieder zu Lance um, der immer noch in der Mitte des Zimmers stand und schweigend wartete. Nicht auf eine Entschuldigung, da würde er vergeblich warten. Arthur war Arthur, doch er liebte ihn trotzdem. Auch mit seinen unkontrollierten Wutanfällen.
„Okay, nehmen wir mal an, das sie dich auch liebt", begann er ruhiger „Weiß sie denn, was du bist?"
Lance schüttelte den Kopf.
„Nein. Wir trafen uns immer nach Sonnenuntergang. Ich sagte, das ich eine Sonnenallergie habe. Sie hat mir das geglaubt."
Arthur lachte leise, zynisch, so wie Lance ihn kannte.
Arthur hatte sich früher, als sie noch Menschen waren auch aufgeregt und wurde auch zornig. Doch das war kein Vergleich gegen jetzt. Und Lance wusste, das seine Veränderung nach Alexej begann. Hundert Jahre Schmerz, Erniedrigung und hundert Jahre Wut, Zorn, Zerstörung, Blutgier und Mord waren nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Und all das war noch in ihm, vergraben und in Schach gehalten. Doch immer bereit auszubrechen und die kürzliche Wiederholung seiner Folter, körperlich und sexuell, brachte seine Dämonen ein Stück näher an die Oberfläche, was er heute spürte. Doch noch hatte Arthur die Oberhand und Lance hoffte, das es nie anders würde.
Denn wenn er das nicht mehr hatte, dann würde Sevilla in Blut ertrinken. Und jetzt erst recht, da er so viel mehr Macht hatte. Es wäre, als wäre Alexej wieder auferstanden. Lance hatte ihn in Rom gesehen, damals, als er ihn fand...nach Alexej. Arthur war eine Bestie und wütete in Rom, bis er ihn einschloss. Er sah ihn immer noch vor sich, wenn er nachts nach Hause kam, über und über mit Blut besudelt und ein gefährliches Flackern in seinen Augen. Er sperrte ihn in den Keller, ließ ihn hungern und hielt Arthur mit wenig Blut am Leben, in seinem dunklen Verlies.
Und hoffte, das er stark genug war, sich selbst zu besiegen und nicht wahr machen würde, was er immer und immer wieder ihm entgegen geschrien hatte. Das er Lance töten würde und es sehr lange dauern würde. Damals wäre das möglich gewesen, denn die Wut, Blutgier und Zerstörungswut hatte ihm Kraft gegeben. Verflucht sei Alexej und sollte in der Hölle schlimme Qualen erleiden, für das was er Arthur angetan hatte und noch antat, denn diese Dämonen waren immer noch in ihm. Quälten ihn und wollten an die Oberfläche.
„War nicht mal eine Lüge. Sie neigt dazu, uns unsere Haut und Knochen zu verbrennen. Doch das mal beiseite", er schaute seinen Freund wieder an „ Du sagst, du liebst sie."
Lance kam einen Schritt näher, blieb aber wieder stehen. Er sprach eindringlich, fast beschwörend. Er wollte den Dämonen keinen Zündstoff geben.
„Arthur, ich weiß das ich bei Bianca einen Fehler gemacht habe. Ich habe sie quasi überredet, sich verwandeln zu lassen und ich dachte, das ich sie liebe", sagte er und hob die Hände „Aber bei Maria ist es anders. Ich denke an sie, wenn ich wach werde, wenn ich schlafen gehe. Den ganzen Tag und die Nacht. Sie ist immer in meinen Gedanken und ich habe versucht, dem Ganzen ein Ende zu machen. Ich habe es versucht."
Er senkte den Kopf, sprach leiser weiter.
„Ich sagte zu ihr, das es besser wäre, mich zu vergessen. Sie weinte und wollte es nicht akzeptieren. Ich wollte ihr nicht so etwas antun. Ich wollte nicht, das sie so wie wir sind. Ich wollte, das sie ein glückliches Leben hat, einen Mann, Kinder. All das, was ich ihr nicht bieten kann. In der Sonne einen Nachmittags Spaziergang zu machen. Ein Haus im Sonnenlicht und nicht verbarrikatiert oder im Keller, ein privilegiertes Leben mit einem Mann an ihrer Seite, der sie liebt. Kinder, die das Glück vollkommen machen und in der Sonne spielen. Ich kann ihr nur Dunkelheit und Blut und ewige Rastlosigkeit bieten. Ich wollte das alles für sie tun, doch..."
„Was?"
„Sie wollte mich nicht aufgeben. Und ich konnte sie nicht gehen lassen, denn sie ist der Sinn meines untoten Daseins. Ohne sie bin ich verloren, Arthur. Ich liebe sie und du kannst nicht annähernd erahnen, wie sehr."
Arthur schaute ihn nur wortlos an. Er kannte Lance, das war nicht gelogen. Und da war etwas in seinen Augen, eine Art Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, die er nur zu gut kannte. Anscheinend war es ihm wirklich ernst damit und Arthur wusste es deshalb, weil er bereit dazu war, sie gehen zu lassen, aus Liebe. Auch er wollte Merlin gehen lassen, doch der Jäger hatte da ein Wörtchen mitzureden.
Doch zwischen Merlin und Maria gab es Unterschiede. Merlin war ein Mann und ob es der Gesellschaft gefiel oder nicht, war es bei ihm anders. Männer waren in dieser Epoche der Zeit und auch früher, wie sich Arthur erinnern konnte, die Herrenrasse. Sie lebten anders, als die Frauen, frönten ihren Gelüsten, ob adlig oder nicht. Maria war eine junge Contessa, adlig und behütet. Sie musste als Jungfrau in eine Ehe gehen, etwas anderes kam da nicht in Frage. Ungerecht, aber Tatsache. Deshalb die Frage an Lance, ob er sie angerührt hatte. Denn dann wäre sie entehrt, dann käme eine privilegierte Heirat nicht mehr in Frage. Und Merlin würde ihn umbringen.
Lance riss ihn aus seinen Gedanken, seine Worte jetzt flehend.
„Arthur, ich bitte dich. Hör mir zu. Ich liebe Maria und denke, sie ist meine große Liebe, so wie du mit Merlin. Und sie liebt mich genauso und will es Merlin sagen. Ich sagte, sie soll noch warten. Hilf mir, bitte."
Arthur kam auf ihn zu. Jetzt ruhiger. So war es immer, erst rastete Arthur aus, dann begannen sie die Probleme zu analysieren. Doch so wütend sah er ihn lange nicht mehr und er wusste, es lag an seinen kürzlichen Erlebnisse in Moskau. Oh, wie er diesen russischen Vampir hasste, obwohl er tot war. Wieder hatte er Arthur Furchtbares angetan und seinen Dämonen neue Nahrung gegeben. Was sie beide anging, sie waren Freunde, die besten Freunde und manchmal dachte Lance, das dieses Band das Einzige war, was zwischen Arthur und dem Drang, die Bestie frei zu lassen, stand. Arthur sprach jetzt, ruhig, seine Augen wieder in dem strahlenden Blau, das selbst Lance noch manchmal überraschte. Seit er ein Vampir wurde, war dieses Blau noch tiefer, fast überirdisch oder unnatürlich intensiver als er noch ein Mensch war.
„Lance, wie stellst du dir das denn vor? Sie weiß noch nicht mal, was du bist. Merlin wusste es von Anfang an. Und er jagte uns. Sie hat davon keine Ahnung, von Nichts. Sie denkt, das du ein reicher Adliger bist, ein Mensch. Was willst du ihr denn sagen; denn auf Dauer wirst du es nicht verheimlichen können. Willst du sagen...Ach Maria, was ich vergessen habe zu erzählen, es ist nur eine Kleinigkeit. Ich bin ein Vampir und ernähre mich von dem Blut der Lebenden und ich lebe ewig. Noch Fragen?"
Lance schüttelte resigniert den Kopf.
„Ich weiß, das ist eines meiner Probleme, abgesehen von Merlin."
Arthur lachte sarkastisch.
„Merlin wird dein größeres Problem sein, glaube mir. Er wird ausrasten. Du glaubst doch nicht wirklich, das er erfreut sein wird, das Marias Gefährte ein Vampir ist? Er erzählte mir auf dieser Reise, das er möchte, das Maria ein glückliches, zufriedenes Leben hat und dann kommt ein Vampir und beansprucht sie? Ja, er wird sehr begeistert sein."
„Scheiße! Denkst du nicht, das weiß ich? Abgesehen davon, das sie vielleicht schreiend davonrennt, wenn sie weiß, was ich bin", Lance seufzte „Ich wünschte, ich wäre tot."
„Das bist du, du Idiot", sagte Arthur mit seinem typisch schwarzen Humor „Toter geht es nicht mehr und genau das ist dein Problem, mein „Chaos verursachender Freund".
Lance kam noch näher. Sein Gesicht verzweifelt.
„Ja, mach dich nur lustig über mich. Bei dir war es ja wesentlich einfacher. Erstens ist Merlin ein Mann und es ist egal, ob du dich mit ihm im Bett vergnügst und zweitens weiß er, was du bist und akzeptiert es", er kam noch näher, bis er dicht vor Arthur stand „Kannst du mir nicht helfen, Arthur? Ich meine mit Merlin, er liebt dich."
„Es war auch nicht leicht mit Merlin. Er hasste mich und ich kann es bald immer noch nicht glauben, das er mich jetzt liebt. Und ja, er liebt mich und seine Schwester auch, vielleicht noch mehr. Das wird kein Spaziergang, Lance. Bist du dir ganz sicher?"
„Ich weiß nur, das meine ganze Existenz nichts mehr wert ist, wenn ich sie verliere. Bitte, Arthur. Ich liebe sie, wie ich noch nie geliebt habe", antwortete er verzweifelt und ehrlich.
Das kam Arthur sehr bekannt vor, denn er liebte Merlin auch so verzweifelt. Vielleicht waren die Geschwister die Antwort auf ihre Verzweiflung, Hoffnungen und Wünsche. Vielleicht würden sie die Leere in ihren toten Herzen ausfüllen, die Einsamkeit. Niemand konnte wissen, was die Zukunft bringt und er dachte an Sethos und Anchar. Sie waren seit dreitausend Jahren Gefährten und so glücklich. Wieso konnten sie so ein Glück nicht auch finden? Und vielleicht hatten sie es gerade gefunden, in der Gestalt des adligen Geschwisterpaares.
Das Leben von Merlin und Maria war geprägt von Vampiren. Sie verloren ihre Eltern durch Vampire und Merlin wurde Vampirjäger und jagte sie. Und nun verliebten sie sich in Vampire. Vielleicht war es ihnen bestimmt, diesen Weg zu gehen und Merlin hatte vielleicht recht, als er sagte, das sie diese Reise machen mussten, damit alles so kam wie es kommen sollte. Vielleicht war es vorgesehen, das sie sich in Vampire verliebten. Das sie Arthur und Lance liebten und ihre Gefährten wurden. Ja, diese verfluchte Reise brachte alles ins Rollen. Lance verliebte sich in Abwesenheit von ihnen beiden und Arthur und Merlin auch. Schicksal? Oder einfach nur Zufall? Arthur wusste es nicht.
Doch er wusste, das er seinen Freund nicht im Stich ließ. Das hatte er noch nie. Und er würde mit Merlin reden und sah den Jäger schon vor sich. In verschiedenen Stadien, erst überrascht, dann entrüstet und dann zornig und dann am ausrasten. Und vielleicht dann bewaffnet. Er kannte Merlin, das würde nicht einfach werden. Seine Schwester war sein ein und alles, nach ihm. Das war auch richtig so, denn sie war sein Blut.
Er nickte nach einiger Zeit.
„Na gut. Ich werde versuchen mit Merlin zu reden und hoffe, das er nicht seine Silberwaffen auspackt. Du musst verstehen, auch wenn ich ihm überlegen bin, möchte ich mich nicht unbedingt mit ihm anlegen, indem ich ihn bekämpfe. Ich dachte da eher an etwas anderes."
Lance grinste.
„Ein Kämpfchen im Bett, was?"
„Ja, so in etwa", lächelte Arthur „Ich versuche es, aber jammere mir nicht den Kopf voll, wenn er hinter dir her ist."
„Danke, Arthur. Du weißt nicht, was es mir bedeutet. Und Maria hat da ja auch noch ein Wörtchen mitzureden."
„Okay, verschwinde jetzt. Ich will ruhen. Und ich muss mir überlegen, wie ich vorgehen werde", sagte Arthur und trank aus.
„Ich werde dich wieder küssen, wenn du das mit Merlin hinbekommst."
„Erspare mir das, Lance und küss dein Mädchen", er grinste „Ich werde genug geküsst."
„Aha, wie weit bist du schon bei Merlin gekommen?"
„Verschwinde, bevor ich dir zeige, wie weit."
Lance lachte und winkte ab. Er war etwas gelöster, denn die erste Hürde war genommen. Arthur.
„Nein, danke. Hebe dir deinen ach so imposanten Schwanz für Merlin auf. Kein Interesse."
Er ging zur Tür, doch Arthur rief.
„Und Lance? Sollte sie dich wider Erwartens immer noch lieben, nachdem sie weiß, was du bist, wirst du sie auf keinen Fall, auf gar keinen Fall dazu überreden, zu was du Bianca überredet hast, verstanden? Sonst wirst du nicht nur Ärger mit Merlin haben."
Lance nickte.
„Mein Wort darauf. Ich habe meine Lektion gelernt. Gute Nacht."
Dann war er weg und Arthur seufzte. Wie sich alles verändert hatte und anscheinend waren diese Veränderungen noch nicht fertig. Er wusste, das Merlin einen Schock bekäme und dann toben würde.
Das würde noch was geben. Doch vor Merlin wollte er mit Maria reden. Er musste wissen, ob sie Lance wirklich so liebte oder es nur eine Schwärmerei war. Junge Mädchen neigten dazu.
Eine Schwärmerei war oberflächlich und ging vorüber, aber jemanden wahrhaftig zu lieben...nie.
Er wusste es, denn er liebte Merlin wahrhaftig und für immer, solange wie „immer" auch sein würde.
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Arthur klopfte an Merlins Tür. Da es noch relativ früh war, öffnete ein Diener. Eigentlich wollte er mit Maria reden, doch es würde schwierig werden, das zu tun, ohne das Merlin Verdacht schöpfte. Arthur vertraute darauf, das er sie sah und sie sich vielleicht heimlich verabreden konnten. Er hasste es, Merlin zu hintergehen, doch er musste erst wissen, wie Maria zu Lance stand. Vielleicht könnte er sich dann das Gespräch mit Merlin ersparen, wenn das nur eine Schwärmerei wäre.
„Guten Abend. Sie wünschen?"
„Ich möchte zu Conte del la Vega. Ich bin Conte Arthur Pendragon.", sagte Arthur höflich.
„Erwartet er sie?"
„Ja."
„Ich muss ihnen sagen, das..."
„Wer ist denn an der Tür, Alfonso?", rief Maria, die gerade die Treppe herunter kam.
Der Diener drehte sich herum.
„Ein Conte Pendragon möchte den Senior sprechen, Seniorita."
Maria kam lächelnd zur Tür. Sie hielt einen Schal in ihrer Hand und war wirklich erfreut, ihn zu sehen.
„Arthur, es ist schön sie zu sehen. Wir hatten am Ball ja nicht viel Gelegenheit miteinander zu reden oder zu tanzen. Merlin ist nicht da, er musste unerwartet in die Stadt, geschäftlich. Aber ich denke, er wird bald zurück sein. Wollen sie warten?"
„Wenn es sie nicht stört, sehr gerne."
Sie überlegte einen Moment, dann sagte sie.
„Wissen sie was? Ich wollte etwas spazieren gehen, möchten sie mich begleiten? Dann könnten wir etwas plaudern."
Arthur neigte seinen Kopf und lächelte.
„Mit dem größten Vergnügen, Seniorita."
Man sollte nicht sagen, das er kein Glück hatte. Merlin war gerade nicht da und Maria lud ihn zu einem Spaziergang ein. Das war perfekt. Er konnte ungestört mit ihr reden und Merlin konnte nicht misstrauisch werden.
Maria nahm den Schal, den sie in der Hand hielt und legte sich ihn um die Schultern. Zu dem Diener sagte sie.
„Falls der Senior nach Hause kommt, sagen sie ihm, das wir bald wieder hier sind."
„Sehr wohl, Seniorita."
Dann ging sie nach draußen und hängte sich freundschaftlich bei Arthur ein. Und wieder stellte der Vampir fest, wie locker sie war und überhaupt nicht das steife, höfische Getue an sich hatte. Sie behandelte ihn wie einen Freund und das war die perfekte Gelegenheit, mit ihr zu sprechen. Und nebenbei mochte er sie sehr gerne und wenn er nicht Merlin liebte, würde Lance das Nachsehen haben, denn dann wäre Maria schon lange sein. Man konnte sie nur lieben und er verstand Lance sehr gut. Sie schaffte es damals locker bei ihrer ersten Begegnung, das er wirklich Gewissensbisse bekam, sie zu töten, was er eigentlich vorhatte. Und das war wirklich ungewöhnlich. Denn das Flehen seiner Opfer und Versprechungen ließen ihn stets kalt.
Sie spazierten durch den Abend und heute war es nicht so kalt. Eigentlich wurde es nie so kalt wie in anderen Ländern. Doch für Einheimische waren Temperaturen unter zwanzig Grad kalt.
„Ich wusste ja nicht, das sie sich mit Merlin treffen. Geschäftlich?"
„So ungefähr", antwortete er ausweichend „Anscheinend hält er mich doch nicht für so schlimm."
Sie lächelte ihn an.
„Das sind sie auch nicht. Doch Merlin ist sehr eigen, glauben sie mir. Doch bei Geschäften ist er gewinnorientiert, auch wenn er seine Geschäftspartner nicht leiden kann."
„Sehr tröstlich, das zu wissen", sagte er trocken.
Sie lachte.
„Deshalb ist es nicht einfach für mich, die richtige Wahl meiner Bewunderer zu treffen. An jedem hat er etwas auszusetzen. Es ist furchtbar."
Sie schaute ihn an und stellte wieder fest, wie schön doch Arthur war. Doch so schön er auch war, Lance war der Mann ihres Herzens. Und nebenbei bemerkt, war auch Lance eine Augenweide. Das sah sie am Sommerball, wie die Frauen ihn ansahen. Und nun liebte er sie und sie war sehr glücklich.
„Doch wir beide sind ja nur Freunde. Und ich bin glücklich, das wir es sind, wenn auch heimlich."
Er nickte.
„Ja, und das werden wir bleiben, zumindest hoffe ich das."
Sie musterte ihn einen Moment.
„Conte Lance DuLac ist ihr Freund? Das habe ich gar nicht gewusst. Merlin sagte mir, das sie mit ihm zusammenwohnen. Kennen sie ihn schon lange?"
Er nickte wieder.
„Ja, seit wir Kinder waren. Er und ich lebten ziemlich in der Nähe und waren jeden Tag zusammen. Er ist mein bester Freund aus Kindertagen."
Und schon siebenhundert Jahre lang!
Sie erreichten den kleinen Friedhof, der nicht unweit des Hauses lag. Anscheinend war er dazu bestimmt, das Maria und Arthur ihre Entscheidungen des Lebens hier austragen sollen. Unbewusst waren sie wieder dort gelandet, wo sie sich das erste Mal trafen und wo alles begann. Mit Merlin, Maria und Lance. Arthur blieb stehen und schaute sie an.
„Maria, ich kam nicht nur wegen Merlin. Ich wollte sie sehen und..."
Sie hob abwehrend die Hand.
„Nein. Bitte nicht. Das haben wir hinter uns und ich möchte ihnen sagen, das ich sie als Freund schätze, doch auf mehr dürfen sie nicht hoffen", kam sie ihm zuvor.
„Das wollte ich auch nicht sagen", grinste Arthur, weil sie den Schneid hatte, ihm zuvorzukommen.
Und sie ihn abblitzen ließ. So etwas kannte er nicht, denn er bekam immer, was er wollte, wenn er es darauf anlegte. Doch anscheinend bei ihr nicht. Nun, das hieß vielleicht, das doch ihr Herz für Lance schlug.
„Was dann?", fragte sie neugierig.
„Es geht um Lance. Er sagte mir, das sie beide sich lieben."
Maria machte sich los von ihm und ging ein Stück zu einem der Gräber. Sie bückte sich und nahm das Laub von dem Grab, das der Wind dort hinterlassen hatte. Es war eine klare Nacht und Vollmond und sie sah so bezaubernd im kalten Licht des Mondes aus. Ihr schwarzes Haar schimmerte leicht, als sie die Locken aus ihrem Gesicht strich. Sie schwieg einen Moment, doch dann sprach sie.
„Hat er das gesagt?"
„Ja. Nun ja, nicht direkt. Aber ich habe das geahnt und ihn darauf angesprochen. Lieben sie ihn auch, Maria?"
Sie stand auf und kam zu ihm herüber, blieb dicht vor ihm stehen.
„Ich liebe Lance und das ist etwas, was ich wirklich weiß", sie klopfte auf ihr Herz „Was ich fühle, in meinem Herzen, meinem Blut. Jede Faser meines Körpers zieht mich zu ihm. Warum fragen sie?"
„Ich möchte sicher stellen, das es nicht nur eine Schwärmerei ist. Verstehen sie mich nicht falsch. Ich will nicht, das sie verletzt werden. Lance ist ein Mann, der weiß was er will und anscheinend sie. Doch sie sind noch sehr jung und..."
Sie lachte leise. Es klang sarkastisch und Arthur zog überrascht die Augenbrauen hoch.
„Oh, wie überraschend. Stellen sie sich hinter Merlin an. Denn so Sprüche hat er auch auf Lager und andauern. Ich kann es nicht mehr hören."
Sie stemmte die Hände in die Hüften, was ihn amüsiert an Merlin erinnerte, der damit den Kampf in dieser Nacht angesagt hatte. Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm und ja. Auch Maria hatte genug Kampfgeist, darin stand sie Merlin in Nichts nach.
„Warum denkt die männliche Bevölkerung, das ich so verletzlich wäre? Ich kann das schon nicht mehr hören. Maria, ich will nicht, das sie verletzt werden", machte sie ihn nach und Merlin. Sie strich sich eine Locke aus der Stirn, die der Wind dort platziert hatte.
„Habt ihr denn eine Ahnung, wie nicht verletzlich ich sein kann? Das ich durchaus weiß, das nicht alles so kommt, wie man es sich erhofft. Was ist? Nur weil ich ein Mädchen bin und mir gewisse Körperteile fehlen, muss ich gleich zusammenbrechen, wenn nicht alles so läuft wie es soll?"
Arthur sah sie groß an, doch dann fing er an zu lachen. Merlin stand vor ihm, in weiblicher Form.
„Was...ist so lustig", fragte sie angriffslustig. Arthur schüttelte den Kopf.
„Nichts, sie erinnern mich nur an jemanden", sagte er immer noch lachend.
„Gut, dann lassen sie sich sagen, das ich nicht aufgeben werde, das ich Lance nie aufgeben werde. Egal was sie sagen und egal, was Merlin dazu meint. Für ihn ist keiner gut genug und ich werde als alte Jungfer sterben. Aber nicht mit mir. Mag sein, das er alle bis jetzt gut eingeschätzt hat, aber mit Lance ist das etwas anderes."
„Inwiefern?"
„Zuvor kam ich über einen kleinen Flirt nie hinaus, bevor mein Bruder einschritt und mich...", sie machte eine theatralische Geste „ Mich vor dem Fehler meines Lebens schützen wollte. Doch diesmal war er nicht da, als ich Lance traf. Und ich liebe ihn; wir sind weit über Flirten hinaus. Und diesmal lass ich mir nichts einreden oder ausreden, auch nicht von meinem Bruder. Lance ist für mich bestimmt und ich liebe ihn mehr, als ich sagen kann. Das wird auch mein Bruder nicht verhindern und sie auch nicht. Merken sie sich das!"
Sie klang zornig und Arthur hob beschwichtigend die Hände.
„Bleiben sie ruhig, das will ich ja auch nicht. Ich wollte nur sicher gehen. Sie müssen wissen...Lance wurde einmal von einer Frau sehr enttäuscht und das nahm ihn sehr mit. Ich möchte nicht, das dies wieder geschieht."
Ihr Zorn zog sich etwas zurück. Arthur schien sich nur Sorgen um seinen Freund zu machen. Verständlich, wenn sie so gut befreundet waren.
„Ich werde ihn nie enttäuschen, denn ich liebe ihn", sagte sie entschlossen „Und ich werde dafür kämpfen. Mit Merlin und jedem, der denkt, er könnte in mein Leben fuschen. Ich werde bald sechsundzwanzig und mir stetig etwas vorzuschreiben, diese Zeiten sind vorbei. Ich bin kein sechzehnjähriges Mädchen mehr, das für irgendeinen Jungen in der Stadt schwärmt. Ich weiß, was ich will und kann Entscheidungen, die mein Leben betreffen selbst entscheiden und daran wird auch Merlin nichts ändern. Das muss er jetzt lernen."
Arthur nickte, er hatte seine Antwort. Das war keine Schwärmerei, so wie Maria ausrastete. Sie liebte ihn wirklich und damit begannen die Probleme. Doch er forschte vorsichtig nach.
„Und was wäre, wenn Lance anders wäre, als andere Männer?"
„Er ist anders, denn ich liebe ihn", antwortete sie, doch runzelte die Stirn „Was meinen sie damit...er ist anders?"
Arthur hob die Hände.
„Nichts Besonderes. Ich meine, niemand ist perfekt."
„Nein, doch Liebe ist ein mächtiger Verbündeter und mächtig genug, den Partner so zu akzeptieren wie er ist, mit allen Vorzügen und Schwächen, Fehlern und Unvollkommenheit. Finden sie nicht?", fragte sie ihn „Ich denke, wenn man jemanden wirklich und wahrhaftig liebt, dann liebt man ihn so, wie er ist. Niemand ist perfekt, auch ich nicht."
Wieder war Arthur überrascht, denn Maria war mit ihren jungen Jahren, die sie auf Erden wandelte erstaunlich logisch und lebensklug, obwohl sie noch nichts vom Leben gesehen hatte. Er hatte sich nicht getäuscht, sie war etwas Besonderes und Merlin auch.
„Ja, so sollte es sein", sagte er. Sie schaute ihn an.
„Er sagte andeutungsweise so etwas zu mir. Er sagte, das er mir Kinder wünscht und Glück und das er mir das nicht bieten kann. Was meinte er damit? Kann er keine Kinder zeugen?"
Nein, Vampire konnten keine Kinder zeugen. Sie waren tot und damit alles in ihrem Körper, das Leben erzeugen konnte. Sie verspürten Lust und konnten mit jemandem schlafen, doch ihr Sperma war nicht lebensfähig, auch wenn sie so normal kamen wie andere Männer. Sie hatten einen Samenerguss wie jeder Mann, doch die Zellen waren tot. Doch das konnte er ihr noch nicht sagen. Nicht, bevor er mit Merlin gesprochen hatte.
„Ich weiß nicht, was er damit meinte. Er ist mein Freund, aber gewisse Dinge bleiben seine Geheimnisse. Und ich denke, wenn ihr euch liebt, geht das nur euch etwas an", sagte er ausweichend.
Sie nickte.
„Sagen sie es bitte nicht Merlin."
Arthur seufzte.
„Maria, sie sollten mit ihm reden. Wenn sie ihn wirklich so lieben, wie sie sagen, dann sollten sie reden."
„Er wird es nicht verstehen."
Arthur packte sie an den Schultern und ignorierte, das sie so verführerisch roch. Ihr Blut so köstlich wie das von Merlin. Süß und doch wild.
„Dann kämpfen sie für diese Liebe."
„Ja", sagte sie bestimmt „Das werde ich und ich denke, es ist im Moment günstig. Merlin ist so vollkommen glücklich und gut gelaunt, wie schon lange nicht mehr. Ich weiß nicht, wieso, aber ich denke, es ist Zeit mit ihm zu reden."
Arthur lächelte und zog sie an sich, küsste sie auf ihr Haar. Sie war ein gutes Stück kleiner als er. Er wünschte sich, das sie und Lance so glücklich würden wie er es mit Merlin war. Und das Lance jemanden an seiner Seite hatte, die er niemals so ersetzen könnte. Sie hatten beide wahrhaftig ein bisschen Glück verdient, nach all dem Schmerz und Kummer und der Einsamkeit in der Dunkelheit.
„Ich wünsche euch alles Glück. Es wird schon alles so gehen, wie es sollte. Denken sie nochmal darüber nach, bevor sie zu Merlin gehen."
Und er musste vorher mit ihm reden und das würde nicht einfach werden.
Sie nickte wortlos an seiner Schulter, doch dann löste sie sich.
„Wir sollten zurückgehen. Merlin ist bestimmt schon da."
Sie spazierten schweigend zurück und Merlin ging vor dem Haus auf und ab. Als er sie sah, blieb er stehen. Er hatte keine Angst um Maria. Arthur würde eher sterben, als ihr etwas anzutun, das wusste er. Er war ungeduldig, weil Arthur hier war und er sich nichts sehnlicher wünschte, als ihn in seinen Armen zu halten.
„Merlin, wir waren spazieren", sagte Maria „Und Conte Arthur ist ein sehr guter Begleiter."
Arthur nahm ihre Hand und küsste sie.
„Es war mir ein Vergnügen, Contessa Maria", sagte er galant und sie wandte sich an Merlin.
„Gut, ich werde dann mal die Männer alleine lassen."
Und mit diesen Worten verschwand sie im Haus.
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Merlin lächelte Arthur an, als sie draußen vor dem Haus standen. Hier und jetzt konnten sie sich nicht berühren. Personal wieselte herum, die Stallburschen kümmerten sich um die Pferde und das Anwesen war im Moment nicht still und ruhig. Der Verwalter ging an ihnen vorbei und neigte den Kopf.
„Senior?"
Merlin nickte ihm zu und schaute wieder zu Arthur. Amüsiert sagte er leise.
„Muss ich eifersüchtig sein, das du mit meiner Schwester spazieren gehst?"
Arthur grinste.
„Bist du?"
Merlin schaute an ihm vorbei ins Land.
„Nein, sollte ich?"
Arthur kam näher und stand jetzt in seinem persöhnlichen Raum, als er leise sagte.
„Sieh zu, das wir allein sind, dann zeig ich es dir."
Merlin schluckte und seine leise verführerischen Worte ließen ein bestimmtes Körperteil aufmerksam werden. Ja, er sehnte sich danach mit Arthur zu schlafen, mehr als alles andere. Und er war neugierig, denn es wäre das erste Mal mit einem Vampir. Das kleine Zwischenspiel gestern in seinem Haus war schon der Wahnsinn und er wollte nicht mehr warten.
„Ich kann die Dienerschaft nicht fortschicken, noch nicht", sagte er mit belegter Stimme. Noch immer standen sie vor der Tür. Merlin lachte leise.
„So viel Platz und doch..."
Der Vampir beugte sich vor und sagte leise in sein Ohr.
„Du willst allein sein? Warum? Oh, ich denke, du willst, das ich dir deine Hose ausziehe und mit deinem Schwanz spiele, Ja? Ist es das, was du willst?"
Merlin zog Luft und er wurde hart. Verfluchter Vampir. Verstohlen zog er seinen Gehrock enger an sich.
„Verflucht, Arthur", zischte er und schaute sich um, doch er nickte.
„Ja, das will ich und noch mehr. Aber wir haben keine Alternative."
„Doch", sagte Arthur „Bei mir."
„Ich soll in ein Haus voller Vampire gehen?"
Arthur grinste.
„Wenn du mit einem schlafen willst, wirst du das wohl tun müssen. Was ist? Fliegen wir? Ich hatte noch nie einen Jäger zu Gast. Wird wohl eine Premiere werden."
Merlin nickte, er wollte Arthur. Jetzt und für immer. Er ging hinein und sagte Maria, das er in der Stadt zu tun hatte und es spät werden würde. Dann nahm er seinen Mantel, denn da oben war es kalt und ging wieder nach draußen zu Arthur. Sie spazierten an den Ställen vorbei und Merlin sagte.
„Ich habe deinen Hengst."
Arthur sah ihn erstaunt an.
„Du hast das Pferd mitgebracht?"
Er nickte.
„Es war alles, was ich noch von dir hatte. Und ich konnte ihn nicht zurücklassen, nicht in der Stadt, die dir so viel Leid brachte."
Arthur zog ihn hinter die Stallungen und küsste ihn so besitzergreifend, das Merlin leise stöhnte und ihn noch näher zog. Es war, als könnten sie nicht warten, die Leidenschaft und das Begehren so stark. Arthur ließ den keuchenden Menschen los und nahm seine Hand.
„Komm, ich will dich jetzt in meinem Bett und dich ficken, bis du meinen Namen schreist."
Merlin war hart wie Stein und Arthur grinste, als er ihn an sich zog und dies spürte. Dann erhob er sich in die Luft und flog Richtung Stadt. Ja, er war nun schneller bei Merlin und zurück. Fliegen war eine wundervolle Gabe und er beherrschte sie von Tag zu Tag besser. Es dauerte nicht lange, als er an einer ruhigen Stelle landete, nicht weit von seinem Anwesen. Als sie die Treppe hochgingen, kam ihnen Lance entgegen, der auf die Jagd ging.
„Besuch?", fragte er.
„Ja, wenn möglich, störe mich heute nicht mehr." Lance pfiff durch die Zähne und grinste.
„Oh, na dann mal viel Spaß." Und er ging weiter, ohne weitere Worte. Arthur öffnete die Tür und drehte sich um.
„Bitte, trete ein in mein Reich."
Merlin lachte.
„Ich bin kein Vampir, Arthur und ich brauche keine Einladung. Im Gegensatz zu dir kann ich immer eintreten."
„In ein Haus voller Vampire? Ein Jäger? Nun ja, das erfordert Mut."
Merlin schubste ihn spielerisch und ging an ihm vorbei ins Foyer. Er sah sich um, Arthurs Haus war sehr geschmackvoll eingerichtet und dies zeugte von Reichtum. Antiquitäten und Bilder, teure Teppiche und auch solche Möbel. Er ging ins Wohnzimmer, genauso schön und schaute zu den großen, verzierten Fenstern. Er drehte sich um zu dem Vampir, der ihm folgte.
„Nicht sehr einladend für Vampire, diese Fenster. Vor allem bei Sonnenaufgang."
„Hier bin ich nicht, wenn der Tag kommt", antwortete er und nahm seine Hand.
Er führte Merlin zur Kellertreppe und öffnete sie. Merlin schaute ihn zweifelnd an.
„Du lebst im Keller?"
Er dachte an seinen Keller. Dort war die Vorratskammer und seine Weine. Auch alte Möbel und Sonstiges, was man nicht unbedingt brauchte. Er war kalt und manchmal in der Regenzeit feucht und nicht sehr komfortable. Arthur sagte nichts und führte ihn die Treppe herunter. Sie war nur schwach beleuchtet, denn Vampire sahen sehr gut im Dunkeln. Doch Merlin nicht und er ging vorsichtig hinter Arthur die Treppe herunter.
Die Wände waren kahl und es war hier kühl und dunkel. Er folgte Arthur durch einen Gang, der sich abzweigte und der Vampir zeigte dorthin.
„Hier leben die anderen und Lance hat auch dort sein Wohnraum. Zumindest so lange, wie die Sonne am Himmel steht."
„Wie viele Räume sind denn hier unten?"
„Zwölf, doch meiner liegt dort hinten. Also dreizehn insgesamt, manche doppelt belegt. Doch wir sind nur während des Tages hier unten. Ansonsten sind wir oben im Haus, nach Sonnenuntergang."
„Und wer kümmert sich um alles, am Tag?"
Arthur schaute ihn an.
„Meine Menschen. Vampire brauchen Menschen, denn am Tag können sie nicht handeln. Sie kümmern sich um das Haus, beschützen uns, wenn wir am Tag angreifbar sind."
„Und dienen wohl als Abendessen."
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, sie sind uns gegenüber loyal und wir benutzen sie nicht. Deshalb gehen wir nachts auf die Jagd. Es sei denn, das wir nicht konnten, was selten vorkommt, dann dienen sie uns auch so."
„Sie bekommen Lohn dafür?", fragte Merlin
.
Das alles war sehr interessant. So intern kannte er die Vampire nicht. Wie sie lebten und wie ihre Ordnung war. Er wusste so wenig von Vampiren, ihre Art zu leben und ihre Infrastruktur. Gesetze, denn sie hatten sehr wohl so etwas, wie er wusste. Noch immer war es für ihn unglaublich, das sie unter Menschen lebten und doch ihr eigenes Regime hatten. Unerkannt und im Verborgenen. So etwas hätte er nie vermutet, als er auf der Jagd nach ihnen war. Er dachte immer, das sie willkürlich gemacht wurden und sie Monster waren. Das waren sie immer noch, selbst Arthur. Doch damit konnte er leben. Merlin wusste, das seine Liebe so stark war, das er alles was Arthur anging, als gegeben sah.
„Ja, aber ihr eigentlicher Lohn wird die Unsterblichkeit sein. Nach zehn Jahren loyalem Dienst werden sie zu Vampiren. Es ist ihr Wunsch und wer das nicht möchte, kann sein Leben leben. Später kümmern wir uns um sie, wenn sie alt sind. Sie werden bis zu ihrem Tod ein angenehmes Leben führen. Das ist Pflicht für die Meister, doch nicht alle halten sich daran. Manche jagen sie fort, wenn sie zu alt sind."
Merlin war beeindruckt. Also waren Menschen nicht nur Nahrung, sondern loyale Menschen waren nie mehr allein und bis zu ihrem Tod versorgt. Er dachte an die Alten, die ärmlich in den Vierteln wohnten, die von der normalen Gesellschaft gemieden wurden, weil sie von Kriminellen bewohnt wurden, von Kranken und Alten. Wer nicht mehr arbeiten konnte wegen Krankheit oder Alter landete in den Armenviertel und starb alt und krank. Doch die Menschen der Vampire nicht. Sie lebten angenehm, bis sie starben.
Und wieder bemerkte er, das die Gesetze und Lebensweise der Vampire fast humaner waren, als in seiner Gesellschaft, obwohl sie eine unnatürliche Rasse waren und sich von Blut ernährten. Seine Gedanken verflüchtigten sich, als sie vor einer Tür stehen blieben.
Wollte Arthur zwischen Weinregale und Vorratskammer mit ihm schlafen? Wäre mal was Neues. Er schaute den Vampir zweifelnd an, der in seiner Bewegung verharrte und plötzlich Merlin an sich zog und ihn tief küsste, verführerisch und wild und er stöhnte leise in seinen Mund. Sein Gesicht beleuchtet von Arthurs grünen Augen und er spürte seine Fänge an seiner Zunge. Gott, war das so erregend. Merlins Schwanz pochte schmerzhaft, dieser Vampir brachte ihn um den Verstand.
Scheiß auf den Keller, Weinregale und Kammern. Er wollte Arthur tief in sich spüren und er wollte es jetzt. Und egal wo.
„Arthur", stöhnte er an seinen kühlen Lippen „Ich will dich."
Arthur öffnete die Tür und sie stolperten herein, immer sich noch küssend und Arthur schloss die Tür mit Telekinese. Sie fiel laut ins Schloss, doch sie hörten es nicht. Noch immer küssten sie sich, wild, verlangend. Sie hatten so lange darauf gewartet, so verdammt lange. Schließlich zog sich Merlin zurück, beide erregt. Doch er musste atmen. Arthur schloss seine Augen und lehnte sich an die geschlossene Tür. Sein Schwanz pochte vor Verlangen, seine Hose zu eng. Er wollte Merlin mit so einer Macht, das es fast weh tat. Doch er wollte sich Zeit lassen, denn er wollte es genießen. So lange begehrte er schon diesen Menschen, das er es jetzt langsam angehen lassen wollte. Doch er glaubte nicht, das er das konnte.
Merlin sah sich überrascht um, denn er stand in einem gemütlichen, großen Raum ohne Fenster. Ein Feuer prasselte im Kamin und es war angenehm warm. An der Wand ein offenes Regal mit Gläser und diversen Getränke. Er erkannte Wodka, Bourbon und auch Brandy. In der anderen Ecke ein großes Bett, das dazu einlud, seine Fantasien schweifen zu lassen. Teure, dicke Teppiche, abgestimmt auf die beiden großen Sesseln und den Tisch. Ein kleinerer Raum nebenan diente als Bad mit allem was man so brauchte, selbst eine Toilette.
„Hier lebte früher die Dienerschaft. Ich habe die Räume komplett neu gestaltet, als ich das Haus kaufte", erzählte Arthur „Ich musste es Vampir gerecht machen, denn wir müssen uns den ganzen Tag hier aufhalten."
„Es ist...", Merlin drehte sich im Kreis „der Wahnsinn. Und fast gemütlicher als oben."
„Nun ja, die Tage können lang sein, vor allem im Sommer", sagte der Vampir und löste sich von der Tür. Er zog seine Jacke aus und warf sie über den Sessel. An der Bar schenkte er sich Bourbon und Brandy ein und lächelte, als er Merlin sein Glas gab.
„Brandy, ich mag das Zeug nicht, doch ich gab das in Auftrag zu besorgen."
„Das ist nett", sagte Merlin und nahm sein Glas „Und berechnend, denn du wusstest, das ich hierher komme."
Arthur küsste ihn.
„Wo kann ich dich besser ficken als bei mir im Keller?"
Das ging Merlin direkt wieder in seine unteren Regionen und seine Hose war zu eng. Arthur schweifte mit seinem Blick an ihm entlang und blieb an seiner Erektion hängen. Merlin keuchte. Alles was Arthur tat, war so erotisch und verführerisch, das er fast in seiner Hose kam. Seine blauen Augen dunkel und verlangend, grüne Schlieren darin, die tanzten und leuchteten, sich verstärkten, als er mit seiner Hand zart über des Jägers Erektion strich und dann zupackte. Merlin stöhnte auf, bemüht das Glas in der Hand zu halten.
Arthur schaute ihn an, noch immer seinen Schwanz in seiner Hand. Er sagte mit tiefer, leiser Stimme, die rau vor Lust war.
„Ich werde dich so hart ficken, einmal, zweimal, dreimal und du wirst mich anbetteln es wieder zu tun, Merlin. Und du wirst schreien, wenn ich in dir komme, meinen Namen schreien."
Merlins Mund war trocken und er schluckte. Seine Knie waren Pudding und er trank seinen Brandy aus, während Arthur ihn immer noch streichelte und grob zupackte. Er zuckte und stöhnte, schloss seine Augen. Er mochte es, wenn Arthur dominant und bestimmend war. Gott, er mochte es. Er hatte nichts anderes erwartet. Arthur war ein Vampir, dominant und beherrschend und obwohl er selbst über seine Besitztümer herrschte, liebte er es, das Arthur ihn nicht behandelte wie ein zerbrechlicher Mensch. Er mochte es schon immer nicht sehr zärtlich.
Und ja, das war in ihm. Alexejs Schule. Er wurde so lange unter Schmerzen gequält und gefickt, das Arthur das immer mit Sex verband. Merlin hatte oft darüber nachgedacht. Es war unmöglich, das nichts davon hängen blieb. Arthur war geprägt und ein Teil von Alexej würde immer in ihm sein. Das sagte auch Lance zu ihm, an diesem Abend, als sie von Arthur sprachen.
Die Blutgier und die Grausamkeit, die damit herging war in Arthur verankert. Tief weggesperrt, doch immer bereit an die Oberfläche zu kommen, wenn er instabil wurde. Und so war es auch mit dem Sex. Blut, Schmerzen, Grobheit verband Arthur mit Sex. Lance hatte ihn gewarnt, das er kein zärtlicher Liebhaber sein würde. Doch Merlin wollte keine Zärtlichkeit, nicht unbedingt im Bett. Er wollte es immer hart und forsch. Er mochte das. Er mochte, das Arthur seinen Schwanz packte, das es leicht schmerzte. Es machte ihn noch härter.
Er lehnte sich an Arthur, der ihn wieder küsste. Besitzergreifend, verlangend und seine Küsse zeugten von dem, was noch kam. Er schaute Merlin an, seine Augen grün.
„Ich will dich, Merlin. Doch ich werde nicht zart sein. Ich werde dich so nehmen, wie ich es möchte. Bist du bereit dazu?"
Merlin sagte nichts, trank aus und stellte das Glas auf den Tisch. Er begann sich auszuziehen und Arthur schaute ihm zu.
„Du meinst, das du mir Schmerzen zufügen wirst?", fragte er, als er seine Schuhe auszog.
„Nein, ich bin nicht Alexej, Merlin. Ich muss nicht jemanden foltern, um hart zu werden. Und ich werde nicht nur kommen, wenn meine Partner vor Schmerzen schreien. Doch ich bin ein Vampir und Sex und Blut ist normal für uns. Und auch Schmerzen, nur nicht so extrem wie bei dem Dreckskerl. Doch wenn Vampire miteinander schlafen, ist das wild, grob und von Blut geprägt. Du bist ein Mensch, verletzlich und ich sollte nicht mit dir schlafen. Nicht so, doch ich kann nicht aus meiner..."
Merlin kam auf ihn zu, nachdem er sein Hemd auf den Boden warf und blieb vor ihm stehen.
„Arthur, ich bin nicht aus Zucker und ich mag keine zarte Behandlung. Mochte ich noch nie. Ich mag einen dominanten Partner, der mir gibt, was ich brauche. Also?"
Arthur stellte sein Glas auf den Tisch und zog Merlin hart an sich, küsste ihn dominierend und verschaffte sich grob Einlass in seinen Mund. Merlin stöhnte. Gott, das war so gut. Wie Arthur ihn hielt, stark und besitzergreifend in seinen Armen und nahm seinen Mund so dominant, wie er ihn gleich mit seinem Schwanz nehmen würde. Arthur biss leicht mit seinen Fängen in seine Zunge, es schmerzte kurz, doch Merlin bemerkte es kaum. Arthur saugte an seiner Zunge, an der kleinen Wunde und Merlin wurde schwach in seinen Armen, sein Schwanz hart wie Stahl und schmerzhaft. Oh...mein...Gott! Das war...er konnte nicht denken, nur das Arthur an seiner Zunge saugte und die Blutstropfen, die dort hervorquollen trank. Der Vampir stöhnte anhand des köstlichen Geschmacks von Merlins Blut. Er wollte mehr, doch er beherrschte sich. Er saugte stärker und küsste ihn dabei, saugte mehr Blut aus der kleinen Wunde und Merlin griff in sein Haar, grob und von Lust benebelt.
Das war der absolute Wahnsinn und doch schien Arthur verändert. Er hatte ihn gebissen, obwohl nur wenig. Doch Merlin wusste, das er es eigentlich nie ohne Erlaubnis tat, zumindest bei ihm. Er konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn der Gedanke, das Arthur sein Blut schmeckte, ließ ihn fast in seiner Hose, die er immer noch anhatte, kommen. Und das er fast nackt war und Arthur immer noch komplett bekleidet, was auch seine Dominanz aussagte. Arthur ließ ihn widerwillig los und küsste ihn nochmal, als Merlin Luft holte und wie Wachs in den Armen von dem Vampir war. Er schmeckte sein Blut und fühlte, wie Arthur seine Hose öffnete, die ihm zu den Knöcheln fiel. Er packte Merlins Schwanz und bearbeitete ihn grob, als er wieder an seiner Zunge saugte und Merlin zuckte. Zu viel! Das war zu viel und er kam mit einem Zittern und Beben in Arthurs Hand.
Er keuchte und stöhnte an des Vampirs Lippen und wäre zusammengebrochen, wenn ihn der Vampir nicht gehalten hätte. Arthur verteilte seine letzte Spermatropfen auf seiner Eichel und ließ ihn los. Wortlos leckte er seine Finger, an denen Merlins Sperma hing und Merlin stöhnte, als er ihn beobachtete. Seine Lider schwer und seine Augen dunkel vor Lust, als er unter seinen schwarzen Wimpern Arthurs Handlung verfolgte. Das war so erregend, erotisch und einfach nur gut. Arthur zog ihn wieder an sich und küsste ihn und er schmeckte Blut und Sperma, was seinen Penis wieder zucken ließ.
Mein Gott, er wusste bis heute nicht, was wirklich wahnsinniger Sex war.
Und da kam noch mehr und er konnte es nicht erwarten. Arthur griff seine Hoden, grob und flüsterte an seinen Lippen.
„Gut?", und drückte seine Hoden, doch immer noch mit Gefühl.
„Ja", keuchte Merlin, der leichte Schmerz an seinen Hoden turnte ihn wieder an, seine Lust erwachte und schürte das Feuer in ihm. Er war jetzt schon süchtig nach diesem wundervollem Geschöpf.
Er schaute Arthur aus verhangenen Augen an und flüsterte nur eines.
„Mehr!"
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Dunkles Schicksal
FantasyNach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega zum Jäger. Sein Hauptmerkmal ist ein vermögender, hoch angesehener Vampir, den er für den Mörder seiner Eltern hält. Erbittert jagt er ihn...