Dunkles Schicksal
Kapitel 98
Arthur landete, noch immer Merlin in seinen Armen und ließ ihn los. Er drehte sich um und schaute über das dunkle Meer, sagte kein Wort. Merlin schaute sich um; sie waren irgendwo an einer Küste, am Strand, der jetzt in der Nacht leer und einsam war. Der Mond spiegelte sich in dem immer unruhigen Wasser; das Geräusch der Wellen, die an den Strand schlugen war das Einzige, was der Hexer hörte. Arthur stand mit dem Rücken zu ihm, unbeweglich, als wäre er eine Statue. Dunkel und düster.
„Arthur?"
Jetzt drehte sich der Vampir um. Er sah so aus wie immer. Blondes Haar, diese tiefblauen Augen, die jetzt hier in der Nacht dunkel waren. Und so schön und attraktiv, das Merlin immer noch den Atem anhielt, wenn er ihn ansah. Er fragte sich, wieso er es war, der diesen schönen, faszinierenden Mann sein nennen konnte. Dante war schön, eine wilde Schönheit, doch Arthur war einfach nur perfekt. Perfekt schön und er konnte verstehen, wieso sich alle fast an die Kehle gingen, nur um ihn einmal zu haben. Eigentlich könnte er sagen, das er wirklich Glück hatte, wenn da nicht all diese Sorgen wären.
„Es tut mir leid", sagte Arthur jetzt „Schon wieder. Eigentlich bin ich müde, das immer wieder zu sagen."
„Es war nicht deine Schuld", antwortete Merlin „Er hat es darauf angelegt und verloren."
„Aber ich habe ihn sehr verletzt. Das lag nicht in meiner Absicht; ich wollte ihn nie so hart anfassen...Wegen dir. Doch mal wieder hat diese Grausamkeit in mir gesiegt und ich hätte ihn beinahe getötet."
„Aber hast du ja nicht."
„Kannst du mir verzeihen?"
„Es gibt nichts zu verzeihen", sagte Merlin bestimmt „Er hat dich angegriffen und du hast dich verteidigt. Er musste wissen, das es so enden könnte und außerdem ist er ein Wolf, die sind zäh."
„Doch ich hätte nicht aufgehört, wenn du mich nicht so angefleht hättest. Siehst du es denn nicht, Merlin...Ich bin außer Kontrolle. Wärst du nicht dort gewesen, dann wäre er jetzt tot. Was ist, wenn du mal nicht da bist?"
Merlin trat einen Schritt auf ihn zu.
„Verdammt, Arthur. Du hast schon immer getötet. Und du hast dir nie darüber Gedanken gemacht. Warum jetzt?"
„Das waren irgendwelche Menschen, aber nie Leute, die eigentlich auf unserer Seite stehen. Was ist, wenn ich unsere Freunde angreife...", er schnaubte abfällig „Obwohl ich diese verdammte Töle nicht zu meinen Freunden zähle."
„Das tust du nicht. Dante hat dich angegriffen und du hast reagiert. Er hätte vorher nicht klein beigegeben. Okay, ihn zu töten wäre übertrieben gewesen, zumal er ja nur hinter mir her ist und du ihm im Weg stehst. Er versteht einfach nicht, das ich ihn nicht will; nicht mehr so wie er sich das vorstellt. Das habe ich ihm deutlich gesagt, aber anscheinend will er nicht hören. Also musste er es auf diesem Weg eingeschlagen bekommen."
„Vielleicht hättest du wirklich mit ihm gehen sollen."
Merlin stemmte die Hände in die Hüften; er war sauer.
„Verflucht, Arthur. Ich werde mit niemanden gehen außer mit dir. Ich habe mich entschieden und nicht nur seit ich Dante kenne. Ich habe mich damals entschieden; am großen Tor in Sevilla, als ich dir sagte, das ich dich liebe."
„Das ist lange her und war in einem anderen Leben. Jetzt bin ich instabil und sprunghaft, was meine Ausbrüche angeht. Du kannst die Vergangenheit nicht auslöschen, insbesondere meine nicht. Ich werde immer ein Teil dieser Bösartigkeit in mir tragen. Ich werde nie so sein, wie du mich gerne hättest."
Merlin kam noch näher und stand jetzt dicht vor ihm. Er musterte sein Gesicht.
„Du bist genauso wie du sein solltest und ich möchte dich nicht anders. Du bist ein Vampir und du tötest; ohne Reue und ohne Gewissen. Na und?"
Arthur sah ihn erstaunt an.
„Na und? Ich erinnere mich sehr gut daran, das du dich daran mal sehr gestört hast und mich zu einem zivilisierten Vampir machen wolltest. So wie Sethos, der es ablehnt zu töten, wenn er nicht muss."
„Das ist lange her", sagte Merlin „In einer Zeit, da ich noch dachte, das man die Welt und die darin Lebenden verändern könnte. Blauäugige Ansichten. Inzwischen weiß ich, das das Leben alles andere als Zucker schlecken ist. Es ist Kampf, von Anfang bis Ende. Jeder kämpft seinen eigenen, persöhnlichen Kampf. Um Geld, um Anerkennung, Erfolg und um die eine Liebe, die diesen Kampf des Lebens erträglicher macht. Und ich kämpfe für dich...Für uns", er hob die Arme „Na und? Du bist ein Vampir und du bist so wie du bist. Liebevoll, zärtlich und leidenschaftlich, aber auch grausam, tödlich und unberechenbar. Ich liebe dich, Arthur. Auch diese negativen Seiten an dir. Alles an dir und ich bin bereit, das alles zu akzeptieren und mich anzupassen."
„Anzupassen? Wie...Wie meinst du das?"
„Du bist böse? Okay, dann werde ich das akzeptieren und werde darauf achten, das du im Rahmen bleibst. Es ist ja nicht so, das ich hilflos dir ausgeliefert bin. Ich könnte dich hier auf der Stelle töten, ohne mich wirklich anzustrengen. Ich bin ein verfluchter Hexer, der jetzt schon sehr mächtig ist. Ich möchte mir nicht ausmalen, was in Jahrhunderten sein wird, falls ich jemals den Level meines Vaters erreiche. Ich habe keine Angst vor dir, eher um dich."
„Du meinst das ernst, nicht wahr?"
„Arthur. Ich erzähle dir hier keinen Scheiß. Und ich werde dich nie aufgeben oder weggehen. Das ist amtlich. Sollte uns irgendjemand etwas Böses tun wollen oder dich versuchen zu töten, werde ich handeln."
„Was? Was sagst du da?"
Merlin nahm Luft und sagte mit todernstem Gesicht.
„Wenn sie kommen, um dich zu töten, werde ich den Spieß umdrehen und sie werden selbst das Opfer. Und glaube mir; ich bin in der Lage, eine ganze Einheit dieser Elite Jägern zu töten; mit nur einer Handbewegung und einen kleinen Spruch."
„Du würdest für mich töten?"
Merlin schnaubte verächtlich.
„Es wäre nicht das erste Mal. Und ja...Ich werde es tun. Ich werde alles für dich tun. Ich bin es leid, immer nur der liebe, nette Hexer zu sein. Wenn sie dich jagen, werden sie meinen Zorn spüren. Ich werde nicht dabei zusehen, wie sie dich mir wegnehmen, selbst wenn mir das ein heimischer Platz in der Hölle einbringt. Ich habe die Schnauze voll. Wir leiden nur noch; von dem Tag an, an dem wir zusammen sind. Mit ein paar nette Lichtblicke, die schneller vorbei waren, als wir sehen konnten. Mir reicht es, immer allen es recht zu machen und mich ständig zu hinterfragen, ob das moralisch gerechtfertigt ist. Scheiß drauf. Scheiß auf alles. Du bist alles, was mich interessiert."
„Merlin?" Es klang fassungslos „Du bist so anders. Liegt es vielleicht daran, das diese dunkle Magie jetzt frei in dir ist?"
Merlin lächelte; es war sarkastisch.
„Vielleicht. Diese dunkle Magie ist so böse wie deine Bösartigkeit und genauso ein Teil von mir, wie sie für dich ist. Vielleicht werden wir das dunkle Paar, dem jeder aus dem Weg geht."
„Hör auf, so zu reden", fuhr ihn Arthur an „Ich werde dich nicht mit nach unten ziehen."
„Dort bin ich schon, Arthur. Falls du es noch nicht bemerkt hast, hast du mich nicht runter gezogen. Ich bin dir gefolgt. Egal was passiert; ich werde immer an deiner Seite sein."
Der Vampir schüttelte den Kopf.
„Das ist nicht richtig. Das wollte ich nie für dich."
„Hör auf mit dem Scheiß jetzt, Arthur. Wir sind hier und wir werden uns nicht aufgeben. Oder willst du das? Dann werden wir sitzen bleiben und uns einen schönen Sonnenaufgang ansehen. Und wenn du vorausgegangen bist, werde ich dir folgen und wenn es die Hölle ist. Wir werden zusammen sein. Entscheide dich. Für das Leben oder den Tod. Jetzt!"
Arthur schaute ihn sprachlos an. Merlin hatte jetzt etwas an sich. Etwas Dunkles, so wie er selbst. Er stand hier vor ihm in seiner schwarzen Hose und schwarzem T Shirt und wirkte so düster wie er selbst. Was war geschehen? Merlin hatte angedeutet, mit ihm den dunklen Weg zu gehen, egal was passierte. Früher hatte er sich oft gewünscht, das er so dachte und jetzt, da er es tat, machte es Arthur wirklich etwas Bedenken. Das war diese dunkle Magie in ihm. Mit Sicherheit.
„Wenn ich sterbe...Du willst mir folgen?"
„Ja." Kurz, knapp und endgültig „Ich werde keinen Tag ohne dich sein. Nun?"
Arthur drehte sich um und starrte über das Meer. Er hatte zwei Optionen; nach Merlin. Leben oder sterben. Für was er sich auch immer entscheiden würde; Merlin würde das akzeptieren und es ihm gleichtun. Er schloss einen Moment seine Augen. Hatte er überhaupt verdient, das ihn jemand so bedingungslos liebte? Eine dunkle, düstere Liebe, die so stark und in der Lage war, alles zu tun und zu akzeptieren, was sie beide taten. Er wollte leben und mit Merlin. Doch er wusste nicht, ob sie das auch konnten. Er drehte sich wieder um und sah Merlin an, der wartend hinter ihm gestanden hatte.
„Ich möchte so gerne mit dir leben, aber ich weiß nicht, ob wir es können."
„Dann finden wir es heraus", sagte Merlin und kam sehr nah zu ihm „Wir verschwinden und lassen alles hinter uns; suchen uns ein Plätzchen, weit entfernt von allem und einsam. Wir brauchen Zeit für uns und nur für uns. Niemand, der uns dazwischen quatscht oder mir nachläuft; in der Hoffnung, das ich ihn erhöre. Nur wir beide...Du und ich. Wir verschwinden von der Bildfläche."
„Was ist mit den anderen? Maria?"
„Maria hat Lance und sie ist glücklich. Alle anderen interessieren mich jetzt nicht. Was zählt, sind wir beide."
„Wo willst du hin? Sethos wird mich immer finden; er ist mein Ahnherr...Mein Blut, wenn du es mal so sehen willst."
Merlin lächelte.
„Wird er nicht. So wenig, wie du mich all die vielen Jahren nicht gefunden hast. Ich werde uns tarnen; er wird dich nicht fühlen können, nichts von dir", er lächelte „Einer meiner leichtesten Übungen. Und was unser neues Ziel angeht...Nun, irgendwo an einen Strand; vielleicht eine Insel. Doch nicht zu einsam, denn du musst ja ab und an jagen. Ich habe nicht genug Blut, um dich vollständig zu ernähren. Kennst du da etwas?"
„Oh ja. Ich denke, ich kenne da genau das Richtige. Bist du dir sicher?"
„Ich war mir noch nie so sicher. Ewig war ich immer um alle besorgt und half ihnen, doch jetzt kümmere ich mich nur noch um mich selbst, sonst bleiben wir auf der Strecke. Wir werden uns endlich Zeit für uns nehmen und unsere Liebe. Wir werden leben, lieben und jagen. Zumindest du. Und uns nur noch um uns kümmern und endlich unsere Liebe ausleben. Egal was geschieht; egal wo das hin führt."
Arthur zog ihn an sich und flüsterte.
„Ich liebe dich."
Er küsste Merlin mit dieser Leidenschaft, die Merlin direkt in alle Glieder fuhr; insbesondere in Spezielle. Er stöhnte in Arthurs Mund und drückte sich noch mehr an ihn. Himmel und Hölle. Beides konnte auf sie warten und es war ihm egal, welche dieser beiden sie erwartete. Und er würde jeden töten, der es wagte, sie auseinander zu reißen. Selbst wenn er Gefahr lief, auch so bösartig zu werden. Und ja. Arthur hatte recht. Da war eine Bösartigkeit in ihm, die auf die dunkle Magie zurückzuführen war. Das hatte sein Vater wohl damit gemeint, das er nicht damit umgehen könnte. Sie beeinflusste seine Persöhnlichkeit in den dunklen Bereich einzutreten.
Also hatte er eigentlich gar nicht mal so unrecht, als er Sethos sagte, das er auch eine potenzielle Gefahr wäre.
Und das er wunderbar zu Arthur passte. Er hatte lange darüber nachgedacht, wieso sie beide einfach nicht glücklich wurden. Und Merlin kam zu der Überzeugung, das sie immer anderen Dingen den Vortritt ließen und sie letztendlich immer auf der Strecke blieben.
Und jeder ihm immer wieder vor Augen führte, wie schlecht Arthur war und das er so etwas nicht verdient hatte. Und Merlin reichte es endgültig. Es war ihm scheißegal, wie böse und schlecht Arthur war. Er liebte ihn mit einer Leidenschaft, die an eine Obsession grenzte. Sollte er doch schlecht und böse sein; inzwischen war ihm das so was von egal. Sollte er doch töten, wenn er jagte und jeden, der ihm blöd kam. Er war ein Vampir und kein Kuschelhäschen.
Sethos versuchte ihn in einen Vampir zu verwandeln, der nicht tötete. Der so lebte, wie Sethos und Anchar. Doch Arthurs wilde Seite würde das nicht zulassen; das wusste Merlin schon längst, nur der ägyptische Vampir sah das nicht oder wollte es nie sehen. Und jetzt, da Alexejs liebevolle Behandlung immer bleibende Spuren hinterlassen hatte, war das sowieso nicht mehr möglich.
Und Merlin war an dem Punkt angekommen, indem er voll akzeptierte, was Arthur war. Ein unberechenbarer Vampir mit dem Hang zur Bösartigkeit. Merlin hatte dieses Böse jetzt auch in sich, doch er konnte wesentlich besser damit umgehen und er würde darauf achten, das Arthur nicht über die Stränge schlug.
Und sollte es eines Tages sein, das sie beide so waren...
Okay, dann waren sie es eben. Er würde Arthur nicht sterben lassen und riet jedem, nicht in seine Nähe zu kommen, um ihm etwas anzutun. Er würde alles, wirklich alles tun, um ihn zu beschützen.
Sollten sie es ruhig mal versuchen.
„Dann lass uns losfliegen", riss ihn Arthur aus seinen Gedanken „Bevor es zu spät wird."
„Ich muss noch mein Buch holen", sagte Merlin.
„Wo ist es?"
„In unserem Zimmer. Es liegt auf dem Schreibtisch. Denkst du, du kannst es holen, ohne das dich jemand sieht?"
Arthur lächelte.
„Na klar. Halte dich an mir fest."
Elegant erhob er sich in die Luft und Merlin schaute hinunter zum Strand, der langsam kleiner wurde.
„Wo waren wir gerade?"
„Spanische Küste."
„Und wo werden wir leben?"
Arthur sah ihn an und küsste ihn kurz; lächelnd antwortete er.
„Lass dich überraschen."
Nachdem der Vampir mit seinem Hexenbuch zurück kam, während Merlin an einer Ecke gewartet hatte, hängte er sich den Rucksack, in den Arthur das Buch gesteckt hatte um und nickte.
„Lass uns in ein neues Leben fliegen. Ob es dunkel oder hell sein wird...Ich liebe dich, Arthur und ich werde dich immer lieben, selbst wenn die Welt um uns in Flammen aufgeht."
Arthur küsste ihn und dann hoben sie ab. Merlin sah nicht zurück und so verschwanden sie aus ihrem vertrauten Leben, ohne zu wissen, was sie erwartete.
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Sethos nahm sich einen weiteren Drink; er war unruhig, hatte keine Ruhe. Wieder blieb er vor dem Fenster stehen und starrte in die Nacht. Gestern waren alle abgereist, Lexi und Magron waren sehr bedrückt und etwas traurig gewesen, das sie sich nicht von Merlin verabschieden konnten. Und natürlich machten sie sich auch Sorgen. Jeder hatte Arthur im Garten erlebt, als er fast Dante getötet hatte. Und seine wilde, bösartige Seite, die ihn im Griff hatte.
Maria kam herein, inzwischen voll informiert, was im Moment los war.
„Du machst dir Sorgen?"
Sethos drehte sich um.
„Ja. Er hatte Merlin schon einmal verletzt. Er hat sich nicht unter Kontrolle."
„Mag sein", sagte sie und kam näher „Doch Merlin ist kein gewöhnlicher Mensch. Er ist ein Hexer und so wie er mir erzählt hatte, jetzt wohl noch mächtiger, da mein Vater den Bann aufhob."
Merlin hatte lange mit Maria geredet und ihr von der Geisterwelt und ihren Eltern erzählt. Sie war eine Hexe und nicht wirklich traumatisiert, was ihre Entführung anging, zumal man sie gut behandelt hatte. Maria hatte sich mehr Sorgen um Lance und Merlin gemacht, als um sich selbst. Dementsprechend war sie mehr erleichtert als alles andere. Und Merlin wollte ihr die Begegnung mit ihren Eltern nicht vorenthalten.
„Doch nicht bei dir", sagte der Vampir.
Sie schüttelte den Kopf und machte sich einen Drink.
„Nein und es ist gut so. Ich habe kein Verlangen nach dieser dunklen Magie. Weißt du, obwohl Merlin und auch ich keine bösartigen Tendenzen haben, denke ich schon, das sie uns unbewusst beeinflusst. Dunkel und böse bleibt dunkel und böse."
„Willst du mir damit sagen, das Merlin auch zur dunklen Seite tendieren könnte?"
„Ja", sagte sie unverblümt „Siehe meine Tante. Ich denke, sie war nicht immer so böse; früher als sie noch jünger war. Das könnte passieren; nicht jeder ist stark genug, der Verführung zu widerstehen oder will es einfach nicht. Vielleicht hatte das auch seine Entscheidung beeinflusst. Ich habe im Garten Arthur noch nie so gesehen...So böse und was er Dante angetan hatte. Er hat sich sogar gegen dich gestellt, als du Merlin aus seinen Armen nehmen wolltest. Alle hatten ihn mit Furcht angesehen, auch mit Unglauben und Fassungslosigkeit; außer Merlin. Ich weiß nicht, ob du das bemerkt hast, aber Merlin hatte keine Angst und er war auch nicht besorgt. So wie er den Vampir angesehen hatte, obwohl er voll transformiert und böse war...sagte alles."
„Woher willst du das denn wissen, Maria? Vielleicht gab er klein bei und wollte ihn nicht noch mehr provozieren."
Sie nahm einen Schluck ihres Drinks, bevor sie antwortete.
„Merlin? Du unterschätzt ihn, Sethos. Und um auf deine Frage zurückzukommen; ich weiß es, weil ich eine Frau bin und auf so etwas achte. Und weil ich Merlin kenne und ihn beobachtet habe, während ihr euch alle auf Arthur konzentriert hattet. Merlins Blick zu ihm war so voller Liebe und vor allem voll Entschlossenheit. Er war sich zu diesem Zeitpunkt sehr sicher, was er tun würde. Es wäre ein Leichtes gewesen, sich von Arthur zu befreien, wenn er es gewollt hätte. Doch er wollte nicht."
„Er wollte mit ihm gehen", stellte Sethos erstaunt fest.
„Ja. Und glaube nicht einen Augenblick daran, das Merlin stillschweigend akzeptiert hat, was du mit Arthur vor hast. Du denkst doch nicht wirklich, das er das geduldet hätte? So nach dem Motto...Du willst Arthur töten? Ich verstehe das voll und respektiere das."
Sie lachte auf.
„Sethos...Sethos...Anscheinend weißt du nichts über die Liebe oder du verstehst es einfach nicht. Selbst ich würde mich gegen jeden stellen, der Lance etwas antun wollte, egal ob derjenige recht hat oder nicht. Und ich habe keine so abartige Liebe und Obsession zu Lance, wie es die beiden haben. Ich liebe ihn sehr, aber nicht zu vergleichen mit dieser alles verzehrende Liebe der zwei. Und Merlin...Tja, Arthur ist sein Ein und Alles, sein Sinn des Lebens und seine einzige Liebe. Er wird jeden töten, der dem Vampir zu nahe kommt, glaube mir. Und auch diese so unvergleichlichen Elite Jäger. Er macht kurzen Prozess mit ihnen und...Er kann es."
Sethos schüttelte langsam den Kopf.
„Das ist nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Denn wenn er das tut, dann wird er auch auf der Abschussliste stehen. Es scheint mir, das er eine Seite gewählt hat und die ist...nicht gut."
„Das weißt du nicht", antwortete sie „Arthur mag sich vielleicht nicht unter Kontrolle haben, doch ich denke Merlin schon. Selbst wenn er zu der dunklen Magie tendiert, heißt es ja nicht, das er das bedingungslos akzeptiert."
Sethos sah sie an.
„Er ist bereit zu töten, also sagt das schon alles aus. Merlin war nie begeistert, wenn es ums Töten ging. Doch du selbst sagst jetzt, das er es tun wird."
„Es handelt sich hier um Arthur, nicht um irgendeiner, der ihm über den Weg läuft. Er ist kein Vampir. Doch er wird nicht zusehen, wie sie Arthur töten", sie schnaubte abfällig „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, das Merlin dich Arthur töten lässt? Für einen so alten Vampir, der Jahrtausende gelebt hat, bist du wirklich verflucht naiv, Sethos."
„Anscheinend", sagte er niedergeschlagen „Ich hatte an seine Vernunft appelliert."
Wieder lachte sie.
„Vernunft? Sethos, verflucht nochmal. Er liebt Arthur, mehr als alles andere; mehr als sich selbst. Da kannst du nicht an sein Verständnis appellieren. Als ob du von irgendetwas seine Meinung willst. Was hast du erwartet? Das er nickend zu dir sagt...Okay, ich verstehe das sehr gut und schließe mich deiner Überzeugung an?Du checkst es immer noch nicht, was?"
„Was denn?"
„Er wird sich Arthur anschließen und sie werden nicht wiederkommen."
Er schaute sie perplex an. Maria nickte.
„Sie sind weg. Untergetaucht."
Sethos schloss seine Augen, konzentrierte sich auf Arthur. Er konnte seine Vampire immer finden, Arthur insbesondere, da er sein Blut getrunken hatte und nicht nur einmal. Doch er empfing...Nichts. Keine Präsenz von Arthur. Nichts, absolut nichts, so als würde er nicht existieren. Er öffnete seine Augen, Unglauben in ihnen.
„Ich kann Arthur nicht spüren, nichts von ihm. So als würde er nicht existieren."
Maria nickte wissend.
„Merlin. Er hat Arthur und sich unter einem starken Tarnbann und du wirst sie niemals finden, wenn er das nicht will. Das Arthur ihn gefunden hatte, war reines Glück und Zufall, als er in diese Bar ging. Doch du und ich werden sie nie finden, es sei denn...Wir haben Glück wie damals Arthur. Durch einen Zufall. Doch wir werden sie erst finden, wenn Merlin das will, nicht eher."
„Und du bist nicht beunruhigt? Schließlich ist er dein Bruder."
Sie kam auf ihn zu und blieb vor Sethos stehen.
„Nein. Ich denke, das die beiden eine Zeit in Zweisamkeit verdient haben, wenn man bedenkt, das sie hier keine Ruhe hatten. Ich sage nur Dante."
„Und wenn sie..."
„Ein dunkles Pärchen werden?", vervollständigte sie seine Frage „Dunkel und mit einem Touch Bosheit? Dann kannst du und ich das nicht verhindern. Doch ich vertraue Merlin, das er das im Griff hat und auch Arthur."
Sie ging an ihm vorbei.
„Ich muss jetzt nach Dante schauen."
„Wie geht es ihm?"
Maria drehte sich um und lächelte.
„Wölfe sind zäh; er wird schon wieder. Es wird ihm wohl noch einige Tage der Kiefer schmerzen, aber ansonsten geht es ihm schon soweit gut."
„Hoffentlich hat er es jetzt begriffen", murmelte Sethos.
„Was?"
„Das Merlin sich entschieden hat", antwortete er „Und zwar für einen Vampir, der ihn beinahe umgebracht hätte. Das hätte uns wirklich noch gefehlt...Einen Krieg mit den Werwölfen."
„Ist ja nicht dazu gekommen. Und ja, Lance erzählte mir, das er hinter Merlin her war. Was soll das? Als ob Merlin Arthur verlassen würde; der Wolf lebt in einer Traumwelt."
Dann ging sie hinaus und Sethos seufzte. Ja, Dante lebte in einer Traumwelt. Er hatte seine Chance und verpasst. Jetzt, da Merlin wieder Arthur hatte, würde er niemals wieder zu Dante wechseln. Tja, die beiden waren weg und er hatte null Chance, sie aufzuspüren. Die Welt war klein, doch wenn man jemanden sucht, war sie riesig. Sie konnten überall sein, da Arthur fliegen konnte. Er hoffe nur, das die beiden nicht der Schrecken der Mytenwelt wurden. Denn dann würde die Gilde aufmerksam werden und Jäger schicken, die Merlin dann dahin meucheln würde. Na prima, es wurde einfach nicht besser.
Er machte sich noch einen Drink, doch verharrte einen Moment, goss das Glas dann voll.
Er betrank sich ziemlich selten, doch heute hatte er einen Anlass dafür. Na dann.
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Arthur landete an einem Strand und ließ Merlin los. Seit sie an dem anderen Strand ein Gespräch hatten, waren drei Tage vergangen. Merlin schaute sich um; es war Nacht und der Mond schien. Hier war es angenehm warm, die Luftfeuchtigkeit wesentlich höher. Sanft schlugen die Wellen an den Strand, ein leichter, lauer Wind ging. Am Strand Palmen, dunkel ragten sie in die Höhe.
Sie waren nach Spanien in die Schweiz geflogen. Arthur hatte dort eines der berühmten Nummernkontos, auf dem er beträchtliche Summen hatte. Schließlich waren sie sich einig, das man Geld brauchte, um unterzutauchen. Und da sie keine Spur hinterlassen wollten, hob Arthur einen großen Betrag von seinem Konto ab. Er nahm Merlin schweigend den Aktenkoffer aus der Hand.
„Wo sind wir hier?", fragte Merlin „Ich vermute mal Karibik oder Südsee."
„Südsee", sagte er „Eine kleine Insel, französisch Polynesien, wenn dir das etwas sagt. Auch Cook Inseln genannt. Ich habe hier ein Haus. Einer meiner Zufluchtsorte, wenn ich mal verschwinden will. Es liegt direkt am Strand, nicht weit von einer Stadt. Kleiner als du sie gewöhnt bist, aber in Ordnung."
„Wusste ich gar nicht, das du so etwas besitzt", sagte Merlin, als er ihm folgte.
„Nun ja. Jeder der gehobenen, alten Vampire hat irgendwo eine Zuflucht. Sogar mehrere. Ich habe auch noch einige andere, doch ich wollte dir das bieten, was du dir gewünscht hast. Strand, Meer, schön warm und exotisches Flair. Dazu reichlich Sonne; steht allerdings nicht auf meinem Wunschplan. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann der Norden...Schweden oder Alaska. Da gibt es nur vier Sonnenstunden am Tag."
„Und es ist verdammt kalt dort", warf Merlin ein.
„Dafür fast nur dunkel", er grinste „Was eher mein Bestreben wäre."
„Natürlich", sagte Merlin und schmunzelte.
Er wusste, das Arthur ihm zuliebe ein sonnenreiches Domizil gesucht hatte. Er war sich sicher, das er in seinem geliebten Norden auch eine Zuflucht hatte.
Sie gingen ein Stück den Strand entlang, selbst in der Dunkelheit konnte man den feinen Sand ausmachen. Es roch nach exotischen Dingen, was genau konnte Merlin nicht sagen. Ein kleines Stück Paradies.
Merlin wusste nicht, was er sich unter Arthurs Haus vorgestellt hatte, doch jetzt blieb er überrascht stehen. Das war nicht einfach nur ein Haus. Nein, es war mehr als das. Luxuriös, elegant und teuer sah es schon von außen aus. Was hatte er erwartet? Vampire liebten Luxus. Arthur betrat die große Terrasse, auf der eine elegante Sitzgruppe stand, dazu noch Liegestühle. Er öffnete die Schiebetür und verschwand schnell. Einen Augenblick später flammte im ganzen Haus Licht auf und etwas fing an zu plätschern. Merlin drehte sich um und sah jetzt erst den Pool, der sich längst zur Terrasse befand und einen kleinen Wasserfall hatte.
Jetzt trat er in das großzügige Wohnzimmer, das sehr geschmackvoll eingerichtet war. Alles teuer und edel. Arthur schob die Glastüren beiseite, so das das Wohnzimmer nun zum Meer hin und zur Terrasse offen war. Merlin schaute sich um, dann zu Arthur, der lächelte.
„Du weißt, wie man lebt, was?", fragte Merlin amüsiert.
„Natürlich, liegt in den Genen von Vampiren. Doch ich würde mit dir auch in einer Baracke leben, wenn es sein müsste."
„Wäre nicht ganz dein Stil."
„Nein. Gefällt es dir?"
Merlin nickte.
„Oh ja. Der Wahnsinn."
„Komm, ich zeige dir den Rest", sagte Arthur und nahm seine Hand.
Die Küche, diverse Zimmer und alles andere waren genau so exklusive wie alles hier. Schließlich standen sie im Schlafzimmer, dessen Bett die Ausmaße von riesig maßlos unterlief. Dort könnten fünf Personen schlafen, ohne sich zu berühren.
„Wow, du hast wohl eine Schwäche für große Betten", meinte Merlin. Arthur zog ihn an sich.
„Ja, denn ich werde viel Platz brauchen, wenn ich dich liebe."
Merlin kroch ein Schauer über den Rücken, allein schon von der Vorstellung, Arthur in diesem Bett zu lieben. Er nahm Luft und Arthur grinste.
„Kannst es nicht erwarten."
„Nein. Ich...Okay, erst etwas essen", sagte er und machte sich von ihm los, denn sonst würde das mit dem Essen nichts werden.
„Was denkst du? Kannst du hier wohnen?", fragte Arthur.
Merlin drehte sich um, als sie wieder ins Wohnzimmer kamen und sah auf die Terrasse. Dahinter das Meer, nur ein paar Minuten weg.
„Du machst wohl Witze? Das hier ist wie...Wie im Paradies. Und nur wir beide."
Wieder sah er zur Terrasse.
„Müssen wir das nicht schließen, bevor es Tag wird?"
„Nein. Eigentlich ist das Haus immer offen, denn hierher kommt niemand. Es liegt zu abgelegen. Außerdem möchte ich nicht, das du den ganzen Tag im Dunkeln verbringst."
„Aber..."
„Ich muss im Dunkeln verweilen, aber du nicht. Du kannst dich in die Sonne legen, schwimmen gehen und auf der Terrasse lesen. Hier ist es schnell dunkel, also keine Einwände, zumal ich ruhe."
Er nahm Merlin an der Hand und zog ihn nach draußen.
„Halt dich fest."
„Wohin gehen wir?"
„Essen kaufen", sagte er „Normalerweise brauche ich das nicht, wenn ich hier bin. Aber du schon. Die Geschäfte haben noch geöffnet."
Nachdem sie wieder zurück waren und Merlin gegessen hatte, überprüfte Arthur inzwischen das Haus. Ein älteres Ehepaar kümmerte sich darum, wenn er nicht da war. Merlin saß inzwischen auf der Terrasse und schaute zum Meer, ein leichter Wind ging und nur das Rauschen der Wellen war zu hören. Er schloss seine Augen. Ja, hier kämen sie endlich zur Ruhe. Weit ab von allem, was sie belastete. Natürlich wusste Merlin, das Arthurs Problem nicht weg war, doch hier hatte seine Bösartigkeit weniger Angriffsfläche, wenn niemand hier war, der ihn provozierte.
Arthurs Mantel lag über der Sitzgruppe und Merlin nahm ihn, roch daran. Er roch nach Arthur, nach allem was ihn ausmachte. Der Vampir kam jetzt auf die Terrasse, zwei Gläser in der Hand mit Brandy und Bourbon. Er setzte sich neben Merlin und stellte die Gläser vor sie auf den Tisch.
„Ich denke...Hier werden wir wirklich Zeit nur für uns haben", sagte der Hexer.
„Ja, schwimmen, faulenzen. Und abends in eine der vielen Strandbars gehen. Da ist immer viel los; die Einheimischen wissen zu feiern", antwortete Arthur. Merlin sah ihn an.
„Ich möchte jetzt nichts mehr, außer dich in meinen Armen zu halten", flüsterte er und es klang verdammt verführerisch.
Arthur schluckte, doch dann mit einer schnellen Bewegung hatte er Merlin auf seinen Schoß gezogen und küsste den dunkelhaarigen Mann, der rittlings auf ihm saß. Merlin streichelte über seinen Rücken, während ihre Zungen sich liebkosten. Leises Stöhnen und Keuchen war zu hören, von beiden.
Arthur riss Merlin sein Shirt von seinem Oberkörper, warf die Fetzen auf den Boden und zog ihn wieder forsch an sich. Während er ihn küsste, öffnete er seine Hose und sagte nun.
„Ausziehen."
„Du auch", meinte Merlin und stand auf, entledigte sich seiner Kleider.
Doch Arthur war schneller. Nackt und erregt stand er vor Merlin, so schön...So unvergleichlich schön. Seine weiße, makellose Haut sah aus wie Marmor; seine blauen Augen jetzt dunkel vor Lust mit grünlichen Schlieren darin. Merlin konnte ihn nur ansehen. Es war ja nicht das erste Mal, das er Arthur so sah und doch war das hier ein sehr spezieller Moment. Zumal er nie genug davon hatte, ihn anzusehen.
„Du bist so schön", sagte er, weil er es einfach sagen musste „Ich könnte nie ohne dich sein."
„Musst du nicht. Komm her", sagte der Vampir leise und Merlin ließ sich in seine Arme ziehen.
Wieder küssten sie sich, bis Arthur sich setzte und Merlin auf seinen Schoß zog. Merlin fühlte ihre Erektionen zwischen ihnen, während sie sich immer wieder küssten. Arthur knabberte an seinem Hals, saugte daran und biss spielerisch hinein, doch ohne ihn zu verletzen. Merlin stöhnte und rieb sich an ihm, warf den Kopf zurück, als Arthur einer seiner Brustwarzen malträtierte und gleichzeitig seinen Anus verwöhnte. Er sah Merlin an, seine Augen jetzt grünlich und seine Fänge ausgefahren.
„Komm etwas hoch", flüsterte er und Merlin tat es.
Er spürte Arthurs Schwanz an seinem Hintern und wie die Spitze seiner Erektion in ihn drang. Langsam zog der Vampir Merlin auf sich hinab, während er immer tiefer in ihn glitt und ihn dabei leidenschaftlich küsste. Mein Gott, dachte Merlin irgendwo zwischen Lust und Leidenschaft; er hatte wahrlich mit vielen Männern geschlafen, doch Arthur in sich zu fühlen, so groß und hart...Das war der Himmel auf Erden. Niemand hatte sich jemals so angefühlt, so verdammt gut und richtig. Merlin stöhnte, als Arthur ganz in ihm war und verharrte. Beide sahen sich an, schweigend und doch sprachen ihre Augen Bände. Dieser Moment war so intim, so verflucht magisch, anders konnte Merlin es nicht beschreiben. Arthur tief in sich und sein Blick voller Liebe und Leidenschaft...Allein das brachte ihn schon fast zu seinem Höhepunkt.
„Ich liebe dich, Arthur", flüsterte er in die Stille „Selbst wenn alles um uns zusammenbricht und jeder sich abwendet."
„Merlin", wisperte er und es lag so viel Zärtlichkeit, Liebe darin, das Merlin leise stöhnte und ihn küsste.
Seine Zunge tanzte mit der von Arthur in einem stillen Liebestanz, während Merlin begann sich auf Arthur zu bewegen. Er wollte, das dieser Augenblick nie verging; dieser Augenblick in dem er mit Arthur eins war; der Augenblick, in dem er Arthur so nah war wie es möglich war.
Wie konnte er jemals denken ohne ihn leben zu können?
Arthur war sein Lebenselixier, seine Luft zum Atmen, der Grund warum sein Herz schlug. Und er sollte verdammt sein, wenn sie alle dachten, sie könnten ihm das wegnehmen. Wenn es um Arthur ging, war er nicht vernünftig. Er konnte das nicht sein.
Er hatte sich entschieden; der einzige Weg, der ihm eigentlich nur blieb. Mit Arthur zu leben oder zu sterben.
Merlin bewegte sich nicht schneller auf Arthur, genoss jede Bewegung, jedes Gefühl von Lust, das durch seinen Körper vibrierte, jede Bewegung von Arthurs Erektion, die hart und groß in ihm war und leicht zuckte. Es war so viel Liebe in ihrer Vereinigung, nicht nur Sex. Es war viel viel mehr als das. Alles was sie fühlten oder je gefühlt hatten, all ihre Liebe, ihr Schmerz und ihre Qual lag in dieser behutsamen Vereinigung.
„Merlin", flüsterte Arthur wieder und strich ihm so verdammt zärtlich durch sein Haar.
Seine Augen jetzt grün und seine Fänge ausgefahren; nicht aus Hunger, sondern aus Leidenschaft. Merlin küsste ihn wieder, fuhr sanft mit seiner Zunge über seine scharfen Fänge. Arthur keuchte auf, als er Merlins Blut auf seiner Zunge schmeckte. Im Moment war er nur Vampir und doch so zärtlich. Und Merlin wusste wieder; egal was er tat, egal wie oft er ihn verletzte...Er würde ihm immer verzeihen. Nicht das er es wollte; er konnte nicht anders. Arthur war seine Droge und ohne die konnte er nicht leben. Merlin schloss seine Augen; er hatte es all die Jahre gewusst und es sich nie eingestanden. Was war er doch für ein Idiot? All die vielen Jahre, die er verschwendet hatte, über ein Jahrhundert, in denen sie getrennt waren. Und für was? Für idiotische Dinge, wie er jetzt empfand. Vielleicht hatten sie nicht mehr viel Zeit, doch diese würde er mit ihm verbringen. Egal was geschah und selbst, wenn Arthur weiter dem Dunklen verfiel.
Das Endergebnis war klar. Auf Dauer würden sie nicht immer auf der Flucht leben können, doch er würde ihn beschützen, selbst wenn er die ganze Gilde auslöschen müsste. Er würde es tun und einen Moment fühlte er eine boshafte Genugtuung, das er es konnte. Arthur war sein Leben und sein Untergang. Er wollte ihn nicht mit in den Abgrund ziehen? Doch Arthur wusste nicht, das er längst schon gesprungen ist.
Arthur konnte es immer noch nicht glauben, aber Merlin hatte sich entschieden und zwar für ihn; kompromisslos. Obwohl er ihm so viel angetan hatte und obwohl er ihn verletzt hatte, körperlich wie seelisch, war Merlin bei ihm geblieben und das erste Mal hatte er dieses Gefühl...Dieses Gefühl, das Merlin jetzt ganz und gar sein war. Obwohl er wusste, das diese Bösartigkeit in ihm steckte; das er zur Bestie mutieren könnte. Doch Merlin hatte nicht einmal einen Anflug von Angst gezeigt, selbst vor ein paar Tagen im Garten nicht, als er Sethos anknurrte, sobald der sich ihm nähern wollte. Er wäre sogar gegen ihn gegangen, wenn er ihm Merlin weggenommen hätte. Arthur wusste, das er sich leicht aus seinen Armen hätte befreien können, doch er tat es nicht und drückte sich nur noch mehr an ihn, obwohl er gerade sehr bösartig war.
Er schwor sich, ihn nie wieder zu verletzen. Eher würde er alle meucheln, die in seiner Nähe waren. Merlin war sein und niemand würde ihm das streitig machen. Und selbst Arthur hatte bemerkt, das er sich verändert hatte. Um Merlin war ein Flair von etwas Dunklem, so ähnlich wie bei ihm. Ein dunkles Charisma, was auch Arthurs Begleitung war. Er wusste nicht, warum das so war; vielleicht lag es wirklich an dieser dunklen Magie. Er kannte sich damit nicht gut aus. Doch alles was jetzt zählte war, das er Merlin hier in den Armen hielt und ihn eng und warm um sich spürte.
Noch immer vereint bewegten sie sich langsam und fast behutsam auf der Sitzgruppe auf der Terrasse. Nur das Rauschen des Meeres und ihr leises Keuchen waren zu hören, während sie sich so sanft liebten. Merlin löste sich von seinen Lippen.
„Ich möchte, das dies nie aufhört", sagte er leise „Das du immer so nah bei mir bist...Arthur."
„Es wird nie mehr aufhören", antwortete er genauso leise „Wir sind zusammen...Für immer und ewig. Egal was geschieht und egal wo dieser Weg hinführt."
„Ja", sagte Merlin und strich über seine Brust, über diese perfekte, weiche, kühle Haut, doch dann sah er auf und in Arthurs Gesicht.
„Trink von mir. Nimm mich in dich auf."
Der Gedanke, das Arthur sein Blut trank; das er ihm auch auf diese Weise so nah kam, ließ sein Herz etwas schneller schlagen. Er legte seinen Kopf etwas schräg, bot Arthur seinen Hals an. Der Vampir knurrte, als er er seine Hüften hob und in Merlin stieß, gleichzeitig seinen Hals küsste. Merlin spürte die spitzen Fänge an seiner Haut und stöhnte leise, als er fühlte, wie sie in seinen Hals eindrangen.
„Ja...Ja", flüsterte er, eine Welle der Lust durchzuckte ihn, als Arthur saugte und trank und Merlin eine Hand an seinen Hinterkopf legte.
Seine Freunde würden sagen, das das hier alles falsch war, doch er verschwendete keinen Gedanken daran, sondern versank in dem Gefühl einer für ihn vollkommenen Vereinigung mit diesem schönen Mann, der sein Herz ganz und gar besaß.
Arthur hob den Kopf, seine Lippen blutverschmiert, als er Merlin wieder küsste und der Hexer schmeckte den für ihn typischen Geschmack seines Blutes. Er wusste, das Arthur es anders schmeckte...besser. Wieder trank Arthur aus der Wunde, während er in Merlin stieß, der jetzt hemmungslos stöhnte. Er war so verdammt nahe zu explodieren. Und fühlte das verräterische Zucken von Arthurs Schwanz in sich; seine eigene Erektion zuckte zwischen ihnen, ohne das jemand sie berührte.
Und als Arthur wieder von der Wunde trank, kam er mit einem lauten Schrei. Sein Schwanz zuckte und er fühlte die Nässe zwischen ihnen, während er sich verkrampfte und die Höhen der Lust genoss. Arthur knurrte an seinem Hals, als er sich heftig in Merlin entlud; immer wieder bis er nur noch an seinem Hals keuchte. Ein Rinnsal Blut lief über Merlins Schulter und der Vampir leckte daran.
Beide sahen sich an; Merlin mit Augen, in denen noch die Lust stand. Sie sprachen nicht und doch sagten beide, was sie fühlten. Arthur mit grünen Augen und ausgefahrenen Fängen; Lippen so blutrot wie Merlins Blut, das daran hing. Nie war Arthur schöner, anziehender als in diesem Moment. Noch immer tief begraben in Merlin küsste er Arthur wieder und leckte das Blut von seinen Lippen.
Verflucht. Das war wirklich so verdammt erotisch. Merlin hätte nie gedacht, das er Sex in Verbindung mit Blut so erotisch fand. Sex und Blut sind für Vampire ein Muss im Bett. Das hatte mal Arthur gesagt und nun verstand er es, obwohl er alles andere als ein Vampir war. Und er mochte kein Blut, doch jetzt und hier war es etwas anderes.
Arthur verschloss seine Wunden am Hals. Er war bereits wieder hart, noch immer in Merlin hielt er ihn fest und stand auf, wechselte die Position, so das Merlin unter ihm lag. Er knurrte, als er begann heftig in Merlin zu stoßen. Jeder Schlag seiner Hüften war stark und tief und der Hexer griff an seinen Hintern, zog ihn so nah wie möglich an sich. Wieder knurrte Arthur, biss wieder in seinen Hals, begann wieder zu trinken und Merlin schrie leise auf.
Arthur trank und fickte ihm dabei die Seele aus dem Leib. Gott...Es war erschreckend und so verdammt gut zugleich. Jetzt war er ganz Vampir und nur Vampir, doch Merlin hatte keine Bedenken. Selbst wenn er jetzt sterben würde, würde er diesen wunderbaren Tod willkommen heißen. Arthur trank und Merlin fühlte die Schwäche, doch er hielt ihn nicht zurück.
Zum zweiten Mal kam Arthur in Merlin und füllte ihn mit seinem Sperma. Der Vampir warf den Kopf zurück und stöhnte knurrend, während seines Höhepunktes. Nach einem Moment zog er sich zurück, kniete sich zwischen Merlins Beine und spreizte sie. Er beugte sich hinab und begann ihn zu saugen. Merlin schrie auf, hielt sich an dem Sofa fest, als Arthur seine Hoden leckte und zart hinein biss. Wieder nahm er Merlin auf, der sich jetzt anspannte und ein weiteres Mal kam, so heftig wie das erste Mal. Und der Vampir leckte ihn durch seinen Höhepunkt, biss in die Innenseiten seines Oberschenkels und saugte. Noch einmal bäumte sich Merlin auf und kam immer noch, bis sein Körper schlaff wurde und er die Nachwehen seines Höhepunktes genoss. Er schaute Arthur unter halb geschlossenen Lidern an, der ihn wieder küsste.
„Gut?", fragte er und ein amüsierter Unterton war in seiner Stimme.
„J..Ic...Da..."
„Was?", fragte der blonde Vampir belustigt „Ich verstehe dich nicht."
„Idiot", sagte Merlin leise und mit Keuchen „Warte, bis ich..."
Arthur lächelte dieses unverschämte, arrogante Lächeln, als er ihn wieder auf die Lippen küsste. Merlin gab ihm einen Schlag und sagte immer noch etwas atemlos.
„Du brauchst dir darauf nichts einzubilden, du arroganter Vampir."
„Ich denke, das nicht jeder dir solche Höhepunkte verschafft, erst recht nicht dieser völlig verblödete Wolf."
„Nein", gab Merlin ehrlich zu „ Aber du hast mir fast in meinen Schwanz gebissen."
„Noch nicht, aber das nächste Mal", grinste Arthur „Ich möchte nicht, das du an einem Herzversagen stirbst. Für heute habe ich dich genug in die typischen Sex Eigenarten der Vampire eingeweiht. Mehr hältst du heute nicht aus."
„Das hast du noch nie gemacht", sagte der Hexer.
„Nein. Ich habe dich bisher sehr human geliebt, doch nun gehen wir einen Schritt weiter. Ich kann dir Emotionen verschaffen, die nur ein Vampir dir geben kann. Mehr Lust als du aushältst. Das hier war erst der Anfang. Wenn ich richtig aufdrehe, wirst du nicht mehr laufen können."
„Du machst mich wirklich neugierig", antwortete Merlin „Nochmal."
„Nein", sagte Arthur und setzte sich auf, wischte mit seinem Hemd das Sperma von seinem Bauch „Das war kein Witz mit dem Herzstillstand. Du bist kein Vampir, die daran nicht sterben können. Und du verträgst keinen zu hohen Blutverlust, selbst wenn du ein Hexer bist. Und ich möchte dich nicht töten, das wäre auch mein Ende."
„Ach was. Du übertreibst mal wieder", sagte Merlin und wollte sich aufsetzen, doch es wurde ihm schwindlig. Arthur stützte ihn, bis er saß.
„Verflucht", sagte Merlin leise „Ich...Bin so schwach."
„Meine Rede. Noch mehr würdest du nicht vertragen."
Er wollte aufstehen, doch seine Beine versagten ihm den Dienst. Arthur hielt ihn.
„Was willst du tun?"
„Ich wollte ins Meer, aber...Was hast du getan?"
„Ich habe öfter von dir getrunken als normal. Dazu diese Höhepunkte, die so stark sind, setzen dir auch zu. Ich denke, das dein Körper signalisiert, das es genug ist. Du willst ins Meer? Jetzt?"
Merlin nickte und Arthur hob ihn hoch auf seine Arme, trug ihn zum Strand und watete mit ihm ins seichte Wasser. Merlin legte seine Arme um ihn, schmiegte seinen Kopf an seine Schulter. Er fühlte sich so schwach, doch unendlich glücklich. Ein Gefühl, das er so lange nicht hatte. Es war so warm, das Wasser des pazifischen Ozeans und Merlin hielt sich an ihm fest, als sie im Mondlicht im Ozean badeten. Sie küssten sich immer wieder, wie zwei Ertrinkende, die sich festhielten, bevor das Wasser sie in die Tiefe zog.
Er wusste nicht, was die Zukunft brachte, doch wenn das der Anfang vom Ende war, dann war das mehr als gut. Er hatte sich von allem abgewandt; von all denen, die seine Freunde waren und ihn eigentlich nur beschützen wollten. Diejenigen, die bestrebt waren, das sie getrennt wurden, wenn auch aus gutem Willen. Doch Merlin hatte sich für Arthur entschieden; selbst wenn sein Weg... Ihr Weg dunkel wäre.
Selbst dann, wenn er in Arthurs Armen sterben würde. Arthur war alles, was er jemals wollte und nichts würde das ändern.
Arthur brachte ihn ins Bett und deckte ihn zu. Danach schloss er die Läden im Schlafzimmer, nachdem er einen Blick auf den rötlichen Schein am Himmel warf. Die Sonne ging gleich auf, die einen schönen Tag in der Südsee versprach.
Merlin beobachtete ihn durch halb geöffnete Lidern; er fühlte sich so zufrieden und so kraftlos. Nicht nur das er viel Blut verloren hatte. Nein, auch diese wahnsinnigen Höhepunkte hatten ihn vollkommen ausgelaugt. Doch er wollte das nicht missen. Arthur zog ihn in seine Arme, als er neben ihn kam.
„Eines Tages wirst du mich töten", sagte Merlin leise „Doch ich werde in deinen Armen glücklich sterben."
„Nicht, wenn ich es verhindern kann", antwortete der Vampir und küsste ihn auf die Stirn „Schlaf jetzt."
„Ich liebe dich", murmelte Merlin, schon halb im Schlaf.
Arthur sagte nichts und schaute auf den Mann in seinen Armen, der endlich ganz und gar sein war.
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Dante kam in das Wohnzimmer und sah sich um, doch niemand war hier. Also ging er hinaus auf die Terrasse und schaute zum sternenklaren Himmel. Er nahm tief Luft, hatte sich von dem Kampf erholt. Nur ein paar Narben, die schon verblassten, zeugten davon, das er mit Arthur gekämpft hatte. Und verdammt; er hatte ihn unterschätzt. Doch in seinen Augen sah Dante, das er bereit war, ihn zu töten. Und er hätte es getan, wenn Merlin ihn nicht davon abgehalten hätte, so wie Maria ihm erzählt hatte. Trotz allem machte er sich Sorgen um Merlin, den Arthur mit sich genommen hatte. Würde er Merlin auch so verletzen wie ihn? Eine leichte Bewegung erforderte seine Aufmerksamkeit. Dort im Dunklen saß Sethos, in Gedanken versunken. Dante ging zu ihm und setzte sich neben ihn. Der Vampir sah nicht auf und sagte auch nichts, bis der Wolf sprach.
„Sie sind nicht zurückgekommen?"
„Nein", antwortete der Vampir „Und das werden sie auch nicht."
„Verflucht", sagte er „Warum ist er mit ihm gegangen; nach all dem hier?"
Jetzt sah Sethos ihn an.
„Du hast es immer noch nicht kapiert? Was?", fragte er und nickte wissend „Wahrscheinlich so schwer von Begriff wie ich."
„Was denn?"
Der ägyptische Vampir lehnte sich zurück und sah zum Himmel über Paris.
„Sie werden nicht wiederkommen und du solltest das endlich abhaken. Du wirst Merlin niemals bekommen; egal was du tust und egal was ihr zusammen erlebt habt. Du denkst...Er hat dich geliebt?"
„Ja", sagte er „Wir waren sehr glücklich."
Sethos schnaubte abfällig und sah ihn an.
„Verdammt, Dante. Du bist ein Alpha und triffst jeden Tag Entscheidungen für dein Rudel und die müssen gut sein, denn du willst nur das Beste für sie. So wie ich für meine Vampire. Aber du machst dir selbst etwas vor und lebst was Merlin angeht in einer Traumwelt."
„Wieso sagst du das?"
Er beugte sich etwas vor zu Dante.
„Weil er dich nicht liebt und nie geliebt hatte. Du warst eine Zwischenstation zu dem, was er wirklich wollte. Eine kleine Abwechslung zu seinem eigentlichen Bestreben, was er damals noch nicht wusste...Arthur. Du warst nicht mehr und nicht weniger, wie wir alle. Auch ich war nur eine Zwischenstation für Arthur, so wie alle anderen, die denken, das es etwas Besonderes mit ihm war. War es nicht und selbst wenn er an diesem Morgen mit dir gegangen wäre...Er wäre nicht geblieben und du auf der Strecke. Wir alle haben uns etwas vorgemacht, das er Arthur loslässt, doch Maria hat mir die Augen geöffnet. Er wird Arthur nie aufgeben; egal was geschieht. Vergiss ihn...Merlin ist verloren; für uns alle."
Der Wolf sah ihn einen Moment an.
„Das denkst du wirklich?"
„Ja. Es ist doch so offensichtlich, nur wollten wir es alle nicht sehen. Insbesondere du nicht. Du kämpfst einen verlorenen Kampf; du kannst nicht gewinnen, egal was du tust. Selbst wenn du denkst, Arthur aus dem Weg zu räumen, wirst du nicht zu deinem Ziel kommen."
„Mit der Zeit..."
Sethos schaute ihn zornig an und sprach auch so.
„Verdammte Scheiße, Dante. Man kann doch nicht so blind sein? Okay, dann sage ich es dir im Klartext. Sollte Arthur etwas passieren; falls er getötet wird...Dann wird Merlin mit ihm gehen. Hast du es jetzt kapiert? Er wird ihn nie allein lassen, egal was passiert."
„So eine scheiß Liebe gibt es nicht", sagte Dante „So völlig kompromisslos und ohne jede Chance, nochmal glücklich zu sein."
„Tja", antwortete Sethos „Dann bist du jetzt an dem Punkt angekommen, an dem wir jetzt alle sind und es endlich so sehen, wie es ist. Es mag sein, das es selten so eine Liebe gibt. So stark, so aufopfernd, so dunkel und voller Leid und dennoch unendlich und völlig kompromisslos, so rein, das sie eigentlich nicht zu dem Schicksal passt, das beiden vorherbestimmt ist."
„Wie meinst du das?"
„Arthur wird langsam zur dunklen Seite wechseln. Irgendwann wird sie in ihm siegen und er kann es nicht ändern. Dazu müsste er seine Vergangenheit auslöschen. Und wenn das passiert, wird Merlin wissen, was zu tun ist."
Dante sah ihn geschockt an.
„Er wird...Arthur töten?"
Sethos seufzte, denn er wusste die Antwort. Doch der Wolf war wirklich etwas blauäugig.
„Bevor es jemand anderes tut und bevor er soviel Schlimmes anrichtet...Ja. Aber Arthur wird nicht allein gehen. Hast du es jetzt kapiert?"
Dante sah ihn völlig verstört an, schließlich hauchte er ungläubig.
„Nein! Das müssen wir verhindern. Wir müssen sie suchen."
„Na dann...Viel Spaß beim Suchen einer Nadel im Heuhaufen. Ich kann Arthur nicht spüren; Merlin hat sie getarnt."
„Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, sie zu finden?"
„Ich weiß nicht wie", gab Sethos zu „Normalerweise weiß ich, wo meine Vampire sind. Doch hier haben wir es auch mit einem Hexer zu tun, der jetzt auch etwas Dunkles in sich trägt. Genauso gefährlich wie Arthur. Doch ich vertraue...Ich muss darauf vertrauen, das Merlin das Schlimmste verhindert."
Dante stand auf und ballte seine Fäuste.
„Ich werde nicht zulassen, das er Merlin mit ins Verderben zieht."
Dann ging er und Sethos sah ihm kopfschüttelnd nach und murmelte.
„Idiot. Er will es einfach nicht sehen."
Eigentlich wollte er es auch nicht, doch Sethos lebte viel zu lange, um sich irgendwelche idiotischen Illusionen zu machen. Maria hatte es gleich gewusst und sie hatte es kapiert und akzeptiert. Sie sagte gestern zu ihm...
„Wenn Merlin sein Glück und seine Erfüllung auf diesem Weg sieht, dann werde ich das akzeptieren, egal wie schwer mein Herz ist und egal, wie sehr ich ihn vermissen werde. Doch ich werde ihn nie vergessen oder traurig sein, denn ich weiß, egal was er tut...Wenn Arthur an seiner Seite ist, weiß ich das er glücklich ist. Und diese Gewissheit lässt mich das ertragen."
Er wusste nicht, ob er es jemals auch so sehen würde. Sein totes Herz wog schwer in seiner Brust.
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Dunkles Schicksal
FantasyNach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega zum Jäger. Sein Hauptmerkmal ist ein vermögender, hoch angesehener Vampir, den er für den Mörder seiner Eltern hält. Erbittert jagt er ihn...