Dunkles Schicksal
Kapitel 23
Merlin saß in einer der Räume mit den anderen vier zusammen. Die Lakaien unterhielten sich über ihr Leben hier bei den Vampiren und fanden es wirklich toll. Vor allem von ihrem Meister schwärmten sie in den höchsten Tönen. Er wäre so attraktiv und mächtig und dominierend. Merlin schaute sie verächtlich an, am liebsten würde er sagen, das er ein verkommener Bastard wäre. Doch er ließ es, machte gute Miene zum bösen Spiel. Arthurs besorgtes Gesicht, als er beinahe ausgeflippt wäre, stand noch vor ihm. Und er wollte ihn nicht enttäuschen, indem er alles vermasselte, weil er diesen Vier die Kehle durchschneiden wollte.
Er sah Arthur meistens aus der Ferne, wenn er ihm einen kurzen Blick zuwarf. Es würde Misstrauen aufkommen, wenn sie reden würden, schließlich waren sie Feinde, weil Merlin Arthur angeblich verraten hatte. Sie waren jetzt zwei Tage hier und noch hatte Alexej Arthur nicht angerührt. Merlin hörte, das er im Moment zu tun hatte, was auch immer. Merlin interessierte das nicht wirklich, solange er Arthur in Ruhe ließ. Eine Bewegung am Eingang forderte seine Aufmerksamkeit. Eigentlich schliefen die Vampire jetzt, doch scheinbar nicht alle. Merlin entschuldigte sich und verließ den Raum.
Langsam ging er durch die Gänge, die jetzt still waren. Es war später Morgen und die Vampire waren alle in ihrem Schlaf. Er erschrak, als er in eine dunkle Nische gezogen wurde und er schaute in das Gesicht eines Vampirs mit braunen, langen Haaren. Enttäuscht, das es nicht Arthur war, starrte er den Vampir an. Er war hübsch mit grauen Augen, die ihn jetzt abschätzend musterten.
„Arthur sagte mir, das du sein Freund bist?"
Es war eine vorsichtige Frage und Merlin nickte.
„Ich bin Noel und habe, was du brauchst."
Merlin sah ihn erstaunt an.
„Du bist sein Freund von dem er mir erzählt hat. Du hast ihm immer geholfen, wenn Alexej...du weißt schon."
Er knurrte und nickte.
„Arthur ist etwas ganz Besonderes für mich und ich hätte Alexej für ihn getötet, wenn ich könnte. Er ist mein Freund."
„Alles? Auch die Waffen?", fragte jetzt Merlin.
Er nickte und lächelte leicht.
„Ja, brisante Ladung und die Schwerter sind auch nicht von schlechten Eltern."
Er sprach englisch, reines Englisch, was Merlin etwas wunderte.
„Du stammst nicht von hier?"
Er schüttelte den Kopf.
„Ich war einer der armen Touristen, die nicht mehr nach Hause kamen. Meine Heimat ist England, doch das ist lange her. Seit dreihundertfünfzig Jahren bin ich hier gefangen, doch Arthur wird mich befreien. Ich war noch ein sehr junger Vampir, als er hierher kam. Doch wir freundeten uns an und als Alexej Sisko hinrichtete, weil er Arthur zu nah kam, beschlossen wir unsere Freundschaft heimlich zu halten. Arthur wollte nicht, das ich auch so grausam starb wie Sisko."
„Du magst ihn wirklich."
Eine Feststellung von Merlin und Eifersucht machte sich bemerkbar. Doch der Vampir sah sah nicht so aus und sprach nicht so, als hätte er ein sexuelles Interesse an Arthur. Sie waren lediglich befreundet und Merlin war froh, das er wenigstens einen Freund hier gehabt hatte und noch hatte. Was ihnen jetzt zugute kam.
„Ja, er ist mein Freund, wenn auch heimlich. Er war der Einzige, der mich nicht verspottete und es ihm egal war, wie ich bin."
Merlin runzelte die Stirn, nicht sicher, was er davon halten sollte, doch Noel erklärte es ihm.
„Ich bin ein Vampir, doch ich habe keine Fänge", er zuckte die Schultern „Sind einfach nicht gewachsen. Deshalb bin ich in den Augen der anderen minderwertig und sie behandeln mich auch so", er grinste „Deshalb nahm mich niemand wahr und ernst, als ich eure Sachen holte. Niemand interessiert sich für mich. In ihren Augen bin ich eine Missgeburt und nur geduldet."
„Und was ist mit Arthur?"
Er wurde ernst und in seine grauen Augen kam ein verzweifelter Ausdruck.
„Ich finde es nicht gut, das er wieder hier ist. Alexej wird ihm weh tun. Er ist mein Freund, doch ich kann ihm nicht helfen, außer ihm Blut zu besorgen...wenn es vorbei ist", fügte er leise hinzu.
„Du hast ihm all die hundert Jahre geholfen und ich danke dir", sagte Merlin ehrlich, doch er fragte.
„War es schlimm?"
Noel wand sich etwas, um ihm zu antworten. Noch immer sah er Arthur so schlimm verletzt vor seinen Augen, sein Gesicht von Schmerzen verzehrt, als er darauf wartete, zu heilen. Er nickte schließlich.
„Ja. Aber ich möchte nicht darüber reden."
Merlin wurde es ganz kalt und ein Schaudern lief ihm über den Rücken. Arthur hatte nicht viel über die Verletzungen gesagt, doch anscheinend war es schlimmer, als er vorgab. Und nun würde er wieder durch diese Hölle gehen.
„War er schon bei..."
„Nein, Alexej ist nicht da, aber sie erwarten ihn heute Abend zurück. Arthur steht unter Bewachung, damit er nicht wieder verschwindet. Anweisung von dem Meister. Deshalb komme ich zu dir."
Er schaute in die Ecke und dort lagen ihre Sachen. Merlin begutachtete alles und nickte. Alles war da und er stand auf, sah wieder zu Noel.
„Hilfst du mir, das Dynamit anzubringen?"
Er nickte.
„Ich weiß auch, wie und wo wir es anbringen, um eine verheerende Wirkung zu erzielen. Aber nicht heute, ich muss jetzt ruhen. Aber morgen fangen wir an, wenn sie ruhen. Und die Quartiere nehmen wir uns vor, wenn sie auf der Jagd sind. Meistens sind sie die ganze Nacht weg, wir haben Zeit."
Nein, hatten sie nicht. Wenn Merlin alles hochgehen lassen könnte, bevor Arthur Alexejs Folter über sich ergehen lassen musste, wäre er mehr als erleichtert. Aber der verfluchte Vampir war gar nicht da, also wäre das nicht zu realisieren.
„Wo ist Arthur jetzt ?"
„Er ruht und ist in einer Zelle eingesperrt. Es geht ihm gut. Sie haben ihm einen Menschen gebracht, den er zur Nahrungsaufnahme gebraucht hatte. Er darf nicht hinaus."
Merlin presste die Lippen zusammen. Er wusste, das Arthur es nicht genossen hatte, einen Unschuldigen auszusaugen, auch das würde ihn belasten. Doch er hatte keine Wahl gehabt. Noel schaute sich um, dann sagte er.
„Okay, ich verstecke diese Dinge und wir treffen uns morgen früh wieder hier, wenn sie schlafen."
Merlin nickte und lugte um die Ecke. Dann ging er zurück zu den Lakaien, die auch sterben würden. Merlin hatte kein Mitleid, sie hatten das verdient. Obwohl noch keine Vampire, waren sie grausam und fanden Alexejs Machenschaften toll.
Sie würden sterben und Merlin berührte das nicht. Wie sehr hatte er sich verändert. Vor all nicht so langer Zeit wäre er bemüht gewesen, diese Menschen zu retten. Arthur hatte ihm einmal gesagt, das er viele Monster gesehen hätte und es Menschen waren. Damals dachte er, das er übertrieb, doch die Zeit hatte ihn anderes gelehrt.
Die Banditen, die Menschen waren und grausam töteten oder diese vier hier. Die jetzt schon so verkommen waren, das sie Alexej helfen würden, wenn sie Arthur in ihrer Gewalt hätten oder liebend gerne zuschauen würden. Sie hatten das mal angedeutet und Merlin machte das er weg kam, bevor er wieder die Kontrolle verlor. Danach hatte er seine Wut mit Gewalt unterdrückt.
Er empfand nur Ekel und Abscheu und ihr Tod würde die Welt ein wenig besser machen.
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Arthur durfte am Abend wieder hinaus, aus der Zelle, die sein Gefängnis war, wenn sie schlafen mussten. Er versuchte Merlin zu finden, doch hatte keinen Erfolg. Keiner der Lakaien war zu sehen, anscheinend schliefen sie, denn sie mussten tagsüber wachen und Dinge erledigen und schliefen bis in die Mitte der Nacht. Er ging durch die Gänge, einige Vampire die ihm entgegen kamen, grinsten ihn an, oft spöttisch, weil sie wussten, das ihr Meister seinen Liebling wieder hatte. Er wollte gerade in den nächsten Raum gehen und die Quartiere der Lakaien aufsuchen, als eine Hand sich auf seine Schulter legte. Boris stand hinter ihm und grinste ihn schadenfroh an.
„Er will dich sehen."
Mehr sagte er nicht und ließ ihn los. Er zwinkerte ihm noch zu, dann ging er weiter. Arthur nahm tief Luft, obwohl er das nicht brauchte. Er schaute sich um, niemand war in diesem Gang jetzt unterwegs. Die Meisten waren auf der Jagd. Arthur lehnte sich an die Wand und schloss seine Augen. Jetzt war es soweit. Er dachte, das er es besser wegstecken könnte, als er mit Merlin sprach, doch so war es nicht. Und er hatte Angst, Angst vor den furchtbaren Schmerzen, die immer noch in seinem Gedächnis waren, als wäre es gestern gewesen. Und vor der Demütigung, was er noch schlimmer fand. Er war ein Meistervampir und doch nicht stark genug, das zu verhindern.
Er stieß sich von der Wand ab und machte sich auf den Weg. Er wusste, wo Alexej auf ihn wartete. Noel kam ihm entgegen, er hatte gehört, das der Meister wieder da war und blieb stehen. Sein Gesicht sorgenvoll, als er in Arthurs Gesicht sah und fragte.
„Ist es soweit?"
Arthur nickte nur, unfähig etwas zu sagen. Er schämte sich, nicht nur weil der Bastard ihm alle Würde und Ehre nehmen würde, sondern weil er unfähig war, sich dagegen zu wehren. Noel bohrte nicht weiter, sagte nur, während er eine Hand auf seine Schulter legte.
„Ich bin für dich da."
Arthur nickte und ging weiter, Noel schaute ihm mitleidig nach. Er steuerte den Empfangssaal an und trat hinein. Niemand war da, nur Alexej saß auf seinem Stuhl, wartete auf ihn. Er grinste, als Arthur eintrat. Wieder war er nur mit einer schwarzen Hose gekleidet, sein schwarzes Tattoo schien zu leben, tanzte über seine Muskeln, als er geschmeidig aufstand.
„Arthur, tut mir leid, das ich noch keine Zeit hatte, aber ich werde es wieder gutmachen", sagte er ohne Gefühl „Gut für mich und für dich."
Der verfluchte Dreckskerl war wirklich der Meinung, das Arthur verrückt danach war, seine perversen Spiele mit ihm zu treiben. Merlin hatte recht, er war krank, krank im Kopf und ein Psychopath. Er sagte nichts, als der russische Meistervampir ihm über die Wange strich und ihn küsste. Der Kuss war kurz und ohne Gefühl, wie eine Puppe, die man küsste, bevor man begann mit ihr zu spielen. Er nahm Arthur an der Hand und zog ihn in den Gang, in die hintere Region der Halle und er wusste nur zu gut, was am Ende war.
Arthur versuchte sich mental darauf vorzubereiten, doch als sie den Raum betraten und Alexej die Stahltür hinter ihnen schloss und absperrte, überkam ihn das Grauen mit voller Wucht, als er sich umschaute. Der Raum war nüchtern, kalter Stein an Wänden und Boden. An der einen Wand hingen Peitschen aller Art, auf der anderen Seite fein säuberlich Dinge aufgereiht, die alle Schmerzen verursachten. Er schaute in die Mitte zu den Stahlfesseln, die von der Decke hingen und auch welche auf dem Boden. Sie schimmerten und dunkle Flecken zeugten vom Blut derjenigen, die dort gefesselt waren. So wie der helle Steinboden, der dunkle Flecken aufwies.
„Zieh dich aus!", befahl Alexej. Alle schmeichelnden Worte waren aus seiner Stimme verschwunden und sein wahres Wesen kam zum Vorschein, sein krankes Wesen. Das Monster, das er war.
Arthur tat, was er sagte und wusste, das er ihn beobachtete. Als er nackt war, zog ihn Alexej grob zur Mitte und kettete ihn an, seine Arme nach oben und seine Beine auseinander. Er grinste grausam und strich über Arthurs schöne Haut, griff seinen Penis und seine Hoden, drückte so hart zu, das er vor Schmerz aufkeuchte.
„Deine Haut war schon immer sehr schön", sagte er und ließ ihn los. Er ging zur Seite und entledigte sich seiner Kleidung, legte sie weg. Er war nicht erregt, doch Arthur wusste, das er es sehr bald sein würde, wenn er vor Schmerzen schrie. Kalt grausam lächelnd ging er zu den Peitschen und schaute sie an. Dann nahm er eine von der Wand, die mehrere Riemen hatte und an den Enden glänzend schimmerten.
Er schaute zu Arthur.
„Diese hier habe ich noch nicht sehr lange. Sie hat kleine Stifte an den Enden und du kennst sie noch nicht. Ich werde dich für deine Flucht bestrafen, bevor ich dich ficke...und danach. Es hatte meinem Ansehen geschadet, das mein Liebhaber weggerannt ist. Sie haben sich darüber amüsiert", zischte er jetzt wütend „Und dafür wirst du jetzt bezahlen. Ich werde dich nicht umbringen, aber du wirst dir wünschen, das ich es tue."
Er streichelte mit dem Knauf der Peitsche über seinen Bauch und schaute ihn an.
„Sag mir, das ich alles mit dir tun kann, Arthur. Sag mir, das du willst, das ich dich unter Schmerzen ficke und sag mir, das du es genießen wirst."
Als Arthur zögerte, schrie er.
„Sag es!", und schlug ihm hart ins Gesicht „Ich will es hören, aus deinem Mund."
„Ich will es", sagte er gepresst. Was blieb ihm übrig, er würde noch wütender werden „Ich will das alles."
Alexejs Gesicht entspannte sich und er lächelte kalt. Er griff dich zwischen die Beine und schaute auf die Peitsche. Er stöhnte.
„Ich werde schon hart, wenn ich nur daran denke."
Er stellte sich hinter Arthur und ließ die Peitsche ein paar mal durch die Luft zurren. Arthur schloss seine Augen, bereitete sich auf den Schmerz vor, wenn das überhaupt möglich war. Doch dann traf er Arthur im Rücken und er bäumte sich auf vor Schmerz, fühlte wie seine Haut aufriss und Blut über seinen Rücken lief. Nach zehn weiteren Schlägen schrie er und Alexej wurde hart wie Granit.
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Merlin rannte durch die Gänge und schaute in die Räume, er suchte Arthur. Er war um drei Uhr in der Nacht aufgewacht mit einem unguten Gefühl. Doch Arthur war nirgends und er fragte schließlich einer der Lakaien, der ihm entgegen kam. Es war derjenige, der Alex hieß.
„Weißt du, wo Arthur ist?"
Dieser grinste schadenfroh und belustigt.
„Ja, er ist bei Alexej. Der Meister wird morgen gute Laune haben, hat er immer, wenn er voll befriedigt ist. Ich denke vor morgen Nacht wirst du ihn nicht sehen, er wird die Zeit brauchen."
Merlin ballte die Fäuste, er wusste, das diese Kammer im hinteren Teil war, doch dort war er noch nicht gewesen. Er rannte los und wurde grob zur Seite gezerrt, als Noel schon zischte.
„Du kannst nicht dorthin. Er wird dich töten, egal was du sagst. Wenn er dort ist, will er von niemanden gestört werden, erst recht nicht von einem Lakai."
„Lass mich los", herrschte ihn Merlin an und wehrte sich heftig, doch Noel dachte nicht daran.
Wenn er auch keine Fänge hatte, war er ein Vampir und mit allem anderen ausgestattet, auch mit Stärke. Merlin hatte als Mensch keine Chance und er hatte Arthur versprochen auf ihn aufzupassen. Er wusste jetzt auch warum. Der verrückte Mensch wäre dorthin gerannt und Alexej hätte ihn umgebracht, weil er ihn störte.
„Du bleibst hier. Du kannst ihm nicht helfen."
Merlin wehrte sich und Noel tat das Einzige, was er konnte. Er schlug ihn nieder und schleppte ihn in sein Versteck, das in der Nähe war. Eine kleiner Raum, verwinkelt zu erreichen, quasi ein toter Raum und nicht leicht zu finden. Er war früher vielleicht ein Abstellraum für manche Dinge gewesen, doch zu klein, um ihn jetzt zu nutzen. Die Tür war immer abgesperrt und niemand würde dort etwas suchen. Der Raum war nutzlos für die Vampire. Noel sperrte wieder ab, nur er hatte den einzigen Schlüssel, den er damals fand. Er legte den bewusstlosen Merlin auf den Boden und setzte sich neben ihn. Niemand würde Noel vermissen, sie sahen ihn sowieso nie. Er war kein vollwertiges Mitglied des Clans, eher hatte er die Position eines Narren, wie früher am Hof des Königs. Doch Noel war klug, so hatte er hier seine geheimen Unterschlupfe und sogar einen Notausgang. Und von Merlin würden sie denken, er hatte Arbeiten von einem Vampir zu erledigen.
Nach einer Weile regte sich Merlin, es war dunkel in dem Raum. Er fluchte und hielt sich den Kopf, setzte sich auf. Er sah den reglos sitzenden Vampir in der Dunkelheit nicht, bis er sprach und Merlin erschrocken zusammen fuhr.
„Tut mir leid, aber ich hatte keine Wahl. Ich habe es ihm versprochen."
Merlin setzte sich neben ihm auf, lehnte sich an die Wand, immer noch zornig, aber nicht mehr ungezügelt. Er wusste, wenn er zu Alexej gestürmt wäre, dann wäre er jetzt tot. Der Meistervampir wäre erzürnt gewesen, bei seinen Sexspielen gestört worden zu sein und das von einem Lakai. Doch in seiner Wut dachte er nicht soweit.
„Danke", sagte er leise und resigniert.
„Ist schon gut. Er wird es überstehen."
„Ich fühle mich so nutzlos, weil ich ihm nicht helfen kann", sagte Merlin leise und seine Stimme klang verzweifelt „Ich bin ein Nichts, ohne Macht. Niemand sieht mich als eine Gefahr."
Noel schüttelte den Kopf, was Merlin nicht sehen konnte.
„Arthur ist ein Meistervampir und hat viel Macht, doch auch er kann nichts tun, Merlin. Das ist Unsinn, was du sagst. Alexej ist eben mächtiger, weil er älter ist und andere sind es noch mehr. Jeder tut was er kann, Arthurs Aufgabe ist, den Meister milde zu stimmen und keinen Verdacht zu erregen, auch wenn er dafür durch die Hölle geht. Nimm ihm nicht noch seine Hoffnung, indem du mutlos wirst oder etwas tust, was alles gefährdet. Es ist hart, aber nicht zu ändern. Ich habe so viele Male hier gesessen und auf ihn gewartet, um ihm zu helfen, doch es wird nicht leichter."
Doch er lächelte ein wenig.
„Und niemand vermutet in dir so viel Mut und Willensstärke und Kampfgeist. Du bist alles andere als machtlos. Ich bewundere dich, das du als Mensch einfach in ein Vampir Cover hinein spazierst, nur weil du überzeugt bist, etwas zu ändern. Das ist Stärke, Merlin...in einer anderen Form. Du bist ein Jäger und stellst dich tapfer Vampiren. Du bist alles andere als ein Nichts."
Merlin sagte nichts. Noels Trost tat gut, aber änderte nichts an seinen Emotionen, die ihn dazu drängten, Arthur zu befreien. Nach einer Weile wurde es ruhig in dem Gebäude und Noel sagte in die Dunkelheit, weil er es spürte.
„Es wird Tag. Sie gehen alle ruhen. Doch Alexej noch nicht."
„Hast du kein Licht hier? Ich sehe nichts."
Noel bewegte sich und zündete eine Kerze an, die ein schwaches Licht warf. Na, wenigstens etwas. Doch Merlin horchte auf, als es still wurde. Schreie waren leise zu hören, Schreie von jemanden, der vor Schmerz schrie. Dann wieder Ruhe und wieder Schreie.
„Oh du lieber Himmel", stöhnte Merlin. Er fühlte sich so schlecht.
„Hör nicht hin", sagte Noel leise „ Ich habe das so oft durchgemacht, hör einfach nicht hin."
Doch das war nicht so einfach. Merlin zitterte und er schauderte. Bei jedem Schrei zuckte er zusammen und sein Herz blutete. Schließlich hielt er sich die Ohren zu, weil er es nicht mehr aushielt und wippte vor und zurück. Er wollte an etwas anderes denken, anstatt Bilder in seinem Kopf zu haben, die Arthur betrafen. Er dachte an Maria, ihr schönes Gesicht, an seine wunderschöne Plantage, an seine Pferde, die dort über die Koppel galoppierten. An die prächtigen Gärten mit den Springbrunnen, an seine liebevollen Eltern, doch nicht an Arthur, der so gequält wurde.
Er wusste nicht, wie lange sie hier schon saßen. Oder waren es Stunden? Jede einzelne Stunde kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Noel schweigsam neben ihm, der die Augen geschlossen hatte. Merlin wagte nicht die Hände von seinen Ohren zu nehmen. Er konnte das nicht ertragen. Gott, wäre er nur umgekehrt oder besser noch, hätte er ihn doch nie mitgenommen. Doch dann hätte er Arthur nie so kennen gelernt. Er hasste Alexej mit einer Macht, von der er nicht geahnt hatte, das er sie besaß. Er tötete den Vampir auf allen grausamen Arten, die ihm einfielen, während er sich vor und zurück wiegte und sich die Ohren zuhielt. Das allein half ihm, nicht wahnsinnig vor Leid und Zorn zu werden.
Er wusste nicht, wie lange er hier auf dem Steinboden saß, sich die Ohren zuhielt und seine Augen geschlossen hatte. Noch immer wiegte er sich hin und her, wie ein Kind, das getröstet werden musste. Zuerst spürte er die leichte Berührung von Noel nicht, weil er sich so weit in sich zurückgezogen hatte, bis er nur noch körperlich anwesend war. Noch nie musste er sich so fern von der Realität halten, die ihn andernfalls verrückt gemacht hätte oder er in den Tod gestürzt wäre, wenn er Alexej gestellt hätte. Wieder berührte Noel Merlin und er öffnete seine Augen, nahm die Hände von seinen Ohren.
„Es ist vorbei. Arthur wird gleich kommen und ich denke, er will nicht, das du ihn so siehst. Geh jetzt."
Doch Merlin schüttelte den Kopf.
„Nein, ich bleibe hier, egal was du sagst."
Noel seufzte.
„Das wird ihm nicht gefallen, aber dann gehe in die dunkle Ecke. Er wird dich nicht bemerken, denn er hat andere Probleme. Und sei still."
Mit diesen Worten schob er Merlin in die dunkle Ecke und nahm einige der Blutbeutel, die aus seinem persöhnlichen Bestand waren. Er öffnete einen und setzte sich wortlos hin und wartete.
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Arthur lehnte sich zittrig gegen die Wand. Es war ruhig, niemand kam ihm entgegen. Nachdem Alexej ihn von den Fesseln befreit hatte, war er zusammengebrochen. Doch Alexej hatte nur kalt auf ihn herab geschaut und sein grausames Lächeln aufgesetzt.
„Du hast mich nicht enttäuscht, Arthur. Im Gegenteil, du bist besser geworden und ich habe es sehr genossen. Du auch?"
„Ja, Meister", hatte er geantwortet, um ihn nicht wütend zu machen. Leise und mühsam brachte er die Worte heraus, sein Körper eine große, furchtbare, schmerzende Wunde.
„Dann verschwinde jetzt. Wir werden das bald wiederholen und noch besser."
Arthur sammelte ein wenig Kraft und stieß sich von der Wand ab, er taumelte. Er musste es bis zu Noel schaffen. Die Mauer an der er gelehnt hatte, war blutverschmiert, als er sich weiter schleppte. Stundenlanges Martyrium und er hatte Schmerzen gespürt, die ihn an den Rand der Bewusstlosigkeit brachten, doch diese Gnade gewährte er Arthur nicht. Alexej war ein Meister seines Fachs und hielt ihn bei Bewusstsein. Er wusste nicht, wie oft er Arthur genommen hatte, wild, brutal und mit Schmerzen. Und wie oft er mit dieser Peitsche zugeschlagen hatte, ohne die anderen Qualen, die nicht besser waren. Wieder stützte er sich an einer Wand ab, unfähig weiterzugehen. Sein Blut tropfte auf den Boden, hinterließ dunkle Flecken. Er sah alles durch einen Schleier, der ihn drohte zu umklammern. Der Blutverlust gab dem Ganzen noch mehr Nahrung. Sein Körper schmerzte so sehr, sein Intimbereich blutete und schmerzte höllisch. Nein, er durfte hier nicht zusammenbrechen. Er schleppte sich weiter, bis er die vertraute Tür sah. Er hob mit Anstrengung die Hand und klopfte. Noel öffnete hastig und Arthur fiel ihm in die Arme.
„Du lieber Gott, Arthur", murmelte Noel und zog ihn hinein, schloss die Tür und sperrte ab. Er legte ihn sanft gegen die Wand auf den Boden. Arthur zitterte am ganzen Leib, Krämpfe schüttelten ihn und er wollte Herr über die Schmerzen werden. Aber das war unmöglich. Er sah furchtbar aus, blutüberströmt. Noel beugte sich über ihn mit einem leisen Fluch.
„Scheiße! Verdammter, verfluchter Bastard!"
Arthur zitterte mehr und Noel drehte sich zu Merlin um, der wortlos mit solch einem Entsetzen im Gesicht zu Arthur schaute, das Noel ihn nochmal anschaute. Es lag Schock, Unglauben, Wut und Entsetzen in seinem Blick, alles zusammen und er war weiß wie der Tod im Gesicht. Er hatte sich schon die schlimmsten Szenarios ausgedacht, doch das hier übertraf es bei Weitem. Wie konnte man nur jemanden so zurichten, nur um sich Befriedigung jeder Art zu verschaffen? Und ja, Arthur hatte recht, er selbst wäre an den Verletzungen gestorben. Doch auch so war es schon schlimm genug, Vampir hin oder her. Alexej war ein Monster. Ein Monster, wie es Merlin noch nie gesehen hatte, verpackt in einem engelsgleichem Aussehen.
Arthur war nicht bei Sinnen, nicht wirklich, doch Noel breitete Decken aus und half Arthur sich hinzulegen. Noch immer zitterte er und krampfte vor Schmerzen und Blutverlust. Merlin erhaschte einen Blick auf seinen Rücken. Selbst in dem schwachen Licht der Kerze sah er das er nur noch ein blutiges Stück war, die Haut in Fetzen herunter hing. Noel arbeitete mit einer Effizienz und schweigsam, sein Blick ernst und seine Lippen zusammen gekniffen, als hätte er das schon öfter gemacht, was ja auch der Wahrheit entsprach. Er stützte Arthur ab, der leise schrie, als er an seine Wunden kam.
„Entschuldige", sagte er leise und hielt ihm den Blutbeutel hin.
Arthur trank hastig und endlich reagierte Merlin aus seinem Entsetzen und öffnete den zweiten Beutel. Er gab ihm Noel und begann den dritten zu öffnen. Doch er hielt es nicht aus und kniete sich auf die andere Seite von Arthur. Wieder sah er entsetzt über seinen Körper und über seinen Intimbereich. Ihm war übel von dem vielen Blut und vor Aufregung und Entsetzen. Arthur trank den dritten Beutel und er bereitete den vierten vor.
„So schlimm war es noch nie", sagte Noel leise „Das Monster ist mutiert. Er wird ihn eines Tages umbringen."
„So weit werden wir es nicht kommen lassen", sagte Merlin grimmig.
Arthur trank, nicht richtig bei Bewusstsein, doch er fühlte die Kraft des Blutes, das ihn schon begann zu heilen. Nach dem sechsten Beutel fiel er in eine Bewusstlosigkeit und Merlin strich ihm sanft das verschwitzte, blutige Haar aus der Stirn. Noel beobachtete diese liebevolle Geste.
„Du liebst ihn?", fragte er verwundert.
„Nein, aber ich mag ihn", log Merlin, immer noch nicht bereit, sich das einzugestehen, was nicht zu übersehen war „Er ist ein Vampir und gewöhnlich töte ich solche", sprach er weiter „Arthur ist die Ausnahme."
„Und hoffentlich ich auch", fragte er mit einem halbherzigen Lächeln „Ich möchte nicht Alexej entkommen, nur um von dir gepfählt zu werden."
Merlin schüttelte den Kopf.
„Nein, natürlich nicht. Keine Sorge."
Noel schaute wieder zu Arthur.
„Er schläft jetzt und heilt. Er wird bald wieder der Alte sein", doch sein Gesicht wurde grimmig „Nur damit ihn Alexej wieder so zurichten kann."
Das bezweifelte Merlin stark, er würde das hier nicht noch einmal zulassen. Egal wie die Konsequenzen sein würden. Noch nie hatte er jemanden gesehen, der so gefoltert wurde, nicht einmal die Verurteilten auf dem Platz in Sevilla. Mag sein, das er keinen körperlichen Schaden davon trug, aber wie stand es um seine Seele? Er hatte das Vergangene noch nicht verarbeitet, wie sollte er damit klar kommen?
Noel schüttelte den Kopf, immer noch Arthur anschauend.
„So furchtbar hatte er noch nie ausgesehen, selbst sein Intimbereich war blutig. Verdammtes Arschloch, ich kann nicht warten, seinen Arsch in die Luft zu sprengen."
Merlin stand auf.
„Ich auch nicht. Lass uns das Dynamit legen", er schaute zu Arthur, der wie tot da lag.
„Er bleibt hier, bis er geheilt aufwacht. Lass uns gehen, mehr können wir nicht tun, das Blut tut das Übrige", erklärte Noel.
Sie verließen die Kammer, in der Arthur in Ruhe heilen konnte und ihn niemand sah. Sie würden nur derbe Sprüche für ihn auf Lager haben und sich an seiner Qual erfreuen.
Sie teilten sich auf, Merlin den unteren Bereich. Er war vorsichtig, schaute wo die Lakaien waren. Sie saßen am Eingang und Alex winkte ihm.
„Der Meister möchte, das wir seinen Raum reinigen. Heute Abend müssen wir dort hin."
Merlin schüttelte den Kopf.
„Ich kann nicht, muss etwas erledigen für einen der Vampire heute Abend."
„Okay, dann. Was machst du jetzt?"
„Ich muss einige Räume säubern. Wir sehen uns später."
Er nickte.
„Wir haben Wachdienst, alle vier. Bis dann."
Merlins Grinsen erlosch, als er sich umdrehte und begann das Dynamit mit Hilfe des Plans, den er von Noel hatte, zu legen. Alexej war nun in der Ruhephase, befriedigt und zufrieden und Merlin wollte in sein Versteck stürmen und ihm das Herz herausschneiden. Doch der Vampir war nicht blöd. Sein Versteck war gesichert, musste er doch vor seiner eigenen Bande Angst haben, das sie ihn meuchelten, während er verwundbar im Schlaf lag. Alle waren bösartig genug, um die Macht an sich zu reißen, indem sie den mächtigen Vampir töteten, wenn er sich nicht wehren konnte. Soviel zu Loyalität, dachte Merlin grimmig.
Er war so damit beschäftigt, die brisante Ladung zu legen und huschte durch die Gänge, achtete auf Geräusche, doch nicht wo er hin ging. Eine Stahltür, die nur angelehnt war, weckte sein Interesse. Vielleicht war das Alexejs Quartier und er hatte vergessen abzuschließen. Okay, so viel Glück konnte Merlin doch nicht haben, oder? Er zog seinen silbernen Dolch, den er versteckt trug. Wenn das der Fall wäre, dann würde er dem Schwein jetzt im Schlaf das Herz herausschneiden, jetzt wo er hilflos im Vampirschlaf lag. Er würde es tun, da bestand kein Zweifel.
Er schlich weiter, ignorierte die dunklen Flecken auf dem Boden, doch dann blieb er stehen und schaute sich das genauer an. Das war Blut, noch frisch, nicht ganz getrocknet. Wieder sah er zur Tür und dann wusste er es, wusste wo er war. Langsam ging er weiter, blieb vor der Tür stehen und dann nahm er Luft und öffnete sie und blieb wieder entsetzt stehen. Alexejs Folterkammer. Noch immer roch Merlin Blut und andere Dinge, die er nicht zuordnen konnte, wenn er auch kein Vampir war. Der Raum war klein und Peitschen hingen an den Wänden. Merlin ging langsam hinein, blieb davor stehen und schaute sie mit Entsetzen an. Sein Blick streifte zur anderen Seite und er ging darauf zu, auf der andere Seite lagen auf einem Tisch metallische Dinge, lange Nadeln und anderes, das nur Schmerzen verursachte, wenn man es benutzte oder einführte, was auch immer, teilweise blutverschmiert, Arthurs Blut.
Er wandte sich angewidert und zornig ab und schaute zu den Fesseln, frischen Blut, vermischt mit Sperma lag dort in der Mitte, schon am Eintrocknen. Arthurs Blut und Qualen schienen noch immer in dem Raum zu sein. Und Merlin ging rückwärts auf die Tür zu, erinnerte sich an die furchtbaren Schreie. Er drehte sich um und rannte raus, lehnte sich an die Wand und atmete hektisch. Mein Gott!
Er wollte hier fort, doch dann straffte er sich, ein entschlossener Gesichtsausdruck glitt über seine Züge und er ging wieder hinein. Er legte versteckt Dynamit, genug, das diese ganze Kammer ins Universum gesprengt wurde. Dann verließ er den Horrorraum und fuhr mit seiner Arbeit fort. Doch diesen Anblick in dem Raum und Arthurs Anblick würde er nie wieder vergessen, solange er lebte.
Als er fertig war, begab er sich zu seinem Quartier. Es war Nachmittag und er musste schlafen, um heute Nacht ausgeruht zu sein.
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Arthur wachte auf und setzte sich sofort auf. Er schaute an sich herunter, er war nackt und lag auf Decken. Die Schmerzen waren fort und seine Haut sah aus wie eh und je. Er war schneller geheilt, jetzt da er ein Meistervampir war. Er schaute an sich herunter, seine Haut war in Ordnung, so wie sein Intimbereich. Alexej hatte ihn diesmal auch dort gefoltert und er war verdammt kreativ gewesen. Getrocknetes Blut klebte an ihm, doch Noel hatte ihm einen Eimer Wasser hingestellt, Tücher, Handtücher und Seife, auch frische Kleidung lag schön zusammen gefaltet auf einer Decke. Er lächelte gequält, denn er war schon immer so fürsorglich zu ihm gewesen.
Er stand auf und begann sich zu waschen. Er fühlte sich körperlich gut und stark, doch die Erinnerung an diese entsetzliche Qualen und Schmerzen waren da, aber schlimmer war die Demütigung, als er ihm hilflos ausgeliefert war. Und zwischendurch ihn immer wieder folterte, damit er hart wurde. Impotentes Schwein! Er wurde nur erregt, wenn andere vor Schmerzen schrien. Als er fertig angezogen war und sich durch die gewaschenen Haare fuhr, wagte er die Tür aufzusperren. Alle waren wach, konnten aber noch nicht hinaus. Er schlüpfte hinaus, schloss ab und legte den Schlüssel in das Versteck.
Er wollte Merlin sehen, wollte sein schönes Gesicht sehen, das ihn erdete. Doch als er durch die Gänge ging, kam Boris wieder auf ihn zu.
„Hey, Arthur", grinste er „Siehst gut aus, nachdem du so geschrien hast. Er will, das du bei ihm bist. In seiner Nähe, sofort. Er wartet auf dich im Saal."
Scheiße, was hatte er jetzt vor?
„Ist irgendetwas?"
Er grinste.
„Heute Nacht geht niemand raus. Alexej wird eine Party schmeißen zu deinen Ehren."
„Wie viel Uhr ist es denn?", wollte Arthur wissen, dem es vollkommen egal war, was Alexej für ihn tun wollte. Er hasste ihn mehr als er sagen konnte und er hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
„Vier Uhr in der Nacht. Noch zweieinhalb Stunden bis Sonnenaufgang. Doch wir feiern heute hier und alle sind da. Jetzt mach, das du weg kommst", sagte er abfällig, doch rief ihm nach „Bist ja wesentlich schneller wieder fit."
Arthur antwortete nicht und ihm blieb nichts übrig, als dem Befehl zu gehorchen. Er hatte den ganzen Tag geschlafen und die halbe Nacht. Seine Verletzungen waren schlimm und er hatte lange Zeit gebraucht, trotz allem. Doch als normaler Vampir wesentlich länger, Tage. Eine Angst stieg in ihm hoch, aber normalerweise würde er jetzt etwas Zeit haben. Er betrat den Raum, nachdem er in seinem Quartier war, viele Vampire waren anwesend. Es war spät in der Nacht, doch alle waren hier. Er hatte sich verkleinert, anscheinend musste er oft umziehen. Arthur schätzte um die Vierzig, einschließlich den Lakaien und ihm.
Alexej grinste, als er ihn sah. Er saß auf seinem Thron, immer noch mit nacktem Oberkörper und einer dunkelgrauen Hose, barfuß. Er winkte ihm und musterte ihn, als Arthur näher kam.
„Du siehst gut aus, schnell geheilt. Das kommt mir wirklich recht, denn nun muss ich nicht so lange warten", sagte er leise, als Arthur vor ihm stand „Ich habe das sehr genossen. Nur du kannst mir solche Befriedigung geben, wenn ich in deine schmerzerfüllten Augen sehe und du vor Qual schreist. Niemand hatte das je ersetzen können."
Arthur starrte ihn nur an und neigte leicht den Kopf. Der Dreckskerl dachte wohl, er würde Arthur mit seinem Lob etwas Gutes tun. Alexej war krank im Kopf. Er dachte wirklich, das Arthur sich danach sehnen würde, sich von ihm so verletzen zu lassen und es genießen würde. Dazu kam, das er sich nie ficken ließ. Nein, nur er tobte sich auf diese Art aus und das nicht wenig. Arthur schüttelte sich innerlich, wenn er daran dachte, das er mehrere Male in ihm gekommen ist, während er ihn nahm und sich an seinen blutenden Körper drückte.
Alexej deutete ihm an, das er sich neben seinen Thron stellen sollte. Eine bevorzugte Geste für seinen Geliebten, den er aus Liebe fast zu Tode folterte. Doch Alexej war zu so einem Gefühl nicht fähig oder Reue. Die typischen Merkmale eines Psychopathen und Sadisten.
Nun kamen auch die Lakaien und Merlin war bei ihnen. Arthur suchte seinen Blick, doch sah unter sich, als Merlin ihn erwiderte. Sie stellten sich seitlich hin und endlich stand der Meister auf und rief.
„Meine Brüder, heute bin ich sehr glücklich. Und das liegt daran, das ich mich gestern Nacht mit meinem Geliebten wieder vereint habe und das sehr ausführlich", er schaute zu Arthur, der unter sich schaute. Einige grölten und pfiffen, andere riefen belustigt in den Raum.
„Das haben wir gehört, Meister."
Alexej lachte und Merlin fragte sich, wie man so verflucht gut aussehen konnte und ein Monster sein konnte. Eine Bestie, die nach Blut lechzte und sich dabei noch an seinem Opfer befriedigte. Er wandte angewidert seinen Blick ab und schaute zu Noel, der nicht weit von ihm stand. Das Dynamit war fertig positioniert und die Party konnte beginnen.
„Und um das zu feiern, habe ich uns ein paar Menschen zusammen getrieben", sprach Alexej weiter „Damit auch ihr euren Spaß habt."
Alle grölten und einige bekamen schon rote Augen. Alexej griff nach Arthur und zog ihn neben sich, schaute ihn anerkennend an. Merlin bemerkte, das Arthur abwesend wirkte, seine Augen ausdruckslos, als wäre jedes Gefühl und Leben daraus erloschen. Er schien zerbrochen und ein unbändiger Zorn flammte in ihm auf und er fühlte nach seinem Schwert, das er unter der Kleidung trug.
„Und weil mein Liebling so schnell wieder bereit ist, werde ich heute Nacht wieder mit ihm allein feiern. Also lasst euch nicht stören, doch ich werde etwas Zeit mit euch verbringen."
Nein, nein, dachte Merlin entsetzt. Nicht heute Nacht wieder diese Qual. Er schaute zu Noel, der ihn genauso entsetzt ansah. Sie konnten nicht mehr warten, Merlin konnte nicht mehr warten. Er sollte verdammt sein, wenn er Arthur wieder durch diese Hölle gehen ließ. Da alle so enthusiastisch waren, achtete niemand auf Merlin, der Noel zur Seite winkte.
„Wir schlagen heute Nacht los. Ich werde das nicht wieder zulassen. Ich möchte, das du den Teil, der von hier am Weitesten entfernt ist sprengst, nur den Teil. Dann kommst du wieder hierher."
Sie hatten die Ladung so gelegt, das nicht alles auf einmal hochging, denn sie mussten ja auch noch raus. Merlin hatte keine Lust, mit diesen Monstern zusammen in die Luft zu fliegen. Arthur und Noel auch nicht.
„Was hast du vor?"
„Ich werde Alexej töten und dann sprengen wir. Doch vorher müssen wir ein Ablenkungsmanöver starten. Es sind zu viele hier."
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Noel nickte und verschwand, als sie in diesem Moment zehn Menschen hineintrieben. Sie waren nackt, Männer wie Frauen und hatten furchtbare Angst. Sie würden diese Party nicht überleben, doch Merlin konnte sich jetzt nicht darauf konzentrieren. Er schaute zu Arthur, der sich wieder neben Alexej stellte, als der sich hinsetzte, um dem Ganzen etwas zuzusehen, bevor er mit Arthur wieder verschwand, um ihm Schlimmes anzutun. Doch Merlin würde ihm einen Strich durch seine Pläne machen. Er ging jetzt aufs Ganze und wenn er starb, dann sollte es so sein.
Die Vampire vergnügten sich mit den Menschen, doch sie töteten sie nicht, denn sie wollten noch Spaß. Also tranken sie nicht zu viel und die Lakaien schauten dem Ganzen mit leuchtenden Augen zu. Es schien ihnen zu gefallen, doch Merlin hatte nur Alexej im Auge. Endlich warf der Meistervampir Arthur einen Blick zu und strich sich über seinen Schritt. Dann stand er auf und sagte etwas zu Arthur, der nickte. Alexej nahm ihn an der Hand und wollte ihn nach hinten führen, zu der verfluchten Kammer. Doch alles geschah jetzt gleichzeitig und wieder nicht. Merlin sprang vor und zog sein Schwert, er schrie.
„Alexej!"
Der Meistervampir drehte sich um. Merlin stand mit breiten Beinen vor dem Thron, sein Schwert in der Hand.
„Es ist Zeit, das du endlich krepierst, du Bestie."
Und wirklich, der Überraschungsmoment war auf Merlins Seite, denn einen Moment starrte ihn der Vampir nur an. Dann lachte er.
„Du? Ein Lakai?"
„Ich bin kein Lakai, war ich nie. Ich bin ein Jäger."
Alexej wurde ernst. Er hasste Jäger und nun war einer von ihnen in sein Heiligtum eingedrungen und hat es entweiht. Er ließ Arthur los und kam langsam näher. Noch immer wirkte er überheblich.
„Und du denkst, das du mich mit diesem Schwert besiegen kannst?"
„Sicher. Warum nicht? Es ist aus Silber", grinste Merlin, weil Alexej wieder sein Grinsen aus dem Gesicht fiel. Doch dann sagte er belustigt.
„Also dann, Jäger. Versuch dein Glück, doch du wirst scheitern."
Er hatte plötzlich ein Schwert in seiner Hand und Merlin wusste nicht, wo er das her genommen hatte. Er schaute zu Arthur, der unbeteiligt neben dem Stuhl stand. Er würde diese Schlacht allein schlagen müssen, doch Alexej folgte seinem Blick.
„Arthur ist mir treu ergeben und wartet darauf, von mir gefickt zu werden. Er wird dir nicht helfen. Also...bringen wir es hinter uns."
In dem Moment gab es ein ohrenbetäubendes Krachen und alle schreckten hoch. Der Meistervampir schrie.
„Geht alle und schaut was da los ist. Ich komme schon klar mit dem scheiß Jäger."
Volltreffer! Genau das wollte Merlin erreichen und grinste, doch zuckte zusammen, als der Meistervampir plötzlich vor ihm stand und angriff. Merlin sprang zurück und parierte, doch Alexej bewegte sich zu schnell, zu fließend, so das Merlin keinen Angriffspunkt hatte. Alexej setzte seine Vampirfähigkeiten ein, Schnelligkeit. Er war hier und im nächsten Moment irgendwo anders. Und Merlin war nur ein Mensch, nicht annähernd so schnell. Er hatte Merlin ein paar Mal getroffen, Fleischwunden, es schien, als spielte er mit ihm. Noch immer stand Arthur unbeteiligt neben dem Stuhl, während Merlin auf verlorenem Posten kämpfte. Es wurde ihm mit unbarmherziger Erkenntnis klar, das er Alexej nicht besiegen konnte. Er würde sterben.
Und plötzlich stand er vor ihm und holte aus und Merlin fühlte den Schmerz, als er durch den großen Raum flog und an die Wand prallte. Sein Schwert entfiel ihm und er war benommen, als er an der Wand liegen blieb. Alexej stand eine Sekunde später vor ihm, grinsend und triumphierend.
„Allzu leicht. Und jetzt störe mich nicht mehr und stirb. Ich will dir in die Augen sehen, wenn das Leben aus ihnen verschwindet", er zuckte mit den Schultern „Mir gefällt so etwas sehr und ist quasi ein Vorspiel, was Arthur angeht."
Er hob sein Schwert und Merlin sah ihn ohne Angst an. Er würde sterben, doch er würde Alexej nicht die Genugtuung geben, das er Angst hatte. Es war vorbei und der russische Meistervampir hob den Arm zum tödlichen Stoß, doch dann...
Arthur stand plötzlich vor ihm, fing den tödlichen Schwerthieb mit seiner eigenen Klinge ab, die er aus seinem Quartier genommen hatte. Er hatte nicht vor gehabt, nochmal mit Alexej in diese Kammer zu gehen. Merlin war ihm zuvor gekommen. Es erklang ein helles, klirrendes Geräusch, als sich die Klingen trafen und Alexej taumelte ein paar Schritte zurück. Zum zweiten Mal überrascht in dieser Nacht starrte er Arthur an.
„Du? Du verrätst mich wegen eines erbärmlichen Sterblichen, einem Jäger? Ich dachte, das du mich verehrst, anbetest? Ich bin dein Meister und du gehörst mir. Und Jäger sind unsere Feinde, verdammt. Arthur?"
Arthur lachte bitter.
„Anbeten? Ich hasse dich und kann nicht in Worten fassen, wie sehr. Ich bin nur zurückgekommen, um dich in die Hölle zu schicken. Du bist nicht mein Meister und ich habe dir nie gehört. Ich gehöre nur mir selbst, du Bastard. Du bist ein krankes, abartiges Monster und ich werde die Welt von dir befreien."
„Aber gestern Abend..."
Arthur zuckte die Schultern.
„Es sollte dich in Sicherheit wiegen und ich ekelte mich vor dir. Du bist so abstoßend. Das war mein Preis, den ich zahlen musste. Fahr zur Hölle."
Alexej starrte ihn an, doch dann spielte ein grausames Lächeln um seine Lippen.
„Arthur, der junge Meistervampir. Du hättest an meiner Seite herrschen können. Und du hättest die Lust und die Schmerzen mit mir genießen können. Doch du hast dich für den Tod entschieden, Verräter."
„Ich bin lieber tot, anstatt deine furchtbare Visage noch länger zu ertragen oder deine Berührungen", zischte Arthur.
Alexej stürzte mit einem Wutschrei vor, sein Gesicht voller Wut und sie kämpften. Merlin immer noch auf dem Boden konnte ihren Bewegungen nicht mehr folgen, so schnell waren sie. Doch dann setzte Alexej seine Gabe ein. Flammen schossen aus seinen Händen, an Arthur vorbei und steckten die Vorhänge in Brand. Immer wieder schleuderte der Vampir Feuerbälle, die krachend einschlugen und noch mehr Feuer verursachten und schlug gleichzeitig mit dem Schwert zu, erwischte Arthur am Arm. Noel tauchte neben Merlin auf und rief.
„Wir müssen raus hier, denn gleich fliegt uns alles um die Ohren."
„Nicht ohne Arthur", erwiderte Merlin.
Arthur schaffte es, den Vampir zurückzudrängen und drehte sich um, schrie zu den beiden.
„Noel, schaff ihn hier raus, jetzt!"
Noel griff nach Merlin, der aufstand und wollte ihn aus dem Raum ziehen, doch Merlin wehrte sich.
„Nein, ich bleibe."
Arthur wich einem der Feuerbällen aus, der ganze Raum brannte schon und in dem Moment, als Noel Merlin über die Schulter warf, ließ Arthur bei einer Drehung seine Deckung offen, als er weiterem Feuer auswich und Merlin sah, wie Alexej sein Schwert in sein Herz rammte. Arthur erstarrte und taumelte rückwärts. Undeutlich hörte er Merlin schreien.
„Arthur, nein!"
Doch da brachte Noel ihn mit Vampirgeschwindigkeit nach draußen. Merlin schrie immer noch nach Arthur, doch Noel achtete nicht darauf. Er hatte seine Anweisungen von seinem Freund und hatte versprochen, diese auszuführen. Noch immer kamen die Vampire nicht hinaus, die Tür war blockiert und sie heulten und schrien, als weitere Detonationen erfolgten und Trümmer die Vampire unter sich begruben. Noel war jetzt auf dem Dach, das er durch eine kleine Luke betreten hatte, die er auf seinen Streifzügen einmal entdeckt hatte und es für sich behielt.
Er sah sich um. Ein Teil des Daches war schon eingestürzt. Hier das war sein Ausgang für Notfälle, falls sie beschließen würden, die Missgeburt zu entsorgen. Er sprang mit Merlin in seinen Armen vom Dach, der sich immer noch sehr wehrte und nach Arthur schrie, doch sie hatten keine Zeit mehr. Gleich würde die restliche Ladung hochgehen. Doch gegen einen Vampir war Merlin kräftemäßig unterlegen. Noel warf ihn wieder über die Schulter und raste in unmenschlicher Geschwindigkeit den Hügel hinauf zu der alten Eiche.
Erst dort ließ er Merlin herunter, der sofort wieder zurück wollte.
„Wir müssen Arthur holen", schrie er.
Doch seine Worten gingen in einem ohrenbetäubendem Knall unter, als das Dynamit endgültig in die Luft flog. Noel warf sich auf Merlin, schützte ihn mit seinem Körper, als kleine Teile auf sie trafen. Sie waren weit genug weg und noch immer krachte es und schwarzer Rauch stieg auf, so das man einen Moment nichts sah. Dann war es ruhig. Völlig ruhig, kein Schreien der Vampire, kein panisches Heulen...nichts mehr. Nur Stille.
Noel stand auf. Sie waren nicht verletzt. Merlin starrte zu der künstlichen Lichtung. Da stand nichts mehr in der Morgendämmerung. Schutt und Asche und Feuer, sonst war nichts mehr zu sehen. Merlin starrte geschockt nach unten.
„Arthur", sagte er leise.
Ungläubig darüber, das der blonde Vampir endgültig tot war. Er hatte gesehen, wie Alexej ihm sein Schwert in sein Herz gerammt hatte und dann noch die Explosion. Und die Sonne ging auf, würde alle Spuren von übernatürlichem Leben zerstören.
„Tut mir so leid, Merlin. Arthur konnte nicht mehr heraus. Er war zu schwer verletzt, sein Herz. Er hat sich für uns geopfert."
Merlin schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. Er konnte es nicht glauben. Arthur hatte ihm wieder sein Leben gerettet und diesmal seines gegeben. Er hatte keine Chance gehabt. Noel riss ihn aus seinen traurigen Gedanken, als er zum Himmel sah.
„Ich muss in Sicherheit. Die Sonne geht auf."
Er ging hinter die Eiche und legte das große Loch frei, das er gegraben hatte, als er die Waffen und das Dynamit holte. Obwohl er keine Fänge hatte, war er ein Vampir und die Sonne sein Feind. Und er war alles andere als dumm, sonst hätte er nicht so lange bei diesem bösartigen Clan überlebt. Er hatte weiter gedacht. Falls sie raus mussten, wenn der Morgen nicht mehr fern war, musste er sich schnell schützen können, bevor er in Flammen aufging. Das Loch war groß genug für zwei, doch Arthur würde keinen Schutz mehr brauchen und Merlin war ein Mensch. Ein Kind der Sonne.
„Merlin, ich muss gehen. Arthur sagte mir, das du zum Hotel gehen sollst, wenn alles vorbei ist. Ihr würdet euch dort treff..."
Merlin warf ihm einen Blick zu, der so verzweifelt war, das er abbrach. Er klopfte ihm auf die Schulter, tröstend und stand auf, stieg in die Grube.
Dann schloss er das Loch mit der Holzplatte und Merlin sah die Sonne aufgehen. Wie immer war es ein atemberaubender Anblick, doch heute registrierte er nur, wie sie das Grauen, das vor Kurzem hier stattgefunden hatte mit ihren Strahlen beleuchtete. Hier und da sah Merlin Flammen. Die Körper der Vampire verbrannten zu Nichts in der aufgehenden Sonne. Nichts würde davon zeugen, das hier das Böse regiert hatte. Vie Flammen flackerten auf in dem Bereich, wo Merlin den Saal vermutete. Arthur würde zu Nichts verbrennen, selbst wenn er verletzt noch leben würde, wäre er jetzt tot. Alles war tot, was da unten existiert hatte. Gebäude wie Vampire und Menschen.
Und Arthur.
Merlin wusste nicht, wie lange er da saß und nur stumm und teilnahmslos auf die Lichtung starrte. Er lebte, doch nicht durch seine meisterliche Leistung. Eigentlich war er schon lange tot, wenn Arthur ihn nicht gerettet hätte. Und nun hatte er es wieder getan. Ein letztes Mal und sich dabei geopfert. Warum?
Auf diese Frage würde er nie wieder eine Antwort bekommen. Der Vampir hatte ihn begehrt, ja. Aber war das genug, um ihn mit seinem Leben zu schützen? Merlin wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr, nur das diese Stille eine Leere in seinem Herz bildete.
Lange saß er hier, dreckig und voller Staub, doch da unten rührte sich gar nichts mehr. Sie würden nichts finden, außer Schutt und Asche und menschliche Leichen, die Lakaien und die armen Menschen. Auch sie hatten den Tod gefunden und vor allem das Monster. Merlin hoffte es so sehr, denn sonst wäre Arthur umsonst gestorben.
Alexej war tot, er hatte bekommen, was er verdiente. Viel zu schnell, er wollte das er litt, doch alles ging plötzlich zu schnell. Doch Merlin hatte seine Rache vollendet und plötzlich fragte er sich, ob es das wert war. Reiter kamen und die Feuerwehr, doch Merlin interessierte das nicht. Wie in Trance stand er auf und stolperte durch den Wald, auf dem Weg in die Stadt. Er wich den Menschen aus, betäubt von dem Geschehenen und allein gelassen von dem Mann, der in seinem Leben sehr wichtig geworden war.
Zu spät, alles zu spät, dachte Merlin, noch immer nicht in der Lage klar zu denken. Von Weitem sah er die Stadt.
Geschockt und nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, steuerte er das Hotel an. Der Mann an der Rezeption bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick, doch noch immer hatten sie das Zimmer. Er nickte ihm zu, doch Merlin reagierte nicht.
Oben im Zimmer ließ er sich auf das Bett fallen, immer noch nicht fähig, zu realisieren, was eigentlich passiert war. Doch Arthur und sein geschocktes Gesicht, als die Klinge sein Herz traf, dieses Bild stand vor seinen Augen und er stöhnte gequält auf. Das war das Allerletzte, was er wollte. Und sein letzter Blick auf dem Vampir, der schlimm verletzt wurde. Er würde ihn nie wiedersehen. Er schloss die Augen, sehnte sich nach Ruhe und Linderung seiner Seele. Irgendwann schlief er ein, so wie er war.
Die letzten Tage hatten viel von ihm abverlangt und sein Körper forderte sein Tribut ein.
Doch er träumte von Arthur, seinem charmantes Lächeln und den Ausdruck in seinen Augen, wenn er Merlin ansah.
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Dunkles Schicksal
FantasyNach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega zum Jäger. Sein Hauptmerkmal ist ein vermögender, hoch angesehener Vampir, den er für den Mörder seiner Eltern hält. Erbittert jagt er ihn...