Dunkles Schicksal
Kapitel 47
Maria stand vor der Tür von Lances Haus, als die Tür geöffnet wurde und ein Diener sie sofort hineinließ.
„Senior Lance ist in der Bibliothek", sagte er.
Maria kannte sich schon gut aus in dem Haus. Da die Sonne untergegangen war, hielt sich Lance in den oberen Räumen auf. Sie ging zielstrebig zu dem Raum und trat ein. Lance stand am Fenster, ein Glas Wodka in der Hand und drehte sich um, als sie eintrat.
„Maria", sagte er erstaunt „Ich habe mit dir heute nicht gerechnet."
„Ich muss mit dir reden", sagte sie knapp.
Lance seufzte.
„Hoffentlich nicht wieder eine Hiobsbotschaft. Ich habe langsam die Schnauze voll. Erst Arthurs Amoklauf und dann höre ich nur, das es ihm wieder gut geht. Mehr nicht. Ich weiß nicht wo er ist oder ob es ihm wirklich gut geht. Sethos macht sich auch rar und wenn er kommt, macht er einen auf geheimnisvoll. Sagt nur, es ist alles im grünen Bereich."
„Dann wird es so sein. Warum sollte er dich anlügen?"
„Aber wo ist Arthur? Es ist schon Monate her, seit er mir gesagt hatte, das es ihm gut geht. Warum kommt er dann nicht nach Hause?"
„Das weiß ich nicht. Vielleicht ist er noch nicht bereit dazu. Ich bin sicher, das er erst mit sich ins Reine kommen muss, bevor er sich anderen Problemen zuwendet. Es ist viel mit ihm geschehen, auch ein Vampir verkraftet das nicht so locker."
Lance füllte wieder sein Glas und schüttelte den Kopf.
„Mag sein.Irgendwie ist alles anders. Wir hatten ein normales Leben, soweit wir das als Vampire haben konnten. Bis Arthur sich in Merlin verliebt hatte, danach ging alles den Bach runter. Und nun sitze ich da, weiß nicht wo Arthur ist und wie es weitergeht. Und wie geht es mit Merlin weiter? Sind sie noch zusammen oder nicht mehr? Das wäre nicht gut."
„Auch das kann ich dir nicht beantworten. Und ich finde, das geht nur die beiden etwas an. Ob sie zusammen sind oder nicht, du und ich können das nicht ändern. Wir müssen ihre Entscheidungen akzeptieren, egal wie sie sich entscheiden. Und du solltest dir nicht Sorgen um etwas machen, was du eh nicht beeinflussen kannst."
Er drehte sich um zu ihr und musterte das Mädchen.
„Ich weiß, das du recht hast", er seufzte „ Du bist bestimmt nicht gekommen, um dir meine Sorgen anzuhören. Wie geht es Merlin? Besser?"
„Er ist nicht da. Er macht eine Reise mit Freunden und es wird dauern, bis er wiederkommt."
„Er macht eine...Was?"
Lance kam näher, ein verwirrter Ausdruck auf seinem Gesicht.
„Er ist fort? Was zum Teufel ist jetzt schon wieder los?", er hob die Hand und ließ sie resigniert wieder fallen „Ich dachte, er wartet auf Arthur und macht sich Sorgen."
„Es ist kompliziert, Lance. Ich vermute, es ist einfach zu viel geschehen und Merlin, tja, Merlin ist nicht mehr der alte Merlin, wenn du verstehst. Diese ganze Sache...", sie kam näher „Diese ganze Sache mit Arthur hat ihn veranlasst, alles was ihn angeht zu hinterfragen. Seine Partnerschaft mit ihm."
„Nein, ich verstehe das nicht. Er liebt Arthur."
„Ja, das mag sein", antwortete sie „Aber er hat sich verändert, Lance. Und ja, seine Liebe zu Arthur ließ ihn in den Wolken fliegen, doch jetzt ist er abgestürzt und auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Ich denke, das er mit dieser Reise sehr deutlich gemacht hat, was er will."
Lance fuhr sich durch sein Gesicht.
„Also doch eine Hiobsbotschaft. Die beiden kommen nicht zusammen. Ist es das, über was du reden willst? Und welche Tatsachen?"
„Die Tatsache, das Arthur ein Vampir ist und unsterblich. Und die Tatsache, das Merlin es nicht ist. Die Tatsache, das er Merlin fast getötet hätte, in dieser Nacht hier im Haus und die Tatsache, das er ihn dazu zwingen wollte, ein Vampir zu werden."
„Aber das wäre doch die Option für immer mit Arthur zusammen zu sein", wandte Lance ein. Sie schüttelte den Kopf.
„Er hat es nie gesagt, aber ich kenne meinen Bruder. Er wird nie einwilligen, ein Vampir zu werden. Merlin mag einen Vampir lieben, doch lässt er das einfach bei Arthur außen vor, denn er liebt den Mann, nicht den Vampir. Doch da er das eine nicht ohne das andere haben kann, toleriert er die Tatsache, das es so ist. Doch in seinem Inneren verachtet er den Vampir in Arthur. Er würde nie dieses Schicksal wählen, das weiß ich."
„Das ist doch verrückt. Dann stirbt er eines Tages und verliert Arthur."
„Ja, aber er würde eher das tun als die Alternative. Lance. Merlin kämpft so lange schon gegen Vampire, die uns unsere Eltern genommen haben. Auch das bleibt eine Tatsache, obwohl du und die anderen nichts dafür können. Das weiß er und ich auch. Wenn es ein Mensch gewesen wäre, der sie ermordet hätte, dann würden wir ja auch nicht die ganze Menschheit dafür hassen. Aber du musst dich mal in seine Lage versetzen. Arthur hatte ihn in ihrer ersten Nacht, die eigentlich voller Liebe sein sollte, Schlimmes angetan. Er spricht nicht mit mir darüber, aber ich gehe mal davon aus, das er sich bei Merlin alles mit Gewalt genommen hat. Oder? Sag du es mir."
Lance nickte leicht.
„Ja, er hatte keine Kontrolle mehr und hat sein Blut getrunken. Ich habe ihn an diesem Morgen gesehen und frage mich heute noch, wieso er das überlebt hatte. Arthur hatte sehr viel Blut getrunken, er war so schwach und weiß im Gesicht und verletzt. Überall blaue Flecken und andere Verletzungen...du weißt schon."
„Was hätte er ihm angetan, wenn wir nicht geflüchtet wären?", fragte sie.
Lance gab keine Antwort und sie nickte, was ihre Vermutungen bestätigten, die sie jetzt aussprach.
„Er wäre jetzt ein Vampir; gegen seinen Willen und wohl das Schlimmste, was er ihm angetan hätte. Selbst der Tod wäre Merlin lieber gewesen. Ich weiß es."
„Aber wenn sie sich so lieben, dann können sie sich doch auch verzeihen", sagte Lance.
„Nein. Es geht hier nicht nur um Liebe. Zumindest nicht bei Merlin. Für ihn spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Liebe mag vieles heilen und vieles tolerieren. Doch hat sie Grenzen und Merlin weiß, wenn er diese Grenze überschreitet, wird ihm das noch mehr Kummer bringen."
„Arthur ist wieder gesund und sie könnten jetzt glücklich werden."
„Das ist es nicht und ich erwarte nicht, das du das verstehst. Merlin ist so anders als ich. Ständig hinterfragt er seine Entscheidungen, ist vorausschauend, was die Zukunft bringt. Und er hinterfragt im Moment seine Zukunft mit Arthur. Was wird in fünfzig Jahren sein, wenn er alt und krank ist und Arthur jung und vital neben ihm steht? Solche Dinge eben. Deshalb macht er diese Reise, um sich klar zu werden, welcher Weg er geht. Verstehst du das denn nicht?"
Er kam näher.
„Warum macht er sich das so schwer? Die Antwort liegt quasi vor ihm."
„Das kannst du nicht erzwingen. Du kannst ihn nicht zwingen, ein Vampir zu werden. Er wird das nicht tun."
Lance seufzte.
„Was ist mit uns? Denkst du auch so?"
„Ich weiß es nicht, weil ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht habe. Andere Dinge hatten Vorrang. Ich weiß nur; ich liebe dich. Daran hat sich nichts geändert, auch nicht, wenn Merlin und Arthur getrennte Wege gehen. Ich lebe mein Leben, wie ich es möchte. Und das heißt, das ich nicht in allem meinem Bruder nacheifern muss."
Lance stellte das Glas weg und zog sie in seine Arme.
„Na, wenigstens eine feste Konstante in all der Verwirrung", sagte er und küsste sie.
Sie schmiegte sich an ihn.
„Ich bin auch froh, wenn alles wieder seinen Weg geht", meinte sie.
Und damit meinte sie alles. Auch was ihre Familie anging und die Geheimnisse, die um sie schwirrten. Doch sie hatte Merlin versprochen, das sie nichts unternimmt, bis er wieder hier war.
Doch noch wollte sie Lance nichts davon sagen, bis sie sicher war. Und in erster Linie ging ihn das auch nichts an. Es war nicht seine Familie. Noch nicht.
Doch so wie die Dinge im Moment aussahen, würde es vielleicht auch nicht so kommen. Merlin schien es besser zu gehen. Nach seinem letzten Brief aus Deutschland schienen die vier Freunde viel Spaß zu haben. Maria war froh und diese Reise war genau das Richtige für Merlin gewesen, besser wie jede Therapie, die ein Arzt verschrieben hätte.
Doch so wie es aussah, schien Merlin eine Therapie von Arthur zu machen. Nicht ein einziges Wort in den drei Briefen, die er Maria geschrieben hatte, war über Arthur.
Als hätte er nie existiert. Doch sie kannte ihren Bruder und wusste, was er durchmachte.
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Vier Wochen war Arthur jetzt schon der bevorzugte Gast von Sethos in Italien. Vier wunderbare Wochen in Ruhe, Komfort und unwiderlegbarer Leidenschaft. Sethos hatte wahr gemacht, was er Arthur versprochen hatte. Ihre Liebesspiele waren verrucht, schmutzig und von starken, sexuellen Gefühlen geprägt. Es gab keinen Ort im Haus, in dem die beiden ihren sexuellen Fantasien nicht freien Lauf ließen. Die Dienerschaft war diskret und verschwiegen, ließen sich nur sehen, wenn Sethos sie rief. Da sie sich nicht nur auf das Schlafzimmer konzentrierten. Doch Arthur war sich sicher, das sie wussten, was hier abging, doch das hielt die beiden Vampire nicht davon ab, es im ganzen Haus zu treiben. Über Schamgefühl waren sie weit hinaus. Und noch immer loderte das Feuer der Begierde groß und hell. Arthur hatte selten einen Liebhaber gehabt, der so bewandert auf diesem Gebiet war und er genoss es in vollen Zügen, so wie Sethos auch.
Er saß im Salon und wartete auf Sethos, der kurz nach der Post sehen war, denn schließlich war er immer noch in der Gilde. Die Tür ging auf, doch nicht Sethos kam herein, sondern Anchar. Arthur sprang auf, als sie lächelnd näher kam und ihre Hände ausstreckte.
„Arthur, du bist hier? Das nenne ich mal eine Überraschung und ein schnelles Handeln meines Gefährten."
Sie nahm seine Hände und dann umarmte sie ihn und küsste ihn auf die Wangen. Danach sah sie ihn von oben nach unten an, meinte.
„Ich bin ja so froh, das es dir gut geht. Ich machte mir wirklich Sorgen."
Sie schaute sich um.
„Wo ist denn mein Göttergatte? Ich hoffe, du hast ihn nicht an seine Grenzen gevögelt."
Arthur lachte.
„Sethos? Dann eher umgekehrt. Nein, er ist nach der Post sehen und wird bald wieder da sein."
Sie ging zur Bar und Arthur schaute ihr nach, als sie sich einen Drink machte. Sie sagte, während dieser Tätigkeit.
„Ich war in Griechenland, Freunde besuchen. Einer der Bekannten meiner Freunde hat die Gabe zu fliegen. Er war so freundlich und brachte mich nach Hause", sie kam wieder auf Arthur zu und setzte sich neben ihn, nippte an ihrem Drink, der eine helle Farbe hatte „Und wie ist es euch so ergangen?"
„Nun ja. Nach den Hexen hat Sethos mich in sein Haus eingeladen. Er sagte, das du nicht da bist."
Sie lachte.
„Ja, ich war drei Monate weg und mein Gefährte kann nicht so lange ohne Sex leben. Das geht über seine Geduld. Deshalb hat er dich in New Orleans abgeholt und das ziemlich schnell. Doch ich denke, das er auf seine Kosten kam", meinte sie amüsiert und musterte Arthur. Sie lehnte sich zurück.
„Und? Was dachtest du, als er dich fragte?"
„Ich war zuerst überrascht, ich dachte nicht an so etwas. Nicht bei Sethos."
„Er ist ein Mann wie jeder andere auch und das wird er immer sein, egal wie alt er ist. Ich kenne ihn zu gut und war nicht überrascht, als er mir erzählte, das er dich in seinem Bett haben will. Ich sah es in seinen Augen, wie er dich angesehen hat. Eigentlich habe ich schon darauf gewartet, das er damit kommt. Hast du gleich zugesagt?"
Arthur nickte.
„Sieh ihn dir doch an. Kann man dazu nein sagen?"
Sie lachte amüsiert.
„Wie ich sehe, hast du Geschmack. Und nein, ich brauche ihn mir nicht anzusehen. Ich weiß, was ich habe."
„Und doch tolerierst du, das er mit anderen schläft", sagte Arthur. Er war neugierig „Hast du denn keine Angst, das er dich wegen eines anderen oder anderer verlässt?"
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein. Sethos und ich lieben uns und haben viel durchgemacht. Wir wissen, wo unser Platz ist und es ist ja nicht so, das wir das andauernd machen", sie kniff die Augen zusammen und starrte zum Kamin „Ich glaube", sagte sie langsam „Das letzte Mal war vor neunhundert Jahren oder so, da er mit jemand anderes ins Bett hüpfte. Ich meine, ohne mich. Normalerweise sind wir immer zusammen und nehmen uns manchmal Gesellschaft dazu. Aber dich wollte er allein. Was dich angeht, ist er ein richtiger Egoist."
„Was?"
Sie lächelte amüsiert.
„Er ist sehr wählerisch und außerdem haben wir beide wundervollen, auch manchmal ausgefallenen Sex", sie setzte sich etwas zu ihm, um ihn besser anzusehen „Sieh mal, wir sind schon so lange zusammen. Da ist es normal, das du irgendwann Abwechslung suchst. Mir geht es da nicht anders. Doch meistens nehmen wir Menschen mit in unser Bett und dann nur gemeinsam und für eine Nacht. Doch ganz selten Vampire und selten jeder für sich allein. Vor neunhundert Jahren hatte er den letzten Vampir in seinem Bett, männlich. Ansonsten sind wir zusammen, manchmal auch zu dritt, aber dann mit Menschen."
Arthur schaute sie nur an. Er dachte wirklich, das Sethos dies öfter tat, was er mit ihm tat. Sie sprach weiter.
„Es passiert nicht oft, das er von einem anderen Vampir angezogen wird. Doch du hast ihn gleich in den Bann gezogen und ich kann das verstehen", sie musterte ihn „Sogar sehr gut."
Arthur schluckte, denn wie sie es sagte; es hatte etwas an sich. Beide sahen zur Terrasse, als sie etwas hörten. Kurz danach trat Sethos ein, ein paar Briefe in den Händen. Als er Anchar sah, lächelte er, legte die Briefe auf den Tisch, während sie aufgesprungen war und in seine Arme stürzte. Sie küssten sich innig, bis beide sich lösten und er sagte.
„Du bist wieder da, schön. Ich habe dich vermisst", und küsste sie wieder.
„Lügner", sagte sie „Wie ich sehe, hattest du angenehme Gesellschaft."
„Oh ja, sehr angenehm. Wie war deine Reise?"
„Ganz gut. Ich habe mich gefreut, sie alle mal wiederzusehen. Schließlich war ich vierhundert Jahre nicht dort gewesen. Wir hatten Spaß."
„Das glaube ich", sagte Sethos und nahm den Drink, den Arthur ihm entgegenhielt.
Er nahm einen Schluck und nahm wieder die Briefe, öffnete sie und überflog die Zeilen, während Anchar und Arthur sich unterhielten. Dann fluchte er und beide sahen ihn an.
„Was ist?", fragte Anchar.
„Ich muss zur Gilde. Morgen sind Tribunale angesetzt. Verdammt, ich habe doch glatt vergessen, nach der Post zu sehen."
Sie lachte und sah zu Arthur, beugte sich zu ihm vor und sagte leise.
„Du bist gut, wenn er so etwas vergisst."
„Ich muss heute noch los, sonst werde ich das nicht schaffen vor morgen Nacht. Und das gleich. So ein Mist."
„Dann werde ich auch gehen", sagte Arthur, doch er schüttelte den Kopf.
„Nein, ich möchte, das du meiner Gefährtin Gesellschaft leistest, denn du musst für mich einspringen", lächelte er belustigt.
Arthur sah sie beide einen Moment an, dann sagte er.
„Im Ernst?"
„Hast du Probleme damit, Arthur?", fragte Anchar „Ich meine, bei mir zu bleiben?"
„Nein, so war das nicht gemeint. Du bist eine angenehme Gesellschaft, die ich schätze", sagte er schnell „Ich bin nur etwas...nun ja, etwas überrascht, sonst nichts."
„Meine Gefährtin mag dich auch sehr, mein Freund. Und ich möchte jetzt nicht, das sie alleine ist. Mir wäre es lieber, das verbringst etwas Zeit mit ihr. Ist das okay für dich?"
Arthur sah Anchar an. Er mochte sie sehr. Sie war schön, lustig und man konnte sich gut mit ihr unterhalten. Natürlich hatte er keine Probleme.
„Natürlich, ich freue mich. Nur...", er kniff die Augen zusammen „Bin ich für dich nur eine Abwechslung im Bett? Oder für euch beide?"
Sethos wurde ernst und kam auf ihn zu. Arthur schluckte. Wahrscheinlich hatte er jetzt das Falsche gesagt, so wie Sethos ihn ansah. Er stand auf und sie standen sich gegenüber, als Sethos ernst sagte.
„Du siehst es nicht, nicht wahr? Du bist viel mehr als das. Du bist unser Freund, unser sehr engverbundener Freund. Ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um dich zu retten. Das tat ich zweimal in meiner langen Existenz und das war Anchar und später Serena. Anchar und ich haben dir geholfen und du bist der einzige Vampir, der jemals in meinem Haus Gast ist oder sein wird. Und einer der sehr wenigen Vampiren, mit dem ich gevögelt habe. Und ich lasse dich allein bei meiner Gefährtin. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage."
Arthur nickte und schluckte. Es zeugte von großem Vertrauen, wenn ein Vampir seine Gefährtin in der Obhut eines anderen Vampirs ließ. Sie waren sehr besitzergreifend und sehr bestrebt, ihre Gefährten zu beschützen. Und diese allein mit einem anderen Vampir zu lassen, war ein sehr großer Vertrauensbeweis. Obwohl Arthur sicher war, das Anchar ihn töten konnte, schneller als er sehen würde. Sie war schließlich dreitausend Jahre alt und viel mächtiger als er. Aber trotzdem war es für Sethos eine Frage des Vertrauens.
„Es...Es tut mir leid. Es war unbedacht, das zu sagen."
Sethos lächelte und klopfte ihm auf die Schulter.
„Keine Bange. Kannst du im Bett wieder gut machen und sei nett zu ihr. Ich liebe es, dich zu vögeln, doch ich werde dich nicht heiraten. Du bist mein Freund und ein toller Liebhaber, aber mehr auch nicht. Also komme mir nicht mit unsterblicher Liebe", sagte er mit einem ironischen Unterton.
„Natürlich nicht. Was denkst du denn von mir? Das ich jedem, der mit mir vögelt, meine Liebe gestehe? Ich genieße das, mehr nicht und außerdem würde mich Anchar in der Luft zerreißen."
„Du kannst ihn vögeln, aber er gehört mir. Und nur mir", sagte sie mit einem Lächeln, das Arthur an eine Schlange erinnerte, die kurz davor war zuzubeißen.
Arthur sagte nichts dazu. Auch wenn Anchar ihn anlächelte und das mehr im Spaß sagte, wusste er, das sie absolut tödlich war, sollte jemand es wagen, ihren Gefährten ihr streitig zu machen.
Doch Arthur hatte solche Ambitionen nicht. Er liebte Sethos nicht, aber der Sex mit ihm war eine Klasse für sich. Und darauf wollte er nicht verzichten.
In dieser Beziehung, was den Sex mit Sethos anging, war er auch ein Egoist.
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Nachdem sich Sethos von Anchar verabschiedet hatte, flog er los und hatte versprochen, bald wieder hier zu sein. Anchar setzte sich wieder zu Arthur, der etwas betrübt dreinschaute.
„Was ist?"
„Ich bin ein Idiot, so etwas zu sagen."
„Ach was. Es war dein Recht, das zu fragen. Sethos nimmt dir das nicht übel. Ein Zeitvertreib bist du niemals. Er begehrt dich und das nicht nur einmal. Das sagt viel über ihn aus, glaube mir. Normalerweise beherbergt er niemanden über so eine lange Zeit oder wieder."
„Wieder?"
Sie lachte.
„Er wird dich wohl immer zu Diensten bitten, so wie das aussieht. Du musst ihn wirklich beeindruckt haben."
Arthur lächelte.
„Nun ja..."
Sie lachte.
„Ich hoffe, du bist nicht so erschöpft. Ich kenne meinen Gefährten, er verlangt viel."
„Ja, aber ich möchte es nicht missen. Er hat sehr...außergewöhnliche Ideen."
Sie stand auf und machte sich noch einen Drink, während sie sagte.
„Er hatte ja genug Zeit zu üben und seine Technik auszufeilen."
„Sicher", antwortete er „Aber er sagte eben, das er dich gerettet hatte. Wieso?"
„Das war vor Äonen geschehen, zumindest kommt es mir so vor", sie kniff die Augen zusammen, als sie sich erinnerte „Das war im alten Ägypten, als die Pharaonen noch an der Macht waren und die Zeit, in der Sethos und ich geboren wurden. Wenn auch Sethos da schon fast tausend Jahre lebte. Ich war eine Dienerin im Königshaus des Pharaos. Er war nichtssagend, aber auch grausam. Ich kann mich gar nicht mehr an seinen Namen erinnern. Nicht alle Pharaonen gelangten zu solchem Ruhm, das sie in die Geschichtsbücher kamen. Manche regierten erfolglos und gingen in der Zeit unter. Pharaonen, die bekannt durch ihre Taten wurden, waren solche, die Sethos hießen oder Ramses, Tutanchamon oder Echnaton."
Sie trank einen Schluck aus ihrem Glas. Arthur hörte zu. Obwohl er selbst ein Vampir war und schon siebenhundert Jahre lebte, war es faszinierend für ihn, das Anchar und Sethos die Pharaonen kannten.
„Es war allgemein beliebt, das männliche Babys die Namen von Pharaos bekamen, vor allem von Pharaos, die das Volk respektierte. Daher hatte Sethos seinen Namen. Von Sethos eins. Das war, bevor ich geboren wurde. Nun gut. Ich war wie gesagt Dienerin im Hause des Pharaos und dort traf ich Sethos, der regelmäßig im Palast verweilte. Ich gefiel ihm und eines Tages ging er mir nach und so lernten wir uns kennen. Er war sehr hartnäckig, doch ich hatte Angst, ihn zu sehen. Du musst wissen, Dienerinnen war er nicht erlaubt, sich mit hochrangigen Soldaten des Pharaos einzulassen. Wir wurden gerufen und mussten zu Diensten sein, doch wir durften keine Beziehung aufbauen. Die meisten taten das auch nicht, es war unter ihrer Würde, eine Dienerin zu ehelichen. Sie schliefen mit uns, ja. Aber mehr auch nicht. Wir wurden nur benutzt."
Sie stand auf und ging ein paar Schritte, rieb ihre Hände aneinander, als sie in der Vergangenheit schweifte.
„Doch Sethos liebte mich und ich liebte ihn. Doch er war der Heerführer des Pharaos und der zweitmächtigste Mann im Reich und ich als eine Dienerin weit unter ihm. Und es war verboten, eine solche Beziehung einzugehen, deshalb trafen wir uns heimlich", sie sah Arthur an „Doch wir wurden verraten. Eine andere Dienerin, die ein Auge auf den Heerführer hatte, sah uns einmal nachts und hatte uns aus Wut an den Pharao verraten."
„Und dann?"
Sie lachte freudlos.
„Er war natürlich richtig sauer. Sein Königshaus wurde beschmutzt, in dem sich eine Dienerin an die Edelmütigen und an der Spitze stehende im Königshaus wagte. Und natürlich stand Sethos über jeder Anschuldigung. Nur ich war schuld, hatte ihn bezirzt und wollte nach der Macht greifen, indem ich Liebe heuchelte. Der Pharao fühlte sich bedroht und hintergangen, denn seine Gesetze waren eindeutig. Keine Verbindungen mit seinem Königshaus, zu dem auch Sethos gehörte. So war das eben damals."
„Was passierte dann?", fragte Arthur gespannt.
„Ich wurde zum Tode verurteilt. Lebendig eingemauert, bis ich qualvoll sterben würde. Ich hatte das Ansehen des Königshauses beschmutzt und dieser Pharao liebte es, andere grausam zu bestrafen. Obwohl Sethos Fürsprache für mich beim Pharao hielt, ließ er nicht davon ab. Fazit. Als sie mich an diesem Abend einmauerten, schloss ich mit meinem Leben ab. Ich hatte furchtbare Angst. Doch in der gleichen Nacht kam Sethos. Er war plötzlich da, riss die Mauer nieder und nahm mich in seine Arme. Er sagte, das er mich liebte und das wir jetzt verschwinden würden, für immer. Natürlich entdeckten sie unsere Flucht und schossen mit Pfeilen auf ihn und verletzten ihn sehr, doch er rettete mich."
„Was wäre passiert, wenn sie das am Tag getan hätten?",wollte Arthur wissen.
„Ich wäre immer noch am Leben gewesen, denn es hätte Tage gedauert, bis ich qualvoll gestorben wäre. Vielleicht wäre ich verrückt geworden, hätte es länger gedauert. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das ist, lebend eingemauert zu werden. Es ist ein schrecklicher Tod. Doch Bestrafungen dieser Art waren immer in der Dämmerung und öffentlich. Viele sahen zu, wie sie mich einmauerten. Das Volk lechzte nach solchen Spektakel, wenn die Menschen in Panik schrien, während sie die Mauer hochzogen, so wie ich", sagte sie sarkastisch „Wie auch immer. Da wir geflogen waren, als wir flüchteten, musste er bald landen, denn er war geschwächt vom Blutverlust. Wir suchten uns eine Höhle und er offenbarte mir seine wahre Natur. Ich war verunsichert, doch er beteuerte mich zu lieben und ich liebte ihn auch. Natürlich hatte ich Angst, doch er hatte mich vor einem grausamen Tod gerettet. Er ließ mir die Wahl, ich konnte bei ihm bleiben oder gehen. Ich blieb und gab ihm Blut und in der nächsten Nacht, als er genesen war, verwandelte er mich auf meinen Wunsch. Und seitdem sind wir zusammen und ich liebe ihn immer noch so sehr. Er ist ein wundervoller Gefährte. Aufmerksam, liebevoll, zärtlich, lustig und im Bett...", sie lächelte „ Aber das muss ich dir nicht sagen."
„Nein, das weiß ich. Aber das war alles sehr interessant. Ich hätte auch gerne mal einen Blick in diese Zeit geworfen."
„Ja, sie war prunkvoll und auch grausam. Wir blieben in Ägypten, bis die Zeit alles wandelte. Pharaonen starben aus und andere Herrscher kamen. Auch wurde das Land oft besetzt und wieder frei. Alles war im Wandel und wir fühlten uns nicht mehr wohl dort. Unsere Heimat, wie wir sie kannten, hatte sich verändert. Nur die Pyramiden zeugten noch von der einstigen Macht und dem Reichtum und Ruhm der Pharaonen. Und so verließen wir Ägypten und zogen durch die Welt. Wir haben so viel gesehen und erlebt. Kriege, Reformen, Demokratie. Die Welt war ewig im Wandel und mit ihr Schritt zu halten, war nicht immer leicht. Alles änderte sich ständig. Menschen, Herrscher, Kleidung, Gesetze. Aber das weißt du ja selbst. Siebenhundert Jahre ist ja auch schon viel."
Sie hatten so lange geredet, bis der Morgen graute. Schließlich stand Anchar auf und sagte.
„Ich muss ruhen. Es war eine anstrengende Reise."
Arthur stand auch auf und ging zur Bar. Er goss sich noch einen Bourbon ein und ging zur Tür.
„Ich werde mein altes Gästezimmer benutzen und noch meinen Bourbon trinken. Ruh dich aus, wir sehen uns heute Abend."
Sie nickte und Arthur verließ den Salon und machte sich auf ins Gästezimmer.
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Nachdem Merlin und seine Freunde Wien einige Tage besucht hatten, waren sie jetzt auf dem Weg nach Budapest. Es waren fast drei Monate vergangen, seit sie in Sevilla aufgebrochen waren und Merlin fühlte sich gut. Sie hatten viel erlebt und gesehen. Wien war eine schöne Stadt gewesen. Schöne Mädchen gab es in jeder Stadt und Merlins Freunde kamen auf ihre Kosten. Nur Merlin hielt sich zurück. Er hatte im Moment keinerlei Interesse an so etwas.
Und seine Freunde drängten ihn auch nicht mehr. Er lernte genug junge Männer kennen, mit denen er sich angeregt in den Tavernen unterhielt und die auch gerne mit ihm gegangen wären, doch er schlief immer allein, bis auf das eine Mal in Berlin. Sergio meinte zwar stetig, das ihm viel entging, aber so empfand es Merlin nicht.
Inzwischen war er nicht mehr so angespannt und ernst, genoss die Städte und fremde Kulturen und die Sehenswürdigkeiten. Auch die Abende in den Tavernen waren immer sehr interessant. Manchmal traf er Menschen, die spanisch sprachen. Und erlebte auch viel dort. Von betrunken sein bis zu Schlägereien, die seine Jungs angefangen hatten. Also das volle Programm und meistens war es Sergio, der damit anfing. Natürlich hielten sie alle zu ihm und so manches blaue Auge war zu sehen. Doch meistens hatten sie noch Spaß dabei. Es ging nichts über eine ordentliche Prügelei in einer Taverne.
Jetzt ritten sie nebeneinander in ihr nächstes Abenteuer und natürlich flachsten sie wieder herum. Budapest würde ihr nächstes Ziel sein.
„Es ist mir ja immer noch ein Rätsel, wo Sergio noch die Energie her nimmt, um sich zu prügeln", sagte Leo auf dem Weg und sprach die Prügelei am letzten Abend an. Merlin bezahlte den Wirt für eventuelle Schäden, eigentlich immer.
„Er ist eben ein heißblütiger Italiener, in jeder Beziehung", flachste Hennessy und grinste.
„Ich lasse mich nicht blöd anmachen", verteidigte sich Sergio.
„Dich macht doch jeder blöd an, wenn du genug Wein getrunken hast. Dann ist jeder dein Feind", sagte Merlin amüsiert, denn Sergio hatte ein schönes, blaues Auge.
„Das war mein Mädchen an diesem Abend", antwortete er erbost „Und da hatte der Kerl die Finger weg zu lassen. Doch im Nachhinein hatte sich das nicht gelohnt. Das Weib war im Bett kalt wie eine Hundeschnauze."
Alle kicherten und Sergio warf ihnen einen Blick zu. Leo sagte.
„Also hast du das blaue Auge umsonst bekommen. Dumm gelaufen."
Sie lachten wieder.
„Wieso habt ihr keine Blessuren? Warum habe nur ich immer ein blaues Auge?"
„Weil Italiener nicht kämpfen können. Und du hast nie genug Deckung, also treffen sie dich immer", rief Hennessy „Meistens bist du da schon ziemlich betrunken und dann kein guter Stratege."
„Halt den Mund, Engländer", murrte Sergio „Dafür bin ich in anderen Dingen bewandert."
Merlin grinste. Diese kleine Geplänkel zwischen ihnen, machte ihm immer Spaß. Wenn er sich am Anfang nicht daran beteiligt hatte, weil er so wehmütig war, hatte er jetzt wirklich Spaß daran, mitzumischen.
„Nur das du mit deinem Schwanz nicht kämpfen kannst", sagte er jetzt und alle kicherten, bis auf Sergio.
„Ihr seid Idioten", rief Sergio „Wie weit ist es noch? Seit Tagen sehe ich nur eure blöden Gesichter und höre eure bescheuerten Sprüche."
„Er hat schon Entzugserscheinungen", rief Leo „Von Wein und Sex."
„Kommt schon, Jungs. Ihr wisst ganz genau, wenn wir jagen verzichten wir auf alles. Wir müssen ausgeschlafen sein und einen klaren Kopf haben, wenn wir Vampire erledigen", meinte Sergio ernst „Sonst bist du Geschichte. Doch das hier ist eine reine Vergnügungsreise und wir nehmen uns das, auf was wir verzichtet haben und das nicht wenig."
„Da hat er recht", sagte Leo belustigt „Seit er damals eine Vampirin mit in sein Bett nahm und sie ihn aussaugen wollte, beschloss er während der Jagd abstinent zu bleiben. Hennessy und ich haben ihm das immer gesagt, aber er musste es am eigenen Leib erfahren."
„Und was ist passiert?", fragte Merlin amüsiert, denn anscheinend ist es ja zu Gunsten von Sergio ausgegangen.
„Was schon?", grinste Sergio „Ich habe sie gekillt. Ich schlafe nie ohne einen Pfahl unter dem Kopfkissen. Und danach habe ich bei den beiden auf dem Boden in ihrem Zimmer geschlafen, weil mein Bett voller Blut war und eine Mumie darin lag. Was war das für eine beschissene Nacht auf dem harten Boden."
Sie lachten alle leise und Sergio zeigte ihnen den Mittelfinger.
„Nun", meinte Merlin „Sie war bestimmt nicht darauf aus, einen Jäger mit ins Bett zu nehmen. Das war ein böses Erwachen für sie."
„Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, als ich plötzlich den Pfahl in der Hand hatte und in ihr Herz stieß. Igitt, war sie danach so hässlich", schüttelte sich Sergio „Eine ausgetrocknete Mumie und so was wollte mich ficken. Danach war ich kuriert und wir unternehmen nun diese Reisen, um das nachzuholen, was wir während der Jagd versäumen. Und glaube mir, ich schaue mir die Weiber genau an, denn so etwas will ich nicht noch mal erleben."
„Tötet ihr jeden von ihnen? Ohne Ausnahme?", fragte Merlin. Sergio runzelte die Stirn.
„Was soll denn diese bescheuerte Frage? Klar. Wann hast du deinen letzten Vampir getötet?"
Merlin wusste es genau. Es war einer von Arthurs Vampire. Kurz danach jagte er Arthur und verletzte ihn. Danach begann die Reise nach Moskau und Arthur ritt mit ihm. Alles hatte sich ab da verändert und er schrieb sein eigenes Drama mit Liebe, Schmerz und tiefen Kummer und keinem Happy End. Er wusste, das seine Geschichte noch nicht zu Ende war, doch die Liebenden würden nicht in den Sonnenuntergang reiten. Es war fast ironisch, wenn es nicht so traurig wäre, dachte er und sah auf.
„Ist schon eine Weile her. Ich hatte andere Prioritäten."
„Dann wird es Zeit und am besten fängst du mit diesem Vampir in Sevilla an", rief Leo. Doch Sergio griff wieder seine Frage auf.
„Was meintest du damit; tötet ihr sie alle?"
Verdammt, er hätte lieber den Mund gehalten. Mit solchen Aussagen verriet er sich eher.
„Nur so. Vielleicht sind ja nicht alle so bösartig?"
Sie lachten.
„Soll das ein Witz sein, Merlin? Aus welcher Flasche hast du denn getrunken? Es sind verfluchte Vampire, die dir dein Blut aussaugen, während sie dich ficken. Wesen, die tot sind, da gibt es kein Erbarmen. Oder hast du dich letztendlich in eines der schönen Wesen verguckt. Denn das sind sie in der Tat. Schön, verführerisch und absolut tödlich", rief Sergio.
Merlin nahm Luft. Sie kamen verflucht nah an die Wahrheit und er dementierte.
„Du spinnst doch, Sergio. Als ob ich mich in einen Vampir verlieben würde. Ich käme nicht nah genug heran und wäre wahrscheinlich schon tot. So ein Schwachsinn. Das kann ja nur von dir kommen und ich finde das nicht lustig."
Die anderen grinsten, doch der Italiener sagte.
„Ist ja gut, Merlin. Tut mir leid, das war nicht nett von mir. Ich rede manchmal ohne zu denken."
„Ja, schon gut", sagte Merlin, doch er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
Schweigend ritten sie weiter. Merlin wusste, er könnte ihnen das niemals erzählen. Er könnte ihnen niemals erzählen, das er sich unsterblich verliebt hatte. Und das derjenige kein Geringerer war, als ein Vampir. Ja, seine Liebe würde wohl unsterblich sein, aber er war es nicht. Und würde es nie sein. Er wollte kein Vampir sein, der nachts auf Jagd ging und das Blut der Lebenden trank und sie tötete. Auch wenn seine große und wohl einzige Liebe ein Vampir war, so konnte er, was Arthur anging, das gerade so, aber mit viel Aufwand tolerieren. Doch Vampire an sich, würde er nie akzeptieren und das Letzte wäre, das zu werden, was er verabscheute.
Als Arthur in dieser Werft ihm androhte, ihn noch in dieser Nacht zu einem Vampir zu machen, war er mehr schockiert als über alles andere. Das sagte ihm damals eindeutig, das sie keine Zukunft hatten, denn er würde diesen Weg nie wählen. Er wäre, wenn Arthur das wirklich getan hätte, beim ersten Sonnenstrahl verbrannt. Lieber tot als solch eine Existenz. Doch er liebte ein Wesen der Nacht. Trotz allem. Trotz allem. Und das stand in solch einem krassen Gegensatz zu dem, was seine Überzeugung war. Verrückt, aber traurigerweise wahr.
„Wir sind zum Abend in Budapest und heute brauchst du dich nicht zu schminken, mein Schöner", sagte Leo zu Sergio, um die Stimmung zu heben, was wohl auch gelang.
Was sie zu hören bekamen, waren italienische Flüche und wahrscheinlich würden ihnen die Ohren klingeln. Doch das war nur Blödsinn zwischen ihnen, die vier verstanden sich prächtig und die Reise war sehr schön. Lachend ritten sie weiter. Doch auch ernste Gespräche hieß Merlin stets willkommen, was eher selten vorkam.
Merlin hatte Maria aus jeder Stadt geschrieben. Doch er bekam auch ein Telegramm von ihr, indem sie schrieb, das zu Hause alles in Ordnung wäre. Kein Wort von Arthur. Merlin wusste nicht, ob er inzwischen schon nach Sevilla zurückgekehrt war. Er dachte daran, ihr diese Frage zu schreiben, verwarf es aber wieder. Er sollte es auf sich beruhen lassen, obwohl sein Herz immer noch schmerzte.
Doch er würde sich nie von ihm lösen können, wenn er stetig an ihn dachte und nach ihm fragte. Merlin wollte Abstand und das so viel wie möglich. Denn wenn er eines Tages nach Hause käme, wäre es nicht mehr so schlimm, ihn zu sehen. Er wollte nicht zusammenbrechen, wenn er ihn mal zufällig in der Stadt sah. Durch die Verbindung von Maria und Lance wurde es ja auch nicht gerade leichter, da Arthur Lances bester Freund war. Doch Merlin würde sich bemühen, den blonden Vampir aus seinem Herz zu verbannen.
Er würde sich sehr bemühen und er würde es schaffen. Es war eine Frage der Zeit. Spätestens wenn er starb, würde alles zu Ende gehen. Auch seine Liebe zu Arthur. Oder nicht?
Im Moment fühlte sich es so an, als würde er ihn über den Tod hinaus noch lieben.
Doch er würde das ändern. Er würde daran arbeiten, ihn zu vergessen.
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Budapest war so anders als die letzten Städte, die sie besucht hatten. Die Stadt war bunt und lebhaft, die Ungarn feurig und freundlich. Selbst die Männer hatten das gewisse Etwas, aber die Frauen waren hübsch mit langen, dunklen Haaren und einem Feuer in den dunklen Augen. Seine Freunde waren begeistert.
Sie hatten sich wieder in einer kleinen, gemütlichen Pension eingemietet und aßen meistens in den Tavernen, in denen Zigeuner Musik machten und Mädchen tanzten, um sich etwas Geld zu verdienen. Das Essen war gut und günstig, der Wein hatte so ein feuriges Aroma wie die Frauen. Zumindest Leo und Hennessy waren hin und weg von den dunkelhaarigen, temperamentvollen Zigeunerinnen, die so ganz anders waren, als deutsche oder englische Frauen. Und Sergio war auch in seinem Element, trotz blauem Auge hatte er genug Chancen.
So saßen sie wieder in der Taverne am Tisch, als Merlins Freunde jeder ein Mädchen auf dem Schoß hatte, die zuvor Zigeunertänze vorgeführt hatten. Natürlich steckten sie den Mädchen Geld zu, umso bestrebter waren sie, die Männer zufrieden zu stellen. Merlin hatte einige abgewimmelt, die ihm auch Gesellschaft leisten wollten. Für die Zigeuner war das eine zusätzliche Einnahmequelle, denn sie hatten nicht viel.
„Wir verschwinden jetzt, Merlin", sagte Sergio und küsste das Mädchen auf seinem Schoß.
„Ja, gut. Ich trinke noch gemütlich aus und verschwinde dann auch", antwortete er.
„Kein Interesse an dem jungen Mann an den Tresen, der dich nicht aus den Augen lässt?", fragte Leo.
Merlin schüttelte den Kopf.
„Nein, ich bin müde. Die Reise steckt mir noch in den Knochen."
„Wir sind schon vier Tage hier", wandte Hennessy ein.
„Wir hatten ausgemacht...kein Drängen", antwortete Merlin tadelnd „Macht was ihr wollt, aber lasst mich zufrieden damit. Wir sehen uns morgen früh. Verschwindet jetzt."
Sie bezahlten und standen auf, dann verschwanden sie mit ihrer heutigen Eroberung. Merlin lehnte sich zurück und entspannte sich. Er lauschte der Zigeunermusik und trank ein Schluck von dem Wein, der wie Blut aussah und ihn somit wieder an Arthur erinnerte. Grüblerisch schaute er auf die blutrote Flüssigkeit in seinem Becher, als sich jemand an seinen Tisch setzte.
Es war eine junge Frau, hübsch mit langen, schwarzen Haaren, die sich in dicken Locken um ihre Schultern ringelten. Sie hatte dunkle Augen, hohe Wangenknochen und einen sinnlichen Mund. Eine Augenweide für jeden Mann, außer Merlin natürlich.
„Hallo", sagte sie in englisch mit dem slawischen Akzent ihrer Heimat. Merlin sah auf.
„Hallo. Aber ich bin nicht interessiert."
„An was?"
Er runzelte die Stirn.
„Nun, ich bin nicht der Typ, der sich hier nach Mädchen umsieht."
„Welcher dann?", fragte sie, doch hob die Hand „Warte; du bist nicht interessiert", schlussfolgerte sie schmunzelnd „Und du hast ein paar Mal nach dem jungen Mann gesehen, der an den Tresen steht und sich jetzt ärgert, das ich hier sitze. Daraus folgere ich, das ich wahrscheinlich das falsche Geschlecht habe. Nicht wahr?"
Merlin schaute sie einen Moment verwirrt an, sagte aber nichts dazu. Sie lächelte.
„Ins Schwarze getroffen?"
„Sieht man mir das denn an?", antwortete er mit einer Gegenfrage.
„Nur wenn man gut beobachten kann", schmunzelte sie „Deine Freunde waren sehr bestrebt, heute Gesellschaft zu haben, nur du nicht. Du hast allen freundlich abgesagt. Aber ich sitze nicht aus dem Grund hier, den du angenommen hast. Ich gehe mal davon aus, das du dich zumindest mit Frauen unterhältst."
„Natürlich", lächelte Merlin „Wenn ich unhöflich war, dann entschuldige ich mich."
Sie winkte ab.
„Nein, warst du nicht. Ich heiße Merit...Merit la Motte."
„Angenehm", sagte er „Mein Name ist Merlin. Merlin del la Vega."
„Spanier? Wie interessant."
„Und du kommst wohl von hier."
Sie nickte.
„Ich wurde hier geboren, hier in der Nähe von Budapest. Doch meine Familie hat auch Wurzeln in Frankreich, wie mein Name schon verrät. Meine Mutter ist Zigeunerin, mein Vater stammt aus Frankreich, doch auch er ist Zigeuner."
„Auch interessant", lächelte Merlin.
„Du bist auf Reisen mit deinen Freunden?"
„Ja, eine reine Vergnügungsreise, wie du ja gesehen hast."
„Und was ist mit dir?"
„Kein Interesse im Moment. Ich sitze hier und genieße meinen Wein und die Musik. Sie ist so anders, als in meinem Land. Irgendwie exotisch und geheimnisvoll. Schön. Willst du etwas trinken?"
Merit nickte.
„Wein."
Merlin bestellte noch zwei Wein. Als der Wirt wieder ging, schaute sie ihn einen Moment an, dann sagte sie.
„Gib mir deine Hand."
„Warum? Willst du mir aus der Hand lesen?"
„Nicht wirklich", war ihre rätselhafte Antwort und streckte ihre Hand aus. Merlin zögerte, doch dann legte er seine Hand in ihre und sie hielt sie einen Moment fest. Dann ließ sie Merlin wieder los.
„Mehr als interessant", sagte sie nur.
„Was sollte das denn? Was hast du gefühlt oder gesehen?"
„Du hast sehr viel Lebenskraft."
Merlin sah auf seine Hand und dann zu dieser rätselhaften Frau.
„Und das kannst du wissen, wenn du nur meine Hand hältst?"
Sie lächelte und trank einen Schluck Wein aus ihrem Becher. Sie ließ sich Zeit mit der Antwort und Merlin musterte sie. Ja, sie war eine schöne Frau und konnte ihre Herkunft nicht verleugnen. Doch im Gegensatz zu anderen Zigeunerinnen, war sie sehr gut gekleidet. Nicht das die Mädchen schäbig waren, nein, aber ihre Kleidung sah teuer und erlesen aus. Merlin konnte auch gut beobachten, nicht nur sie.
„Ich bin Zigeunerin und so wie du mich gemustert hast, auch nicht arm. Meine Familie ist mächtig und hat viel Einfluss. Doch wir haben auch Magie", sie schaute ihn an „Du glaubst doch an Magie, oder?"
Merlin lehnte sich zurück. Er ließ sich auch Zeit mit seiner Antwort. Vor allen Dingen durfte er sich nicht verplappern, was gewisse Wesen angingen, die nur nachts aktiv waren. Menschen glaubten nicht an Vampire und stempelten diejenigen als verrückt ab, die behaupteten, das sie existieren. Schließlich sagte er.
„Ja, das ganze Leben ist Magie, allein schon, das wir existieren. Doch ich glaube nicht an Hexen oder Zauberer, so wie sie in Legenden beschrieben werden. Ich denke eher, es ist eine Sache der Einstellung. Menschen glauben an das, was sie sehen und erklären können. Alles andere geht über ihren Horizont und erweckt Panik in ihnen. Das erklärt doch auch die Hexenverfolgungen im sechzehnten Jahrhundert. Viele Frauen starben qualvoll, weil Menschen den Wahn hatten, das sie Hexen waren", er schüttelte den Kopf „Eine verrückte Zeit."
„Ist es noch", sagte sie „Noch heute schlagen Menschen Kreuze, wenn sie etwas erleben, was sie nicht verstehen können. Hier in Ungarn in den kleinen Dörfer ist es immer noch so. Allein schon, weil wir nah an Rumänien sind. Die Gerüchte über Vampire sind dort sehr präsent. Man sagt, angeblich kommen sie von dort, denn dort lebte einst ihr Urvater. Und sie hausen noch in seiner Burg."
„Aberglaube", sagte Merlin und winkte ab „Ich weiß. Das ist nicht nur hier so. In Spanien gibt es Ähnliches. Auch dort halten sich solche Geschichten hartnäckig."
„Du glaubst nicht daran?"
„An was? Hexen oder Vampire?", er lachte kurz „Sevilla ist zum Glück kein Dorf, in dem die Bewohner an allen Ecken Schauergestalten sehen. Doch ich denke, in kleineren Dörfer in Spanien ist es ähnlich", er lachte wieder „In manchen lebt im Wald ein Dämon."
„Doch sind es nicht diese Geschichten, die uns faszinieren, Merlin?", fragte sie.
Er nickte.
„Ja, natürlich. Doch die meisten sind Legenden. Geschichten, die man am Feuer in kalten Nächten erzählt. Es gibt keine Hexen, die angeblich Magie haben und zaubern können. Oder auf einem Besen durch die Nacht fliegen. Auch keine Drachen, die in geheimen Höhlen leben und einen riesigen Schatz bewachen", er sah sie amüsiert an „Als Kind mochte ich diese Geschichten sehr."
„Interessante Einstellung, die du da hast. Wirklich interessant", lächelte sie geheimnisvoll, so das Merlin die Stirn runzelte.
Sie drehte sich um und rief den Gastwirt und bestellte noch zwei Wein. Dann wandte sie sich wieder an Merlin, der ihre Gesellschaft genoss, obwohl es ein wenig seltsam war.
„Das heißt, wenn ich dir sagen würde; ich wäre eine Hexe", sie machte eine kleine Pause „Dann würdest du mir das nicht glauben, nicht wahr?"
„Nein, aus mehreren Gründen. Erstens glaube ich wie gesagt nicht an Hexen, weil ich noch nie eine gesehen habe. Auch ich gehöre wohl zu der Sorte Mensch, die das wahrhaft sehen muss, bevor ich es glaube", lachte er. Der Wein lockerte seine Zunge und verwirrte seine Gedanken „ Und zweitens; wenn du eine Hexe wärst, würdest du das nicht einem Fremden anvertrauen. Auch heute noch würde man eine Hexe verbrennen. Was das angeht, hat sich nicht viel verändert. Noch immer bestimmt der Aberglaube und die Angst vor Unnatürlichen die Menschen."
„Das ist richtig", nickte sie und lächelte ihn an „Sehr scharfsinnig von dir. Ich muss sagen, ich genieße deine Gesellschaft sehr."
„Danke", antwortete Merlin „Ich auch."
Sie prosteten sich zu und tranken den roten, süßlichen Wein aus ihren Bechern. Sie runzelte die Stirn, doch dann fragte sie.
„Ich gehe mal davon aus, das deine ganze Familie in Sevilla lebt?"
„Nein", er schüttelte den Kopf „Nicht mehr. Meine Eltern sind tot, sie hatten einen Unfall. Doch ich habe noch eine Schwester. Maria del la Vega."
„Hört sich an, als ob ihr adlig seid."
Merlin lächelte und fühlte den Wein. Er war sehr süffig und süß und wohltuend und er schlug verdammt schnell in den Kopf.
„Gut erkannt. Ich bin Conte del la Vega. Ich übernahm den Titel, nachdem mein Vater gestorben war. Und auch alle Güter und die Verantwortung. Das eine lässt sich wohl nicht vom anderen trennen", meinte er amüsiert.
„Scheinbar. Wer große Macht hat, der hat auch Verantwortung. Das muss so sein."
„Macht? Ich habe keine große Macht. Ein Conte unter vielen", sagte er „Dieser Titel ist nichts Besonderes in Spanien. Adlig, ja und mit Privilegien, doch wirkliche Macht hat ein Conte nicht."
„Ich spreche nicht vom Titel."
Merlin schaute sie verwirrt an. Der Wein vernebelte sein Gehirn.
„Von was dann?" Doch sie wechselte das Thema.
„Wie steht es mit der Liebe, Merlin?"
Er sah amüsiert auf seinen Becher vor sich.
„Tja, das ist nicht so einfach. Wie du ja schon herausgefunden hast, habe ich andere Vorlieben. In adligen Kreisen kommt eine öffentliche Darstellung dieser einem gesellschaftlichen Selbstmord gleich, obwohl es selbst in der allgemeinen Öffentlichkeit auch eine Schande ist."
Wieso erzählte ich dieser Frau das alles. Ich kenne sie überhaupt nicht.
Dieser Gedanke flammte kurz in seinem vom Alkohol mitgenommenen Gehirn auf, doch verflüchtigte sich, als sie weitersprach.
„Vielleicht solltest du dich doch dem jungen Mann an den Tresen widmen, der dich immer noch beobachtet."
„Nein", er seufzte „Ich bin im Moment nicht sehr motiviert, was das angeht."
„Eine unglückliche Liebe?"
Er nickte ohne zu zögern.
„Ja. Es ging nicht gut aus."
„Warum?"
„Wir waren zu verschieden. Das konnte nicht gehen. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Er hatte eine andere Einstellung zu vielen Dingen."
„Wer war es?"
Merlin sah auf und in ihre Augen. Jemand in seinem Kopf schien etwas zu sagen.
Hör auf ihr alles zu erzählen, du Narr. Was ist nur mit dir los, Conte del la Vega?
„Ich möchte nicht darüber reden", sagte er schließlich, der Stimme folgend.
„Natürlich", lenkte sie ein „Tut mir leid, wenn ich zu indiskret war."
Merlin winkte ab.
„Nein, nein. Ich denke nur, das es etwas ist, was nur mich angeht", sagte er und trank aus.
Verdammt, der Wein hatte es in sich. Merlin fühlte ihn in seinem Blut und wie er ihm die Sinne vernebelte. Es war Zeit, in die Pension zu gehen, bevor er total betrunken war oder dieser Frau, die er nicht kannte, seine Lebensgeschichte erzählte. Er wandte sich wieder an diese Frau. Wie hieß sie noch? Ah ja...Merit.
„Es ist spät. Ich denke, das ich jetzt gehe. Es war sehr nett, sich mit dir zu unterhalten, Merit."
„Das fand ich auch und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Ich bin nicht oft hier, reise ständig. Doch wenn ich hier bin, dann verweile ich meistens länger", sie gab ihm eine Karte „Wenn du mal wieder hier bist, dann besuche mich. Ansonsten wünsche ich dir alles Gute. Du wirst es brauchen."
Dann stand sie auf und ging ohne weitere Worte und verließ die Taverne. Merlin stand auf, bezahlte seine Rechnung, warf dem Mann an der Theke einen kurzen Blick zu, der sich straffte. Doch er drehte sich um und verließ die Taverne, sah nicht den enttäuschten Blick des Mannes, der ihn wohl gerne begleitet hätte.
In der Pension stieg er die Treppe hoch zu seinem Zimmer, lächelte über die eindeutigen Geräusche aus den Zimmern seiner Freunde und öffnete die Tür zu seinem Zimmer.
Es war nicht sehr groß, aber gemütlich eingerichtet. Ein großes Bett mit weinroter Decke und Kissen, ein kleines Sofa mit Tisch und einen kleinen Schrank. Er zog die in der Farbe zum Bett passende Vorhänge zu und stolperte ins kleine Bad. Danach zog er sich aus und ließ die Kleider auf den Boden fallen. Nackt schlüpfte er unter die Decke. Alles drehte sich und er schloss mit einem Seufzer seine Augen.
Morgen würde ihm garantiert schlecht sein.
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Dunkles Schicksal
FantasiaNach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega zum Jäger. Sein Hauptmerkmal ist ein vermögender, hoch angesehener Vampir, den er für den Mörder seiner Eltern hält. Erbittert jagt er ihn...