Dunkles Schicksal
Kapitel 83
Serena starrte sie immer noch an. Sie saß auf dem Sofa und telefonierte gerade, als die Fünf durch dieses Portal kamen. Sie beendete das Gespräch und legte das Handy auf den Tisch, ohne sie aus den Augen zu lassen. Noch immer sah sie alle sprachlos an, doch dann stand sie auf und sagte.
„Was zum Teufel...Ich glaub es nicht."
Merlin grinste und kam auf sie zu, blieb vor ihr stehen. Er umarmte sie stürmisch, froh auch wieder in Sicherheit zu sein. Obwohl er wusste, das bei den Portalen immer etwas schief gehen konnte. Deshalb hatte er sein magisches Schwert stets dabei, wenn er auf die Art reiste. Unbewaffnet in einer Monsterwelt wäre fatal.
„Der Teufel hat damit nichts zu tun...Denke ich mal. Hallo, Serena."
Die Hexe starrte ihn an, als er sie wieder losließ, doch dann wurden ihre Augen schmal. Ein deutliches Zeichen, das ihr etwas nicht gefiel.
„Hallo Serena? Du hast wirklich Nerven. Seit fünf Tagen seit ihr alle verschwunden; ich dachte schon, das ihr unter den Trümmern liegt oder die Ghouls ihre Bevölkerungsrate erweitert hatten. Jeder läuft herum und hat eine Weltuntergangsstimmung. Und du kommst einfach durch ein Portal, bei dem ich immer noch nicht glauben kann, das du das drauf hast und sagst Hallo Serena, als kämt ihr gerade von einem Strandurlaub?"
„He?", sagte Merlin verwirrt „Was für fünf Tage? Wir waren mal gerade zwei Tage weg."
„Fünf Tage. Fünf beschissene, lange, elende Tage seit ihr vermisst", sagte sie „Wir alle hatten die Hoffnung fast schon aufgegeben."
„Das war alles andere als ein Strandurlaub", warf Dante ein „Sand hatten wir genug und auch Sonne, doch die Einwohner dieses Ortes gefielen uns ganz und gar nicht. Aber im Gegenzug hatten sie uns zum Fressen gern.", grinste er.
„Das liegt wohl an der anderen Dimension", sagte jetzt Lexi nachdenklich „Dort scheint die Zeit anders zu laufen. Zwei Tage hier sind dort einen Tag...oder so ähnlich", sie lächelte „Gott, wir sind wirklich zu Hause. Ich glaub es nicht."
Serena sah an Merlin vorbei und sagte, als sie Lexi musterte.
„Elb, vermute mal Waldelb."
„Ich bevorzuge Fee, auch wenn ich keine Flügel habe. Das klingt schöner und ja, ich lebe in den Wäldern von Maine. Ich bin Lexi."
„Angenehm. Und du bist ein Nekromant, nicht wahr?"
Er beugte sich leicht vor.
„Siton und ja, das bin ich."
„Sie waren meine Zellengenossen", warf Merlin ein „Wir konnten nicht mehr raus, also nahm ich sie mit."
Selena lächelte zu Dante.
„Hey, Wolf. Dachte nicht, dich wiederzusehen."
„Der Gedanke war mir nicht fremd", antwortete er und grinste, weil ihn Serena mit hochgezogenen Augenbrauen musterte und sagte „Nicht übel, doch du solltest dir etwas anziehen, sonst flippen meine Mädchen aus."
Dante grinste und Serena ging in einen Nebenraum, kam mit einer Jogginghose zurück, die sie dem Wolf zuwarf. Er fing sie und zog sie über. Serena drehte sich um nach Arthur, der sich schon an der Bar bediente und sich den zweiten Bourbon einschenkte.
„Arthur. Auch schön dich zu sehen", sagte sie.
„Ja, danke. Den Bourbon habe ich wirklich vermisst", sagte er ernst und trank ihn in einem Zug.
Serena schüttelte den Kopf. Jeder freute sich wieder hier zu sein. Merlin lächelte unentwegt, froh darüber, das sie diesmal auch dort angekommen sind, wo er eigentlich hin wollte. Lexi war überglücklich, sowie auch Siton, der mal wirklich lächelte. Ansonsten war er eigentlich immer sehr ernst. Und Dante war erleichtert, doch auf Arthur schien die Heimkehr wenig Eindruck zu machen.
„Scheinst ja nicht wirklich erfreut zu sein, wieder hier zu sein", sagte sie.
Arthur sah sie an, dann zu Dante und schließlich zu Merlin. Er griff sich die Flasche Bourbon und sagte.
„Nein. Denn all die Scheiße geht jetzt weiter. Ich geh in den Keller und hau mich hin, brauche Schlaf und verdammt viel Bourbon."
Dann verschwand er und Serena sah verwirrt zu Merlin, der leicht den Kopf schüttelte, was bedeutete...Später.
„Okay, dann werde ich mich mal um meine Gäste kümmern. Ihr bleibt doch alle?"
„Ich werde den nächsten Flug nach Hause nehmen", sagte Lexi und sah zu Siton, der nickte.
„Ich lebe in Boston. Werde wohl auch den nächsten Flug nehmen."
Serena nickte.
„Okay, ich werde mich darum kümmern, aber heute Abend geht nichts mehr. Ihr seid meine Gäste. Kann ich etwas für euch tun?"
„Oh ja", sagte Lexi „Etwas zu essen und ein Bad und dann nur noch in einem Bett schlafen. Mir tun alle Knochen weh von dieser scheiß Höhle."
Serena nickte und rief die Mädchen, die erst mal überschwänglich Merlin begrüßten und sich dann in der Küche beschäftigten. Andere Mädchen zeigten Lexi und Siton ihre Zimmer und Lexi duschte ausgiebig. Sie lächelte, als sie Kleider auf dem Bett liegen sah, die wohl ein Mädchen gebracht hatte. Endlich aus der Gefängniskluft heraus. Sie zog die leichte Baumwollhose in grün und ein dunkles T Shirt an, dazu schicke offene Schuhe, die sogar passten. Es war Hochsommer in den Südstaaten und dementsprechend warm.
Auch Siton bekam eine Jeans und einen leichten Pullover, wie auch Schuhe. Wo zum Teufel hatten sie Kleider für Männer her? Das war ein reiner Hexencover von Mädchen, ausgenommen Merlin. Doch er stellte sehr schnell fest, das es noch einen anderen Hexer im Haus gab. Alles klar. Seltsam fand er nur, das ihm die Kleider passten, wie auch die Schuhe.
Merlin betrat mit Dante sein Zimmer und öffnete das verschmutzte, blutige Hemd. Warf es auf den Boden, die Hose folgte, auch diese hässlichen Schlupfschuhe, die er im Gefängnis bekommen hatte. Nackt drehte er sich nach Dante um und grinste.
„Dusche?"
„Unbedingt", sagte der Wolf und zog die Trainingshose aus. Merlin stand schon unter dem warmen Strahl, als er in die großzügige Dusche kam.
„Das tut gut", sagte Merlin „Es ist so verflucht lange her, das ich mich richtig waschen konnte. Ekelhaft."
„Okay, lass mich dich waschen", sagte Dante und begann damit.
Er seifte Merlin ein und küsste ihn dabei unentwegt. Das Ergebnis war bald offensichtlich, denn beide waren hart. Merlin sah ihn an, nachdem er sich die Haare ausspülte und grinste.
„Gott, Sex hatte ich auch...keine Ahnung wie lange nicht mehr."
„Fast zwei Monate", antwortete Dante „So lange ist das auch nicht. Oder doch?"
Merlin kicherte, als er auf Dantes Erektion sah.
„Scheinbar doch."
Merlin küsste ihn stürmisch und Dante nahm seine Beine hoch, öffnete die Tür und stolperte mit Merlin hinaus. Beide nass, steuerte er das Bett an und warf Merlin darauf. Er kam über ihn, küsste ihn leidenschaftlich und öffnete Merlins Beine. Er drang ziemlich schnell ein und Merlin zischte. Es tat weh, denn Dante war groß. Egal, er drängte sich ihm entgegen, als der Wolf ihn hart nahm.
„Oh Gott, Dante", nuschelte Merlin.
Es war hart, schnell und intensiv, bis Dante den Kopf zurück warf und stöhnend in Merlin kam, zeitgleich mit ihm, der sein Sperma auf seinem Bauch verteilte. Dante sah ihn an, beugte sich über ihn und küsste Merlin, der jetzt grinste, nachdem er von seinem Höhepunkt herunterkam.
„Wir hatten das wohl beide gebraucht."
„Ich glaube ja", antwortete Dante und zog ihn hoch.
„Beenden wir unsere Dusche, die abrupt aufgehört hatte."
„Das war deine Schuld", sagte Merlin.
„Ach wo."
Beide gingen wieder unter die Dusche, aber hielten etwas Abstand. Schließlich mussten sie ja noch runter, denn bald würde das Essen fertig sein.
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Währenddessen alle sich auf den Zimmern frisch machten, nahm die Hexe ihr Handy und wählte die Nummer von Maria. Sie meldete sich nach dem dritten Klingeln.
„Hallo, Serena." Es klang niedergeschlagen.
„Maria...halt dich fest", kam sie ohne Umschweife zum Thema „ Merlin und all die anderen sind vor einer halben Stunde bei mir aufgetaucht. Alle wohlauf."
„Was!?"
„Ja, sie standen plötzlich vor mir; sind durch ein Portal gekommen."
„Ein...Was?"
„Verdammt. Ein Portal. Du weißt doch...von einem Punkt zum anderen. Ein magisches Portal."
„Wer hat denn...Merlin? Merlin kann Portale öffnen? Das wusste ich ja gar nicht. Wo sind sie hergekommen?"
„Keine Ahnung. Sie waren total verdreckt und sind jetzt auf den Zimmern, um sich frisch zu machen. Dante, Arthur, Merlin, ein Nekromant und eine Waldfee. Sie scheinen ausgehungert zu sein. Anscheinend gab es dort wo sie waren nichts zu essen. Ich mache gerade etwas zu essen. Er kann dich ja später anrufen. Ich wollte nur Bescheid sagen, damit du jetzt beruhigt bist. Sie sind alle hier und gesund."
„Danke, Serena...Lance! Er soll sich melden. Danke."
Es klang unheimlich erleichtert und weinerlich, als Maria die Verbindung beendete.
Lance stand plötzlich vor ihr. Vampirgeschwindigkeit. Er sah besorgt aus, weil Maria weinte.
„Was ist los?"
„Sie...Sie sind da. Alle. Merlin, Dante und auch Arthur", schluchzte sie und Lance nahm sie in den Arm.
„Beruhige dich und erzähl es noch einmal, denn ich verstehe nur Bahnhof. Wer ist da und woher weißt du das?"
„Das war Serena. Sie hat gerade angerufen", begann sie wieder nach einem Moment „Sie sind alle in New Orleans. Merlin kann Portale öffnen und sie sind durch so eins gekommen. Und alle gesund und in Ordnung. Ich bin so froh", sagte sie und weinte weiter vor Erleichterung.
Lance hielt sie, aber er verstand das Ganze immer noch nicht. Was für Portale und woher kamen sie?
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Als sie aus der Dusche kamen, lag eine Jeans und ein T Shirt auf dem Bett. Auch Unterwäsche und Schuhe, wie Strümpfe.
Dante schaute verwirrt, als er sie hochhob.
„Das ist eine Jeans von mir. Alles gehört mir. Wie kommt das hierher?"
Merlin kramte in seinem Schrank, zog sich eine Unterhose an und nahm eine Jeans heraus. Es war sein Zimmer und er hatte immer Kleider hier. Er schlüpfte in ein dunkelblaues T Shirt und grinste, als Dante auch die Unterwäsche anzog, die bei der Jeans lag. Noch immer runzelte er verwirrt die Stirn.
„Sei froh, meine Klamotten würden dir nicht passen. Und meine Hexenschwestern würden mit Strümpfen und Schuhen über dich herfallen, wenn du nackt herumläufst. Sie stehen auf sehr attraktive Männer, die gut ausgestattet sind", grinste er.
„Mmh...hört sich eigentlich nicht so schlecht an", grinste er und Merlin warf ihm das Handtuch über. Dante fing es und legte es amüsiert auf das Bett. Er wollte gerade auf Merlin zugehen, als...
Es klopfte und ein Mädchen durch die Tür rief.
„Essen ist fertig."
„Essen", sagte Merlin „Ich wusste nicht, das ich dieses Wort mal lieben würde. Hast du Hunger, Wolf?"
Er drehte sich um, jetzt bekleidet mit Jeans und einem schwarzen T Shirt. Seine langen Haare waren noch feucht.
„Soll das ein Witz sein? Ich könnte eine Kuh essen."
Merlin lachte und zog ihn zur Tür.
„Dann komm, bevor der Nekromant und Lexi alles weg futtern."
Es gab mehrere Hühnchen, Steaks, Kartoffeln und Gemüse. Dazu Wein, Bier und Wasser. Frisches, noch warmes Brot duftete köstlich, als sie an den gedeckten Tisch kamen. Lexi und Siton standen davor und sahen auf die reichhaltige Tafel, als wäre es das Schönste überhaupt. Serena lud sie ein, sich zu setzten und Siton fragte.
„Wie zum Henker habt ihr so schnell die gebratenen Hühnchen und alles andere her?"
Serena sah ihn tadelnd an.
„Das fragst du doch jetzt nicht wirklich? Du bist hier in einem Hexencover mit ziemlich mächtigen Hexen."
Siton sah sie verwirrt an und Merlin grinste.
„Gott, Siton. Hat die Sonne in der Monsterwelt dir das Gehirn verbrannt? Hexen...Hexensprüche...Hühnchen...verkürzte Zeit...alles klar?"
„Sie haben gezaubert", sagte Dante. Serena und Merlin sagten zugleich.
„Wir zaubern nicht; wir hexen."
„Entschuldigung", sagte er und langte zu.
Drew kam herein. Er hatte mit dem Rudel telefoniert und Bescheid gesagt, das ihr Alpha wieder da war. Dante sprang auf, begrüßte ihn nach Wolfsart. Er lächelte.
„Ah, daher die Klamotten."
„Ich habe ihn angerufen und er kam sofort", sagte Serena „Und da ich kein Tumult in meinem Haus haben will, weil ein halbnackter Mann dort herumläuft, habe ich gesagt, das er Kleider für dich mitbringen soll."
„Schade", sagte ein Mädchen, das gerade noch Salat brachte und musterte ihn „Du gönnst uns wirklich gar nichts, Serena."
„Hör auf. Ihr seid genug aktiv, was das angeht", sagte sie schmunzelnd „Verschwinde jetzt und hör auf, ihn mit den Augen auszuziehen."
Das Mädchen machte einen Schmollmund, lächelte Dante zu und verschwand. Drew setzte sich zu ihnen und Serena bot ihm an, mitzuessen. Sie selbst trank nur einen Rotwein; sie hatte schon gegessen. Einzig Arthur ließ sich nicht blicken; er würde sowieso nichts essen.
„Also gut, dann erzählt mal", sagte sie neugierig.
Merlin begann zu erzählen, ließ auch nicht aus, wie sehr er verletzt war und Lian ihm das angetan hatte. Von der Dimension der Spinnen, dem Kampf und das sie nichts zu essen hatten, nur etwas Wasser.
„Ich war zu verletzt und konnte mich nicht ausreichend konzentrieren", sagte er „So sind wir dort gelandet, aber immer noch besser als bei den Ghoulen."
„Denke ich auch", antwortete Serena und kniff die Augen zusammen, denn sie war zornig „Und dieser Scheißkerl hat dich ohne Betäubung aufgeschnitten?"
Merlin nickte.
„Doch ich wurde ohnmächtig. Zum Glück. Doch mein Rücken und auch diese Wunde am Bauch heilten nicht und ich bekam Fieber. Obwohl Arthur mich mit seinem Blut geheilt hatte, brauchte ich etwas, um mich zu erholen, um ein Portal zu schaffen."
„Wo ist der Typ?", fragte sie, denn sie würde ihn sich sofort vornehmen.
„Tot", sagte jetzt Dante „Arthur war der Einzige, der keine Versorgungsschwierigkeiten hatte. Er hat ihn als seinen Blutvorrat gehalten. Er hat gelitten, keine Angst, Serena. Zum Schluss sah er aus wie eine wandelnde Leiche. Arthur hat ihn ausgesaugt, bevor wir gingen."
„Er war ein verfluchter Bastard", sagte jetzt Lexi „Und ich werde ihm keine Träne nachweinen. Das hat er verdient, obwohl ich finde, das es noch zu human war."
„Sind wohl sehr nachtragend, die Waldfeen?", fragte Serena.
Lexi sah kurz zu Siton. Sie wollte nicht sagen, das die Wachen über sie hergefallen waren oder andere intime Dinge, die sie ertragen musste. Merlin wusste das nicht, denn er war schon weggetreten, als das geschah. Doch er würde sich darüber aufregen; das wusste sie. Obwohl sie ihr Versprechen wahr gemacht hatte und den drei Männern etwas in ihren Augen Schreckliches angetan hatte, bevor sie alle geköpft hatte. In solchen Dingen fackelte sie nicht lange. Lexi war ein Mädchen, doch die schwierige Ausbildung der Feen im Kampf, hatte sie stark gemacht. Ihr Vater wäre sehr stolz auf sie, zumal er keinen Sohn hatte. Ihre anderen Schwestern waren auch Soldaten. Doch sie war die Beste von ihnen.
Diese Sache mit den Männern war peinlich, beschämend und ungerecht gewesen. Doch sie hatte das abgehakt. Solche Dinge zogen sie nur herunter und ihr Vater sagte immer, das alles was nicht tötet, uninteressant wäre, was den Kampf anging. Da sie kein Mädchen von Traurigkeit war und sexuell sehr aktiv, war sie nicht am Boden zerstört. Doch sie wollte es nicht erzählen, allein schon wegen Merlin. Er würde sich die Schuld geben, so gut kannte sie ihn schon. Deshalb sagte sie.
„Bei solchen Typen schon, die andere foltern und es noch toll finden. Ich bin froh, das er krepiert ist. Niemand von uns hat Arthur aufgehalten, als er ihn tötete."
„Hätte ich auch nicht", sagte die Hexe und wandte sich an Merlin.
„Sethos ist völlig fertig. Er gibt sich die Schuld, weil er zu früh sprengen musste. Ghoule kamen heraus und griffen sofort die geschwächten Gefangenen an. Lance hatte zwei von ihnen getötet, doch es wären noch mehr gekommen. Deshalb konnte er nicht warten."
„Er hat richtig gehandelt. Hätte ich auch so gemacht", antwortete Merlin „Schließlich haben wir nicht das alles auf uns genommen, um sie danach an die Ghoule zu verlieren."
„Zumal wir eh nicht durchgekommen wäre", wand Dante ein „Der einzige Ausgang wurde blockiert von den Ghoulen und es waren nicht wenige. Deshalb war unsere einzige Möglichkeit durch dieses Portal, bevor sie uns erwischt hätten. War nicht so das Wahre, aber immerhin noch besser als die Alternative."
„Das denke ich auch, obwohl der Gedanke an riesige Spinnen, eine Gänsehaut über meinen Rücken laufen lässt", sagte Serena und stand auf, brachte eine Flasche Whiskey, gab jedem ein Glas und hob ihres.
„Trinken wir auf eine glückliche Heimkehr und auf einen großen Hexer, für den fast nichts unmöglich ist."
„Ja.", riefen alle, doch Merlin wirkte verlegen.
„Nein, ich kann keine Toten ins Leben zurückbringen und einiges mehr. Lasst die Kirche im Dorf."
„Ich denke nicht daran", sagte Lexi „Wir wären alle tot oder Leichenfresser, wenn du das mit den Portalen nicht drauf gehabt hättest."
Sie sah auf ihr Glas, dann zu dem Hexer.
„Merlin, wann immer du meine Hilfe brauchst. Ich werde da sein. Du hast in mir einen Freund fürs Leben gefunden."
Siton stand auf.
„Ich schließe mich an. Ein Anruf und ich werde kommen. Egal wann und wo."
Merlin sah unter sich. Er war deutlich verlegen, doch er sagte.
„Danke euch", und sah zu Dante, der lächelte.
Ein Fortschritt in der Welt der Wesen. Diese ganze Sache hatte einen angenehmem Nebeneffekt, trotz allem. Wesen, die nur unter sich waren, manche sogar verfeindet, kamen zusammen, um Leute aus ihrer Welt zu retten. Da gab es keine Hexen, Vampire, Wölfe oder Nekromanten. Da gab es im Nepal nur eine große Gemeinschaft, die zusammen arbeiteten, um die Gefangenen zu befreien. Dante war sich sicher, das einige Freundschaften knüpften, was zuvor unvorstellbar gewesen wäre. Eine zarte, noch von Misstrauen geprägte Freundschaft, noch empfindlich, doch ein Anfang. Und auch hier am Tisch. Merlin hatte nun Freunde in den anderen Kulturen. Freunde, die da sein würden, wenn er sie brauchte. Das war sehr viel wert.
„Du vereinst noch die Mythenwelt, wenn du so weitermachst", sagte der Wolf jetzt.
„Ach was", antwortete er „Es war Sethos Verdienst; er hatte sie zusammengebracht."
„Ich mag ihn", sagte Dante „Obwohl er ein Vampir ist, hat er doch gar nichts von einem Vampir...in dem Sinne. Wenn ich da an Arthur denke..."
Serena sah Merlin mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an, doch er formulierte mit seinen Lippen...Später. Hexen waren ja so neugierig.
Drew verabschiedete sich später; er würde sich um das Rudel kümmern, bis Dante kam. Auch die anderen zogen sich zurück. Diese beiden Tage waren anstrengend gewesen; zumal man auf dem harten, kalten Höhlenboden nicht gut schlafen konnte. Lexi und Siton gingen zu ihren Zimmern. Dante stand noch unten bei Merlin, der jetzt sagte.
„Geh bitte schon hoch. Ich möchte mit Serena reden, so von Hexer zu Hexe."
Dante nickte; er verstand das Merlin sich mit seiner Clan Führerin austauschen wollte. Er würde auch niemanden dulden, der außenstehend wäre und nicht zum Rudel gehören würde.
„Dann bis später", sagte er, küsste ihn und ging die Treppe hoch. Serena kam aus dem Speisezimmer und sagte zu ihm.
„Gehen wir in den Salon", sie lachte „Ich sage immer noch Salon, heißt ja jetzt Wohnzimmer."
Sie ging an die Bar und machte ihnen beiden etwas zu trinken, setzte sich Merlin gegenüber auf den Sessel. Sie tranken einen Schluck schweigend, dann sagte sie.
„Er hat sich unmöglich benommen, ja?"
Merlin wusste, das sie von Arthur sprach. Er stellte das Glas auf den Tisch.
„Ja und nein. Es versteht sich ja von selbst, das er sich nicht mit Dante vertragen hatte. Beleidigungen, Sticheln waren an der Tagesordnung, bei beiden. Doch es war noch zu ertragen. Lexi sagte mir, das Arthur ihn am Hals hatte, doch da war ich noch weggetreten. Er kann nicht akzeptieren, das ich mit Dante zusammen bin."
„Ist das etwas Ernstes, Merlin?"
Er seufzte und nickte dann.
„Er liebt mich und hat mich gefragt, ob ich sein Gefährte werden will. Ich habe es ihm noch nicht gesagt, doch ich habe mich bereits dafür entschieden."
Serena sah ihn überrascht an, sagte nichts. Deshalb fragte er.
„Hast du nichts dazu zu sagen?"
Sie lehnte sich zurück und nahm Luft.
„Doch, eine Menge. Du würdest im Balou leben, bei seinem Rudel und ihr wärt das Alphapaar. Das heißt, das du voll im Rudel aufgenommen wirst, obwohl du kein Wolf bist."
„Und?"
„Nicht und...Aber. Du solltest dir das gut überlegen, denn bei Wölfen ist es anders als bei den Vampiren. Wölfe können sich nicht mehr binden, solltest du ihn verlassen wie Arthur. Dante wäre verdammt für immer allein zu sein. Bis dahin ist es gleich, was Arthur betrifft, doch...Er ist ein Alpha, da ist es etwas anderes als bei Vampiren. Zumal ein verlassener Wolf seine Ehre und Stolz verliert; er müsste die Alpharolle abgeben. Du würdest auch sein Leben zerstören und selbst wenn er sich wieder verlieben würde und vielleicht Nachwuchs bekäme, wenn der Gefährte weiblich wäre, könnte er sie oder ihn nie vollständig in das Rudel einführen. Sie oder er würden für ewig nur die Geliebte sein und seine Kinder...nun ja, Bastarde. Keiner im Rudel würde sie anerkennen. Du siehst, ihre Regeln sind sehr streng, geprägt von Ehre und Stolz jedes einzelnen Wolfes im Rudel. So wie ihre Strafen bei Missachtung. Deshalb überlege dir das gut, denn es wird kein Zurück geben. Auch kein Wegrennen, denn du würdest Dante ins Unglück ziehen."
Merlin sah auf den Tisch, als sie nach einem Moment fragte.
„Liebst du ihn?"
Merlin sah auf.
„Ich weiß es nicht. Ich mag ihn sehr gerne, wirklich sehr gerne."
Serena seufzte.
„Was ist mit Arthur?"
„Das weißt du nur zu gut, Serena", antwortete er. Sie nahm Luft und blies sie wieder aus, beugte sich vor.
„Merlin...du musst dir ganz sicher sein. Sollte dir nach einiger Zeit klar werden, das Dante nicht das ist, was du willst, dann kannst du nicht gehen ohne das du auch sein Leben zerstörst. Da du nicht so ein rücksichtsloser Kerl bist, wirst du für ewig an einen Mann gebunden sein, dem du nur sehr viel Sympathie entgegenbringst, denn du aber nie lieben wirst, weil dein Herz einem anderen gehört. Und diese Verbindung währt ewig, zumindest solange wie Dante lebt und er ist unsterblich. Da gibt es kein Schlupfloch so wie bei Vampiren."
Merlin sah sie verzweifelt an.
„Ich...Ich möchte ja mit Dante gehen; er ist so, wie ich mir einen Gefährten vorstelle."
„Aber du liebst Arthur. Du liebtest ihn vor Jahrhunderten; du liebst ihn jetzt und du wirst ihn auch in Zukunft lieben. Kannst du für immer damit leben, in den Armen von Dante zu liegen und dich nach Arthur sehnen?"
Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder zurück.
„Das Ganze kommt mir wie eine Flucht vor. Tut mir leid, wenn ich das so sage. Du flüchtest dich in die Arme eines anderen, in der Hoffnung Arthur endlich loslassen zu können. Doch das wirst du nicht können. Damals nicht wie auch heute und auch nicht in Zukunft. Ich weiß nicht, welche Liebe euch beide verbindet, doch scheinbar ist sie nicht auszulöschen. Da bin ich wirklich überfragt. Doch bedenke, das du auch Dante keinen Gefallen tust, wenn du ihn nur an deiner Seite akzeptierst. Du wirst auch ihn damit unglücklich machen. Vielleicht nicht jetzt, aber mit der Zeit."
„Was soll ich nur tun, Serena?", fragte er verzweifelt.
„Das kannst nur du wissen. Dante liebt dich; das kann jeder sehen. Und wenn er auch denkt, das er mit deiner Liebe zu Arthur leben kann, wird ihn das letztendlich zerstören. Jetzt zählt im Moment nur die Liebe zu dir. Man sagt nicht umsonst, das frisch Verliebte alles durch eine rosa Brille sehen. Alles ist toll und aufregend, doch irgendwann wird er die Wahrheit erkennen. Das du ihn nicht liebst, doch dann wird es zu spät sein. Du hast meinen Segen, wenn du dich für Dante entscheidest; er wird dich nie verletzen oder enttäuschen. Doch überdenke das noch einmal, bevor du mit ihm sprichst."
Sie stand auf.
„Es ist spät. Rufe deine Schwester an. Sethos ist in Paris. Er wollte warten, bis man sich sicher war, was mit euch ist. Er hat es sehr schwer genommen. Gute Nacht."
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Sie ging und Merlin saß nachdenklich auf dem Sofa. Dann nahm er Serenas Handy, denn sein Handy hatte man ihm in dieser Einrichtung abgenommen und wählte die Nummer seiner Schwester.
„Merlin?", fragte sie aufgeregt.
Er lächelte.
„Ja, ich bin es, Schwesterlein. Mir geht es gut."
„Gott sei Dank", sagte sie.
Merlin hörte im Hintergrund Tumult und sie sagte.
„Seid doch alle mal still, ich verstehe ja nichts."
„Wer ist denn da?", fragte er.
„Lance, Sethos und Noel. Sie sind alle sehr froh, das es euch allen gut geht."
„Hey, Merlin...Wieder mal Extratouren gedreht. Was?", hörte er Lance rufen.
„Darauf hätte ich verzichten können", sagte er „Ich habe ein Portal erschaffen, das uns in eine andere Dimension brachte, bevölkert mit riesigen Spinnen."
„Igitt", sagte Maria „Wieso kannst du Portale erschaffen?"
„Ist schwierig, Maria. Erzähl ich dir mal bei Gelegenheit, aber versuche es erst gar nicht. Es ist nicht ungefährlich; es sei denn, das du bei den Spinnen landen willst."
„Nein, danke. Wozu auch? Ich denke, ich nehme den normalen Weg. Lance würde das sowieso nicht dulden. Du weißt ja wie er ist mit diesem Beschützer Mist."
„Hey! Das ist aber nicht sehr nett, Maria",hörte er Lance rufen. Merlin lächelte.
Es raschelte und dann sprach Sethos.
„Merlin; ich wollte nur sagen, das es mir leid tut. Ich musste sprengen. Aber ich bin mehr als erleichtert, das es euch allen gut geht."
„Keine Sorge, Sethos. Du hattest recht; ich hätte auch gesprengt. Also vergiss es. Alles gut."
„Danke."
Es raschelte wieder und Lance war dran.
„Wie geht es Arthur?"
„Gut, er schläft. War eine harte Zeit mit den Spinnen."
„Welche Spinnen?"
„Das erzähl ich dir später, gib mir das Telefon", hörte er Maria sagen.
Es raschelte wieder und Maria war dran.
„Ich hörte, du bist mit einem Wolf zusammen. Ist das etwas Ernstes?"
„Ja, ich werde sein Gefährte."
„Echt jetzt? Was ist mit Arthur?"
Merlin sah zur Decke. Warum musste ihn jeder an Arthur erinnern?
„Maria. Ich bin müde und habe jetzt keine Lust, dir das stundenlang am Telefon zu erklären. Ich werde mit Dante zusammen sein und sein Gefährte. Wir reden irgendwann darüber."
„Liebst du ihn?"
Warum zum Teufel fragte das jeder?
„Ich denke...ja."
„Du denkst? Merlin, wenn du dir dessen nicht sicher bist, überlege dir das gut."
„Ja, Maria. Das werde ich."
„Ich würde mich freuen, wenn du endlich deinen Seelengefährten gefunden hast. Wirklich, egal wer das sein wird."
„Danke. Gute Nacht. Ich werde bald mal nach Paris kommen."
„Das wäre toll. Schlaf gut."
Sie beendete das Gespräch und Merlin legte das Handy auf den Tisch.
Seelengefährten.
War Dante sein Seelengefährte? Merlin horchte in sich hinein. Da war sehr viel Sympathie und Zärtlichkeit für den Wolf. Doch auch etwas anderes. Tief in ihm das Gefühl des Verlustes, des Sehnens und unendliche Liebe, die umhüllt von Kummer war.
Arthur.
War Arthur sein Seelengefährte? Konnte er ihn deshalb nicht vergessen oder loslassen? Er erinnerte sich an seine Mutter, die ihm einmal erzählt hatte, das sein Vater ihr Seelengefährte war. Sie sagte, das Seelengefährten füreinander bestimmt sind und sie sich nie loslassen würden, selbst über riesige Entfernungen nicht oder durch Situationen, in denen sie getrennt sind. Sie würden immer wieder zusammenfinden und Qualen erleiden, wenn es nicht so wäre.
Damals hatte er als Teenager gelächelt und das nicht sehr ernst genommen. Er dachte eher, das seine Mutter ihm irgendwelches Seemannsgarn auftischte. Er schob es auf ihre romantische Ader und das sie seinen Vater so unendlich geliebt hatte. Er dachte damals, das Mädchen hoffnungslos romantisch waren. Maria fand ihre Erzählung sehr romantisch. Na klar, sie war ein junges Mädchen gewesen mit romantischen Träumen der Liebe. Wie jedes Mädchen in ihrem Alter. Doch Merlin hatte das nicht sehr ernst genommen.
Er lehnte sich nachdenklich zurück. Was ist, wenn sie recht hatte? Wenn das alles wahr war und kein romantisches Märchen? Was ist, wenn wirklich das Schicksal beschlossen hatte, das Arthur und er Seelengefährten sind? Und das sie für ewig Qualen erleiden würden, wenn sie nicht zusammen waren.
Er stand auf und schüttelte den Kopf. Blödsinn. Er war furchtbar müde und fantasierte sich da etwas zusammen. Dante würde sein Gefährte sein. Alles andere hatte keine Zukunft. Und Merlin wollte nicht mehr durch die Welt reisen und One Night Stands haben. Er wollte geliebt werden. Er wollte Aufmerksamkeit. Er wollte Treue. Er wollte fühlen, wie sehr ihn sein Gefährte liebte und begehrte. Das alles konnte ihm Dante geben.
Er nickte, als würde er sich selbst bestätigen, als er aus dem Fenster schaute. Langsam wurde es hell. Dann drehte er sich um und ging hinaus; die Treppe hoch zu seinem Zimmer.
Er hatte sich entschieden. Endgültig.
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Arthur saß in dem Zimmer im Keller auf dem Bett und starrte die Möbel an. Es war ein Zimmer, das Serena eingerichtet hatte, wenn ihre Freunde kamen, die mit der Sonne auf Kriegsfuß standen. Da es im Keller keine Fenster gab, war es optimal für Vampire. Er trank sein Glas aus und füllte es aus der Flasche nach. Oben hörte er Serena reden und etwas später, als alle auf die Zimmer gingen. Arthur hörte alles, selbst bis in den dritten Stock. Seine Vampirsinne waren sehr sensibel.
Er fühlte sich furchtbar und beschloss sich zu betrinken. Das Blöde an der Sache war, das Vampire nicht lange betrunken waren; die Wirkung verflüchtigte sich viel zu schnell. Er wollte nur noch weg von Dante und Merlin. Konnte nicht ertragen wie die beiden turtelten und sich Blicke zuwarfen. Das alles tat ihm so unendlich weh.
Und die Tatsache, das Merlin nicht einlenkte. Er hatte ihn ein paar Mal gebeten, ihn anzuhören, doch Merlin ließ sich nicht darauf ein.
Vergiss mich, Arthur.
Das war das Letzte, was Merlin zu ihm gesagt hatte und es klang für Arthur endgültig. Er hatte sich für Dante entschieden und er stöhnte gequält auf. Er rutschte vom Bett und saß auf dem Boden, der Alkohol wirkte, wenn auch nicht lange. Die Verzweiflung und der Schmerz überrannten ihn. Er legte seinen Kopf in seinen Arm, fühlte die Tränen, die in seine Augen stiegen. Hier allein, wo ihn niemand sah, ließ Arthur seine Maske fallen und war der verletzliche Vampir, der in Noels Armen weinte. Damals, als er dachte, das er es nicht mehr länger ertrug.
Und auch das hier ertrug er nicht mehr. Er wusste nicht mehr weiter. Ihm waren die Hände gebunden, denn er gab Merlin ein Versprechen. Und der Bastard von Wolf hatte recht. Merlin würde ihn hassen, wenn er Dante tötete. Normalerweise würde oder hätte er das schon getan; der Wolf hätte keine Chance in seiner Zeitfalle. Merlin wusste das und hatte ihm deshalb dieses Versprechen abgeluchst. Er könnte es brechen, sicher. So wie er alle Versprechen an Merlin gebrochen hatte, doch er wollte nicht. Er wollte Merlin zeigen, das er sich geändert hatte, wenn auch nicht vollkommen. Doch es war zu spät. Hätte er Merlin doch nur ein Jahr früher gefunden.
Er schniefte und hob den Kopf, wischte sich das Nasse aus dem Gesicht und trank jetzt aus der Flasche. Würde er nur so betrunken werden wie Menschen und für Stunden in einem Koma liegen. Er sehnte sich nach etwas Ruhe, in der er dieses beklemmende Gefühl in der Brust und den Schmerz in seinem Herz nicht spüren würde. Von oben hörte er Stöhnen und eindeutige Geräusche, die er nur zu gut kannte.
Da Serena in der Küche sprach, Lexi und Siton es nicht waren, konnte sich Arthur nur zu gut vorstellen, wer dieses Stöhnen verursachte. Er sah nach oben und schüttelte den Kopf, stellte die Flasche hin und hielt sich die Ohren zu, während er immer wieder verzweifelt sagte.
„Nein, nein, nein."
Schließlich warf er die Flasche, die dreiviertel leer war an die Wand. Es klirrte, als sie in viele Stücke zerbrach und die Flüssigkeit sich überall verteilte. Zornig starrte er die Wand an, hörte sie oben im Speiseraum reden. Irgendwann wurde es still. Er stand auf und legte sich auf das Bett. Arthur lag so die ganze Nacht in seinem Bett und starrte an die Decke. Doch irgendwann stand er auf und ging nach oben. Es war früh am Morgen, doch die Sonne war schon aufgegangen, als er ins Wohnzimmer ging und sich eine neue Flasche Bourbon holte, ignorierte das Zischen und den Schmerz, als er mit den Sonnenstrahlen in Berührung kam. Serena kam gerade die Treppe herunter, als er wieder zur Kellertreppe ging, sie nicht ansah und verschwand.
Die Verbrennungen waren schon geheilt, als er wieder in das Zimmer trat und sich auf das Bett setzte. Er trank die ganze Flasche, bevor er sich betrunken zurücklegte. Es würde nicht lange anhalten.
Irgendwann am Morgen fiel er dann in seinen typischen Schlaf.
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Am Frühstücktisch war munteres Treiben, als die ehemals Verschollenen in das Speisezimmer kamen. Die Hexen lächelten, standen auf und räumten ab, während andere frisches Essen brachten. Omelett, Schinken, Wurst, Käse, Früchte und frisches Brot. Es duftete köstlich. Lexi und Siton setzten sich, als Merlin mit Dante herunterkam. Serena stellte eine frische Kanne Kaffee auf den Tisch und sagte amüsiert zu Siton.
„Ich habe die Kaffeemaschine rechtzeitig angestellt."
„Okay, ich habe es kapiert. Ihr Hexen könnt verdammt schnelles Essen machen."
Lexi kicherte und bediente sich an den Leckereien. Der Duft von frischen gebackenen Brötchen und der frische Kaffee erfüllte den Raum mit köstlichen Duft.
„Ich habe eure Flüge gebucht", sagte Serena „Ihr müsst die Tickets am Flughafen abholen. Doch erst morgen, alles andere war ausgebucht."
„Gott, wir haben gar kein Geld. Das wurde uns abgenommen", sagte Lexi.
„Keine Sorge", meinte Serena und winkte ab „Ist schon alles bezahlt. Seht es als ein Service für die Gäste. Doch ihr könnt hier bleiben, bis ihr fliegt."
„Vielen Dank."
„Hast du mal nach Arthur gesehen?", wollte Merlin wissen.
Er fühlte sich ausgeruht und hungrig. Er hatte wunderbar in dem weichen Bett in den Armen von Dante geschlafen und sie hatten sich heute Morgen geliebt, bevor sie duschten und hinunterkamen. Zum Glück lag Arthur da in seinem Schlaf und konnte sie diesmal nicht hören.
„Nein, aber er kam kurz hoch, ziemlich früh, doch die Sonne war schon aufgegangen. Er schnappte sich eine Flasche Bourbon, obwohl die Sonne im Wohnzimmer war und verschwand wieder", antwortete Serena „Er ist irgendwie seltsam, denn er hatte sich verbrannt, ohne davon Kenntnis zu nehmen. Oder von mir."
Merlin schaute nachdenklich auf seinen Teller, doch dann hob er den Blick, als er Dantes Blick auf sich spürte. Er lächelte und nahm sich etwas zu essen.
„Nun ja", sagte er „Essen könnte er eh nichts. Wahrscheinlich schläft er."
„Ich werde heute Nachmittag zwei Mädchen zu ihm schicken. Vielleicht braucht er etwas, denn er sieht ziemlich verdreckt aus. Sie können seinen Mantel in die Schnellreinigung bringen, dauert nicht lange. Oder ihm neue Kleider besorgen. Trägt er immer solche langen Mäntel?", fragte Serena „Erinnert mich an die idiotischen Dracula Filme."
„Ja, er liebt diese langen Mäntel. Ich finde, sie stehen ihm", sagte Merlin.
„Vor allem, wenn er seine aggressiven Anwandlungen hat, dann passt der Mantel", sagte Dante lächelnd „Er ist dann wie die bösen Vampire in den Filmen."
„Ich sagte schon; er ist nicht bösartig", fuhr ihn Merlin an.
Dantes Grinsen erlosch und es entstand eine bedrückende Stille am Tisch, bis Serena das Thema wechselte und sich an Lexi wandte.
„Wenn du willst, zeige ich dir nachher New Orleans. Wir könnten einen Bummel durch die Geschäfte machen. Es gibt sehr schöne Dinge hier. Nur musst du deine spitzen Ohren verstecken."
„Oh ja", sagte sie begeistert „Das wäre sehr schön. Sicher, ich trage meine Haare offen, dann sieht man sie nicht."
Lexi hatte langes sehr hellblondes Haar, fast weiß. Und wunderschöne, grüne Augen. Sie war groß und schlank, auch etwas muskulös und hübsch wie jeder ihrer Art. Eine richtige Amazone, die hervorragend kämpfen konnte.
Nach dem Frühstück hielt Dante Merlin am Arm fest, als alle aus dem Speisezimmer gingen.
„Es tut mir leid, Merlin. War ja nicht bös gemeint."
„Ja, ist schon gut. Ich habe wohl überreagiert. Vielleicht noch die Nachwirkungen von dem Erlebten. Es tut mir leid, das ich dich so angefahren habe."
Dante lächelte.
„Vergiss es. War vielleicht nicht angebracht, schließlich stehen wir alle noch hier wegen ihm. Okay, was willst du tun? Gehen wir auch in die Stadt?"
Merlin nickte. Es war ein wundervoller Tag. Sie würden durch das French Quarter spazieren, vielleicht in einem der vielen Cafes draußen sitzen und der typischen Musik lauschen.
„Das wäre toll.", sagte er lächelnd und küsste ihn.
Sie gingen die Treppe hoch, doch Merlin warf noch einen Blick zur Kellertreppe, bevor er Dante folgte. Arthur hatte sich zurückgezogen. Aber auch vielleicht, weil Tag war. Er konnte nicht durch die Stadt spazieren.
Etwas später waren sie unterwegs. Hand in Hand gingen sie die Straße entlang. Es war ein schöner, warmer, sonniger Tag und Merlin genoss den Sommer und seine wiedererlangte Freiheit. Er lächelte zu Dante, als sie die Straße entlanggingen.
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Arthur war schon wach, als zwei Hexen am Nachmittag klopften. Er lag auf seinem Bett und starrte wieder die Decke an, denn noch konnte er nicht nach oben. Noch war es Tag.
„Ja."
Die beiden Hexen traten ein. Arthur konnte sich nicht mehr an ihre Namen erinnern.
„Wir kommen von Serena. Sie fragt, ob du etwas brauchst."
Arthur stand auf. Er sah an sich herunter und er sah furchtbar aus. Total verdreckt, sein langer Mantel schmutzig, sein Hemd und seine Hose ruiniert von dem Blut der Spinnen, das auch in seinem Gesicht war. Er zog den Mantel aus und reichte ihn den Mädchen.
„Könnt ihr den in die Reinigung bringen? Und mir vielleicht unterwegs andere Kleider kaufen?", er fischte aus der Innentasche des Mantels eine Geldbörse und gab ihnen eine Kreditkarte „Wenn möglich eine schwarze Hose und ein Seitenhemd, egal welche Farbe. Und Socken."
Er zog sich aus und warf die Hose und das Hemd den Mädchen zu.
„Größe steht innen."
Doch die beiden Mädchen konnten den Blick nicht von einem nackten Arthur nehmen. Sie musterten ihn ausgiebig, was ihn nicht störte.
„Keine Unterwäsche?"
„Nein. Jetzt verschwindet, bevor euch die Augen aus dem Kopf fallen. Es ist nichts, was ihr nicht schon gesehen habt."
Schließlich hatte er mit allen Hexen mehrere Male geschlafen, manchmal auch mit zwei oder drei zusammen.
„Okay, hier im Keller ist auch eine Dusche", sagte das rothaarige Mädchen „Und Handtücher dort im Schrank. Wir besorgen dir alles. Bis später."
Sie gingen und Arthur hörte sie schwärmen, als sie nach oben gingen.
„Oh Gott, er sieht so verdammt sexy aus. Ich hatte das fast schon vergessen", sagte eine und das andere Mädchen meinte.
„Denkst du, wir könnten ihn mal fragen, ob er uns nochmal so eine tolle Nacht gibt?"
„Er hatte nicht sehr interessiert ausgesehen."
Arthur schnaubte unwillig und ging zum Schrank, nahm sich eines der Handtücher und machte sich auf den Weg zur Dusche.
Und nein...er war nicht interessiert.
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Am Abend saßen Merlin, Dante. Lexi und Siton im Wohnzimmer. Serena gesellte sich zu ihnen, denn es war der letzte Abend zusammen. Lexi und Siton würden morgen früh nach Hause fliegen. Deshalb machte Serena den Vorschlag, das sie heute Abend alle noch einmal zusammenkommen. Sie kannten sich nicht gegenseitig so gut, doch Lexi wie Siton, auch Merlin hatte dieses Erlebnis zusammengeschweißt. Dante und Arthur kamen später dazu. Gemeinsam hatten sie alles überstanden und darauf wollten sie trinken.
„Kommt Arthur nicht?", fragte Lexi.
„Er ist nicht da. Ich vermute mal, das er jagen ist", antwortete Serena.
„Vielleicht ist er verschwunden", meinte Siton „Seit wir hier sind, hat er sich nicht blicken lassen."
„Es sah nicht so aus. Er sagte zu mir...Bis später", antwortete Serena und öffnete den Champagner. Alle grölten, als der Korken mit einem Knall sich verabschiedete. Sie hob das Glas, nachdem sie allen etwas eingeschenkt hatte.
„Auf ein glückliches Ende und neue Freunde."
Sie tranken alle darauf, als die Haustür aufging und Arthur hereinkam. Er durchquerte das Foyer und Serena sah ihn.
„Arthur, komm doch rein."
Arthur blieb stehen, als würde er sich das überlegen. Serena sagte.
„Unser letzter Abend. Lexi und Siton reisen morgen ab. Trink etwas mit uns."
Er drehte sich um und kam herein. Merlin musterte ihn, als er an die Bar ging und sich Bourbon einschenkte. Er hatte geduscht und trug jetzt ein weinrotes Seidenhemd, dazu eine knallenge, schwarze Hose und natürlich seinen Mantel, frisch gereinigt. Er setzte sich in einen der Sessel und musterte alle ernst.
Merlin saß auf dem Sofa, Dante neben ihm. Auf dem Sofa gegenüber lümmelte Lexi und Siton. Die beiden Sesseln waren jetzt besetzt von Serena und Arthur.
„Willst du etwas Champagner?", fragte Serena.
„Nein, ich bleibe bei Bourbon. Danke."
Merlin bemerkte, das Arthur nicht einmal gelächelt hatte, seit sie zurück waren. Und er sprach auch nicht viel, es sei denn, man redete ihn an. Und er sah so verflucht gut aus, das der Hexer sich zwingen musste, ihn nicht immer anzusehen.
„Was wirst du tun, Arthur?", fragte Lexi.
„Ich weiß es noch nicht. Kommt darauf an, wie sich die Dinge entwickeln", sagte er und sah zu Merlin.
Merlin schaute ihn an, sah in seine blauen Augen und der Schmerz, der ihm schon fast zur Gewohnheit geworden war; dieser Schmerz, der ihm das Gefühl gab, das sein Herz zerriss, war wieder sehr präsent. Für einen Augenblick stand die Zeit still, als sie sich ansahen. Stille, als würden nur sie beide hier sitzen.
Serena sah von einem zum anderen, registrierte auch, das Dante beide auch ansah und sie sagte, um das zu beenden.
„Merlin, willst du noch etwas Champagner?"
Merlin sah sie an.
„Ähm...ja, noch ein wenig. Ich vertrage das Zeug nicht so gut."
„Dann trink nicht so viel", sagte Dante „Nicht das dir heute Nacht neben mir im Bett schlecht wird."
„Nein", sagte Merlin; er wusste, das Dante das extra erwähnte, um Arthur zu ärgern, denn er sah kurz zu ihm.
Arthur stand auf und ging zur Bar, nahm sich eine Flasche Bourbon aus dem unteren Schrank und sagte, denn es reichte ihm gerade schon wieder.
„Ich ziehe mich zurück", er wandte sich an Lexi und Siton „Gute Reise."
„Du willst schon gehen?", fragte Serena „Hey, du bist ein Vampir und der Abend ist noch jung."
Arthur blieb stehen, doch dann drehte er sich um und brachte die Flasche Bourbon zurück. Er lächelte zu der Hexe. Es wirkte nicht echt.
„Du hast recht. Der Abend ist noch jung. Ich werde ausgehen."
„Warst du noch nicht jagen?", fragte sie.
„Doch, doch ich denke, ich werde nach etwas anderem jagen. Weiblich, jung oder auch männlich. Mal sehen."
Er sah Merlin einen Moment an, dann ging er und man hörte die Haustür zufallen. Einen Moment sprach niemand, doch dann sagte Lexi.
„Ist nicht so gut drauf. Nun ja."
Dante sah zu Merlin, der jetzt das Muster des Teppich wohl toll fand. Denn er starrte abwesend zu Boden.
„Alles klar?", fragte er leise. Merlin sah ihn an, versuchte zu lächeln, was wieder nicht so toll gelang.
„Ja, alles bestens."
Sie saßen noch lange zusammen, erzählten sich alles Mögliche. Lachten und tranken, doch Merlin war ungewöhnlich still. Er lachte mal und sagte etwas, doch wenn er nicht in der Aufmerksamkeit der anderen stand, wirkte er bedrückt. Dante drückte seine Hand und lächelte zu ihm. Merlin lächelte zurück. Serena beobachtete Merlin und nahm Luft. Sie hoffte für ihn alles Gute, egal was er tun würde. Doch so wie das aussah, zweifelte sie stark daran, das diese Verbindung mit Dante gut werden würde. Der Wolf müsste blind sein, um nicht zu sehen, was zwischen Arthur und Merlin war.
Es war schon sehr spät, eigentlich schon Morgen, als sie sich alle zurückzogen. Arthur war noch nicht zurückgekommen und Merlin schaute auf die Uhr. Drei Uhr. In gut zwei Stunden ging die Sonne erst auf. Er stellte sich Arthur in den Armen eines anderen Mannes vor, als sie die Treppen hochgingen.
„Du bist so still, Merlin", sagte Dante.
„Ja, ich bin nur müde. Den ganzen Tag in der Stadt hat mich angestrengt. Wahrscheinlich bin ich immer noch nicht richtig fit."
„Sicher", sagte Dante.
Doch er wusste, das es nicht daran lag.
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Sie gingen gleich zu Bett und Merlin kuschelte sich an Dante, der jetzt sagte.
„War ein schöner Abend. Ich werde die Fee und den brummigen Nekromanten fast vermissen."
„Ja, ist doch seltsam, wie schnell man sich an jemanden gewöhnt", antwortete Merlin.
Etwas später war Dante eingeschlafen; doch Merlin konnte nicht schlafen. Schließlich befreite er sich vorsichtig aus Dantes Arme, zog seine Jeans und sein T Shirt über und ging barfuß hinunter in die Küche und trank ein Glas Wasser. Es war still im Haus, als er die Haustür hörte. Er stellte das Glas ab und ging hinaus ins Foyer. Arthur durchquerte mit großen Schritten das stattliche Foyer; sein Mantel blähte sich leicht hinter ihm auf.
„Arthur?"
Der Vampir blieb vor der Treppe zum Keller stehen, drehte sich zu Merlin um.
„Alles in Ordnung?", fragte Merlin.
„Sag du es mir."
„Was soll ich dir sagen?"
Arthur kam näher, blieb vor ihm stehen.
„Was wirst du tun?", fragte er.
„Das sagte ich dir schon in dieser Höhle. Ich habe mich entschieden."
„Für den Hund?"
„Er ist ein Wolf, verdammt. Warum beleidigst du ihn immer so?"
„Weil er mir meinen Gefährten nimmt. Weil er mir den Mann nimmt, den ich so liebe", zischte Arthur.
„Wir sind schon lange keine Gefährten mehr."
„Du wirst immer mein Gefährte sein, Merlin und ich werde dich immer lieben."
Merlin nahm Luft.
„Arthur, ich sagte dir, das wir loslassen müssen."
Der Vampir kam einen Schritt näher.
„Kannst du das denn? Kannst du mich für immer verlassen und mit dem Wolf leben? Für immer und ewig? Kannst du verleugnen, was wir füreinander fühlen?"
„Ich muss es", sagte Merlin etwas zornig „Denn wir...Das Wort wir gibt es nicht. Wir haben keine Zukunft."
„Warum?"
„Weil es so ist, Arthur."
Arthur lachte leise; es klang bitter.
„Du machst es dir sehr leicht, Hexer."
„Das ist es auch. Ich werde Dante morgen sagen, das ich sein Gefährte werde. Ich habe mich entschieden. Und du solltest das endlich akzeptieren."
„Das werde ich nicht."
„Das ist dann dein Problem", sagte Merlin und wollte an ihm vorbeigehen „Leb wohl, Arthur."
Arthur griff seinen Arm, als Merlin gehen wollte. Mit verzweifelter Stimme sagte er.
„Merlin...bitte."
Der Hexer blieb stehen. Es fuhr wie ein Blitz in ihn, als Arthur ihn berührte. Noch immer hielt er Merlin am Arm fest. Kein Mann verursachte das je in Merlin. Das nur so eine banale Berührung durch ihn wie ein Blitz fuhr. Er schaute Arthur an, sah in diese blauen Augen, die ihn jetzt bittend und voller Liebe ansahen. Er nahm Luft. Das war Folter pur. Er musste hier weg und zwar schnell.
„Arthur...lass mich los."
Der Vampir nahm seine Hand weg und Merlin ging mit großen Schritten die Treppe hoch. Er schaute nicht zurück, als er sich über die Augen fuhr, die aufkommenden Tränen wegwischte. Vor seiner Tür blieb er stehen, hörte wie die Tür zum Keller geschlossen wurde. Merlin schloss seine Augen und sagte sich, das es besser werden würde, wenn er Arthur nicht mehr sah. Wenn er ihn nie wieder sah. Er öffnete leise sein Zimmer und legte sich wieder neben Dante, der jetzt murmelte.
„Wo warst du?"
„Etwas trinken. Ich hatte Durst."
Als der Wecker klingelte, denn sie wollten aufstehen, um Lexi und Siton zu verabschieden, hatte Merlin noch keine Minute geschlafen.
Sie standen auf und frühstückten noch mit den beiden. Es wurden Nummern ausgetauscht und auch Adressen. Lexi sagte, das sie Merlin und Dante mal besuchen käme und beide stimmten zu. Arthur ließ sich nicht blicken, auch nicht, als sie sich im Foyer verabschiedeten. Ein Taxi wartete vor der Tür. Lexi umarmte Serena.
„Du bist die netteste Hexe, die ich jemals traf. Danke für deine Gastfreundschaft und für das Ticket."
„Gern geschehen."
Dann umarmte Siton sie auch, wenn auch nicht so herzlich.
„Auch ich habe zu danken. Leb wohl."
Lexi ging zu Merlin, als Dante bei Serena und Siton stand.
„Du gehst mit Dante?"
Er nickte. Lexi lächelte.
„Ich wünsche dir alles Glück für euch beide. Vielleicht komme ich dich mal bei den Wölfen besuchen. Sag Arthur einen schönen Gruß. Er ist ja nicht ganz so übel."
„Nein, ist er nicht. Eine gute Heimreise."
Sie lächelte.
„Ich freue mich auf meine Schwestern und meinen Vater. Er wird sehr glücklich sein, das ich wieder da bin. Auch meine Mutter; sie ist kein Freund von Kämpfen und Schwerter."
„Kann nicht jeder so sein wie du."
„Nein, ich bin einmalig."
Merlin lachte, als Dante neben ihn kam. Lexi küsste ihn auf die Wange und sagte.
„Pass gut auf Merlin auf, Wolf. Wir sehen uns."
Sie gingen zum Taxi und winkten. Dann war das Taxi verschwunden und Dante sagte.
„Es war eine interessante Erfahrung."
„Ja", sagte Merlin und sie gingen hinein.
Er würde später mit Dante reden und sie würden danach bald ins Balou aufbrechen.
Merlin sah zu der Kellertreppe, als sie ins Wohnzimmer gingen.
Kannst du wirklich verleugnen, was wir füreinander empfinden?
Das hatte ihn in der Nacht Arthur gefragt und Merlin hoffte, hoffte so sehr, das er es konnte.
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Dunkles Schicksal
FantasyNach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega zum Jäger. Sein Hauptmerkmal ist ein vermögender, hoch angesehener Vampir, den er für den Mörder seiner Eltern hält. Erbittert jagt er ihn...