Dunkles Schicksal Kapitel 93

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Dunkles Schicksal


Kapitel 93



Am nächsten Morgen kam Dante in die Küche. Es war noch sehr früh und die meisten schliefen noch. Bis auf Serena; sie saß in der Küche und trank Kaffee und schaute hoch, als der Wolf herein kam. Und dann schaute sie ihn noch einmal an, denn ein schönes blaues Auge zierte den Wolf.

„Guten Morgen. Was hast du denn gemacht? Gegen die Tür gelaufen?", fragte sie etwas amüsiert.

„Guten Morgen", sagte er etwas unwirsch.

Dante nahm sich eine Tasse und schenkte sich Kaffee ein, den er schwarz trank und setzte sich ihr gegenüber. Serena betrachtete ihn und sagte schmunzelnd.

„Vielleicht sollten dir die Mädchen etwas Lidschatten geben; für das andere Auge. Dann wären sie gleich."

„Sehr witzig", grummelte er.

„Also? Gestern hattest du noch kein blaues Auge und keine aufgesprungene Lippe. Hattest du heute Nacht Gesellschaft und es ging heiß her?"

„Du darfst noch einmal raten", meinte er und trank einen Schluck von der dunklen, heißen Flüssigkeit.

„Mmh...", machte Serena nachdenklich „Ich gehe mal nicht davon aus, das es Merlin war."

„Nein, aber nah dran", sagte er „Ich bin gegen Arthur gelaufen."

Serena wurde ernst.

„Sag mir jetzt nicht, das ihr euch geprügelt habt."

Dante sah sie nur an und sie schüttelte den Kopf.

„Wieso denn das?"

„Weil der Vampir nicht mehr ganz dicht ist", antwortete Dante bissig„Er schlug ohne Vorwarnung zu, aber ich habe es ihm zurückgezahlt. Der Arsch heilt nur sofort und man sieht nichts mehr. Ich heile auch schnell, aber nicht so wie der tote Bastard."

„Und der Grund war mit Sicherheit Merlin."

Dante nickte.

„Ich saß im Garten mit ihm und wir haben uns unterhalten, bis der Vampir auftauchte und einen Aufstand machte. Er stand plötzlich da; wie aus dem Nichts. Die können sich verdammt schnell bewegen."

Serena kniff die Augen zusammen.

„Ja, du siehst sie nicht kommen. Aber zurück zum Thema. Nur unterhalten? Da war doch noch mehr. Arthur würde dich nicht angreifen, wenn du dich nur mit Merlin unterhalten hättest."

„Nein. Ich habe seine Hände gehalten."

„Was noch?"

Dante funkelte sie grimmig an.

„Ich habe ihm gesagt, das er Merlin verloren hat, weil er all zu gern die Hose bei anderen herunter gelassen hatte und das ihm das eine Lehre sein soll. Aber erst, als er einen Aufstand machte, weil ich Merlin angefasst hatte."

„Dann wundert mich das nicht."

„Wieso?"

„Weil du so etwas nicht zu ihm sagen kannst, Dante. Er hasst dich sowieso schon. Normalerweise würdest du jetzt nicht mehr atmen. Derjenige, der so etwas zu Arthur sagt, lebt danach noch dreißig Sekunden. Abgesehen davon hast du seinen Gefährten angefasst und das abseits der Gesellschaft."

„Und?"

„Du kennst Vampire nicht sehr gut, wie ich sehe."

„Ich hatte noch nie viel für die tote Gesellschaft übrig", sagte er „Sie sind arrogant, überheblich und vollkommen von sich überzeugt."

Serena grinste.

„Das sind sie. Und sie wirken elegant, geschmeidig und graziös und sind meistens schön; auf eine faszinierende Art schön. Und eine Rasse, die einen fast unnatürlichen Besitzanspruch hat, was ihre Gefährten angeht. Im dunklen Garten sitzen und Händchen mit einem Gefährten von einem Vampir halten, gleicht einem Selbstmord. Du hast Glück, das du Merlins Freund bist, sonst könntest du deinen Kaffee nicht mehr genießen."

„Ich denke, da hätte ich auch ein Wörtchen mitzureden. Ich habe keine Angst vor Arthur."

Serena schaute ihn ernst an und sagte eindringlich.

„Nein; hättest du nicht und du solltest Angst haben. Arthur ist nicht wie die meisten Vampire. Er hat außergewöhnliche Gaben und genauso tödlich. Er hat eine Vampirin getötet, die über zweitausend Jahre alt war. Und Arthur kennt kein Mitleid oder Gnade; dazu hat er in seinem Dasein zu viele schreckliche Dinge erlebt. Dinge, die man ihm angetan hatte, die mehr als grausam waren. Ich glaube; es gibt kein Wort, was das beschreiben könnte."

Dante sagte abfällig.

„Jeder sagt mir, das er gefährlich ist und er selbst droht mir auch mit seinen so angeblich tödlichen Fähigkeiten. Das Witzige daran ist, das ich ihn noch nie diese Fähigkeiten anwenden gesehen habe. Vielleicht ist es gar nicht so."

„Glaube es oder glaube es nicht. Warum sollte er dich anlügen? Du solltest froh sein, das du seine Fähigkeiten noch nicht nicht gesehen hast, denn diejenige, die sie gesehen haben, atmen nicht mehr."

„Tja, er erwähnt sie immer, will wohl Eindruck schinden oder mir Angst machen. Beides funktioniert nicht", sagte Dante und wurde nachdenklich, als er fragte.

„Was hat er denn so Schlimmes erlebt?"

Die Hexe schüttelte den Kopf.

„Das sag ich dir nicht, sonst stehe ich auf seiner Abschussliste", antwortete sie „Ich sage nur, das diese Erlebnisse ihn geprägt haben. Arthur fackelt nicht lange; er tötet ohne Reue und ziemlich oft. Ich denke, auch das liegt daran, was er erlebt hat. Alles was menschlich an ihm war ist verloren, außer diese tiefe, unmögliche Liebe zu Merlin. Deshalb kannst du glücklich sein, das du noch hier sitzt."

„Du sprichst von ihm, so das ich um Merlins Sicherheit besorgt bin", schlussfolgerte der Wolf „Wenn er so ist, wie du sagst...könnte er auch bei Merlin ausrasten."

Serena lachte leise und schüttelte den Kopf.

„Abgesehen davon, das er gegen Merlin schlechte Karten hat, würde er nie und ich sage das nicht leichtfertig...Nie Merlin irgendetwas tun. Eher würde er sterben. Arthur ist arrogant, boshaft und auch oft grausam, doch genauso liebt er Merlin. Und das völlig kompromisslos und unendlich. Ihm steht eher der Sinn, ihn vor allem zu beschützen und würde ihn nie angreifen. Merlin dagegen lässt ihn aber öfter mal seine Magie spüren, doch er würde sich nie wehren. Niemals. Zumal Merlin ihn nie ernsthaft verletzen würde. Du hast Arthur mit dieser Aktion herausgefordert und im Endeffekt Merlin zu verdanken, das du noch lebst, weil er dich als Merlins Freund sieht. Und weil er das Merlin eigentlich nicht antun will. Aber machst du so weiter, garantiere ich für nichts. Sei vorsichtig, Dante."

Dante lehnte sich zurück.

„Merlin. Ja. Er ist mein Freund", und so einiges mehr, aber das sagte er nicht „Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, mich mit seiner Magie durch die Luft zu schleudern. Mich und Arthur und er war wirklich sauer. So habe ich ihn noch nie gesehen; ich wusste gar nicht, das er so böse werden kann."

„Oh ja", grinste Serena „Er kann sehr böse werden; ich musste schon mal mein Wohnzimmer renovieren, nachdem wir zwei einen kleinen Streit ausdiskutiert hatten. Und es wundert mich nicht. Merlin kann dem Besitzgehabe von Arthur nichts abgewinnen. Arthur muss das lernen, aber ich befürchte, das klappt nicht. Dazu ist dieser Besitzanspruch zu ausgeprägt und in den Genen von Vampiren verankert."

„Ist ja toll."

Serena lächelte.

„Ich schlage vor, das du dich mit Merlin nicht in dunklen Ecken herumdrückst, denn das wird im Endeffekt sehr ungesund für dich werden. Ich sag es dir noch einmal. Arthur versteht in der Hinsicht keinen Spaß, erst recht nicht bei dir. Diesmal bist du mit einem blauen Auge davon gekommen; im wahrsten Sinne des Wortes. Doch ich lege nicht die Hand ins Feuer, das es dabei bleibt. Hör auf, ihn ständig herauszufordern, indem du Merlin anfasst oder ihn mit den Blicken ausziehst. Ich habe das beobachtet und glaube mir, Arthur auch. Und hör auf ihn zu reizen, indem du Dinge aus seiner Vergangenheit sagst. Was zwischen Merlin und Arthur war, geht nur sie beide etwas an."

Dante sagte nichts, stand auf und nahm sich noch Kaffee. Setzte sich wieder und Serena musterte ihn. Dante war gutaussehend und gut gebaut. Schmale Hüften, lange muskulöse Beine, breite Brust und Muskeln, wo man auch hinschaute. Langes, schwarzes Haar, das ihm über die Schultern fiel und diese Augen, die automatisch an Bernstein erinnerten, gaben ihm ein wildes, verwegenes Aussehen. Im Ganzen gesehen war er eine Augenweide.

„Dir liegt noch was an Merlin. Nicht wahr?"

„Ist es so offensichtlich?"

„Ja", sagte sie „Deshalb reagiert Arthur ja so extrem."

Er seufzte.

„Ich denke oft daran, das ich es hätte durchziehen sollen. An diesem Morgen wollte Merlin mit mir gehen. Ich hätte nicht nein sagen sollen."

„Nein, Dante", antwortete die Hexe „Es war richtig so. Ihr beide wärt unglücklich geworden, glaube mir. Merlins Herz hängt an Arthur; mit Leib und Seele. Und das wird sich nie ändern und das kann auch niemand ändern. Nicht du; nicht ich und nicht die Zeit. Selbst wenn du Merlin als deinen Gefährten hättest, wäre er nicht dein und er wäre es nie geworden. Alles, was ihn ausmacht gehört Arthur und hat ihm immer gehört. Du hast richtig entschieden."

„Ich weiß nicht, was er an dem toten Typen findet. Verdammt; was ist an Arthur so besonders?"

Serena neigte leicht den Kopf.

„Sieh ihn doch an, Dante. Du kannst das genauso gut beurteilen wie Frauen. Arthur ist schön, attraktiv und sexy und er hat dieses dunkle Charisma, das ihn ständig begleitet. Abgesehen von diesen blauen Augen, die schon unnatürlich blau sind; solche Farbe hat kein Mensch und dich in den Bann ziehen, diese verführerischen Lippen und die weiße Haut, die sich ebenmäßig über seine Wangen spannt, das ihn so perfekt aussehen lässt. Dazu dieses helle, blonde Haar. Allein schon, wie er sich bewegt und alles was er tut, total elegant wirkt, hat er diesen dunklen Charme, dem man schlecht widerstehen kann. Gehst du mit Arthur in einen Club, ist er der Blickfang von jedem, ob männlich oder weiblich, ob in Gesellschaft oder allein. Er hat dieses Flair, das nur Vampire haben und davon jede Menge. Und er kann sich aussuchen, wen er vögeln will, denn sie stehen Schlange. Zumindest früher, als er noch keinen Gefährten hatte."

Dante schaute hoch.

„Du redest von ihm, als würdest du ihn gerne flach legen. Hört sich fast wie eine Schwärmerei an."

Sie lachte.

„Nein, aber ich kenne mich mit Vampiren aus. Du solltest ihn dir mal genauer ansehen und du wirst merken, das ich recht habe. Abgesehen davon, gehe ich lieber mit Merlin, wenn ich die Wahl hätte. Obwohl, manchmal bedauere ich, das ich mich damals den Mädchen nicht angeschlossen habe. Na ja, ehrlich? Ich würde auch Arthur nicht von der Bettkante schubsen", lächelte sie „Trotz allem kann ich gut beobachten und ich bin eine Frau. Ich denke, so sehen sie ihn oder auch die Männer. Aber um nochmal zurück auf Merlin zu kommen. Ich weiß nicht, was damals war, als sie sich kennenlernten. Merlin war ein Jäger und war hinter Arthur her. Auf einer Mission arbeiteten sie zusammen und da muss es passiert sein. Da muss diese unmögliche Liebe zugeschlagen haben, denn seitdem kann Merlin nicht ohne Arthur und umgekehrt", sie grinste „Nun ja, ich denke mal, das er im Bett so gut ist wie er schön ist."

„Merlin?"

Sie winkte ab.

„Das weiß ich doch. Ich hatte mit Merlin schöne Stunden."

„Das hatte er mir erzählt", sagte Dante.

„Nein; ich meinte Arthur. Ich selbst hatte nichts mit ihm, aber alle meine Mädchen. Und sie schwärmen heute noch von ihm."

„Er schlief mit all den Mädchen?"

„Ja. Monate lang, abwechselnd oder zusammen. Außer ich. Wie gesagt, manchmal bereue ich das wirklich."

Dante schüttelte missbilligend den Kopf.

„Mistkerl."

„Zorn oder Neid?", fragte sie amüsiert und musterte ihn.

„Er war zu der Zeit schon mit Merlin zusammen...Deshalb Mistkerl. Er hat ihn durch Strich und Faden hintergangen. Und er wird es wieder tun und Merlin wird ihn wieder verlassen."

„Darauf spekulierst du?"

Dante sah sie an.

„Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das er diesen Arsch nicht vergessen kann. Ich könnte es vielleicht schaffen. Wenn er in meinem Rudel leben würde, fernab von all dem hier, könnte er ihn vergessen. Und er war glücklich mit mir."

„Nein. Nicht wirklich", sagte Serena bestimmt „Selbst die Zeit schaffte das nicht. Vergiss ihn. Merlin ist verloren; für jeden der nicht Arthur ist. Wenn du mal nicht damit beschäftigt bist, ihn mit den Blicken auszuziehen, dann achte mal darauf, wie er Arthur anblickt."

„Wie denn?"

„Als wäre er sein Ein und Alles. Er wird nie wieder jemand so anblicken wie Arthur; egal was der Vampir ihm antut. Diese beiden verbindet eine Liebe, die man nicht erklären kann und sie lässt niemand anderes zu. Also höre auf meinen Rat; vergiss Merlin was Liebe angeht. Sei ihm ein Freund, dann wirst du wesentlich glücklicher sein. Glaube mir. Merlin wird dir nie gehören; selbst wenn Arthur tot wäre; ich meine wirklich tot. Weißt du was er gemacht hat?"

Er schüttelte den Kopf.

„Sie waren auf einer Mission in Schottland. Malcolm hielt sich dort auf; Lians Vater wie du weißt. Sethos, Lance, Arthur und Merlin reisten dorthin, um ihn zu töten und die Letzten des Menschenbundes zu zerschlagen. Das taten sie auch, doch einer der Soldaten entkam und schlich sich mit einer Armbrust heran. Er zielte auf Merlin, doch Arthur sprang vor ihn und kassierte den Silberpfeil; mitten ins Herz."

Dante sah sie geschockt an, denn wenn er auch nicht viel von Vampiren wusste, wusste er eines mit Sicherheit. Ein Silberpfeil im Herz war absolut tödlich. Doch Arthur wandelt herum und zwar quicklebendig. Nun ja, der Ausdruck hinkte etwas. Quicklebendig tot vielleicht? Serena sprach weiter.

„Er zerfiel und zwar schnell, doch Merlin hielt die Zeit an."

„Merlin? Wie kann..."

„Lange Geschichte; seine Mutter war eine Hexe aus einem Clan, die Zeitmagie praktizierten und diese hat sie ihm vererbt. Und dann heilte er Arthur mit seiner eigenen dunklen Magie und seinen Vorfahren, die aus der Geisterwelt kamen und ihm die Macht gaben, ihn zu heilen. Doch als Preis verlangten sie ein Stück seiner Seele, die er für Arthur gab und ihn rettete."

„Was?" Dante sah sie geschockt an.

„Es ist wahr. Ich erzähle hier keinen Mist. Und ich sage dir das, um dir mal klar zu machen, was diese Liebe der beiden tun kann. Merlins schwarze Magie liegt unter einem starken Bann, den sein Vater ihm auferlegt hatte. Mächtiger Hexer und einer meiner Vorbilder; ich verehre ihn. Das tat er, damit Merlin nicht dieser dunklen Macht erliegt und seine Seele verliert, denn jedes Mal müsste er ein Stück geben, bis er keine mehr hat. Du weißt, was dann passiert."

Er nickte. Sie sprach weiter.

„Als Arthur im Sterben lag, schrie Merlin unmenschlich; das erzählte mir Lance. Er muss total ausgerastet sein und dann...Dann war diese dunkle Magie da und er heilte Arthur. Seine Liebe und tiefe Verzweiflung hat den Bann kurzfristig porös gemacht und er konnte darauf zugreifen. Diese unendliche, mächtige Macht, die Böses anrichten kann, aber auch Gutes. Denn sie rettete den Mann, der Merlins Seele besitzt, zumindest das was noch da ist. Er wusste damals nicht, wie hoch der Preis war, doch er sagte mir...Wenn er es gewusst hätte, dann wäre seine Entscheidung die Gleiche geblieben. Und nun frage ich dich...Willst du gegen so eine Liebe angehen? Arthur wäre für Merlin gestorben, indem er den Pfeil abfing und Merlin hätte seine Seele gegeben, um ihn zu retten."

Dante starrte sie wortlos an, bis er leicht den Kopf schüttelte.

„Nein, denn ich würde wieder verlieren."

„Ja. Hast du es jetzt begriffen, Dante? Selbst wenn Arthur tot wäre, würde Merlin dir nie gehören, denn er würde zugrunde gehen. Solange er wusste, das der Vampir irgendwo da draußen war, als er nicht mit ihm zusammen war, war das in Ordnung soweit. Doch er dachte immer an ihn; selbst als er noch sauer auf die Affären von Arthur war. Vergiss ihn, was romantische Gefühle angeht, Dante. Du tust dir selbst einen Gefallen damit."

Er nickte.Doch es lag nicht in seiner Natur, so schnell aufzugeben. Er hatte viel zu spät begriffen, das er Merlin liebte und zwar so sehr, das er ihn als Gefährten wollte. Und das es nicht besser wurde, als er ihn verlassen hatte. Merlin ging ihm nicht aus dem Kopf. Obwohl es noch nicht so lange her war, hätte er sich denken können, das der Vampir genauso wenig aufgab wie er. Obwohl Merlin ihm gesagt hatte, das er sich vor Arthur tarnte, schien der Vampir ihn doch gefunden zu haben. War er zu spät? Doch noch würde er nicht aufgeben. Er machte sich selbst Vorwürfe, das er Merlin hatte gehen lassen. Was war er doch für ein Idiot und Feigling gewesen. Und nun wollte er Merlin zurück. Wie sehr, wurde ihm schmerzlich bewusst, doch es würde nicht einfach sein. Arthur würde das zu verhindern wissen, wenn nötig mit Gewalt. Das wusste er. Wahrscheinlich musste er sich wirklich ernsthaft mit dem Vampir anlegen.

Doch das alles, was ihm gerade durch den Kopf ging, würde er nicht der Hexe erzählen, also sagte er.

„Vielleicht hast du recht. Es ist nur nicht so einfach."

„Ist es nicht. Ich weiß. Doch du bist ein wirkliches Sahneschnittchen. Ich denke, das du genug andere hast und irgendwann wird jemand dabei sein, der dich dort berührt", sagte sie und legte ihre Hand auf ihr Herz „Du musst Geduld haben. Aber jage nicht einem Traum hinterher, der nie in Erfüllung geht. Du hattest eine schöne Zeit mit Merlin; etwas an das du dich immer zurückerinnern kannst. Aber er wird nie dein sein."

Er nickte langsam. Alles was Serena sagte, war wahr. Doch noch immer hing er an Merlin und jetzt, da er ihn wiedersah, war es noch schlimmer. Und er hasste Arthur dafür, das er hatte, was Dante so sehr begehrte. Und er beneidete den Vampir auch, der Merlins Herz besaß. Doch noch sah er nicht alles verloren. Er musste vorsichtig sein; Arthur war schon misstrauisch.

„Du wirst darüber hinwegkommen...Wie wir alle", lachte sie.

Er grinste dieses unverschämte Grinsen, wie Serena fand und schaute sie an. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Also ließ er sich auf ihr Geplänkel ein.

„So siehst du mich? Ein Sahneschnittchen?"

Sie lehnte sich zurück und schlug die Arme vor der Brust zusammen, musterte ihn. Es war fast anzüglich.

„Sag mal; schläfst du auch mit Frauen?"

Wieder grinste er.

„Gelegentlich. Warum?"

„Hhm...", sagte sie „Vielleicht sollten wir mal eine Runde drehen oder bin ich nicht dein Typ?"

Dante musterte sie so ungeniert, das der Hexe heiß wurde. Serena war sehr anziehend und gutaussehend und jung, zumindest äußerlich. Sie war mittelgroß, schlank und hatte für eine rothaarige Hexe ziemlich gebräunte Haut, was sie auch mit Magie ausgleichen konnte. Sie hatte auch genügend weibliche Reize, wie man an dem engen T Shirt sah. Doch das was sofort ins Auge fiel, waren ihre smaragdgrünen, großen Augen und das wallende, lockige, lange Haar, das dem Rot eines Sonnenuntergangs glich. Ja; sie war eine Sünde wert.

„Du und ich?", fragte er.

„Warum nicht? Und sag jetzt nur nicht aus Höflichkeit ja, denn das habe ich nicht nötig. Ich komme sehr gut mit Zurückweisung zurecht; bin ja kein Teenager mehr. Ist lange vorbei...Verdammt lange."

Er grinste wieder und lehnte sich zurück.

„Würde ich nie wagen; du bist eine Hexe und ich möchte dich nicht verärgern."

Sie lachte leise.

„Würde ich dir auch nicht raten. Wir sind sehr nachtragend. Also sag schon. Ja oder nein?"

Er grinste wieder so frech...wölfisch.

„Okay", sagte er „Ich bin dabei. Bin gespannt, was du zu bieten hast."

Wenn er auch bestrebt war, Merlin zurückzubekommen, hieß das ja nicht, das er allem Schöne entsagte. Noch war er frei und ungebunden und konnte tun was er wollte. Und mit Serena zu schlafen; wenn er ehrlich war, schien toll zu sein und er war dementsprechend neugierig. Zumal das die erste Hexe war, mit der er schlief.

„Du wirst nicht enttäuscht sein; doch warten wir, bis wir zurückkommen."

„Abgemacht", lächelte er und stand auf, als drei Mädchen hereinkamen. Er verließ die Küche und ging die Treppe hoch.

Serena sah ihm nach und lächelte. Sie hatte noch nie mit einem Wolf geschlafen und war dementsprechend auch neugierig. Und hoffte, das sie schnell zurückkamen.

Denn Hexen hatten nicht viel Geduld zu warten; vor allem nicht, wenn ein verflucht attraktiver Wolf ihr bald im Bett Gesellschaft leisten würde. Sie wurde abgelenkt, als die Mädchen mit ihr sprachen und dies und jenes erzählten.



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Am Nachmittag kam Merlin aus der Dusche und trocknete sich ab. Die Läden waren geschlossen und so sah er auf die Uhr. Vier Uhr Nachmittags. Arthur war vor ihm aufgewacht und hatte schon geduscht. Jetzt hörte man den Fön im Bad. Merlin lächelte, ging zurück und lehnte sich nackt an die Badezimmertür mit dem Handtuch in der Hand und musterte Arthurs schöne nackte Hinterseite. Arthur sah ihn durch den Spiegel an, als er den Fön ausmachte.

„Eines der fortschrittlichen Erfindungen, die wirklich einen Sinn machen", sagte er und wedelte mit dem Fön herum, legte ihn dann beiseite.

Er schaute wieder in den Spiegel, fuhr sich durch das frisch gewaschene, jetzt trockene Haar, zupfte sich hier und da eine Strähne zurecht. Merlin grinste.

„Du bist für einen Vampir sehr eitel", stellte er fest.

„Das sind wir in der Tat. Ich bin ja nur froh, das wir uns im Spiegel sehen können und nicht so wie in den klischeehaften Filmen von Vampiren. Wie haben sie sich frisiert?"

„Ich denke, das war der Maskenbildner der Filmcrew", sagte Merlin belustigt.

„Sehr witzig", antwortete Arthur und warf ihm durch den Spiegel einen amüsierten Blick zu. Er war froh, das Merlin nicht mehr sauer auf ihn war.

Merlin warf das Handtuch auf den Boden und kam langsam näher, blieb hinter dem Vampir stehen und streichelte über seinen knackigen Hintern. Arthur warf einen Blick durch den Spiegel zu ihm.

„Was hast du vor?"

„Nichts, aber ich kann nicht widerstehen", antwortete er und fuhr ihm über die schmalen Hüften nach oben. Arthurs Haut war weiß und kühl wie Marmor und weich, fast samtig. Keine Pickel oder Unebenheiten, sondern nur perfektes, weiches, kühles Weiß.

„Du fühlst dich wunderbar an", sagte Merlin an seinem Ohr und küsste ihn im Nacken „So weich und perfekt."

Arthur nahm seine Hand und führte sie zu seinem Schwanz, der sehr munter geworden ist. Vampire waren generell schnell erregt, doch sobald Merlin ihn berührte, fühlte er die Lust wie Feuer in sich. Groß und hart zeigte er seinem Besitzer, das er bereit war.

„Das auch?", fragte Arthur leise und sah ihn durch den Spiegel an. Seine Augen jetzt dunkler, wie die tiefe See. Merlin lächelte.

„Das ist mehr als perfekt, aber ganz und gar nicht weich", sagte er und rieb mit seinem Daumen über die Spitze von Arthurs Erektion. Arthur lächelte, doch stöhnte leise, als er das tat.

„Deine Schuld", sagte er leise.

Merlin drückte sich an seinen Rücken und fuhr sanft über seine Länge, umfasste seine Hoden. Arthur stöhnte leise auf, schloss einen Moment die Augen. Der Hexer nahm seine zweite Hand dazu, drückte leicht seine Hoden, während er mit der anderen Hand seine Erektion streichelte, verteilte die Flüssigkeit auf seiner prallen Eichel.

„Wie viel Uhr ist es?", fragte Arthur mit geschlossenen Augen und genoss Merlins Zärtlichkeiten.

„Nachmittag", sagte Merlin keuchend, auch er schon erregt, was Arthur an seinem Hintern deutlich spürte „Warum?"

„Ich denke...Das wir noch Zeit haben", lächelte Arthur, öffnete seine Augen und drehte sich um.

Merlin küsste ihn und Arthur zog ihn an sich, vertiefte den Kuss und als er ihn los ließ, drückte er Merlin sanft nach unten. Dieser wusste, was Arthur wollte und küsst seine Hoden, leckte sanft darüber. Arthur erzitterte und stützte sich mit beiden Händen am Waschtisch ab, als der Hexer seinen Schwanz mit seinem Mund umschloss. Der Vampir legte den Kopf zurück und schloss seine Augen, genoss es wie Merlin ihn verwöhnte. Als er seine Zunge um Arthurs Härte wirbelte, sah der Vampir auf ihn herunter und seine Augen waren jetzt dunkelstes Blau, als er Merlins Kopf hielt und rhythmisch seine Hüften bewegte.

„Ich liebe es, dich in deinen schönen Mund zu ficken", sagte Arthur leise, während er seine Hüften bewegte.

Merlin umfasste seinen Hintern und drückte ihn, während Arthur ihn so nahm. Er wurde schneller und keuchte, als er seinen nahenden Höhepunkt spürte. Merlin konnte ihn nicht ganz aufnehmen, als Arthur so weit schob wie es möglich war. Und dann kam der Vampir, sein Schwanz zuckte, als er in mehreren Schüben kam und Merlins Mund mit seinem Sperma füllte. Er konnte nicht alles aufnehmen und es lief an seinen Mundwinkeln herab, als Arthur sich zurückzog und mit seiner Eichel über Merlins Mund strich.

„Sieh mich an", befahl er. Merlin schaute auf.

„Du bist so schön, mit deinen roten geschwollenen Lippen, an denen mein Sperma hängt", sagte Arthur und zog ihn geschmeidig und ohne Mühe hoch, küsste ihn und leckte seine Lippen. Merlin stöhnte vor Lust auf; er war schmerzlich hart. Das Ganze war so verrucht und auf eine gewisse Art erotisch. Wieder küsste ihn Arthur, durchforschte seinen Mund und streichelte über Merlins Länge.

„Arthur", keuchte er.

„Was möchtest du, Merlin?"

„Ich will dich. Ich will dich spüren."

Arthur küsste ihn wieder und kniete sich auf allen Vieren auf den Boden. Er schaute nach hinten; sein Blick lasziv und lächelte.

„Dann komm."

Merlin nahm das Öl vom Waschtisch und rieb seine Eichel ein; er drang langsam in Arthur ein, nachdem er sich hinter ihn kniete. Beide stöhnten auf; Arthur schon wieder hart, streichelte sich selbst, als Merlin ihn nahm. Sanft und liebevoll und quälend langsam schob er seine Erektion vor und zurück.

„Merlin?"

„Was?"

„Mehr...nimm mich härter...schneller."

„Sei nicht so ungeduldig, Vampir. Ich möchte das hier genießen."

Merlin wurde nicht schneller, doch mit jedem Stoß kam er seinem Ziel näher. Er griff nach Arthurs Hoden, der sich immer noch streichelte und der Vampir stöhnte auf.

„Willst du trinken, Arthur?", keuchte Merlin. Allein der Gedanke, das Arthur sein Blut trank, brachte ihm höchste Wonnen. Doch der Vampir schüttelte den Kopf.

„Nein", stöhnte er mehr, als er sprach „Du...Du brauchst jetzt deine Kraft. Gehe...schneller, Merlin, bitte...Gehe später...jagen."

Doch Merlin liebte ihn zärtlich und sanft und langsam. Mit all seiner Liebe, die er für dieses untote Geschöpf empfand. Arthur war sein Leben; egal was er tat; egal wie oft er ihn verletzte. Das war etwas, was er sich inzwischen gewiss war. Nach Dante wusste er es mit Sicherheit. Dante war alles das, was ein Gefährte ausmacht. Ein Gefährte wie im Bilderbuch. Doch er konnte sich nicht von Arthur lösen, ihn vergessen, er konnte eine gewisse Zeit ohne ihn leben. Sicher. Doch er würde ihn nie aufgeben können und Merlin hoffte so sehr, das er es nicht musste.

Er schloss seine Augen und liebte das wunderbare Wesen unter ihm. Genoss, so nah um und in Arthur zu sein. Etwas, auf das er lange verzichten musste, auch als sie das erste Mal Gefährten wurden. Er stieß sehr tief zu und Arthur schrie leise, doch Merlin wollte ihm so nah sein, so nah wie es möglich war. Gott, wie sehr liebte er diesen Vampir. Etwas was er damals nie für möglich gehalten hatte. Sethos hatte ihn einmal gefragt.

„Wenn dir früher jemand gesagt hätte, das der Vampir, den du jagst dein Schicksal ist und du ein mächtiger Hexer wirst; hättest du es geglaubt?"

„Nie im Leben", hatte Merlin ihm geantwortet.

„Merlin?"

„Gleich, Arthur", keuchte er.

Immer noch langsam, stieß Merlin zu und verkrampfte sich, als er tief in Arthur zuckend kam und der Vampir seine Muskeln zusammenzog, als er wieder kam. Sein Sperma spritzte auf den Fußboden, als er wieder heftig kam und fühlte, wie sich Merlin in ihm entleerte. Endlich sackte Merlin zusammen und zog sich zurück. Beide lagen auf dem Fußboden und keuchten. Nach einem Augenblick fragte Arthur.

„Wann fliegen wir?"

„Wenn die Sonne untergeht."

„Gut", sagte Arthur und stand blitzschnell auf, zog Merlin mit hoch und in die Dusche. Schnell nahmen sie eine gemeinsame Dusche und standen jetzt im Schlafzimmer, als Merlin Arthur beobachtete, als er sein nasses Haar mit dem Handtuch rubbelte.

„Tut mir leid, das deine Frisur wieder hin ist."

Arthur grinste und legte das Handtuch beiseite.

„Für so etwas Heißes darfst du meine Frisur gerne zerstören."

Merlin lachte und ging zur Kommode, um sich frische Wäsche zu holen.

„Gut zu wissen."

Er wählte schwarze Hosen und ein dunkles T Shirt. Arthur, der in schwarzer Hose und schwarzem Seitenhemd, das er sich jetzt anzog musterte ihn und grinste.

„Partnerlook?"

„Nicht ganz", sagte Merlin und griff nach seiner schwarzen, modischen Lederjacke, nachdem er seine Schuhe angezogen hatte „Ich habe keinen langen Mantel."

„Würde auch einem Hexer stehen."

„Ich begnüge mich mit meiner Jacke", antwortete er „Wir werden uns alle noch einmal versammeln, bevor wir fliegen und alles durchsprechen."

Arthur nahm Luft. Dante würde auch da sein und sagte etwas emotionslos.

„Na klar."

Merlin kam zu ihm.

„Arthur. Ich weiß, das du Dante nicht magst. Aber könntest du dich jetzt bitte etwas zusammenreißen und keinen Aufstand machen? Wir sollten einen klaren Kopf haben; schließlich geht es hier um Maria."

„Er soll aufhören, dich so anzusehen; das macht mich wahnsinnig."

„Was? Er tut doch nichts."

Arthur griff nach seinem langen Mantel.

„Siehst du es denn nicht? Er zieht dich mit seinen Blicken aus; mustert dich von oben nach unten und ich weiß sehr genau, was ihm in dem Moment durch den Kopf geht. Nicht davon zu reden, das er dich andauernd anfassen muss. Ich trau ihm nicht; der hat doch etwas vor."

Natürlich hatte Merlin das schon bemerkt. Dante schien immer noch etwas für ihn zu empfinden und nützte jeden Moment, den Hexer zu mustern, wenn dieser nicht hinsah. Oder zu berühren; da hatte sein Gefährte schon recht. Doch Arthur sah das auch, vielleicht noch mehr als Merlin. Er liebte Arthur; das wusste er mit tausend prozentiger Sicherheit und er war der Gefährte des Vampirs. Da konnte ihn Dante ansehen wie er wollte. Doch Arthur würde da nicht locker drüber sehen, das wusste er. Merlin seufzte.

„Freunde berühren sich auch mal. Umarmen sich oder legen mal einen Arm um die Schultern oder küssen sich auf die Wange. Ich möchte nicht bei meinen Freunden als jemand auftreten, als hätte ich ein Schild umhängen auf dem steht...Bloß nicht berühren, sonst flippt der Vampir aus. Das ist mir unangenehm. Verstehst du das denn nicht? Es sind meine Freunde und ich möchte sie auch berühren, wenn mir danach ist. Das hat nichts mit uns zu tun. Sie sind Freunde, nicht mehr und nicht weniger. Du hast doch auch Freunde. Sethos oder Serena. Mit Sethos hast du geschlafen. Aber ich flippe nicht gleich aus, wenn er dich berührt."

Arthur schaute ihn wortlos an und musterte ihn, als er seinen Mantel anzog.

„Das weiß ich. Ich habe auch nichts dagegen, wenn Serena, Lance, Noel oder Lexi dich berühren. Doch nicht der Wolf; das dulde ich nicht und da kannst du machen, was du willst. Denn er sucht jede Gelegenheit das zu tun und meistens in dunklen Ecken. Das ist doch sehr verdächtig. Glaube mir, der hat anderes im Sinn, als dich nur zu berühren."

„Arthur..."

Der Vampir wirbelte herum, so schnell, das Merlin ihn einen Moment verwirrt ansah.

„Nein. Fasst er dich wieder an, dann schlage ich ihm den Kopf wirklich ab. Und es ist endlich Ruhe."

„Nein, dann haben wir Krieg mit den Werwölfen. Versprich mir, das du ihm nichts tust. Versprich mir das, Arthur. Er ist mein Freund. Ich liebe ihn nicht und ich möchte auch nichts von ihm. Ich liebe dich und ich bin dein Gefährte...Für immer."

Merlin kam noch näher und küsste ihn auf die Wangen, die Stirn und den Mund und Arthur wurde schwach, zog ihn noch enger zu sich. Sie küssten sich, doch als Merlin ihn losließ, sagte er ernst.

„Du bist ja so verschlagen, Hexer. Und weißt genau, das ich dir nichts abschlagen kann, wenn du mich so küsst. Ist das eine neue Taktik?"

Merlin grinste.

„Man muss mit allen Mitteln arbeiten. Vor allem, wenn mein Gefährte so blutrünstig und besitzergreifend ist."

Arthur zog ihn wieder an sich und küsste ihn, meinte dann.

„Also gut. Ich versuche mich zurückzuhalten, aber ich verspreche nichts. Und ich werde nicht vor ihm katzbuckeln oder höflich sein; das kannst du nicht verlangen. Wenn das alles vorbei ist und er wieder in den Wäldern verschwindet; mit seinem Kopf, bist du dann zufrieden?"

Merlin küsste ihn kurz auf seine kühlen Lippen.

„Ja. Mehr will ich ja nicht."

Arthur nickte und öffnete die Tür. Merlin schüttelte leicht den Kopf, als er ihm nach draußen folgte. Sie würden sich weiter angiften, doch Arthur würde sein Versprechen halten; das wusste er. Es sei denn, Dante würde ihn so unverschämt küssen, wie er es tat, als sie noch zusammen waren. Dann würde Merlin für nichts mehr garantieren. Und er wusste, das sich das nie mehr ändern würde. Vampire stellten hohe Besitzansprüche und reagierten dementsprechend extrem. Er sollte sich daran gewöhnen, denn das war eben Arthur.

Doch er wusste, das er der Einzige war, der Arthur gnädig stimmen konnte. Wenn er auch zu unfairen Mittel griff, wie ihn so zu küssen, wie er es gerne mochte, war Merlin der Einzige, der ihn etwas im Griff hatte.

Nun ja. Sethos vielleicht noch, denn wenn der ägyptische Vampir sauer wurde, das gefiel auch Arthur nicht. Zumal er viel mächtiger war und Arthur nicht der erste Vampir wäre, der das Nachsehen hätte. Zumal Arthur in Sethos einen Freund sah und nicht gegen ihn angehen würde. Dafür hatten sie zu eine enge, intime Beziehung gehabt.



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Als sie ins Wohnzimmer kamen, waren alle schon da. Dante stand an der Bar; sein Auge war von blau zu einem violetten Farbton gewechselt. In ein oder zwei Tagen wäre nichts mehr zu sehen. Arthurs Blessuren aus ihrem kleinen Kampf waren schon verschwunden, als er an diesem Abend das Haus betrat. Eigentlich schon im Garten, als Merlin das beendete. Er grinste frech und unverschämt Dante an, als er sein Auge sah und der Wolf knurrte leise. Es passte ihm überhaupt nicht, das man Arthur nicht mehr ansah, das er ihn mit seinen Krallen verletzt hatte. Der verfluchte Vampir sah aus, als hätte er nichts abbekommen und wäre besser gewesen.

„Okay, die letzten sind jetzt endlich da", sagte Serena „Dann können wir ja anfangen."

„Tut mir leid", antwortete Arthur und grinste „Wir wurden aufgehalten...Durch sehr angenehme Dinge", fügte er hinzu mit einem kurzen Blick zu dem Wolf.

Merlin schüttelte leicht den Kopf, als Arthur ihn ansah. War ja klar. Er musste jetzt unbedingt sagen, das sie beide zusammen geschlafen haben. Um Dante eines auszuwischen. Merlin sah in seine Richtung und es sah so aus, als würde Arthur Erfolg haben, denn Dante sah nicht begeistert aus.

„So genau wollten wir es ja nicht wissen", sagte die Hexe und sah zu Sethos und nickte „Sethos?"

Sethos trat vor und schien wohl den Plan zu erläutern.

„Also gut. Wenn sich die Hexe wieder mit Merlin in Verbindung setzt, wirst du Merlin, einen Treffpunkt vereinbaren, der außerhalb von Paris liegt. Wir müssen vermeiden, das die Menschen etwas mitbekommen und auch, damit sie nicht verletzt werden. Einen übersichtlichen Ort, der uns die Möglichkeit gibt, uns zu verstecken und doch nah zu sein. Sie wird allein sein."

„Woher willst du das wissen?", fragte Lexi „Vielleicht hat sie noch einige aus ihrem Clan dabei?"

„Eher nicht. Sie sind tot oder in alle Winde versprengt, zumal Jahrhunderte vergangen sind. Ich habe versucht etwas über den Kampf herauszubekommen, der diesen Clan zerstört hatte", sagte Sethos „Und so wie das aussieht, haben sie sich damals fast gegenseitig ausgerottet. Das Kräfte Verhältnis war gleich. Keine Gewinner, nur Verlierer. Merlins Vater wusste das und war geflohen; er konnte nicht gewinnen. Kluge Entscheidung."

Einen Moment war es still und alle sahen Merlin an, der unter sich blickte. Er vermisste seinen Vater; er könnte ihm jetzt raten, was er tun sollte. Für alle war klar, das die Hexe vernichtet werden musste. Doch für Merlin war sie die letzte Erinnerung an seinen Vater. Sethos schien seine Regungen zu ahnen und sah ihn an.

„Merlin, sie muss sterben, sonst haben Maria und du keine ruhige Minute mehr. Oder willst du dir ständig über die Schulter sehen? Sie würde nicht aufgeben."

„Nein, du hast schon recht. Wie geht es weiter?"

„Sie wird das auskosten wollen und du bestehst darauf, das sie Maria mitbringt. Wenn sie genug von ihrer Befriedigung hat, euch beide endlich zu haben und abgelenkt ist..."

„Da komme ich ins Spiel und meine Mädchen", sagte Serena und trat neben Sethos „Wir werden sie mit Magie attackieren und sie muss uns abwehren. Wenn wir sie eine Weile in der Mangel haben, werden uns die Feen unterstützen. Sie wird alle Hände voll haben, uns abzuwehren. Wir sind nicht so mächtig wie sie, doch unsere Magie kann ihr schaden. Sie muss sie abwehren und es wird sie Kraft kosten."

„Und weiter?", fragte Arthur „Was tun die Vampire? Ich für meinen Teil werde Merlin nicht von der Seite weichen."

Dante schnaubte verächtlich, was ihm einen vernichtenden Blick von Arthur einbrachte. Arthur fuhr ihn an.

„Ich werde Merlin nicht einfach in die Gefahr laufen lassen wie du, Wolf", sagte Arthur giftig. Er nannte ihn nie bei seinem Namen, denn „Wolf „ war unpersöhnlich und unhöflich „Du hast doch den Schwanz eingezogen, obwohl es da nichts einzuziehen gibt und zugesehen, wie er in diese Falle getappt ist. Tolle Leistung, aber was soll man schon von einem..."

„Arthur!"

Das war Merlin, der das zwischen den Zähnen zischte und Arthur schaute ihn an. In Merlins Blick war die Frage...Hast du mir nicht etwas versprochen? Arthur schlug mit der Faust gegen den Türrahmen, an den er gelehnt war und sah weg, sagte aber nichts mehr. Der Hexer sah zu Dante und lächelte unbeholfen.

Er hatte Arthur gestoppt, bevor er wieder Hund oder Töle sagen konnte. Denn das war wirklich eine Beleidigung, zumal das was er sagte nicht minder beleidigend war. Dante lächelte ihn an und musterte ihn wieder so ungeniert, so das Arthur sich umdrehte, um ihm nicht an die Kehle zu gehen. Sethos nahm untypisch Luft, ein Zeichen, das er genervt war und schaute den Vampir tadelnd an, sagte nun.

„Die Vampire werden versuchen sie anzugreifen; sie sind weniger verletzlicher als alle anderen und heilen schneller. Sie wird genug zu tun haben, alle in Schach zu halten und nicht auf dunkle Geschöpfe achten, die sich anschleichen und blitzschnell zuschlagen können."

Er sah zu Dante.

„Dante, ihr habt nur eine Chance, sie richtig zu erwischen. Sonst wird sie euch töten."

„Ich brauch nur eine Chance, ihr die Kehle herauszureißen. Geht sehr schnell", antwortete er „Wenn nicht ich, dann einer meiner Leute."

Arthur schnaubte abfällig, vermied aber Merlin anzusehen, der demonstrativ die Arme vor der Brust kreuzte und ihn ansah. Scheinbar war es schwer für Arthur nichts zu tun; Dante war wie ein rotes Tuch für ihn. Sethos nickte.

„Soweit alles klar dann. Hat noch irgendjemand Fragen?"

Nachdem niemand etwas sagte, trat Serena vor.

„Okay, Abfahrt in einer Stunde zum Flughafen. Mögen wir erfolgreich sein."

Alle nickten und verstreuten sich. Merlin zog Arthur zur Seite und sagte.

„Was war das denn eben? Habe ich nicht gesagt, das du dich zurückhalten sollst?"

Arthur breitete die Arme aus und sagte anklagend.

„Was ist denn? Er lebt ja noch."

„Du bist so ein sturer, verbohrter..."

„Das sind deine hervorragende Eigenschaften", grinste Arthur „Nicht meine. Ich habe andere schreckliche Eigenschaften. Wir sind das ideale Paar."

Merlin konnte nicht anders, er musste lächeln, denn Arthur sagte das so zärtlich. Bevor er noch etwas sagen konnte, zog ihn Arthur an sich und küsste ihn und zwar sehr leidenschaftlich. Als er den Kuss beendete, sagte er.

„Das ist meine Taktik, meinen Hexer milde zu stimmen. Hat es funktioniert?"

„Ja, hat es. Wer ist hier berechnend?"

Arthur lachte leise und ließ ihn los.

„Ich muss jagen, dauert nicht lange. Bleib von dem Wolf weg."

„Ja", antwortete Merlin genervt „Verschwinde."

Arthur ging hinaus. Als er auf die Veranda trat, stand dort Dante und drehte sich um.

„Ah, der Herr geht speisen", spottete er. Arthur trat näher und blieb vor ihm stehen.

„Hat dir das eine blaue Auge nicht gereicht?", zischte er „Sei froh, das Merlin da war."

„Eigentlich nicht", antwortete der Wolf „Hätte gerne gewusst, wie es ausgegangen wäre."

Arthur grinste.

„Ich sag es dir. Es hätte eine kopflose Leiche im Garten gelegen und ich hätte jetzt Probleme mit Merlin."

„Die bekommst du so oder so", giftete Dante „Genieße die „angenehmen Dinge „ mit ihm, denn das wird vorbei sein, wenn du deinen Schwanz wieder einmal nicht bei anderen in der Hose lassen kannst."

Arthur griff blitzschnell zu, zu schnell für Dante und hatte ihn an der Kehle, schob ihn bis zum Pfosten der Veranda. Er konnte es einfach nicht lassen und provozierte Arthur schon wieder. Er war eifersüchtig auf den Vampir, der hatte, was er begehrte. Und er hasste ihn dafür. Arthur war auch für ihn wie ein rotes Tuch.

„Sei vorsichtig, Wolf. Ich warne dich. Halte dich von meinem Gefährten fern. Du wirst ihn niemals bekommen."

Dante grinste ihn an.

„Wir werden sehen. Und noch etwas, Vampir. Ich wollte Merlin nicht gehen lassen, aber er bestand darauf. Ich würde ihn immer beschützen."

„Das überlasse mir", sagte Arthur „Halte dich von ihm fern. Du willst ihn nur ficken, so wie du ihn ansiehst. Möchte wissen, was er an dir fand."

Dante grinste. Noch immer hielt ihn Arthur am Hals, doch nicht so brutal. Trotz allem schien das Dante nicht zu stören, nicht wirklich. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, den Vampir zu ärgern.

„Vielleicht meinen imposanten Schwanz oder das ich ihm viel mehr zu geben hatte."

Der Vampir drückte zu.

„Hättest du wohl gerne. War wohl in dem Moment nicht eingezogen."

Dante schlug zornig seinen Arm weg, als die Tür aufging und Sethos herauskam. Was gut war, denn die beiden waren schon wieder auf Hundertachtzig. Misstrauisch sah er die beiden an.

„Was tut ihr hier?"

Arthur trat zurück.

„Nichts. Wir haben uns unterhalten."

Dante nickte nur, dann trat er ins Haus. Sethos kam zu Arthur.

„Gehst du jagen?"

„Ja."

„Dann können wir gemeinsam gehen."

„Gut, aber ich werde nicht so human wie du sein. Ich bin wirklich angepisst. Warum zum Teufel muss der Wolf dabei sein?"

„Weil er Merlins Freund ist und wir ihn nicht ausschließen können. Zumal eine gute Freundschaft zu den Werwölfen uns Vorteile bringt. Dantes Rudel ist nicht klein. Ihr habt euch doch mal wieder gestritten. Ja?"

Arthur knurrte leise, als sie durch das Tor gingen.

„Er provoziert mich und ich kann ihn nicht töten. Erstens habe ich das Merlin versprochen und zweitens sagt er, das wir dann Krieg mit den Werwölfen hätten. Und darauf habe ich keinen Bock, mich noch mehr mit den Tölen abzugeben."

„Da hat Merlin recht; sie würden sich nicht gefallen lassen, das ein Vampir ihren Alpha tötet", Sethos seufzte „Ich verstehe dich ja. Er sieht Merlin an, als wollte er ihn ins Bett schleifen", sagte Sethos jetzt „Ist mir auch schon aufgefallen. Scheinbar liebt er ihn noch. Ich bin auch ein Vampir und wenn er so Anchar ansehen würde...Aber wir müssen das jetzt durchziehen und wir dürfen uns nicht ablenken lassen. Also halte dich zurück. Steh über der Sache."

Arthur schnaubte abfällig, doch sagte dann.

„Ja, ich versuche es ja. Doch das klappt nicht so, wie Merlin sich das vorstellt. Es ist leichter gesagt wie getan. Er legt es aber immer darauf an, so als wollte er, das ich mich vergesse. Wenn ich ihn nur schon sehe, könnte ich..."

Er sprach nicht weiter, sondern sagte jetzt.

„Du hast recht. Rennen wir, denn ich will schnell zurück, bevor er seine klebrigen Finger wieder an Merlin hat und ich ihn doch töten werde. Und scheinbar legt er es darauf an, denn er weiß, das Merlin mir das nicht verzeihen würde. Mir scheint es, wenn ich darüber nachdenke, das er einen Keil zwischen Merlin und mir treiben will. Aber zu welchem Zweck? Merlin liebt ihn nicht."

Sethos wirkte nachdenklich, sagte nun.

„Dann gehe ich mal von der Wahrscheinlichkeit aus, das er Merlin zurückhaben will; egal wie. Und du bist im Weg."

„Scheiße", sagte Arthur „Lass uns jagen; ich will zurück."

Sie verfielen in Vampir Geschwindigkeit und waren verschwunden.







Währenddessen zog Dante Merlin vom Wohnzimmer nach draußen ins Foyer, denn dort war niemand. Merlin schaute ihn fragend an, dann sagte er.

„Dante, hör auf, mich immer beiseite zu ziehen. Wir können uns genauso gut im Wohnzimmer mit all den anderen unterhalten. Was soll diese Heimlichtuerei?"

„Wir stehen hier mitten im Foyer; was ist da heimlich dran? Und ich muss dir etwas sagen, was nur du hören sollst."

„Für Arthur reicht das", er nahm Luft „Und hör auf, ihn immer so zornig zu machen. Ich habe alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, das er ausflippt und dich tötet. Und bei Gott, Dante...Das kann er."

„So wie die angenehmen Dinge, die euch aufgehalten haben? Kann er das auch?"

Merlin warf ihm einen anklagenden Blick zu. Gott, er hatte jetzt nicht nur einen eifersüchtigen Vampir, sondern auch einen eifersüchtigen Wolf. Er könnte Arthur umbringen, das er das sagen musste.

„Erstens geht dich das nichts an und zweitens...Es ist doch klar, das ich mit ihm schlafe. Er ist mein Gefährte."

„Fickt er gut?", fragte Dante; er war noch wütend wegen der Sache draußen. Merlin schaute ihn einen Moment an, dann sagte er ernst und bestimmt.

„Das Gespräch ist beendet. Mir reicht es jetzt mit eurem Matcho Gehabe."

Er drehte sich um und wollte gehen, doch Dante hielt ihn am Arm fest.

„Tut mir leid, Merlin. Das war taktlos. Eigentlich ist das nicht meine Art, das weißt du. Es tut mir leid."

Merlin schaute ihn einen Moment an, sagte dann versöhnlicher.

„War es. Lass es jetzt gut sein."

Doch Dante hielt ihn weiter fest; er sprach weiter.

„Hör mal. Ich weiß ja, das du Arthur liebst. Und das er nicht treu ist; das wissen wir beide."

Merlin wollte etwas sagen, doch Dante hob die Hand.

„Hör mich an, bitte."

Merlin sagte nichts und Dante ließ ihn los, als er keine Anstalten machte zu verschwinden.

„Ich...Ich kann dich nicht vergessen. Ich dachte; ich könnte es. Doch noch immer hege ich Gefühle für dich. Arthur wird dich wieder verletzen; er kann nicht anders. Du wirst wieder leiden und unglücklich sein."

„Auf was willst du hinaus?", fragte Merlin.

„Ich habe damals einen Fehler gemacht, als ich dich verließ. Du hattest vielleicht recht; wir hätten es geschafft. Doch ich machte einen Rückzug. Ich...Ich denke, wir sollten es vielleicht wieder wagen, wenn Arthur...Du weißt schon."

Merlin schaute ihn einen Moment an. Was sollte das denn jetzt? Dante versuchte ihn zurückzubekommen. Jetzt, da er mit Arthur wieder zusammen war und bis jetzt glücklich? Und nachdem sie ihren Blutbund erneuert hatten, wollte der Wolf ihn wiederhaben? Verrückt. Irgendwie lief alles etwas aus dem Ruder. Doch für Merlin war das jetzt keine Option mehr. Er hatte sich entschieden; für Arthur. Eigentlich gab es da nichts zu entscheiden. Das wusste er jetzt nur zu gut. Arthur war der Mann, den er immer haben wollte und den er mit jeder Faser seines Herzens liebte.

Er schüttelte den Kopf.

„Nein, Dante. Es hätte nicht funktioniert. Ich liebe Arthur; egal was er für ein Mistkerl ist und ich kann nicht anders. Das ist mir klar geworden; eigentlich war das immer klar."

„Ich liebe dich, Merlin. Ich muss es dir sagen. Jetzt, da ich dich wiedergesehen habe, wurde mir das mit aller Macht bewusst. Ich habe so oft an dich gedacht. Wäre auch schon früher gekommen, doch wir hatten Probleme in unserem Revier und ich konnte nicht weg."

Merlin nahm Luft. So etwas hatte er sich schon gedacht. Früher einmal, als sie noch zusammen waren, hätte Merlin sich gefreut, das zu hören. Doch jetzt tat es ihm wirklich leid, das er den Wolf in so eine Situation brachte. Klar, er wollte Dante, doch hatte nicht gedacht, das das so endet. Miteinander im Bett eine schöne Zeit verbringen? Ja. Aber das es so endet.

Sicher, er wollte mit ihm gehen, doch das wäre nur eine Flucht gewesen. All seine Freunde hatten ihm das gesagt; das er vor der Liebe zu Arthur flüchten wollte. Doch jetzt wusste er, das es eine sinnlose Flucht gewesen wäre, denn er hätte nicht aufgehört, sich nach dem Vampir zu sehnen. Doch Dante schien in dieser gemeinsamen Zeit sehr tiefe Gefühle zu Merlin aufgebaut zu haben, was dem Hexer jetzt leid tat. Denn so wollte er das eigentlich nicht. Er wollte nicht, das Dante litt. Der Wolf riss ihn aus seinen Gedanken.

„Verlass den Vampir und komm mit mir", sagte er eindringlich „Ich weiß, das wir sehr glücklich werden, fernab von dem allem hier. Und Arthur kann nicht in das Territorium von uns eindringen. Du wirst ihn vergessen; vielleicht nicht gleich, aber mit den Jahrhunderten. Wegen mir auch nach tausend Jahren. Ich werde dich so behandeln, wie es dir zusteht. Als meinen Gefährten, den ich über alles liebe."

„Dante..."

„Nein, Merlin", unterbrach er den Hexer mit einer Handbewegung „ Bei Arthur wirst du ein Gefangener sein, den niemand berühren darf. Er wird dich überwachen und jeden töten, der dir Blicke zuwirft oder dich anfasst. Du wirst niemals frei sein und immer bestrebt sein, die Bedürfnisse des Vampirs zu erfüllen. Bei mir bist du frei. Ich flippe nicht aus, wenn dich jemand umarmt oder mit dir sprichst. Du kannst du selbst sein. Wir Wölfe sehen das nicht so extrem wie Vampire. Wir sind bestrebt, unsere Gefährten glücklich zu machen. Und wenn dich das glücklich macht, mit deinen Freunden zusammen zu sein, dann ist das so. Bei ihm wirst du isoliert sein. Bitte, Merlin...Denk darüber nach. Ich weiß, das du damals mitgegangen wärst. Und das ich dir nicht egal bin."

„Und es wäre ein Fehler gewesen", sagte Merlin „Ich bin froh, das es nicht so weit gekommen ist."

„Nein. Ist es nicht. Du siehst es nur nicht. Du warst bereit, mein Gefährte zu werden. Ich habe mich geirrt. Ich hätte mehr Vertrauen haben sollen."

„Nein", sagte Merlin wieder „Ich liebe Arthur, verdammt nochmal. Ich habe ihn damals geliebt; heute und in tausend Jahren. Das mit dir war eine Flucht vor mir selbst. Arthur ist mein Schicksal; im Guten wie auch im Schlechten. Es tut mir leid, das ich dich da mit hineingezogen habe und du jetzt unglücklich bist. Ich hoffe, ich verliere dich nicht als meinen Freund. Aber Arthur war und ist mein Gefährte. Ich kann ihn nicht verlassen. Verstehst du das denn nicht? Ich kann nicht und ich will nicht. Wir sind sehr glücklich...Ich bin glücklich."

„Und wenn er dich betrügt?"

„Er hat es bis jetzt nicht getan."

Dante lachte.

„Wie lange seid ihr zusammen? Vier Monate?"

„Ungefähr."

„Er wird es tun. Er ist ein verdammter Vampir und liebt die Abwechslung. Das weißt du nur zu gut. Er kann nicht aus seiner Haut."

„Mag sein, aber ich werde es auf mich zukommen lassen", sagte Merlin „Und dann entscheiden. Doch jetzt muss ich mich darauf konzentrieren, meine Schwester zu retten und du auch, wenn du mir eine Hilfe sein willst. Also entscheide dich. Bist du drin oder raus? Ich kann niemand gebrauchen, der nur bestrebt ist, seine Liebe zurückzubekommen und unkonzentriert ist."

„Ich sagte dir, das ich dir helfe. Doch du denkst darüber nach?"

Bevor Merlin antworten konnte, ging die Tür auf und Arthur kam herein. Sethos hinter ihm, der aber direkt ins Wohnzimmer ging, doch Arthur noch zuraunte.

„Halte dich ja zurück."

An Arthurs Gesicht sah man, das er gerade wieder sauer war, als er Dante und Merlin zusammen da stehen sah. Er fluchte leise vor sich hin, als er auf die beiden zuging und stehen blieb. Er sah Dante zornig an.

„Wieder mal die Gelegenheit genutzt, meinen Gefährten anzumachen?"

„Arthur, wir haben uns nur unterhalten", sagte Merlin.

„Über was?"

Das konnte Merlin ihm nicht sagen, denn dann würde es hier im Foyer ein Blutbad geben, abgesehen davon das sie dann im Krieg mit den Wölfen lagen. Und Merlin einen Freund verlieren würde.

Dante versucht gerade mich zu überreden, dich zu verlassen und mit ihm zu gehen.Er liebt mich und will, das ich sein Gefährte werde.

Nein, das konnte er nicht sagen. Nicht, ohne das Arthur ausflippt und wahr macht, was er ihm angedroht hatte. Merlin wusste, das er auf so etwas nur wartet, um einen guten Grund zu haben, Dante zu töten. Und er wollte Arthur auf keinen Fall den Grund sagen und er hoffte, das er von diesem Gespräch nie etwas erfahren würde.

Man sah es nicht, doch Arthur trug sein Schwert immer bei sich. Ein Katana, das er sich im fünfzehnten Jahrhundert in Japan von einem Waffenschmied eines Shoguns schmieden ließ. Doch meistens trug er das Wakizashi bei sich, das etwas kürzer war, dem Katana sehr ähnlich, auch so scharf, das es locker einen Kopf abtrennte, wenn es ein Vampir führte.

„Die Mission. Ich sagte ihm, das er vorsichtig sein soll. Die Hexe ist unberechenbar", antwortete Merlin und warf Dante einen Blick zu.

„Ja. Ich werde vorsichtig sein", sagte Dante. Arthur grinste böse.

„Ja, es wäre doch schade, wenn dir etwas zustoßen sollte. Möchte ich ja nicht, auch wenn es mir Arbeit abnehmen würde."

Dante wollte etwas sagen, doch Merlin hängte sich bei Arthur ein und zog ihn weg.

„Bis später. Wir müssen noch einmal aufs Zimmer."

Arthur ließ sich von ihm wegführen, doch sagte.

„Vielleicht dauert es etwas länger; schließlich könnten wir getötet werden. Da sollten wir uns noch einmal..."

„Hör jetzt auf", raunte Merlin ihm zu und sie gingen die Treppe hoch.

Leider sah Arthur nicht mehr, wie Dante die Fäuste ballte, denn dann wäre er zufrieden gewesen. Doch es reichte ihm, das dem Wolf das zuwider war, das er mit Merlin zusammen war und auch mit ihm schlief.

Doch Merlin war froh, wenn das alles vorbei war und Dante weg. Er dachte nicht darüber nach, was er gesagt hatte, denn das kam nie in Frage. Er konnte Arthur nicht verlassen und auch nicht vergessen, egal wo er war. Er hatte es probiert, über ein Jahrhundert und es half nicht. Und im Moment war er glücklich mit ihm und hoffte, das es so blieb.

Arthur hatte ihm damals auf dem Weg nach Moskau sein Herz gestohlen und es nie wieder herausgerückt.

Und Merlin liebte Arthur. Tief, aufrichtig und für immer und nichts konnte das ändern. Auch kein verflucht attraktiv aussehender Wolf.

Warum sah das Dante nicht? Es war zu spät. Und es war auch damals schon zu spät, als der Wolf und Merlin sich trafen. Doch hätte Dante Merlin vor Arthur getroffen, wäre vielleicht alles anders gekommen.

Doch er wollte sich jetzt auch nicht damit beschäftigen. Seine Schwester ging vor; sie zu verlieren war keine Option, zumal ein gewisser Vampir in Paris dann durchdrehen würde. Abgesehen von Merlin, der dann ganz allein und der Einzige seiner Familie wäre.

Nein. Er liebte Maria und er würde Tod und Teufel in Bewegung setzen, um sie wiederzubekommen.

Wie all die anderen auch, die Maria liebten.

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