Dunkles Schicksal
Kapitel 27
Merlin saß in seinem Arbeitszimmer am Schreibtisch und ging die finanzielle Abrechnungen der Hazienda durch. Es war schon spät am Abend und es war ruhig im Haus. Maria war schon zu Bett gegangen. Merlin konnte nicht schlafen, er schlief sowieso nicht gut. Seufzend legte er die Papiere zur Seite und starrte aus dem Fenster.
Er fühlte sich so antriebslos wie nie zuvor. Er verbrachte viel Zeit mit Maria, die sich wirklich freute, das er nicht mehr fast jede Nacht unterwegs war. Sie sprach unendlich vom Weihnachtsball und tüftelte schon mit ihren Freundinnen aus, was für Kleider sie tragen würden.
Merlin dachte mit Schrecken an den Ball. Er war alles andere als gut drauf, sich dort sehen zu lassen. Der Gedanke, wieder solchen blödsinnigen Smalltalk mit seinesgleichen zu führen, verursachte eine Abscheu in ihm. Doch so wie das aussah, würde er wohl nicht drum herum kommen, dort aufzutauchen. Allein schon wegen Maria.
Irgendetwas war mit ihr. Sie lächelte oft vor sich hin und hatte Geheimnisse. Doch Merlin war noch nicht motiviert genug, herauszufinden was sie wieder plante. Er stand auf und ging zur Bar und schenkte sich einen Brandy ein, der Dritte schon. Er wollte sich nicht eingestehen, das er zu viel trank, aber bei Gott, das tat er.
Brandy half ihm manchmal, wenn er die Schuldgefühle und den Kummer nicht mehr bewältigen konnte, nur um am nächsten Morgen mit dem Gefühl aufzuwachen, das es gar nichts gebracht hatte. Er nahm einen Schluck, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Ein Geräusch, das vom Fenster kam. Ein Klicken, als würde jemand etwas an die Scheibe werfen.
Er ging zum Fenster und starrte in die Dunkelheit. Am Tor stand ein Mann und für einen Moment klopfte sein Herz bis zum Hals und er wünschte sich so sehnlichst, das es Arthur wäre. Und das er ihm freudestrahlend sagen würde, das er wie durch ein Wunder überlebt hatte. Träume, nichts als Träume, die nie in Erfüllung gingen.
Okay, jemand kam nachts zu seinem Haus und wollte nicht hinein. Und stand so unbeweglich an dem Tor wie es kein Mensch konnte. Merlin nahm Luft, denn derjenige, der anscheinend wollte, das er hinauskam, kam wahrscheinlich nicht hinein, nicht ohne Einladung. Also konnte es nur eines sein. Ein Vampir.
Merlin wusste, wer da draußen stand. Es war Arthurs Freund, der wohl gehört hatte, das er zurück war und wissen wollte, wo sein Freund war. Insgeheim schämte er sich, das er noch nicht den Mut gefunden hatte, Arthurs Clan von seinem Tod zu erzählen. Und dieser jemand, der dort so unbeweglich stand, das es ihn schmerzlichst an Arthur erinnerte, war kein anderer als Arthurs Freund...Lance.
Er seufzte und trank aus. Dann ging er hinaus in die Halle und verließ das Haus. Merlin nahm keine Waffen mit, was ihm sehr bewusst machte, wie wenig ihm sein Leben im Moment bedeutete. Langsam ging er auf das Tor zu, der Mann bewegte sich nicht. Es war Vollmond und er trat einen Schritt aus dem Schatten. Ja, das war Arthurs Freund. Merlin hatte ihn nur flüchtig auf dem Ball gesehen, aber Lance war äußerst gutaussehend.
So wie Arthur, nur das er dunkle Haare hatte und diese bis zu seinen Schultern trug. Merlin blieb vor ihm stehen. Der Vampir war auf der Hut, doch als er sah, das Merlin keine Waffen trug, entspannte er sich ein wenig.
„Ich vermute, das du Lance bist, Arthurs Freund?"
Merlin musterte ihn einen Moment.
„Und ein Vampir. Meistervampir, wenn ich mich nicht täusche."
Lance hob die Hände. Es war eine schlichtende Geste.
„Ich bin nicht gekommen, um ihnen etwas zu tun oder überhaupt irgendjemanden."
„Natürlich nicht", sagte Merlin „Sonst würde ich nicht hier vor dir stehen, so unbewaffnet."
Lance kam etwas näher, doch hielt Abstand. Das war ein Jäger und er war vorsichtig. Doch Merlin schien nicht auf Konfrontation aus zu sein. Lance fiel auf, das er schlecht aussah, dunkle Ringe unter den Augen und seine feine Nase roch den Brandy. Das machte ihn noch sorgenvoller, denn wenn der Jäger trank, dann war definitiv etwas passiert.
„Ich habe nur ein paar Fragen, wenn es ihnen recht ist."
Merlin nickte, er fühlte sich furchtbar, wenn er daran dachte, was er Lance sagen musste.
„Arthur? Ist er mit dir gereist?"
„Ja, wir waren zusammen. Er hatte mich überredet ihn mitzunehmen", er lächelte wehmütig „So etwas konnte er gut."
„Konnte?" Vergangenheit! Lance fühlte sich noch schlechter.
„Was ist passiert? Hat Alexej ihn...getötet? Oder hält er ihn gefangen?"
Merlin kam einen Schritt näher und sagte ernst.
„Das hätte ich nie zugelassen, das er ihn gefangen hielt. Arthur war mein Freund."
Lance zog eine Augenbraue hoch. Sein totes Herz würde jetzt Salto schlagen, wenn es das noch könnte. Er musste fragen, obwohl diese Worte fast nicht über seine Lippen kamen. Arthur war sein Freund. Schon wieder Vergangenheit.
Er öffnete den Mund, doch die Worte kamen nicht heraus. Merlin kam ihm zuvor.
„Lance...", er nahm Luft „Es tut mir sehr leid, das ich nicht zu dir gekommen bin, doch..."
Er verstummte und schaute unter sich. Lance sprach endlich aus, was er nicht konnte.
„Er ist tot, nicht wahr?"
Merlin nickte, noch immer sah er auf den Boden.
„Was...ist passiert? Hat Alexej, der verfluchte Bastard ihn getötet? Erzähl mir, was passiert ist, bitte."
„Gehen wir ein Stück", sagte Merlin und sie spazierten durch die Nacht. Nach einer Weile des Schweigens nahm Merlin Luft und begann zu sprechen.
„Wir hatten uns in Alexejs Unterschlupf hinein gemogelt, Arthur und ich. Wir hatten einen Plan. Ich war Arthurs Lakai und sollte ihn an Alexejs Leute verraten. Danach bot ich mich Alexej als sein Lakai an. Ich sagte, Arthur wollte mich nicht verwandeln und er glaubte es. Er war entzückt, als er Arthur sah und gleichzeitig sehr zornig."
Merlin machte eine Pause, doch Lance war nicht blöd.
„Hat er ihn wieder gequält und in diese Kammer geschleppt?"
Merlin nickte leicht, doch Lance sah es in der Dunkelheit. Seine Augen wurden grün vor Zorn und er ballte die Fäuste.
„Wie schlimm war es?", fragte er gepresst, um Beherrschung ringend.
„Er...Er war sehr schlimm verletzt. Er hatte wohl seine Wut an ihm ausgelassen. Er hatte ihn ausgepeitscht und..."
„Was?", schrie Lance fast.
„Er blutete überall, seine intimen Stellen, sein Rücken; es war schlimm. Wir gaben ihm viel Blut und er brauchte Zeit zum heilen."
„Verdammte Scheiße, ich sagte ihm, er soll von ihm wegbleiben. Der Bastard ist doch irre und impotent."
„Impotent? Das glaube ich nicht, du hast Arthur nicht gesehen."
Lance fuhr herum, zornig mit grünen Augen und zischte.
„Für mich ist er impotent, wenn er nur hart wird, wenn andere vor Schmerz schreien."
„Die richtige Wortwahl ist war. Er ist tot."
Jetzt blieb Lance stehen und schaute ihn entgeistert an.
„Was?"
„Der ganze Clan. Arthur und ich haben Dynamit gelegt und im Morgengrauen gezündet. Ich stellte Alexej zuvor, war aber unterlegen. Arthur rettete mich und kämpfte mit ihm. Das Letzte was ich sah, bevor ein Vampir mich nach draußen schaffte, das Alexej Arthur ein Schwert durch sein Herz stieß. Hatte er ein Silberschwert?"
„Ja, er war ja nicht blöd und hatte viele Feinde. Natürlich hatte er eins. Und du hast das ganz sicher gesehen?"
„Ja, ganz sicher. Kurz danach ging die Ladung hoch, er kann es nicht hinaus geschafft haben. Und wenn doch, dann tat die Sonne den Rest. Ich blieb lange genug dort, um sicher zu gehen, das niemand überlebte. Alexej und seine Horde sind tot und er hat Arthur mitgenommen. Es...tut mir leid, ich konnte ihn nicht retten. Er rettete mich, indem er Noel sagte, er soll mich raus schaffen."
„Noel? Er war noch da?"
„Ja, er hatte uns geholfen."
Merlin blieb stehen und schüttelte den Kopf.
„Ich kann es immer noch nicht glauben, das er nie mehr wiederkommt. Er war mein Freund und..."Merlin stockte „Nein, er war mehr als mein Freund. Ich habe ihn geliebt."
Er war überrascht, das er dies Lance anvertraute. Wenn Merlin ehrlich war, tat es ihm gut, denn wenn er Lance seine Liebe zu Arthur gestand, kam es ihm fast so vor, als würde er es Arthur sagen. Der Gedanke, das er Arthur nicht mehr sagen konnte, was er für ihn empfand, quälte ihn. Und doch fragte er sich, ob er jemals nachgegeben hätte, wenn Arthur nicht tot wäre. Er hatte sich so lange dagegen gewehrt und eigentlich diese Liebe erst zugelassen als Arthur tot war. Warum? Das konnte er selbst nicht beantworten.
Lances Augen waren immer noch grün, als er ihn so überrascht ansah, das Merlin bitter auflachte.
„Ja, ein Jäger liebt einen Vampir. Zum Totlachen, wenn es nicht so traurig wäre. Er hat es geschafft. Er wollte mich verführen, doch ich ging nicht darauf ein. Stattdessen hat er sich in mein Herz geschlichen. So still und elegant wie es eben nur Vampire können."
Er seufzte.
„Alles umsonst...alles zu spät."
Lance schaute ihn immer noch entgeistert an. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit so etwas. Merlin liebte Arthur und er log nicht, denn der Schmerz über Arthurs Tod stand in seinen Augen. Er wirkte auf Lance gebrochen und nicht wie ein eiskalter Jäger.
Und Arthur? Lance wusste, das er auf Merlin heiß war von dem Tag an, da er ihn sah. Er dachte, das es etwas Sexuelles wäre, was es wohl auch war. Aber auf dieser Reise muss mehr geschehen sein, als er angenommen hatte. Und wenn Arthur so darauf fixiert war, Merlin zu retten, dann war da mehr im Spiel gewesen als nur heiße Nächte im Bett. Arthur hatte Merlin gerettet und sich geopfert, was nur eines bedeuten konnte. Arthur hatte sich verliebt, schlimmer noch. Er hatte geliebt und niemand anderes als Merlin. Deshalb ging er in den Tod, um ihn zu retten.
Das konnte doch nicht wahr sein, aber anscheinend war es so. Lance konnte es nicht glauben, wie sehr sich alles verändert hatte. Aus Feindschaft wurde Liebe und ein Drama mit einem schlimmen Ende. Du lieber Himmel!
„Es tut mir leid", sagte Merlin leise. Dann drehte er sich um und ging zurück. Lance sah ihm nach und konnte gut nachempfinden, wie er sich fühlte. Denn er fühlte genauso. Er hatte Arthur auch geliebt, nicht so wie Merlin. Er war sein Freund seit er denken konnte und über sechshundert Jahre an seiner Seite. Er hatte Gwaine verloren und nun Arthur und er war allein.
Lance fühlte sich so hilflos im Moment und schaute zum Himmel, während rosarote Tränen seine Wangen hinab liefen. Er weinte um Arthur, seinen einzigen Freund, den er noch gehabt hatte. Wie sollte er weiter existieren, allein mit der Erinnerung an ihn? Es war schon schwer mit Gwaine, aber Arthur zu verlieren war schlimmer.
Arthur hatte immer menschliche Partner und verlor sie immer an die Zeit. Jetzt verstand Lance und bewunderte ihn, das er so weiterleben konnte. Doch er wusste nicht weiter und anscheinend ging es Merlin auch so. Aus dem einst eiskalten, berechnenden Jäger war ein Wrack geworden, der an Schuldgefühlen und Leid zugrunde ging. Er trank, Lance konnte es riechen. Er selbst wusste im Moment auch nicht weiter.
Irgendwie schaffte er es zu seinem Pferd, das an einen Baum angebunden war. Wie in Trance stieg er auf und ritt langsam davon. Er konnte jetzt nicht Maria sehen. In seinem Kopf war eine Leere und in seinem Herz.
Arthur war tot.
Die Worte hallten in seinem Kopf nach, schienen ihn zu verspotten. Er hatte es gewusst. Er hatte es gewusst, das dies nicht gut ausgehen würde. Und er hatte es geahnt, als er hörte, das Merlin allein zurück kam. Zumindest wusste er jetzt, das Arthur nicht mehr leiden musste und dieser verfluchte Bastard tot war. Wenigstens etwas Gutes war dabei herausgekommen.
Er musste nachdenken, wie es jetzt weiterging. Der Clan brauchte einen Meister und Arthur würde nicht wollen, das er alles im Stich ließ. Am liebsten würde er sich zur Ruhe begeben, um zu vergessen. Vampire konnten Jahrhunderte lang schlafen, wenn sie wollten. Viele alte Vampire taten das, wenn sie gelangweilt von der Welt waren und einige Jahrhunderte aussetzen wollten. Versteckt überdauerten sie mehrere Epochen und wachten auf mit dem Gedanken, was Neues zu sehen. Wie gesagt, Vampire langweilten sich schnell. Doch manche suchten im Schlaf Vergessen über einen tragischen Verlust.
Doch er konnte nicht flüchten, denn es wäre eine Flucht vor der Einsamkeit und Verantwortung.
Arthur würde ihm das nie verzeihen.
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Maria saß im Garten. Sie vermisste Lance. Es waren jetzt drei Wochen vergangen, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sie hatte ihm einen Brief geschrieben, den ihr Mädchen heimlich abgegeben hatte. Das war vor zwei Wochen, doch sie bekam keine Antwort. Und das machte ihr wirklich Sorgen.
Sie konnte ja nicht wissen, was vorgefallen war und das Lance im Moment Zeit für sich brauchte.
Maria verzweifelte langsam. Sie hatte Angst, das Lance sie nicht so liebte wie sie ihn. Und ja, sie liebte ihn mehr als sie sagen konnte. Und sie sehnte sich so nach ihm, nach seinen Küssen und Liebkosungen.
Dazu kam, das sie nicht mit Merlin reden konnte. Verunsichert, was mit Lance war und warum er sich nicht meldete, wollte sie das Thema jetzt nicht ansprechen. Und ihr Bruder, er hatte sich verändert. Er war still geworden und oft saß er grübelnd auf der Terrasse. Und Maria hatte schon bemerkt, das er viel trank.
Das war nicht Merlins Art. Normalerweise trank er mal Brandy, aber nicht in den Mengen, die er jetzt trank. Er war ernst und manchmal kam es ihr so vor, als müsste er sich zwingen zu lächeln.
Irgendetwas war definitiv vorgefallen und wenn sie vorsichtig nachfragte, wich er elegant mit einer Ausrede aus.
Eines stand mit Sicherheit fest. Merlin hatte etwas erlebt, das er nicht teilen wollte. Er hatte Geheimnisse. Aber hatte sie das nicht auch? Das war etwas, was es noch nie gegeben hatte. Merlin und sie hatten nie Geheimnisse oder unausgesprochene Fragen, auf die man keine Antwort bekam.
Sie musste Lance sehen und mit ihm reden.
Sie stand auf und ging zum Schreibtisch. Wieder schrieb sie einen Brief.
Mein Liebling.
Ich schreibe dir wieder diese Zeilen, weil ich nicht weiß, was vorgefallen ist. Seit einiger Zeit warte ich auf eine Antwort von dir, doch es kam nie welche. Was ist denn los? Liebst du mich nicht? Ich muss es wissen, denn andernfalls werde ich mit meinem Bruder reden. Ich muss dich sehen und mit dir reden. Wenn ich dir nicht egal bin, dann komme am Samstag Abend in das kleine Cafehaus am Park.
In unendlicher Liebe
Maria
Sie legte den Brief in ein Kuvert und machte mit Wachs ein rotes Siegel mit dem Wappen der del la Vegas und steckte ihn ein. Anna würde ihn morgen mitnehmen.
Sie hoffte inständig, das Lance nicht das Interesse verloren hatte.
Denn das würde ein wirklich beschissenes Weihnachten werden.
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Arthur flog, als hätte er das schon ewig getan. Sehr zur Freude von Sethos, der ihm staunend zusah. Er musste sich nicht mehr so sehr konzentrieren wie am Anfang. Was der junge Vampir in der kurzen Zeit geleistet hatte war erstaunlich. Noch nie hatte er jemanden so schnell irgendeine Kraft lernen sehen.
Telekinese fiel ihm genauso leicht. Es war für Arthur einfach, Gegenstände zu bewegen oder etwas in seine Hand schweben zu lassen. Auch konnte er Telekinese einsetzen, um etwas von sich fern zu halten, wie damals, als Sethos das Feuer und die herabstürzenden Steine fern hielt. Zwar noch nicht perfekt, aber schon sehr gut.
Und die Zeit anhalten, damit zog er Sethos immer auf. Er hielt die Zeit an und stellte Unfug an und verdammt nochmal, dagegen konnte er gar nichts tun, obwohl er schon so alt war. Diese Fähigkeit war sehr wertvoll und gut. Und selten noch dazu. Er hatte in seinem langen Leben erst drei Vampire kennengelernt, die das beherrschten.
Arthur war bemerkenswert in jeder Hinsicht und er war Tom unbewusst dankbar, das er damals im Wald in England diesen drei jungen Männern aufgelauert und sie verwandelt hatte. Sethos mochte Arthur sehr und sah in ihm fast ein Sohn, den er niemals hatte. Und Anchar war ihm auch verfallen, so wie der Rest seiner Menschen.
Manchmal dachte er wirklich, die weiblichen Menschen würden sich schlagen, um mit Arthur auf sein Zimmer zu gehen. Er hatte die Auswahl. Auch einige seiner Männer waren nicht abgeneigt, doch Arthur zog im Moment das weibliche Geschlecht vor. Und Sethos wie Anchar wussten warum.
Es war jetzt eine Zeit vergangen, doch noch hatten die Grausamkeiten von Alexej ein Nachspiel. Dazu kam, das Arthur immer unruhiger wurde. So gern er sich bei Sethos aufhielt, zog es ihn fort. Es war bald Weihnachten, das Fest der Menschen. Sethos bezweifelte, das Arthur so lange blieb. Er war soweit und eigentlich war er schon fort.
Er schreckte aus seinen Gedanken auf, als Arthur landete, jetzt so elegant wie Sethos es tat.
„Es ist herrliches Wetter zum fliegen", sagte er als er zum Himmel schaute. Es war sternenklar und nicht zu kalt.
„Ja", sagte Sethos „Ich denke, du bist bereit. Ich kann dir nichts mehr beibringen. Du beherrschst jetzt die Lüfte, Telekinese und die Zeit. Bemerkenswert, wirklich bemerkenswert."
„Ach komm schon, Sethos. Wie du weißt, habe ich dir diese Kräfte zu verdanken."
„Ja, schon. Aber sie zu besitzen und zu beherrschen sind zweierlei Dinge. Du kannst beides. Ich habe mich nicht getäuscht, du warst es wert gerettet zu werden."
Arthur sagte nichts und umarmte ihn gerührt, sagte leise.
„Ich verdanke dir alles, Sethos. Danke...Danke für diese Chance. Aber ich muss gehen."
„Ich weiß. Und ich hoffe, du findest was du suchst. Wann willst du aufbrechen?"
„Noch vor Weihnachten. Lance macht sich bestimmt schon Sorgen."
Er ließ Sethos los und der Vampir reichte ihm einen Bourbon, nachdem er eingeschenkt hatte und hob das Glas.
„Auf eine gute Heimreise und das du findest, was du suchst."
Anchar kam herein und lächelte.
„Immer wenn ich komme, seit ihr am Trinken."
„Wir feiern Arthurs Abschluss. Er beherrscht alles", sagte Sethos, während er seine Gefährtin in den Arm nahm „Und den Abschied, Arthur wird uns bald verlassen."
Anchar nickte. Sie wusste, das es Arthur zu dem jungen Mann zog, von dem ihr Sethos und Arthur erzählt hatte. Sie ließ Sethos los und umarmte den jungen Meistervampir.
„Ich werde dich vermissen."
Arthur lächelte und küsste sie auf die Wange.
„Ich komme wieder."
„Dann bring diesen Mann mit. Ich bin ja so neugierig auf ihn."
Arthur nickte nur. Er wusste nicht, ob Merlin tot war oder nicht. Er wusste gar nichts und hatte Angst. Denn wenn er nach Sevilla kam und er wäre nicht dort, dann wusste er nicht weiter. Es war genug Zeit vergangen und wenn Merlin nicht in Sevilla war, dann musste er tot sein. Er würde Maria nicht alleine lassen. Bei diesem Gedanken wurde es Arthur schlecht. Nein, er durfte nicht tot sein. Nicht Merlin.
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Maria kam ins Cafehaus mit Carmen. Sie hatte Merlin gesagt, das sie in die Stadt zu Carmen fuhr, um über den Ball zu reden. Ohne Kommentare und nur mit einem Nicken hatte Merlin zugestimmt und das wieder mit einem Brandy in der Hand. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. Er aß kaum etwas und wanderte oft nachts durch das Haus. Das alles war so untypisch für ihn. Normalerweise würde er Einwände haben, das sie in die Stadt fuhr. Doch vielleicht beruhigte ihn, das sie bei Carmen übernachtete.
Sie schaute sich um, doch Lance war nicht da. Ihr Herz drohte zu zerspringen und Carmen sagte, weil sie so bekümmert aussah.
„Er wird noch kommen, glaube mir. Trinken wir eine heiße Schokolade."
Sie nickte nur und sie setzten sich an einen der Tische.
„Carmen, was mache ich nur, wenn er mich nicht mehr mag? Ich liebe ihn so."
Diese winkte ab.
„Ach was. Er wird im Moment viel zu tun haben. Der Mann liebt sich. Du müsstest es doch wissen, wie er dich ansieht. Als wollte er dich nie mehr loslassen."
Maria sagte nichts, schaute immer wieder zur Tür. Doch dann erstarrte sie, als er in der Tür stand. So schön und attraktiv wie sie ihn in Erinnerung hatte. Carmen drehte den Kopf und lächelte.
„Geh schon. Ich warte hier."
Maria nickte und sprang auf, eilte zur Tür und sagte.
„Danke, das du gekommen bist."
„Natürlich. Wollen wir spazieren gehen?"
Sie nickte unsicher.
Sie gingen in ihren Park, der nicht weit weg war. Jetzt im Winter war er nicht sehr besucht. Einige vereinzelte Pärchen schlenderten durch ihn. Schweigend gingen sie nebeneinander, bis sie etwas außer Sichtweite waren. Maria ergriff das Wort, sie hielt das nicht länger aus.
„Lance, wenn du das mit uns nicht weiterführen willst", sagte sie voller Zweifel „Dann solltest du mir das sagen. Zumindest das habe ich verdient."
Er blieb stehen und schaute sie an.
„Das ist es nicht, Maria."
„Was dann? Liebst du mich nicht?"
Er kam jetzt nah vor sie und er roch so verdammt gut. Maria schloss einen Moment die Augen, Angst vor seiner Antwort schnürte ihr die Kehle zu. Er sagte leise.
„Ich kann...kaum einen Gedanken fassen, ohne dich in meinen Armen zu halten. Ich sehne mich nach dir, Maria und ich liebe dich, mehr als ich es je sagen kann..."
„Aber?", fragte sie, denn er ließ etwas aus „Ist es wegen Merlin?"
„Nein, nicht nur. Ich habe im Moment eine schwere Zeit. Ich habe einen guten Freund verloren."
„Oh, das tut mir so leid, Lance."
„Und...Und ich denke, es ist vielleicht besser, wenn du mich vergisst."
„Was? Soll das ein Witz sein? Du sagtest gerade, das du mich liebst."
Er nickte und schob ihr sanft eine Locke aus der Stirn.
„Ja, ich liebe dich und genug, um dich gehen zu lassen. Du wirst ein wundervolles Leben haben, dich wieder verlieben, heiraten...Kinder haben. All das kann ich dir nicht bieten, Maria."
Sie wurde zornig, obwohl sie eigentlich darüber nachdenken sollte, wieso er ihr das nicht geben konnte. Er war ein Mann, reich und adlig. Warum sollte er sie nicht heiraten können und Kinder haben? Doch das drang nicht auf sie durch. Sie hörte nur, das er sie verlassen wollte. Und das würde sie nicht zulassen. Warum auch immer er das wollte.
„Kannst du das denn? Kannst du mich in den Armen eines anderen sehen? Kannst du?"
Er gab keine Antwort. Denn allein der Gedanke, das jemand anderes sie so berühren würde, machte ihn rasend. Er würde denjenigen den Kopf abreißen. Doch er war kein Mensch und wenn sie zusammen blieben, würde sie nie Kinder haben. Nie ein Leben wie sie sich das vorstellen würde. Er könnte nie mit ihr am Nachmittag in der Sonne spazieren gehen. Nie in einem hellen, sonnendurchfluteten Haus leben, sondern immer im Schatten. Und sie könnten nicht an einem Ort leben, wären immer auf Wanderschaft. Er liebte sie so sehr, um ihr das nicht anzutun, um sie gehen zu lassen. Doch es war schwer, so schwer. Maria könnte ihm den Halt geben, den er jetzt brauchte. Sie schüttelte den Kopf.
„Ich verstehe dich nicht", sagte sie resigniert „ Also gut...wenn du denkst, ich sollte gehen, dann gehe ich. Ich möchte mich nicht aufdrängen", sie schaute ihn an, Tränen in den Augen „Leb wohl, Lance."
Sie drehte sich um und wollte gehen, doch er griff nach ihr und zog sie so forsch an sich, das sie nach Luft schnappte. Doch sie hatte keine Zeit dafür, denn er küsste sie so besitzergreifend und verlangend, das sie in seinen Mund stöhnte. Er ließ sie los und ihre Brust hob und senkte sich und atemlos sagte sie.
„Ich liebe dich, Lance. Gott steh mir bei. Ich liebe dich."
Er küsste sie auf ihr Haar.
„Ja, und ich kann dich nicht gehen lassen. Ich wollte dir eine Chance geben, doch ich kann nicht. Ich bin so schwach, was dich angeht."
Sie schaute hoch zu ihm.
„Dann gib uns eine Chance."
„Maria, es ist kompliziert", sagte er.
Kompliziert? Das war noch sehr harmlos ausgedrückt. Er war ein Vampir und Arthur war tot. Dazu kam, das Maria keine Ahnung hatte, wen sie hier in ihren Armen hielt. Und ihr Bruder? Er war ein Jäger und hatte sich unsterblich in einen Vampir verliebt, der männlich war. Und dieser Vampir jetzt tot war und Merlin vor Leid verging. Und noch nicht einmal wusste, das Maria es ihm gleich tat und sich in einen Vampir verliebte, der aber nicht tot war, noch nicht. Er wusste immer noch nicht, wie Merlin reagieren würde. Kompliziert traf es nicht annähernd.
„Ich werde mit Merlin reden", sagte sie „Es wird alles gut."
„Ich bitte dich, warte noch damit", sagte er eindringlich „ Im Moment habe ich viel zu tun, alles ist etwas verworren. Gib mir ein wenig Zeit, danach kannst du mit ihm reden."
Sie nickte und drückte sich an ihn.
„Gut, aber nur wenn du mich jetzt küsst", sagte sie lächelnd „Ich habe das so vermisst."
„Ich auch", antwortete er und zog sie an sich, küsste sie, als gäbe es kein Morgen. Nein, er konnte sie nicht gehen lassen. Er konnte sie nicht in die Arme eines Menschen treiben.
Maria gehörte ihm! Jetzt und für immer.
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Eine Woche vor Weihnachten brach Arthur auf. Sethos und Anchar standen mit ihm auf der Terrasse. Die Sonne war gerade untergegangen und Arthur würde fliegen. Doch Sethos hatte das nur erlaubt, wenn er zwischendurch Rast machte. Er musste das sowieso, denn die Sonne würde ihn dazu zwingen. Arthur versprach sehr vorsichtig zu sein und umarmte Anchar.
„Auf Wiedersehen und das werden wir", sagte er und küsste sie auf die Wange. Dann ging er zu Sethos und tat das Gleiche, flüsterte wieder.
„Danke für alles. Ich werde das nie vergessen."
„Gern geschehen. Und lass dich mal sehen."
„Werde ich", versprach er „Was wirst du tun?"
„Ich muss zur Gilde...Versammlung. Ich breche kurz nach dir auf."
Arthur nickte. Die Gilde der Vampire oder der Rat wie die Vampire es unter sich nannten, hatte ihren Stützpunkt in Helsinki. Dort lebten auch die meisten des Rates. Nur einige zog es in wärmere Gefilde. Die älteren Vampire bevorzugten die langen Nächte im Norden und die Kälte. Da Vampire eher gegen Kälte wie Hitze gefeit waren, machte das Sinn. Doch Anchar wie Sethos liebten den warmen Süden, auch wenn die Nächte im Sommer kürzer waren.
Arthur nickte ihnen zu, dann erhob er sich in die Luft. Er winkte noch einmal, dann schlug er die Richtung Süden ein.
Sein Ziel...Sevilla.
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Sethos ging durch die Gänge des unterirdischen, pompösen Gebäudes, das der Gilde gehörte. Der Reichtum der Gilde war unübersehbar. Überall Marmor und kostbare Antiquitäten. Das Haus, das über dem unterirdischen Palast stand, war eher bescheiden und die Tarnung für das hier. Oben lebten Menschen im Haus, die den Vampiren treu ergeben waren. Nur über das Haus bekam man Zugang in den Palast oder Regierungsgebäude der Gilde.
„Sethos!"
Er blieb stehen, als eine schwarzhaarige Schönheit auf ihn zukam. Ihre eisblauen Augen waren so kalt wie ihr ganzes Auftreten. Die russische Ahnherrin kam mit einem verschlossenen Gesichtsausdruck auf ihn zu.
„Ich habe mit dir zu reden", sagte sie kalt.
„Bitte", sagte Sethos ungerührt.
„Weißt du etwas über die Sache in Moskau?"
Er machte ein überraschtes Gesicht.
„Was? Nein. Was für eine Sache? Ich war nicht mehr hier seit der letzten Versammlung."
„Jemand hat Alexej ermordet und seinen ganzen Clan ausgelöscht."
„Ach was. Wann denn?"
„Vor ein paar Monaten. Und ich wette, das du deine Finger im Spiel hattest."
„Ich? Nein. Warum sollte ich? Alexej war dein Problem, deine Blutlinie. Tut mir leid für deinen Verlust."
Tatjana kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, das ihr langes Haar flog.
„Tu doch nicht so scheinheilig. Du warst immer gegen ihn, hast ihn vor dem Rat angeprangert und schlecht gemacht."
Er lächelte kalt.
„Schlecht gemacht? Wir wissen doch beide, das dies nicht nötig war. Er war ein impotenter Arsch, der nur einen hoch bekam, wenn andere unter seiner Folter litten. Du müsstest das doch am besten wissen, denn du machtest ja immer fleißig mit, wie ich hörte."
„Na und? Was geht dich das an? Es waren Leute, die in Ungnade gefallen waren. Jeder bestraft wie er möchte."
Sethos lachte leise.
„Wie einfach das doch für dich ist. Du bist ein eiskaltes Miststück."
„Deine Beleidigungen kannst du für dich behalten. Und was Alexej angeht, ich weiß, das du die Finger im Spiel hattest."
„Für so einen Bastard würde ich mir nicht die Finger schmutzig machen. Und ja, wenn du es unbedingt wissen willst; ich bin der Letzte, der seinen Tod betrauert."
Tatjana kam einen Schritt näher, drohend.
„Wenn ich herausfinde, das du etwas mit Alexejs Tod zu tun hattest, werde ich dich töten."
Sethos zog eine Augenbraue hoch.
„Stolze Worte. Wir beide wissen, das dies eine leere Drohung ist. Wer immer deinen Liebling getötet hatte, tat uns allen einen guten Dienst."
„Dreckskerl", zischte sie und Sethos dachte einen Moment, das sie auf ihn los ginge.
Sie war mehr als sauer. Er hatte recht gehabt, sie würde toben, doch sie machte ihm keine Angst. Tatjana war ihm nicht gewachsen, das wusste sie nur zu gut. Trotz allem war er auf der Hut, sie würde ihn hinterrücks ermorden, wenn sie Gelegenheit bekam. Ihr war alles zuzutrauen. Sie intrigierte innerhalb des Rates und versuchte Macht zu gewinnen. Doch der Rat der Zehn stimmte immer ab und viele Male zog sie den Kürzeren.
„Was regst du dich so auf. Du hast doch bestimmt noch ein paar von Alexejs Sorte im Petto, nicht wahr?"
„Du bist so ein verfluchter Arsch", beschimpfte sie ihn „Und eifersüchtig, weil Alexej mich so anhimmelte."
Wieder zog er eine Augenbraue hoch. Tatjana war nicht bei Sinnen. Doch er gab seine spitzen Bemerkungen nicht auf.
„Eifersüchtig? Falls du es noch nicht weißt, ich stehe nicht auf Männer und erst recht nicht auf Psychopathen. Ich denke, das ist eher deine Liga, denn du hast ihn ja schließlich gefickt oder er dich. Hatte er da auch eine Peitsche dabei?"
Tatjana hon die Hand und wollte ihm ins Gesicht schlagen, doch er hielt sie fest.
„Nicht doch. Du willst dich auf dieses Niveau herablassen? Nun ja, eigentlich nicht verwunderlich."
Sie entzog ihm ihre Hand mit einem Ruck. In ihren Augen stand blanke Wut. Cassius kam ihnen entgegen. Er war ein Mitglied des Rates und entstammte aus dem alten Rom. Angeblich war er dabei, als Nero Rom in Flammen aufgehen ließ. Er rief, den durch das sensible Gehör eines Vampirs bekam er den Streit mit.
„Tatjana, jetzt gib es doch auf. Was hat Sethos damit zu tun? Wie ich hörte waren es Jäger, die in Alexejs Unterschlupf eingedrungen sind. Er hat es zu weit getrieben und sie auf den Plan gerufen."
Sie wirbelte herum.
„Jäger? Das ich nicht lache. Alexej war eintausend zweihundert Jahre alt. Jäger konnten ihn nicht töten."
„Es sei denn, sie hatten Silber bei sich", sagte Sethos „Das ist wahrscheinlich so gewesen. Gegen Jäger und das müssen einige erfahrene Jäger gewesen sein, hat auch ein Alexej keine Chance. Vor allem, wenn sie sich zusammen getan haben."
„Sehe ich auch so", sagte Cassius „Warum sollte sich Sethos für Alexej interessieren, Tatjana?"
„Er hasste ihn und konnte nicht ertragen, das er loyal zu mir stand."
Sethos schnaufte.
„Wirklich jetzt, Tatjana? Ich habe ihn gehasst, aber nicht deswegen. Er war ein verkommener Bastard, der andere quälte, um sich sexuell zu befriedigen. Er war eine Missgeburt."
„Ich hasse dich, Sethos und das wird ein Nachspiel haben", schrie sie und ballte die Fäuste. Der Boden zitterte und der ägyptische Vampir sagte spöttisch.
„Du wirst doch jetzt keine Blumen wachsen lassen, oder?"
Sie drehte sich um und stampfte wutentbrannt davon. Cassius wandte sich an Sethos.
„Musst du sie immer so reizen?"
„Nein, aber sie legt es darauf an. Wie auch immer, ich denke, das die meisten froh sind, das dieser Dreckskerl in der Hölle ist. Ich bin es auf jeden Fall."
Cassius schüttelte den Kopf.
„Wie kann man aussehen wie ein Engel und der Teufel sein?"
Sethos seufzte.
„Darauf hat wohl keiner eine Antwort. Komm, lass uns gehen, die Versammlung fängt gleich an. Und ich denke, das hat noch kein Ende. Sie wird nicht ruhen."
Cassius nickte, dann gingen sie zum Rat. Und natürlich war das eines der großen Gesprächsthemen der Gilde. Alexejs Tod blieb ein Rätsel, auch das seiner Anhänger. Schließlich stimmten sie ab, das dies Jäger waren. Es war fast einstimmig, bis auf Tatjana und ihre Getreuen im Rat. Doch das war vorauszusehen. Trotz ihrer Proteste, der Sache nachzugehen, wurde das ad acta gelegt. Die Sache war damit abgeschlossen. Alexejs Clan wurde ein Opfer der Jäger.
Sethos war mehr als zufrieden und auch die mörderischen Blicke von Tatjana tat dem nichts ab. Sie würde ihn noch mehr hassen, da sie der festen Überzeugung war, das Sethos ihn tötete.
Doch sie würde nie einen Beweis finden. Alle waren tot und die, die überlebten, wie Arthur und vielleicht Noel und der junge Jäger würden nie etwas sagen.
Die Akte Alexej wurde geschlossen.
Und Tatjana konnte nichts dagegen tun. Sethos neigte leicht den Kopf in ihre Richtung, als der Rat beendet war und sie warf ihm einen vernichteten Blick zu. Sethos lächelte leicht und Cassius schüttelte den Kopf. Es würde ihn nicht wundern, wenn die beiden eines Tages zusammen rasselten.
Dabei würde Tatjana den Kürzeren ziehen und das wusste sie nur zu gut. Sethos konnte sie nicht einschätzen. Er sprach nie über seine Kräfte und viele rätselten noch, welche das wohl waren.
Es waren beeindruckende Kräfte und Arthur hatte nun einen Teil davon.
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Dunkles Schicksal
FantasíaNach dem Tod seiner Eltern, die von Vampiren getötet wurden, wird der junge spanische Graf Merlin del la Vega zum Jäger. Sein Hauptmerkmal ist ein vermögender, hoch angesehener Vampir, den er für den Mörder seiner Eltern hält. Erbittert jagt er ihn...