Dementoren werden verteilt

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Dementoren werden verteilt

Am nächsten Morgen saß Harry mit seinen Freunden am Gryffindortisch. Natürlich wurde er bereits von allen Seiten gelöchert. Aber er sah auch überall erleichterte Gesichter. Scheinbar waren die meisten sehr froh, dass ihm nichts passiert war.
Flora und Puk waren ihm sogar um den Hals gefallen und Mimmy hatte ihm fast die Luft abgedrückt. Die war schon fast eine zweite Hermine.
Der Blick des Vampirkaters wanderte gerade zum Lehrertisch und verschluckte sich an seinem Kaffee.
„Harry, alles in Ordnung?“ Wollte Hermine besorgt wissen.
Der Junge nickte hustend.
„Ich glaube Dumbledores Mann hat seine Drohung ernst gemeint. Seht mal nach vorne.“
Alle Augen folgten denen von Harry.
Gerade war der Direktor am Lehrertisch angekommen. Das war an sich noch nichts Besonderes. Allerdings ging er sehr steifbeinig.
Luna legte den Kopf schief.
„Es könnte sich aber auch um eine sehr intensive Liebesnacht gehandelt haben“, vermutete sie.
Der halbe Tisch sah das Mädchen vorwurfsvoll an. Ron legte demonstrativ seine Gabel weg.
„Jetzt ist sogar mir der Appetit vergangen. Bitte Luna, setz uns keine solchen Bilder in den Kopf. Vor allem nicht schon am frühen Morgen.“
Harry hatte den Direktor weiter beobachtet und gluckste nun.
„Nein, ich glaube nicht, dass er so viel Glück hatte.“
Wieder wanderten alle Blicke nach vorne. Dumbledore versuchte gerade sich möglichst schmerzfrei hinzusetzen. Sein Gesichtsausdruck legte die Vermutung nahe, dass ihm das nicht so recht gelingen wollte.
Das war es aber nicht, was den Jungen so erheiterte. Es waren die sichtlich bissigen Kommentare der Lehrer. Zwar konnte er nicht mal mit seinen feinen Sinnen über den Lärm der Halle etwas hören, aber die Bilder reichten schon.
Schnell kramte Harry seinen Klitterer heraus und schlug ihn auf.
„Hat er?“ Diese Frage konnte nur sein Mann lesen.
Der hatte, als er das vibrieren der Münze in seiner Tasche bemerkte ebenfalls sein Exemplar herausgeholt.
„Ja, er hat“, war die Antwort.
Als der Vampirkater sie seinen Freunden zeigte brachen die in schallendes Gelächter aus.
Natürlich wusste sonst keiner worum es ging, aber das war ihnen egal.
Der Direktor warf zuerst Severus und dann den gackernden Schülern vorwurfsvolle und leidende Blicke zu. Das hatte bei den Jugendlichen allerdings nur die Wirkung, dass sie nun beinahe von den Sitzen fielen.
„Okay, was ist hier los?“ Wollte Dean wissen.
Allerdings bekamen sich die Schüler nicht mehr ein.
Irgendwann meinte Ron dann nur.
„Professor Dumbledores Mann war etwas sauer auf ihn.“
Da keiner bis jetzt wusste, dass der Schulleiter verheiratet war machte die Neuigkeit natürlich sofort die Runde. Zum Glück wollte dadurch niemand mehr wissen was es mit dem komischen Gang des alten Mannes auf sich hatte. Denn weder Harry, noch Hermine, Ron Neville oder Luna wollten so indiskret sein und über das Eheleben ihres Direktors plaudern. Sie hörten schon jetzt genug Spekulationen für ein ganzes Jahr.

Nach dem Frühstück ging Harry sofort zu Severus.
„Und, können wir gleich zu den Dementoren?“ Begrüßte er ihn.
Severus nickte.
„Ihr hattet ja eine Menge Spaß.“
„Ja, aber wir haben nichts über die Bestrafung erzählt. Und auch nicht, wer der Ehemann unseres Schulleiters ist.“ Versicherte der Grünäugige.
„Nein, aber dafür weiß jetzt jeder, dass Albus verheiratet ist.“
Harry sah seinen Mann fragend an.
„Ist das denn schlimm?“
Der schüttelte nur den Kopf.
„Nicht im Geringsten. Dann hat die Schule wenigstens wieder ein neues Gerücht. Dadurch wird auch sicher der Angriff der Dementoren schneller verarbeitet.“
Auf dem Weg zu dem Aufbewahrungsort der Dementoren blickte sich Harry nervös um.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass er das wirklich gemacht hat.“
Severus schmunzelte.
„Wir auch nicht, aber Minerva konnte sich nicht zurückhalten. Sie musste fragen. Und man höre und staune. Der alte Kauz hat es zugegeben.“
„Ach, ich bin also ein alter Kauz?“
Sie waren gerade an ihrem Ziel angekommen an dem der Direktor bereits wartete.
„Allerdings, so wie ich die Fledermaus bin und Minerva die Krähe ist.“ Bestätigte Severus.
„Wer nennt die gute Minerva denn bitte eine Krähe?“ Wollte der Schulleiter entrüstet wissen.
„Die Schüler“, kam es hilfreich von Harry.
„Also wirklich, mein Junge. Von dir hätte so etwas nicht erwartet.“
Der Vampirkater sah den Mann ratlos an.
„Warum? Krähen sind einfallsreich, klug und teilweise auch furchteinflößend. Sagen Sie mir bloß, das diese Eigenschaften nicht auch auf Professor McGonagall zutreffen?“
Der Direktor strich sich nachdenklich über den Bart.
„Wenn du es so formulierst ist das ja fast schon ein Kompliment.“
Damit öffnete Dumbledore die Türe und ging in den Raum.
Harry zog Severus etwas zu sich runter.
„Siehst du, mit etwas Mühe kann man alles rechtfertigen“, wisperte er ihm zu.
Severus nickte und musste sich auf die Zunge beißen um nicht laut rauszulachen.
Dann folgten sie dem Direktor.

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