Eine Mission für die HA

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Eine Mission für die HA

Severus legte Harry auch noch andere Sachen auf den Teller. Als dieser ihn fragend ansah, meinte er nur:
„Du musst auf deine Ernährung achten. Immer schön ausgewogen, oder Poppy köpft dich.“
„Hm, wenn du meinst. Aber keinen Braten, lieber Gemüse und Kartoffeln. Danke,
Hagrid, reichst du mir bitte den Salat. Danke.“
Einige Zeit herrschte Ruhe. Aber plötzlich sah Harry nur noch Sterne. Ein unglaubliches Blitzlichtgewitter hatte eingesetzt.
In Sekundenschnelle hatten alle Lehrer, und auch Harry, ihre Zauberstäbe gezogen und richteten sie auf die vermeintlichen Angreifer. Bei denen handelte es sich allerdings nur um Kameras.

Während die übrigen Lehrer und Harry ihre Stäbe wieder einsteckten, stand Severus langsam auf.
Mit einer Miene, die selbst den blutigen Baron schlucken ließ, schwang er seinen Zauberstab zu einem nonverbalen Spruch.
Zuerst passierte nichts. Dann allerdings verwandelten sich die Apparate in den Händen der Schüler. Und zwar in:
„Eichhörnchen?“
Harry sah seinen Mann verwirrt an.
„Nicht ganz“, kam die geknurrte Antwort.
Dabei starrte Severus weiter die verantwortlichen Schüler an.
Die Eichhörnchen indessen versuchten sich mit Bissen von ihren „Besitzern“ zu befreien. Diese ließen sie auch schreiend los.
Die Nager ergriffen laut quiekend die Flucht. Eines der Tierchen flüchtete sich zu Flora. Die nahm es auf und rief überrascht aus.
„Das hat ja Fangzähne. Ist es ein Vampirhörnchen?“
Sofort richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit auf Severus.
„Nein, Ms. Seehope, es sind Werhörnchen.“
„Oh, darf ich es behalten?“
„Das müssen Sie ihre Hauslehrerin fragen.“
Diese sah den hoffnungsvollen Blick ihrer Schülerin und nickte wohlwollend.
In der Zwischenzeit war Argus Filch aufgestanden und machte den bezahnten Nagern die Tür auf.
„Mrs. Norris, würdest du die Kleinen bitte nach draußen führen.“
Die Katze tat wie geheißen. Und erstaunlicherweise folgten die Tiere der alten Katze auch.

„Das war mein Fotoapparat! Wissen Sie eigentlich, wie teuer der war?“
„Das ist mir so ziemlich egal, Mr. Hopper. So und nun für alle. Der nächste, der meinen Mann ohne Erlaubnis fotografiert, wird sich seine Strafe nicht bei mir sondern bei den Zwillingen abholen.“
Damit zeigte Severus auf Fred und George. Die Schüler wurden merklich blass, jeder wusste, zu was diese beiden fähig waren.
Die hatten auch gleich ein diabolisches Grinsen aufgesetzt.
„Noch eines, sollte es weiterhin Schüler geben, die meinen, sich meinem Mann aufdrängen zu können, bekommen die richtig Ärger mit mir. Ich habe dann nämlich keine andere Wahl, als mich SEHR beleidigt zu fühlen, und auch Harry wird es da nicht anders ergehen.“

Weiter musste der Tränkemeister nicht reden. Jeder wusste, was damit gemeint war.
Wenn sich ein Ehemann oder eine Ehefrau auf diese Weise beleidigt fühlte, hatte man das Recht, den Beleidiger zu einem Duell herauszufordern. Da Harry allerdings noch minderjährig war, würde diese Aufgabe ebenfalls seinem Mann zufallen.
Mit anderen Worten, wenn Harry sich beleidigt fühlte, musste er das nur Severus sagen, und der hatte jedes Recht auf Wiedergutmachung.
Keiner aus dem Lehrerkollegium sah einen Grund, den Kerkermeister in seine Entscheidung dreinzureden. Erstens hatten sie nicht das Recht dazu und zweitens konnte ihn jeder verstehen.

„Aber wir sind noch minderjährig!“
„Mr. Malfoy, sie reden doch sonst immer so groß über Reinblüter-Traditionen. Gerade Sie sollten wissen, dass ich mich in dem Fall an Ihre Eltern wenden werde. Und nach dem, was ich heute über Sie schon gehört habe, werde ich wohl bereits jetzt einen Brief an Ihren Vater schicken.“
Malfoy sah seinen Patenonkel an, als hätte der ihm gerade gesagt, er müsste für den Rest des Schuljahres in einem Ballkleid herumrennen. Dann aber fing er sich wieder.
„Na und? Mein Vater ist ein großartiger Duellant, da mache ich mir keine Sorgen.“
„Ach ja, vielleicht sollte ich Ihnen sagen, dass Ihr Vater mich schon seit gut zehn Jahren nicht mehr besiegen konnte. Oder was denken Sie, warum er ursprünglich wollte, dass ich Ihnen Privatunterricht gebe?“
„Das haben Sie aber nie gemacht.“
Der Bengel hatte doch tatsächlich den Nerv, zu schmollen.
Severus wartete einen Moment, bis sich das Geflüster im Raum wieder beruhigt hatte.
„Nein, habe ich nicht. Und der Grund ist ganz einfach der, dass ich Sie nicht ausstehen kann.
Und nun essen Sie weiter.“
Ruhig setzte sich Severus wieder, während im ganzen Saal brüllendes Gelächter ausbrach.

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