Chaos, weitere Geschenke und ein Brief
Der Erste, der aus dem Kamin herauskam, war Dumbledore. Elegant stieg er aus den Flammen und wischte sich den Ruß von der Schulter.
„Angeber“, grummelte Harry seinem Mann zu. Der konnte nur schwer ein Grinsen unterdrücken.
Danach ging alles ganz schnell. Noch bevor der Direktor hallo sagen konnte, stürzten aus allen Kaminen Leute. Bald war der Raum gefüllt mit Ordensmitgliedern, bestehend aus Auroren, diversen Eltern und Lehrern. Als letzte wurden Poppy und Moody aus dem Kamin katapultiert.
„Alastor, du Hornochse, geh sofort von mir runter!“
Der alte Auror versuchte es und landete wieder auf der Krankenschwester. Diese tobte jetzt erst recht. Sie lag auf dem Bauch und verfluchte ihre Last nach allen Regeln der Kunst.
„Du Schwachkopf, bist du zu blöd um aufzustehen? Ich habe gesagt, du sollst runter gehen. Wenn das hier eine Anmache ist, vergiss es! Ich leide nicht unter Geschmacksverirrung! Und jetzt verschwinde endlich, bevor ich dich in eine Laus verwandle und zertrete!“
Von den anderen Anwesenden wurde die Frau teils erschrocken teils bewundernd angesehen.
„Genau das ist der Grund, warum ich immer auf Poppy höre.“
Severus konnte Harry da nur zunicken.
„Ähm, tut mir Leid, Poppy, aber ich kann nicht aufstehen.“
„Das ist die dämlichste Ausrede, die ich je gehört habe.“
„Ich meine es ernst, ich kann nicht.“
Nun meldete sich Kreacher zu Wort. Der ein Kichern einfach nicht unterdrücken konnte.
„Ich habe doch gesagt, wir haben zu wenige Kamine. Mr. Moody und Ms. Pomfrey sind zusammengewachsen.“
„WAS?!“
Die beiden Betroffenen starrten den Hauself an wie eine Erscheinung.
„Tut mir Leid, aber es sind einfach zu viele Leute gleichzeitig gekommen. Scheinbar sind Sie beide verschmolzen.“
Nun brach auch der Rest in Lachen aus. Alle bis auf die Leidtragenden. Minerva und Albus halfen den beiden auf. Und jetzt sah man, wie genau sie zusammengewachsen sind. Moody hing mit seinem Oberkörper an Poppys Rücken.
„Macht das rückgängig. Ich will nicht für den Rest meines Lebens diesen Trottel wie einen Schildkrötenpanzer mit mir herumschleppen.“
„Aber meine liebe Poppy, warum bist du denn so schlecht auf Alastor zu sprechen?“
„Albus, dir macht es vielleicht nichts aus, aber andere finden es nicht so prickelnd, wenn der Kerl einem mit seinem magischen Auge unter die Kleidung gafft.“
„Dem kann ich nur zustimmen“, meldete sich Harry.
Severus sah seinen Mann groß an. Dann wandte er sich mit wütendem Gesichtsausdruck an Moody.
„Sieh meinen Mann noch einmal an und ich hex dir auch noch dein gesundes Auge weg.“
„Jetzt stell dich nicht so an, ich habe ihm ja nichts weggeschaut.“
Severus knurrte und zog seinen Zauberstab.
„Schluss jetzt. Moody, ich habe dir das Auge sicher nicht gegeben um dich zum Voyeur zu machen. Severus, pack den Stab wieder ein. Filius kannst du die beiden bitte wieder voneinander trennen?“
Moody und Severus knurrten, taten aber, was der Direktor von ihnen wollte. Der kleinwüchsige Zauberer nickte ebenfalls und machte sich ans Werk. Nach fünf Minuten waren die beiden Streithähne wieder getrennt. Wobei es sich Poppy nicht nehmen ließ dem alten Auror noch eine saftige Ohrfeige zu verpassen. Die Jugendlichen brachen in schallendes Gelächter aus.Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, setzten sie sich auf die herbeigeholten Sitzplätze. Molly hatte in der Zwischenzeit Tee ausgeteilt.
„Könnte mir bitte mal jemand sagen, warum ihr alle in mein Haus eingefallen seid? Und das auch noch an Weihnachten.“
Albus griff in seinen Umhang und holte ein Buch heraus. Natürlich handelte es sich um „Die wahre Geschichte von Salazar Slytherin.“
„Ich habe heute dieses Buch bei mir zuhause gefunden und natürlich gleich gelesen. Danach dachte ich, es wäre ratsam, wenn wir uns darüber unterhalten würden. Darum habe ich euch alle hergebeten. Ich möchte gerne, dass ihr es alle lest.“
Minerva, die direkt neben ihrem Arbeitgeber saß, schlug ihm leicht auf den Hinterkopf.
„Und das hättest du nicht früher sagen können? Albus, ich habe das Buch auch bekommen. Und wenn ich mich hier so umsehe, trifft das auf jeden hier zu.“
Zustimmendes Nicken war die Antwort.
„Oh.“
„Ja, oh. Und wenn du nicht plötzlich eine Notfallsitzung einberufen hättest, hätte ich es auch weiterlesen können.“
Demonstrativ holte Poppy ihr Exemplar aus ihrer Arzttasche.
„Ihr habt es noch nicht fertiggelesen?“
„NEIN“, kam es von einigen.
Xeno wandte sich lachend an den verdatterten Direktor.
„Warum wollten sie denn so dringend ein Treffen einberufen?“
„Weil ich der Meinung bin, dass das hier Tom gar nicht gefallen wird. Er wird die Buchläden überfallen, sobald es erscheint. Und auch du und Luna werdet ins Kreuzfeuer geraten. Ich wollte das weitere Vorgehen besprechen. Auch wie wir euch schützen können.“
„Das ist sehr nett von Ihnen, Direktor, aber auf unserem Haus sind schon seit einem Jahrhundert sehr starke Schutzzauber. Unsere Familie ist alt und wir hatten immer wieder Feinde. Da müssen Sie sich also keine Sorgen machen.“
Luna redete weiter.
„Und was die Buchläden betrifft. Ich habe die Kobolde schon lange gebeten den Ladeninhabern und dem Verlag helfend zur Seite zu stehen. Die meisten haben ohnehin schon lange ihre Schutzschilde erhört. Eben seit bekannt ist, dass Riddle wieder auferstanden ist.“
Verwirrt sah der Direktor seine Schülerin an.
„Das haben Sie alles schon in die Wege geleitet?“
„Natürlich. Es ist doch klar, wie Riddle auf dieses Buch reagieren wird. Immerhin wird daraus ersichtlich, dass Slytherin nichts gegen Muggel und Muggelgeborene hatte. Sondern dass es an seiner Frau lag.“
Harry schnaubte.
„Eine Frau, die so von Machtgier zerfressen war, dass sie sich sogar nach einer der mächtigsten Hexen benannt hat.“
„Nur dass die echte Morgana nicht böse war“, warf Hermine ein.
Molly nickte nachdenklich.
„Wäre diese Frau nicht gewesen, hätten wir heute viele Probleme nicht.“
Remus schüttelte den Kopf.
„Das glaube ich nicht, es hat schon immer Zauberer gegeben, die Muggel als zweitklassig angesehen haben.“
Tonks unterbrach die darauffolgende Stille.
„Schade, dass Lunas Mutter nicht herausgefunden hat, dass Riddle selbst ein Halbblut ist. Wenn die Leute das lesen, würde er sicher viele Anhänger verlieren.“
„Aber diese Information steht doch im Anhang“, meinte Albus verwirrt.
Wieder wurde er von einigen böse angesehen.
„Ach ja, ihr habt das Buch ja nicht zu Ende gelesen. Aber im Anhang steht genau das drin.“
„Nur dass der Anhang nicht von Mrs. Lovegood ist, sondern von meiner Schwester.“
Luna nickte eifrig und lächelte Harry an.
„Ich dachte mir schon, dass diese Information am meisten Aufsehen erregen wird. Und außerdem wird Riddle sich darüber ärgern. So haben wir alle was davon.“
Die Zwillinge und Harry brachen als erstes in Lachen aus. Kurz darauf folgten die anderen.
„Aber auch wenn das Buch nicht wäre, ich hätte euch auf jeden Fall einen Besuch abgestattet. Harry, ich habe ein kleines Geschenk für dich.“
Überrascht sah Harry seinen Direktor an. Der überreichte ihm eine kleine Papiertüte. Darin war ein verpackter Schokofrosch.
„Albus, du bist unmöglich. Warum schenkst du ihm einen Schokofrosch?“
Poppy sah den Mann verständnislos an. Harry achtete gar nicht darauf. Ihm war klar, dass es nicht um die Schokolade ging, sondern um die Karte. Also öffnete er die Packung und schenkte dem davonspringenden Frosch nicht die geringste Aufmerksamkeit. Ganz im Gegensatz zu Jack, der kleine Nager sprang der Süßigkeit begeistert nach.
Als Harry das Bild auf der Karte sah, wurden seine Augen immer größer, er drehte die Karte um und las den Text.
Severus, der über die Schulter seines Kleinen mitgelesen hatte, strich dem Vampirkater sanft über den Rücken. Im nächsten Moment sprang der Junge auf und fiel Dumbledore um den Hals.
„Danke, danke, danke.“
Der alte Mann grinste wie ein Honigkuchenpferd.
„Gern geschehen, mein Junge.“
Mit großen Augen wandten sich die anderen an Severus.
„Es ist Lily. Auf der Rückseite steht, dass sie im Kampf ihr Leben für Harry gegeben hat. Und laut ihrem Sohn die eigentliche Heldin des Krieges ist, da durch ihr Opfer der Todesfluch auf Riddle zurückgeworfen wurde.“
Harry setzte sich wieder neben seinen Mann.
Nun wollten auch die anderen die Karte sehen. Harry gab sie an seine Schwester weiter.
Severus nickte Albus anerkennend zu.
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Schwarzweiß
FanfictionEine Entscheidung von James Potter verändert Harrys Leben. Snarry. Romione Fred/George & Luna Fred/George &Neville Original auf Fanfiktion.de von Shiorinekoi