Weinachten mit den Dursleys

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Weihnachten mit den Dursleys

Dudley konnte es kaum noch erwarten. Immer wieder rannte er wie ein aufgescheuchtes Huhn im Zimmer herum. Sehr zum Ärger seiner Mitbewohner.
„Hey, Dursley, jetzt komm mal wieder runter. Vom Rumrennen vergeht die Zeit auch nicht schneller.“
„Ist mir auch klar, Thomson, aber ich kann nichts machen.“
Weiter zog Duddey seine Runden und strapazierte so die Nerven der anderen Jungs.
Aber was sollte er machen? Er hatte seine Eltern seit August nicht mehr gesehen. Zwar hatte er immer wieder mit ihnen telefoniert, aber ein Besuch war ihm noch nicht erlaubt worden. Dafür hatte er sich nicht gut genug benommen.
Und auch jetzt durfte er sie nur treffen, weil Weihnachten war.

Als im Sommer sein Cousin mit diesem düsteren Kerl angekommen war, hielt er das Ganze noch für einen Scherz. Klar, die Geräte waren ausgefallen und er bekam auch nicht mehr das Essen, das er für gewöhnlich verspeiste. Aber er dachte, dass diese Zauber nur einige Stunden anhalten würden.
Aber die Tage vergingen und auf einmal stand da der Kerl von dem Jugendheim vor der Tür. Alles Brüllen von seinem Vater und Betteln seitens seiner Mutter half nichts. Sie hatten nur zur Folge, dass wieder mal die Geräte den Geist aufgaben.
Und ehe er es sich versah, war er hier gelandet. In einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche, die sich ihren magiebegabten Familienmitgliedern gegenüber unmöglich verhielten.
Plötzlich war es aus mit dem Einzelzimmer. Kein Herumstreunen mit den Freunden. Keinen Computer oder anderen technischen Schnickschnack. Und auch kein ungesundes Essen mehr.
Erst zu diesem Zeitpunkt war Dudley klar, dass dieser Snape seine Drohungen wohl mehr als ernst gemeint hatte.

Mittlerweile war sein Tagesablauf streng geregelt. Es gab kein lange ausschlafen mehr. Auch an den Wochenenden nicht. Dieses Privileg musste man sich verdienen.
Der Unterricht hier war wesentlich strenger als der an seiner alten Schule. Es gab auch Lernstunden, in denen man beaufsichtigt wurde. Zu der Zeit durfte man ausschließlich seine Hausaufgaben machen oder für die Schule lernen. Auch die Küche war zu der Zeit abgesperrt.
Zum „normalen“ Unterricht kamen dann noch zusätzliche Stunden, in denen die Jugendlichen etwas über die magische Welt lernten.
Auch die Freizeit war streng geregelt. So etwas wie Boxen oder Krafttraining gab es nicht. Zumindest nicht für die Neuankömmlinge. Das würde die Gewaltbereitschaft nur steigern, so die Betreuer. Allerdings war täglicher Sport ein Muss. Für ihn am Anfang die Hölle. Tägliches Laufen, Schwimmen oder Radfahren.
Auch seine Ernährung wurde umgestellt.
Tobias, einer seine Zimmerkollegen, meinte, er komme sich vor wie in einem Fat-Camp. So ging es auch Dudley, vor allem da er mittlerweile bereits fünf Kilo abgenommen hatte.
Aber das war dringend nötig, wie die Untersuchung an seinem ersten Tag gezeigt hatte. Seine Werte waren anscheinend das reinste Gruselbuch.
Eigenartig war vor allem, dass die meisten der Jugendlichen hier an Übergewicht litten.

Die ersten Wochen, die er hier war, hatte er damit verbracht seine Betreuer anzuschreien, zu bocken und seinen Cousin und dessen Mann zu verfluchen. Er hatte sie als miese Schwuchteln beschimpft und gemeint, sie sollten sich gegenseitig den Schwanz lutschen und ihn in Ruhe lassen.
Dieses Verhalten hatte ihm zusätzliche Therapiestunden, soziale Stunden und Küchendienst eingebracht. Außerdem hatte er fast täglich katzenlastige Albträume.
Einer seiner Betreuer, ein so genannter Squib, hatte ihm dann erzählt, warum er diese Träume hatte.
Und was hatte er getan? Anstatt sich bei den Tieren zu entschuldigen und darüber nachzudenken, was er getan hatte, verfluchte er sie als Mistviecher, die eh nichts Besseres als den Tod verdient hätten. Auch Harry wurde fleißig verflucht. Aber das erwies sich als der Schlimmste seiner vielen Fehler.
Er bekam Ärger mit fast jedem der Betreuer und auch einigen älteren „Insassen“, wie er sie damals noch nannte. Dann hagelte es Strafarbeiten und er bekam ein Buch in die Hand gedrückt, das er lesen musste.
In dem Buch ging es um einen Krieg, der vor Jahren in der Zauberwelt gewütet hatte. Darin erfuhr er dann auch die  Geschichte von Harry Potter, dem-Jungen-der-lebt.
Im Nachhinein würde Dudley das als seinen Wendepunkt ansehen.
In Gesprächen mit seinem Bezugi, so nannten sie die Bezugsbetreuer, erfuhr er dann auch, wie es Harry im Moment ging.

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