Schwarzweiß

Treffen

>Habt ihr schon die vorigen Kapitel gelesen?<

Treffen

Severus beobachtete seinen Mann schmunzelnd. Wie schon beim Treffen mit den Malfoys so war Harry auch jetzt wieder unglaublich nervös.
„Harry, jetzt beruhige dich. Dein Cousin wollte sich mit dir treffen, nicht umgekehrt. Außerdem habt ihr doch Briefe ausgetauscht."
„Aber nur zwei. Ich kann nichts dafür."
Severus legte seinen Mann die Hand auf den Rücken und führte ihn in das Lokal wo sie verabredet waren.
Drinnen fragten sie gleich nach Duddley und die Bedienung deutete auf den hintersten Tisch.
Überrascht starrte Harry auf den jungen Mann.
„Der hat sich ja verändert."
„Allerdings", stimmte Severus zu.
Vor dem Tisch blieben die beiden stehen.
„Dudley?"
Der junge Mann blickte auf und die Kinnlade fiel ihm hinunter.
„Ha ... Harry? Bist das wirklich du?"
Der Vampirkater grinste.
„Ja, und was ist mit dir? Hast du eine Hälft von dir Zuhause vergessen?"
Dudley grinste verlegen und stand auf. Im nächsten Moment wäre Harry fast vom Glauben abgefallen. Sein Cousin umarmte ihn.
„Schön, dich zu sehen Kleiner", murmelte der Junge.
„Ich kann es kaum glauben, dass ich das sage, aber ich freue mich auch." Harry erwiderte die Umarmung, dann löste er sich wieder.
„An Severus kannst du dich sicher noch erinnern?"
Dudley wurde leicht rot.
„Der Mann durch den sich mein Leben komplett verändert hat. Ja, natürlich. Ich freue mich Sie wieder zu sehen, Lord Snape. Ohne die Fotos in den Zeitungen hätte ich Sie allerings nicht erkannt."
Severus schüttelte dem jungen Mann die Hand.

Als sie sich gesetzt und bestellt hatten, konnte sich Harry nicht mehr beherrschen.
„Jetzt sag schon. Wie geht es dir? Geben die euch genug zu essen?"
Dudley drehte sein Wasserglas zwischen den Händen.
„Du meinst wegen meinem Gewicht? Ich bin ehrlich, am Anfang hätte ich dich und deinen Mann am liebsten auf möglichst schmerzhafte weise umgebracht. Aber mittlerweile kann ich nur eines sagen. Danke, danke für diese Chance."
Severus hob erstaunt die Augenbraue.
„Es geht Ihnen also gut?"
„Sogar phantastisch. Die Betreuer haben meine gesamte Ernährung umgestellt und mir einen richtigen Fitnessplan aufgestellt. Dadurch solle ich langsam abnehmen, dadurch wurde auch verhindert, dass meine Haut schlaff runter hing. Und wie ihr sehen könnt, es hat geholfen. Ich habe jetzt das Gewicht, das ich haben sollte. Und auch Ausdauer. Ich komme nach zwanzig Metern nicht mehr ans Limit. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es ist nicht mehr so viel Gewicht mit sich rumschleppen zu müssen. Außerdem habe ich viel über eure Welt erfahren. Harry, warum wussten wir nie dass bei euch Krieg herrscht? Und das du mittendrin bist."
Harry seufzte.
„Wegen dem Geheimhaltungsabkommen."
Dudley winkte ab.
„Das weiß ich, aber ich rede von unserer Familie. Warum hat uns das niemand gesagt."
Harry sah seinen Cousin ungläubig an.
„Tante Petunia wusste es. Meine Mutter hat ihr immer Briefe geschickt, und auch der Direktor hat es in dem seinen erklärt, den er mit mir vor die Tür gelegt hatte."
„Das wusste ich nicht. Warum hat dieser Mann das getan? Er hätte doch wenigstens anklopfen können."
„Das habe ich ihn auch schon öfter gefragt und ich habe bis jetzt noch keine zufriedenstellende Erklärung bekommen", grummelte Severus.
Harry lächelte traurig.
„Unser geschätzter Direktor ist eben nicht immer allwissend. Aber sein Mann hält ihn ja zum Glück auf dem Boden."
Dudley bekam große Augen.
„Der ist auch schwul? Bei euch scheint das ja wirklich nicht besonderes zu sein."
„Ist es auch nicht. Wir haben wirklich andere Probleme. Obwohl ich es nicht als solches sehe", stimmte Harry zu.

Sein Cousin sah ihn eine Weile an.
„Es tut mir leid. Ich habe so viel verbockt, dass kann ich in hundert Jahren nicht wieder gut machen. Wenn ich nur an die Aktion mit meinen ‚Forschungen' denke."
Harry hob die Hand.
„Nicht, ich möchte nicht so gerne darüber reden. Vor allem weil Sev es nicht weiß"
„Wirklich?"
Dudley sah zu dem Mann, der sich seit ihrer letzten Begegnung so sehr verändert hatte. Aber trotz jüngerem Aussehen konnte er immer noch genauso gut starren.
„Was weiß ich nicht?"
Dudley schluckte.
„Anscheinend hat Harry Ihnen nicht gesagt wo einige seiner Narben herkommen."
„Sie?"
Der junge Mann wurde immer kleiner. ‚Gott, der Mann kann ein Haus nieder starren. Zum Glück habe ich den nicht als Lehrer.'
„Ja", nuschelte Dudley.
Harry griff ein.
„Genug Severus, du machst ihm Angst."
„Gut", murmelte der Mann und fing sich darauf einen finsteren Blick von Harry ein. Erstaunlicherweise für Dudley lenkte der Mann ein.
„Na gut, wir sind hier um diese Fehde zu begraben. Ich denke es wäre nicht gut, wenn ich jetzt einen Streit vom Zaum breche."
Dafür bekam er einen Kuss von seinem Mann.
Dann drehte sich Harry wieder zu seinem Cousin.