Geschenke, Tiere und Schmusen

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Geschenke, Tiere und Schmusen

Später zeigte Severus seinem Kleinen dann das ganze Zubehör für Yuki. Und auch die anderen Tiere sahen sich die Spielzeuge und das Katzenklo neugierig an. Frosch rollte sogar in eines der Nester und wurde von dem kleinen Kniesel dann als Spielball benutzt.
„Komm mal her, du kleiner Fellball.“
Severus hob die Kleine aufs Bett und wedelte mit einem Stab vor ihrer Nase herum. An dem Stab waren Federn von verschiedenen Vögeln angebracht.
„Der Besitzer des Ladens macht die Dinger selber. Da sind ja auch genug Vögel, die immer mal wieder Federn verlieren. Er meinte, Katzen lieben das.“
Und der Verkäufer hatte Recht. Yuki sprang sofort darauf an. Sie stürzte sich regelrecht auf das Spielzeug. Aber nicht nur sie, nach kurzer Zeit gesellte sich eine zweite Katze dazu. Und auf einmal waren da doppelt so viele Pfoten, die nach den lustigen Federn tatzten. Severus brauchte einen Moment, bis er merkte, wer die zweite Katze war.
„Harry, das ist eigentlich für Yuki gedacht.“
Der kleine Kater sah unschuldig zu seinem Mann hoch. Dann wandte er sich an seine Kniesel und mauzte. Die antwortete und im nächsten Moment attackierten sie wieder das Spielzeug.
Severus und die anderen Tiere sahen dem Spiel belustigt zu. Wenn Harry sich in seiner Katzenform besser entspannen konnte, sollte es ihm recht sein. Außerdem war sein Mann mit Ganzkörperfell auch niedlich.
Nach weiterten zehn Minuten, mittlerweile hatten alle Tiere an dem Spiel Gefallen gefunden, war die Tierschar dann doch müde.
„Zum Glück, ich dachte schon, mir fällt der Arm ab.“
Harry-Kater stakste auf seinen Mann zu und leckte ihm über das Handgelenk.
„Danke, dein Speichel scheint auch in dieser Form zu helfen.“
Harry ließ sich auf den Arm nehmen und verwandelte sich dann wieder zurück. Dadurch fiel Severus nach hinten. Nun lag er auf der Matratze mit seinem Kleinen auf ihm.
„Du hättest auch einfach einen Zauber nehmen können, dann würde dir die Hand jetzt nicht wehtun.“
„Ja, aber so hat es mehr Spaß gemacht.“
Sanft zog er seinen Kleinen zu sich herunter und küsste ihn. Harry stieg nur zu gerne mit ein. Als Severus dann über seine Lippen leckte und um Einlass bat, wurde der ihm auch sofort gewährt.
Sanft, fast träge küssten sie sich. Dabei fuhr Severus immer wieder über den Rücken seines Kleinen. Mit der anderen Hand streichelte er über seinen Kopf und kraulte seine Ohren.
Gerade wollte Severus sich dem Schweif des Kleinen widmen, als dieser den Kuss unterbrach.
„Sev, wir bekommen gleich Besuch.“
„Hm, wer wagt es?“
„Hehe, die Zwillinge.“
„Verflucht, die haben ein absolut mieses Timing. Was wollen die denn hier und woher weißt du, dass sie kommen?“
„Weil ich sie riechen kann.“
Grummelnd setzte sich der Tränkemeister auf. Ihm gefiel die Störung gar nicht. Hatte er denn keine ruhige Minute in diesem Irrenhaus?
„Beruhige dich, dann können wir ihnen auch gleich die Geschenke geben.“
„Ich verstehe ohnehin nicht, warum du damit gewartet hast.“
„Weil ich wusste, dass sie mich noch sprechen wollten.“

Bevor Severus fragen konnte, klopfte es an der Tür.
„Zieht euch was an. Ihr habt Besuch.“
„George Weasley, noch so eine freche Bemerkung und Sie schrubben bis zu Ihrem Abschluss Kessel. Und zwar mit einer Zahnbürste. Für Hamster. Und jetzt kommen Sie endlich rein.“
Harry ringelte sich auf dem Bett vor Lachen. Yuki schien das für ein lustiges Spiel zu halten und sprang ständig nach dem Schweif ihres neuen Herrchens.
In diese Szene platzten die Zwillinge. Dabei konnten sie ganz genau sehen, wie ihr grummliger Lehrer ihren kleinen Bruder sanft anlächelte.
„Harry müsste man sein“, flüsterte Fred seinem Bruder zu.
Der setzte sich kerzengerade auf und fixierte Fred.
„Du willst dich doch nicht von Luna trennen?“
Die Ohren des Jungen legten sich angriffslustig nach hinten und die Augen verzogen sich zu schlitzen.
„Was? Merlin bewahre, natürlich nicht. Luna ist das Beste, was mir je passiert ist. Ich meinte damit nur, dass es außer dir niemandem gelingt, dass der Professor sich so entspannt.“
Severus, dem Harrys Reaktion durchaus gefallen hatte, streichelte seinem Kleinen über den Kopf.
„Also, was wollt ihr, Horrorbrut?“
„Professor, das trifft uns wirklich zutiefst.“
„Dann heulen Sie sich doch bei Mr. Longbottom aus.“
Und wieder quietschte Harry ausgelassen. Er nahm seine Yuki in den Arm und lehnte sich dann an sienen Liebsten.
„Beruhige dich, Sev, die zwei wollten mir vermutlich nur wieder meinen Anteil bringen. Habe ich Recht?“
„Natürlich, und nicht nur den von unserem Geschäft. Auch Dimitrius hat bereits Gewinn gemacht. Hauptsächlich mit dem neuen Pulver. Wir sollen dir übrigens sagen, dass er einer der Erfindungen von Mrs. Lovegood bald fertiggestellt hat.“
Harry sah Fred groß an.
„Und?“
„Lass dich überraschen. Hier.“
Damit überreichten ihm die Zwillinge zwei versiegelte Umschläge. Einer war von Siam, der andere von dem Schulsprecher.
„Was ist das?“
„Mein Gewinn, weil ich ja in die Erfindungen von Siam und Dimi investiert habe. Ich bin bei beiden stiller Teilhaber.“
Als Harry die Blätter, auf denen sein Gewinn verzeichnet war, herausholte, bekam Severus große Augen.
„So viel verdient ihr mit euren Scherzartikeln?“
„Wir haben doch gesagt, ‚Fang den Schweif’ ist ein großer Renner. Und auch unsere Schwänz-Süßigkeiten sind sehr beliebt.“
Severus blickte etwas pikiert, sagte aber nichts. Dazu war er zu sehr von Harrys Gewinn abgelenkt. Bei Lion war der Gewinn sogar noch größer. Aber das war abzusehen gewesen, der ganze Orden hatte eine sehr große Menge von dem Pulver bei ihm bestellt.
Harry riss ihn aus seinen Überlegungen.
„Dann hat Luna doch sicher auch schon ihren Gewinn bekommen, oder?“
„Natürlich. Glaubst du, ich würde mein süßes Häschen nicht auf dem laufenden halten?“
„Schon gut, friss mich nicht gleich. Sagt mal, wie wollt ihr euren Laden eigentlich nennen?“
George grinste.
„Du meinst, unsere Läden.“
Severus sah die beiden verwirrt an.
„Warum zwei?“
„Einen in der Winkelgasse und einen in Hogsmead.“
„Dann verdient ihr drei wirklich eine Menge.“
Beide strahlten ihren Professor an.
„Und, wie heißen sie denn jetzt?“
Sofort richtete sich die Aufmerksamkeit wieder auf Harry.
„Den in der Winkelgasse nennen wir ‚Weasleys und Lions Allerlei’. Und den in Hogsmead werden wir ‚die Trickkiste’ nennen.“
„Warum zwei verschiedene Namen?“, fragte Severus.
„Weil wir zwei verschiedene Kundenstämme versorgen. In der Winkelgasse werden unsere Produkte für Erwachsene verkauft. Und im Dorf haben wir eben fast nur Schüler als Kunden.“
Das leuchtete dem Paar ein.
„Und wer wird welchen Laden leiten?“, kam es interessiert von Harry.
Fred und George grummelten etwas.
„Da werden wir drei uns abwechseln. Wobei ich denke, dass Lion öfter in der Winkelgasse sein wird. Immerhin kann er jeden Abend zu seiner Frau. Wir können unsere Partner nicht so oft sehen.“
Man sah den beiden richtig an, dass ihnen das überhaupt nicht gefiel.
Severus musste ein Schmunzeln unterdrücken. Aber er verstand die Zwillinge. Ihm würde es auch nicht gefallen, so lange von seinem Kitten getrennt zu sein.

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