Erklären sie das mal Black!

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Erklären Sie das mal Black!

Keiner, nicht mal der Kobold, wagte dieser Aufforderung nicht Folge zu leisten. Mal abgesehen von dem Befehlston der Krankenschwester, wollte ohnehin jeder wissen, wie der Stand der Dinge war.

Nach über fünf Stunden Wartezeit lagen die Nerven der drei Wartenden blank. Die ganze Zeit über hatte eine gespannte Stille geherrscht, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Wobei man vor allem Gripock die Missbilligungm - gegenüber den Menschen - geradezu aus dem Gesicht gesprungen war.
Irgendwann hatte Dumbledore bei den Hauselfen Essen und später Tee bestellt. Ansonsten taten die drei allerdings nicht. McGonagall weigerte sich sogar zur Toilette zu gehen, aus Angst irgendetwas zu verpassen.

Nun saßen alle fünf in dem überraschend großen Büro der Medihexe. Diese bestellte bei den Hauselfen erst einmal Tee und für sich und Snape noch zusätzlich zwei Flaschen Wasser und belegte Brote. Auch wenn beiden nicht nach Essen zu Mute war, sie mussten bei Kräften bleiben. Es nützte nichts, wenn sie beide auch noch vor Erschöpfung umfielen, der Junge brauchte sie schließlich.
Nach einer kleinen Stärkung und nachdem sie fast die ganze Wasserflasche leergetrunken hatte, (1 Liter) sah sie die Anwesenden der Reihe nach an. Ihr Blick blieb an dem Kobold hängen.
„Bevor ich anfange, hier Köpfe abzureißen (giftiger Blick zu Dumbledore und McGonagall) möchte ich wissen, warum Sie hier sind. Verstehen sie mich nicht falsch, aber ich habe noch nie einen Kobold außerhalb von Gringots gesehen und schon gar nicht in Hogwarts. In welcher Beziehung stehen sie zu dem Jungen?"
Da die Medihexe nicht den Anschein von Feindseligkeit erweckte, sondern nur interessiert schien, sah Gripock auch keinen Grund, ihr die Wahrheit vorzuenthalten.
„Mr. Potter ist nicht nur einer unserer Kunden, sondern auch seit Jahren ein guter Freund von allen dort angestellten Kobolden und ganz besonders meiner.
Ich habe ihn heute um ein Treffen gebeten, das ich aus Diskretionsgründen nicht in unserer Filiale abhalten wollte. Deswegen bat ich um diesen Ort. Um was es in dem Gespräch ging, kann ihnen Mr. Potter, wenn er das denn will, selbst sagen."
Auf diese Aussage hin wurde der Kobold von vier erstaunten Gesichtern angesehen. Nicht weil er sich geweigert hatte, nähere Auskünfte über den Inhalt des Treffens zu geben. Denn schließlich waren diese Geschöpfe für ihre Verschwiegenheit bekannt. Nein, das was alle überraschte, war die Freundschaft, die anscheinend zwischen Harry und den Kobolden herrschte. Immerhin sagte man diesen Wesen eine ziemliche Abneigung Menschen gegenüber nach.
Jetzt erinnerten sich die drei Lehrer auch wieder an das Wissen, dass der Junge im Büro des Direktors zum Besten gegeben hatte. Im ersten Moment dachten alle, dass er wohl in einem Buch über Kobolde deren Geschichte erfahren hatte. Anscheinend aber hatte er seine Informationen direkt von der Quelle.
Dumbledore und den anderen wurde so langsam klar, wie wenig sie doch über ihren Schüler wussten. Gut, bei Snape war das verständlich. Immerhin war es kein Geheimnis, dass er den Jungen nicht ausstehen konnte und ihm das Leben so schwer wie irgend möglich machte. Aber McGonagall war seine Hauslehrerin und der Direktor dessen Vormund, da sollte man eigentlich doch eine gewisse Kenntnis voraussetzen. Na gut, offenbar nicht.
„Merlin, jeder Quizmaster weiß mehr über seine Kandidaten, als wir über diesen Jungen."
Es tat zwar weh, aber mit dieser trockenen Bemerkung traf Snape den Nagel auf den Kopf.
Allerdings riss Poppy sie mit ihrer nächsten Frage aus dieser trüben Gedankensuppe.
„Wie zum Henker konnten sie den Jungen in seinem Zustand auch noch mit irgendwelchen Geschäften behelligen? Mir ist zwar aus langjähriger Erfahrung bewusst, dass Harry alles tut, um seine Blessuren runterzuspielen. Aber ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ihr ihn dabei auch noch unterstützt." Wieder folgte ein scharfer Blick auf die Anwesenden, wobei diesmal auch der Kobold nicht ausgenommen wurde.
„Poppy, als wir mit dem Gespräch begonnen hatten, sah Harry noch normal aus. Er hätte uns seine Verletzungen auch sicherlich weiter vorenthalten, wenn er nicht durch das, was er heute erfahren hat, dazu gezwungen gewesen wäre, sie uns zu zeigen. Severus musste ihm einen Blanko-Trank geben, damit wir überhaupt sehen konnten, wie schlimm es um den Jungen stand."
Nach diesem Aufbegehren seitens Minerva wurde der Gesichtsausdruck der Medihexe deutlich milder.
„Gut, da der Junge sich dazu entschlossen hat, euch allen seinen Zustand zu zeigen, bin ich auch der Meinung, dass ihr die restlichen Ergebnisse erfahren könnt. Ich muss euch allerdings vor warnen, solche Verletzungen sind mir seit dem Krieg nicht mehr untergekommen."
Mit diesen Worten nahm die Krankenschwester die beschriebenen Pergamentseiten und begann vorzulesen:

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