Zwischenspiel

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Zwischenspiel

„Was habt ihr denn nun beschlossen?“, fragte Harry seinen Mann, als alle beim Abendessen zusammensaßen.
„Als erstes wird jede Ehe der Mephisticuffs genau überprüft, um zu klären, ob wirklich alle freiwillig geschlossen wurden. Das wird Mrs. Bones vom Familienrecht überprüfen.
Dann werden die Satzungen der Bruderschaft geprüft und auch dieses Ritual, auf das die Mitglieder ja so stolz sind, wird genauer in Augenschein genommen.
Ich denke, dass wir da bereits mehr als genug illegale Aktivitäten finden werden, um den Verein dicht zu machen. Außerdem will ich diese Mistkerle nicht nach Askaban bringen, sondern etwas tun, das ihnen viel mehr weh tun wird.“
„Und was genau schwebt dir da vor?“
Severus’ Lächeln wurde kalt und auch die anderen drei hatten ziemlich unheilverkündende Gesichtsausdrücke.
„Ich gedenke ihnen ihre Magie zu entziehen und sie aus der Zauberwelt zu verstoßen.“
Am ganzen Tisch wurde laut die Luft eingezogen. Es gab für Zauberer nichts Schlimmeres als aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden, dieses Schicksal erlitten normalerweise nicht mal Straftäter, die ihre Strafe abgesessen hatten.
„Aber es gibt doch ohnehin schon so wenig Zauberer, ist es da nicht kontraproduktiv, wenn man diese Zahl noch weiter dezimiert?“
Hermine war sich nicht ganz sicher, ob sie ihrem Professor in dem Punkt zustimmen konnte. Das Ministerium diskutierte doch jetzt schon über ein neues Gesetz. Das sogenannte Zwei-Kinder-Programm. Jedes Paar wäre demzufolge dazu verpflichtet, mindestens zwei Kinder in die Welt zu setzen.
„Darüber brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, fast jedes Mitglied der Mephisticuffs hat bereits Kinder. Das ist sogar Voraussetzung um in diesem Verein bleiben zu dürfen. Jeder hat eine gewisse Zeit, um für Nachwuchs zu sorgen. Gibt es den nicht, wird die Mitgliedschaft gekündigt. Das ist ja auch der Grund, warum wir annehmen, dass die meisten Ehen nicht ganz freiwillig sind.“
„Aber eines verstehe ich immer noch nicht. Das Ministerium versucht doch alles um aus uns beiden Profit zu schlagen. Wäre es da für die nicht von Vorteil, wenn wir diesem obskuren Club beitreten und fleißig für Nachwuchs sorgen? Also, was bringt euch auf den Gedanken, dass Fudge euch bei dieser Vendetta unterstützen wird?“
Nun meldete sich Remus zu Wort:
„Ganz einfach. Weil sie keine andere Wahl haben. Magische Wesen werden von den Gesetzen her sehr geschützt. Das bedeutet, dass der Partner eines solchen Wesens fast uneingeschränkte Macht hat, wenn es darum geht dieses zu schützten. Je seltener das Wesen, umso mehr Rechte hat es. Mit anderen Worten, in diesem Fall hat sich das Ministerium selbst ausgebremst.“
„Und sie können diese Gesetze nicht einfach umkrempeln?“
„Nein, es sei denn, sie wollen die Magie vernichten, denn das war ursprünglich der Grund für den Schutz der magischen Wesen, weil sie die Magie vermehrt haben, einfach nur indem sie da sind.“
Sirius schien genau dieser Punkt unglaubliche Genugtuung zu verschaffen. Endlich musste die Gesellschaft mal etwas für sein Patenkind tun, bis jetzt war es ja immer umgekehrt gewesen.
Harry hingegen runzelte die Stirn. Severus konnte an der gesamten Körperhaltung seines Kittens sehen, dass ihm etwas überhaupt nicht gefiel. Auch Luna schien dies bemerkt zu haben.
„Na los, sag schon, Bruder, was liegt dir quer?“
„Diese heuchlerische Gesellschaft und ihre selbstgerechte Art. Ich meine Werwölfe und Zentauren sind auch magische Wesen, sie werden allerdings behandelt wie etwas Böses. Und es gibt noch eine ganze Liste solcher Wesen, die fast rechtlos sind. Sollte ein Gesetz nicht für alle gelten?“
Hilfesuchend blickte Harry zu Remus. Der Werwolf verstand seinen Welpen nur zu gut. Vor allem da der Katzenjunge mit sehr vielen magischen Wesen befreundet war, hatte er, auf Grund der besseren Rechte, vermutlich ein schlechtes Gewissen.
„Du hast Recht, eigentlich müsste das Ministerium alle Wesen gleich behandeln, aber sie haben sich, wie überall, nur das herausgesucht, was für sie von Vorteil ist. Und das obwohl wir alle, Wertiere, Riesen, Wassermenschen... die Magie erhöhen.“
Harry schnaubte nur und versuchte sich dadurch zu beruhigen, dass er Igel fütterte. Luna strich ihrem Bruder über den Arm und auch Severus legte seine Hand auf den Rücken des Jungen. Das schien zu wirken, langsam wurde Harry ruhiger.
„Vielleicht können wir ja dafür sorgen, dass auch ihr die gleichen Rechte habt. Immerhin brauchen wir ja nur andeuten, dass Riddle dann keinen mehr für seine Armee ködern kann.“
Harry hatte genug gelesen, um zu wissen, dass die fehlenden Rechte für die Wesen genau der Grund war, warum diese damals im Krieg für die dunkle Seite gekämpft hatten. Auch wenn Harry klar war, dass Riddle sich nie an ein solchen Versprechen gehalten hätte.
Ja es wurde wohl Zeit, sich genauer über die Gesetze der Zauberwelt zu informieren. Zum Glück hatte er sich genug Bücher zu diesem Thema gekauft.
Severus war der Meinung, dass sein Kleiner fürs erste genug gegrübelt hatte.
„Was habt ihr eigentlich nach eurem ‚Nahrungsexperiment’ noch gemacht?“
Sofort erhellte sich Harrys Mine wieder.
„Wir haben für Igel ein Vogelhaus gebaut, damit er nicht immer auf meinen Kopf residieren muss. Und eines muss ich den Zwillingen lassen, sie sind handwerklich äußerst geschickt. Das kleine Häuschen würde wohl jedem gefallen, auch die Inneneinrichtung lässt nichts zu wünschen übrig. Und dann hat Fred auch noch eine Vorrichtung angebracht, in der man Wasser und Futter unterbringen kann, einfach großartig.“
Die Zwillinge grinsten stolz.

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