Wir sind Zauberer, keine Revolverhelden

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Wir sind Zauberer, keine Revolverhelden

Am nächsten Tag ging Harry in den neuen „Wald“ in ihrer Wohnung um seine Tiere zu besuchen. Als er an der Lichtung war, stockte er.
„SEVERUS!“
Eine Zeitlang war es still.
„Ist etwas passiert?“
„Nein, aber sag mal. Führt unser Tierzimmer in den verbotenen Wald?“
Severus war immer noch im „normalen“ Teil ihrer Wohnung.
„Nein.“
„Sicher?“
„Ja, warum fragst du?“
Harry grinste.
„Komm mal bitte her.“
Severus machte sich auf den Weg durch den Wald, er brauchte nicht lange um seinen Mann zu finden. Als er bei ihm war, blieb er wie angewurzelt stehen.
„Wo kommen die denn her?“
„Ich würde sagen, aus dem Wald.“
Harry war gerade emsig dabei ihren Besuchern seine neuesten Tiere vorzustellen.
Severus war komplett schleierhaft, wie es die Thestral- und die Einhornherde geschafft hatten, hierher zu kommen. Es war der gleiche Zauber wie in Firenzes Wohnung, und der hatte mit Sicherheit keinen Zugang zum Wald.
Weiter kam er allerdings nicht mit seinen Überlegungen, weil Streunerin und Riffraff gerade seine Aufmerksamkeit verlangten.
„Hey ihr. Verratet ihr mir, wie ihr hier reinkommt?“
Die Tiere schmiegten sich einfach nur an den Lehrer, die Frage ignorierten sie vollkommen.
Harry streichelte die anderen Herdenmitglieder. Die waren auch ganz begeistert von Frosch und Yuki.
„Ist es möglich, dass wir das dem Schloss zu verdanken haben? Im Buch über die Geschichte der Schule steht doch, dass es sich teilweise verändert.“
Severus dachte einen Moment darüber nach.
„Möglich wäre es. Immerhin weiß jeder, wie sehr du in die Tiere vernarrt bist. Allerdings hoffe ich, dass nur diese beiden Herden hier Zugang haben. Wenn ich eine Spinne oder sonst was Gefährliches finde, nehme ich diesen Kasten auseinander.“
Harry fing an zu lachen.
„Ich glaube nicht, dass sich das Schloss vor deiner Drohung fürchtet. Aber es wird auch sicher niemanden zu uns lassen, die uns schaden können.“
„Ich hoffe du hast Recht. Ich werde auf jeden Fall noch mal mit dem Direktor reden.“
Damit zog Severus seinen Mann erst mal an sich um sich einen Kuss zu holen.
Die Pferde ähnlichen Wesen ließen dabei ein Schnauben hören.
„Ihr seid doch nur eifersüchtig.“
Der Vampirkater lachte über die Aussage seines Mannes.
„Nein Sev, sie freuen sich nur für uns.“
„Du kannst die Stimmungen erkennen?“
„Ja, du nicht?“
Severus lachte.
„Nein, ich habe keine tierischen Instinkte. Tut mir leid.“
Harry lächelte verrucht.
„Ich finde schon, dass du einige tierische Instinkte hast. Und darüber bin ich auch sehr froh.“
Fast wäre Severus die Kinnlade runtergefallen.
„Seit wann bist du denn so verdorben?“
„Das liegt an dir, ich habe eben Blut geleckt.“
Severus schmunzelte.
„Und das in mehr als nur einer Hinsicht. Aber es gefällt mir.“
„Wirklich.“
„Ja.“
Damit zog er seinen Mann in einen leidenschaftlichen Kuss. Er fuhr Harry über die Seiten und wollte sich gerade unter dessen Hemd schummeln. Allerdings hörte er da lautes Wiehern.
„Spielverderber“, grummelte der Mann.
„Es ist ohnehin Zeit fürs Frühstück.“

Die beiden verabschiedeten sich von den Tieren und gingen zur Halle.
Heute wurde Harry von Zähnchen und Yuki begleitet. Die beiden schienen Freundinnen geworden zu sein. Zumindest tratschten sie schon miteinander als wären sie es.
Natürlich hatte sich während den Ferien nichts geändert. Harry und sein Mann wurden immer noch angegafft.
Als Harry seinen Blick über die Haustische schweifen ließ, sah er, dass Luna wieder am Löwentisch saß, dicht neben Fred. Zuerst grinste er, aber dann sah er, dass einige seiner Hauskameraden ihren Stab gezogen hatten.
Verwundert sah Harry zu Dimitrius.
„Was ist denn jetzt schon wieder los? Warum muss meine Schwester verteidigt werden?“
„Kannst du dir das nicht denken? Es ist wegen dem Buch. Einige Schüler sind nicht so begeistert von den neuen Entdeckungen bezüglich Slytherin.“
Der Junge knurrte.
Über das Problem wurde am Lehrertisch heftig diskutiert. Auch einige Briefe waren schon angekommen, allerdings von den Hauselfen aussortiert. Sonst hätte Luna wohl einige böse Überraschungen erlebt.
Das Frühstück verlief zwar angespannt, aber ohne Zwischenfälle. Bis zum Schluss dann doch ein Zauber flog. Fred konnte ihn ohne Probleme abwehren, aber er hatte nicht gesehen, wer der Verantwortliche war. Harry aber schon.
Laut fauchend sprang er mit einem Satz über den Lehrertisch. Und noch ehe die Ravenclaw den Zauberstab wieder wegstecken konnte, hatte sie schon einen wütenden Vampirkater auf sich.
Harry hatte das Mädchen umgeworfen und saß nun auf ihr. Erschrocken richtete die ihren Zauberstab auf ihren Angreifer. Das hätte sie besser nicht machen sollen.
Harry biss das Stück Holz einfach in der Mitte durch. Jeder in der Halle zuckte bei dem Klang zusammen.
„Geh runter von mir!“
„Du Miststück, was sollte das?“
„Reg dich wieder ab, der Zauber ist nicht verboten. Du hattest kein Recht meinen Stab zu zerstören. Dafür verlange ich Vergeltung.“
Die einzige Reaktion waren gebleckte Zähne, die sich gerade verlängerten.
Das Mädchen kreischte laut auf.
„Wenn du mich beißt, dann verlange ich einige deiner Organe.“
„Ich würde dich nicht beißen und wenn du die letzte Hexe auf dem Planeten wärst. Du hättest Luna fast verletzt.“
„Verdammt, es war ein weißmagischer Spruch, der hätte Loony schon nicht getötet!“
„CHHhhhhhhhhh, nenn sie nicht so. Wo hast du außerdem den ‚sanften Abschied’ gelernt? Den dürfen nur Heiler lernen und anwenden.“

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