Ein gewaltiger Ausrutscher

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Ein gewaltiger Ausrutscher.

Die restlichen Ferienwochen verflogen nur so. Harry fühlte sich dabei wie in einem wunderbaren Traum. Noch nie hatte er eine so herrliche Zeit. Er und sein Mann genossen ihre gemeinsamen Stunden. Entweder sie lasen, beschäftigten sich mit den Tieren, unterhielten sich mit den Elfen oder brauten. Auch übte Harry weiter den Umgang mit seinen Flügeln und auch das Kämpfen kam nicht zu kurz. Egal ob mit Waffen oder dem Zauberstab.
Natürlich besuchten sie auch ihre Freunde und Sirius. Einige Male trafen sie sich sogar bei Xenophilius zum Reiten. Und meistens waren auch Rolo und einige ihrer Freunde da. Das Reiten hatte Einzug in die Koboldwelt gehalten.
Nur zweimal musste Harry auf seinen Mann verzichten weil der zu einem Einsatz mit dem Orden musste. Dann saß der Junge jedes Mal wie auf heißen Kohlen im Hauptquartier und war fast nicht ansprechbar.
Als Severus danach von seinen Einsätzen zurückkam hatte er deshalb immer für mindestens einen Tag einen Klammervampir an sich hängen. Aber das störte ihn nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil.
Einige Tage vor Schulbeginn trafen sie sich alle bei den Weasleys um noch gemeinsam in die Winkelgasse zu reisen.

„Ron, Ginny, Hermine. Geht bitte in den Garten und Endgnomt ihn. Diese Biester nehmen schon wieder Überhand."
Das war das Erste was das Ehepaar hörte als sie durch den Kamin kamen.
Harry lächelte bei Mrs. Weasleys Worten.
„Oh, hallo ihr beiden. Wollt ihr einen Kaffee? Die anderen müssten auch bald da sein."
„Bitte gerne", antwortete Severus.
Ron blieb neben Harry stehen.
„Willst du mit in den Garten? Die Viecher nerven dieses Jahr ganz besonders. Sobald wir sie rausgeschmissen haben drehen sie um und machen sich wieder bei uns breit."
Ginny nickte.
„Man sollte meinen, dass sie es langsam mal gelernt haben."
Der junge Vampirkater konnte nicht mehr, er brach in Lachen aus.
„Was ist denn so lustig?" Wollte Hermine wissen. Sie war schon gestern Abend in den Fuchsbau gekommen.
„Ganz einfach, denkt ihr wirklich, dass die Gnome so dumm sind?"
Molly sah den Jungen fragend an.
„Warum sollten sie sonst wieder kommen?"
„Weil es ihnen Spaß macht."
„Wie kommst du darauf?" Wollte nun Severus wissen.
„Ist doch ganz einfach. Gnome fressen ausschließlich Würmer und Insekten. Was also hätten sie davon in einen Garten einzudringen, nur um immer wieder von Menschen rausgeworfen zu werden? Ich denke, es macht ihnen einfach Spaß. Mrs. Weasley, haben die kleinen Kerle schon jemals auch nur eine Blume oder ein Gemüse zerstört?"
„Jetzt wo du es sagst. Ich kann mich an kein einziges Mal erinnern", gab die Frau zu.
Ron schüttelte den Kopf.
„Wenn du recht hast, dann haben die aber einen eigenartigen Sinn für Humor."
„Warum? Euch macht es doch auch Spaß sie so weit wie möglich zu werfen. So wie ich das sehe, sehen sie euch als eine Art Familie. Außerdem, seht doch mal nach draußen. Sie sorgen dafür, dass kein Käfer oder Ähnliches sich über eure Pflanzen hermacht."
Alle Augen wanderten zum Küchenfenster. Es stimmte, die Gnome pflückten gerade einige lästige Kartoffelkäfer vom Beet und fraßen sie.

Molly stand auf und öffnete die Tür zum Garten.
„Hey, ihr!" Rief sie. Die Gnome drehten sich alle zu der Frau um.
„Macht es euch Spaß wenn meine Kinder mit euch spielen?"
Die kleinen Kerle nickten eifrig und schienen zu grinsen.
„Und ihr haltet unseren Garten Ungezieferfrei?"
Wieder ein nickten.
Nun lächelte die rothaarige Frau. Sie ging zur Wiese und hockte sich hin.
„Na, kommt her." Meinte sie freundlich.
Das ließen sich die Wesen nicht zweimal sagen. Sofort rannten sie auf die Frau zu und ließen sich von ihr in den Arm nehmen. Dabei gaben sie lustige Geräusche von sich, die sich anhörten wie lachen.
„Das hättet ihr aber auch früher sagen können. Ihr Dummchen." Molly hatte sich anscheinend bereits in die kleinen Kerlchen verliebt.
Harry sah dem ganzen grinsend zu.
Severus streichelte die Ohren seines Kleinen.
„Woher wusstest du das, Kitten?"
„Es war nur eine logische Schlussfolgerung. Überall in dieser Gegend gibt es genug für sie zu fressen, aber die Kleinen kommen immer wieder zum Fuchsbau. Sie scheinen diese Menschen also ganz besonders zu mögen."
Ginny grinste.
„Dann müssen wir sie wenigstens nicht mehr herumwerfen."
„Nein, aber spielen solltet wir wohl mit ihnen. Immerhin helfen sie anscheinend bei der Gartenarbeit", meinte Ron.
Harry lehnte sich an Severus' Ohr und flüsterte.
„Außerdem sind Mr. und Mrs. Weasley dann nicht so allein wenn ihre Kinder irgendwann aus dem Haus sind."
Severus drückte seinen Mann näher an sich und gab ihm einen sanften Kuss.
„Das hast du gut gemacht. Sieh mal, die Gnome scheinen Molly wirklich zu lieben."
Es stimmte, die Kleinen halfen gerade fleißig beim Einsammeln einiger Kräuter.

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