Der Beginn einer Freundschaft

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Der Beginn einer Freundschaft

Harry wollte zum Sprechen ansetzten, als Poppy mit den Zaubertränken hereinkam.
„Das Frühstück kommt gleich, aber hier erst sind erst mal deine Tränke. Den Nähr-Trank wirst du wohl noch eine ganze Weile nehmen müssen. Außerdem werde ich dir einen genauen Ernährungsplan aufstellen, damit wir dein Gewicht so schnell wie möglich wider auf normal bringen.“
Harry nickte und schluckte brav seine Medizin und versuchte, das Gesicht zu nicht verziehen. Was ihm beim Knochenwachs aber kläglich misslang. Das Zeug schmeckte aber auch wirklich genau so wie es klang!
Sowohl Poppy als auch Snape mussten bei diesem Anblick schmunzeln. Die beiden gefiederten Zuseher hingegen sahen den Jungen eher mitfühlend an.
„Na, Harry, wo bleibt denn dein Standardspruch? Oder traust du dich nicht ihn zu sagen, weil Professor Snape hier ist?“
Der Junge wurde auf diese Frage hin rot und fand seine Hände wieder mal sehr interessant. Das war aber auch peinlich, hoffentlich hatte Poppy wenigstens den Anstand, seinem Professor nicht zu sagen, was genau sie meinte.
„Weißt du, Severus, normalerweise sagt Harry nach der Einnahme immer und zitiere wörtlich >Bei Merlin, ich schwöre dass ich denjenigen heiraten werde, dem es gelingt diese Tränke weniger scheußlich zu machen<.“
„POPPY!!!“
Das glaubte er jetzt nicht! Sie hat es tatsächlich gesagt. Durften Krankenschwestern ihre Patienten überhaupt in solche Verlegenheit bringen?
Der entsetzte Ausruf des verlegenen Teenagers erweckte bei Poppy einen Lachanfall und auch Snape konnte nicht verhindern, das sich seine Mundwinkel nach oben zogen. Der Heiterkeitsausbruch der beiden sorgte allerdings dafür, dass Harry seine Drohung von vorhin nun doch wahrmachte und er sich unter die Bettdecke flüchtete. Diese Reaktion des Jungen hatte aber nur den Effekt, dass die Medihexe noch lauter lachte und auch der Tränkemeister seine Belustigung nicht mehr länger zurückhalten konnte. Das Ganze war aber auch zu niedlich.
Fawkes und Hedwig waren die einzigen, die sich wie Erwachsene benahmen. Die beiden fanden es gar nicht witzig, dass jemand ihren Schützling so in Verlegenheit brachte, und so sahen sie die beiden Menschen aus vorwurfsvollen Vogelaugen an.
Nachdem sie diese zwei gackernden Hühner wieder beruhigt hatten, legte der Phönix vorsichtig seinen Schnabel auf den Kopf des unter der Decke Liegenden. Leicht fing er an, an dem Stoff zu schnäbeln um den Jungen zum Wiederauftauchen zu bewegen.
Hedwig indessen war daran gegangen, mit ihren Krallen an der Decke zu zerren, um ihren Vertrauten wieder zu befreien.
Dieses Vorgehen wurde von den anderen beiden fasziniert beobachtet. Es war einfach unglaublich, wie sich diese Tiere dem Jungen gegenüber verhielten. Fast konnte man das Gefühl haben, man sähe zwei Eltern, die sich um ihr Kind, oder Küken, kümmerten.
Kurze Zeit später zeigten die Bemühungen auch Wirkung. Harry kam wieder unter seiner Schutzhülle hervor und sah die Krankenschwester schmollend an.
Dann wandte er den Blick auf seinen Lehrer.
„Können Sie glauben, dass diese Frau früher in Hufflepuff war?“
„Darüber habe auch ich mich in meiner Schulzeit schon gewundert.“
Poppy konnte darüber nur wieder lachen. Ja selbst der Direktor hatte schon oft gemeint, dass der sprechende Hut bei ihrer Einteilung wohl einen Fehler gemacht hätte.

In diesem Augenblick hörte man das charakteristische Plopp, womit die Ankunft eines Hauselfen angezeigt wurde. Gleich darauf sah man auch Dobby, der ein Tablett, mit einem leichten Frühstück darauf, auf den Nachtisch neben Harry stellte. Ehe er sich zu diesem umdrehte.
„Mr. Potter, Sir! Was ist mit Ihnen passiert? Warum sind Sie verletzt, und warum sind so klein? Kann Dobby etwas für Mr. Potter, Sir, tun?“
„Hallo, Dobby, schön dich zu sehen. Wegen meiner Größe. Wie soll ich sagen, das hier ist mein richtiges Aussehen und ja ich wurde verletzt. Schon öfters, deswegen mag ich es auch nicht, wenn du dir selbst wehtust. Verstehst du?“
„Dobby versteht und Dobby verspricht, sich nicht mehr selbst zu verletzen. Hier, Mr. Potter, Sir, Dobby hat Ihnen Frühstück gebracht.“
„Danke Dobby, das ist lieb von dir. Bitte kannst du auch für Fawkes und Hedwig etwas zu essen bringen. Die beiden haben es sich wirklich verdient mal, verwöhnt zu werden.“
Der Kleine nickte so heftig, dass seine Ohren schlackerten. Er wollte schon gehen, als Harry ihn noch mal zurückhielt.
„Ach und Dobby, bring doch bitte noch einen Kaffee für Professor Snape. Schwarz ohne Zucker.“
Wieder nickte der Kleine und mit einem Plopp war er verschwunden.

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