Gestern sollte ja eigentlich das Kapitel kommen, allerdings war ich auf der Nachhausefahrt von der Abschlussfahrt. Dafür kommt's heute.
Endlich raus
Zwei Stunden später klappte Snape das Buch zu. Er hatte es in einem Zug durchgelesen und verfluchte sich mittlerweile zum gefühlten hundertsten Mal selbst.
Er hätte Harry dieses vermaledeite Ding nie zu lesen geben dürfen, zumindest nicht bevor er nicht selbst wusste, was drin stand. Und um ehrlich zu sein, bei dem Inhalt war es kein Wunder, dass der Junge einen Panikanfall gehabt hatte. Ihn selbst hatte die Lektüre ebenfalls erschüttert.
Zwar wusste Snape von der Verwendung der Vampirinnereien in Tränken und anderem Zauber. Aber er hatte immer gedacht, dass sie freiwillig abgegeben wurden, immerhin war der Helferkomplex dieser Wesen allgemein bekannt. Und so wurde es ja auch der Öffentlichkeit vorgegaukelt.
Aber eigentlich hätte gerade er wissen müssen, dass man den Worten der sogenannten "Obrigkeit" besser nicht so vorbehaltlos glauben sollte.
Merlin, und wenn Snape daran dachte, dass er selbst noch eine halbe Lunge in seinem Vorratsschrank hatte, wurde ihm schlecht. Es wurde wohl mal wieder Zeit zum Ausmisten.Snape sah nachdenklich an seiner Brust herunter, an der sich Harry immer noch anschmiegte, die kleinen Hände auch im Schlaf noch in den Roben des Tränkeprofessors verkrallt. Gedankenverloren begann der Professor wieder damit, Harrys Kopf zu streicheln. Wieder mal überrascht wie weich die Haare des Jungen doch waren, dabei sahen sie so struppig aus. Selbst bei dieser Länge noch. Das hatte er eindeutig von seinem Vater geerbt. Vater, pah, von wegen! Sklavenhändler wäre wohl die bessere Bezeichnung. Oder, falls Harry wirklich ein Weißer Vampir wurde, passte wohl "Organhändler" noch besser zu dieser Verschwendung menschlicher Zellen.
Wieder blickte der Tränkemeister auf seinen schlafenden Schüler. Dass Harry trotz allem ein Weißer Vampir werden würde, stand für ihn fest. Etwas anderes würde nicht zu dem Jungen passen. Und damit meinte er nicht seinen Helferkomplex. Es war die ganze Art des Kleinen, die für eine solche Verwandlung sprach.
Und jetzt verstand er auch die Anhänglichkeit der beiden Vögel. Vor allem für einen Greifvogel war dieses Verhalten doch sehr untypisch. Aber es passte zu dem, was Snape in dem Buch gelesen hatte.
Harry würde vermutlich zum ersten Weißen Vampir in der Geschichte werden, der keine schöne Kindheit hatte. Wieder etwas, dass ihn von anderen unterschied.
Und dieses wundervolle Wesen sollte in die Hände irgendeines machtgierigen Nichtsnutz fallen, der oder die ihn nur zu Grunde richten würde.
"Nur über meine vorher qualvoll dahingeraffte Leiche", murmelte der Tränkemeister leise. Es war wirklich unglaublich, was der Kleine in ihm auslöste. Er fühlte sich so sehr für diesen Jungen verantwortlich, das konnte doch nicht normal sein.Plötzlich hörte der Professor leises Wimmern und als sich sein Blick wieder auf Harry richtete, sah er, wie dieser schmerzvoll das Gesicht verzog.
Fawkes und Hedwig, die sich bis jetzt an den schlafenden Jungen gekuschelt hatten, blickten beide besorgt auf. Fawkes versuchte ihn wieder mit einer leisen Melodie zu beruhigen und Hedwig kletterte auf Harrys Schoß und zupfte leicht mit dem Schnabel an ihm.
Snape unterdessen streichelte weiter über den Rücken seines Schülers. Bei allen vier Gründern, der Junge musste wirklich dringend an Gewicht zulegen, das war ja fast so als würde man über reine Knochen streichen.
Doch das Wimmern wurde immer schlimmer, bis Harry schließlich mit einem Schrei erwachte.Harry lag auf einem Operationstisch. Über ihm sah er Minister Fudge und einige Personen in OP-Kleidung.
Fudle lächelte und meinte dann zu den Ärzten: "Gut, sie können anfangen. Und passen sie auf, es muss alles wieder verheilen." Dann wandte er sich an Harry. "Keine Sorge, heute brauchen wir nur eine Niere und ein Stück der rechten Herzkammer."
"Warum tun Sie das?", kam es schwach von dem verzweifelten Jungen.
"Aber, aber Harry, du weißt wir brauchen diese Organe. Und außerdem, du willst deinem Ehemann doch keinen Wunsch abschlagen, oder?" Damit griff der Minister nach Harrys Hand und verflocht ihre beringten Finger mitteinender.
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Schwarzweiß
FanfictionEine Entscheidung von James Potter verändert Harrys Leben. Snarry. Romione Fred/George & Luna Fred/George &Neville Original auf Fanfiktion.de von Shiorinekoi