Der erste Schultag (2)

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Beginn der Lesewoche

Der erste Schultag 2

Wie konnte diese dumme Pute es nur wagen? Severus stürmte wutentbrannt in Richtung Klassenzimmer. Noch immer hallten die Worte von dieser pinken Tussi in seinem Kopf wieder.

Flashback

„Also, Lord Rosenprinz, ich muss schon sagen, Ihnen ist mit dieser Hochzeit wirklich ein Geniestreich gelungen!“
„Professor Umbridge, wenn Sie mich schon mit meinem Lordtitel anreden, dann bitte mit Rose oder Prince, aber nicht mit diesem albernen Namen, den sich die Presse ausgedacht hat. Und was bitteschön meinen Sie mit Geniestreich?“
„Naja ‚Lord Prinz’, es ist ja nicht gerade ein Geheimnis, dass Sie Mr. Potter nicht ausstehen konnten. Selbst im Ministerium wissen wir über Ihren Hass dem Jungen gegenüber bescheid. Mr. Malfoy war so freundlich, uns einige Geschichten zu erzählen. Deswegen muss ich Ihr Geschick bewundern, dass sie an den Tag gelegt haben, um den Vormund des Bengels (damit deutete sie zu Dumbledore) von der Heirat zu überzeugen.“
„Erstens ist Harrys Nachname nicht mehr Potter sondern Snape, das sollten Sie den Zeitungen und der Heiratsurkunde eigentlich entnommen haben. Und was den Hass betrifft den ich, angeblich, auf meinen Mann hatte: Auch das sollte sich mittlerweile geklärt haben. Was denken Sie, wie lange hätte ich als Spion überlebt, wenn Harry und ich beste Freunde gewesen wären? Natürlich musste ich so tun, als könnte ich den Jungen nicht ausstehen.“
Das dem bis vor kurzem wirklich noch so war, musste diese Zicke ja nicht wissen.
„Und zum Schluss würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie damit aufhören würden, meinen Gatten zu beleidigen. Sein Name ist Harry oder Mr. Snape, aber auf keinen Fall Bengel oder sonst etwas.“
Im ersten Moment sah die Ministeriumsangestellte den Mann erschrocken an. Aber dann verfinsterte sich ihr Gesicht.
„Gut, wenn dem wirklich so ist, wie Sie sagen... Halten Sie es dann für angemessen, Ihren wichtigen Posten als Spion für die weiße Seite aufzugeben, nur um einen Fünfzehnjährigen ins Bett zu bekommen? Auch wenn es sich dabei, zugegebenermaßen, um einen sehr lukrativen Fünfzehnjährigen handelt?“
Severus musste tief durchatmen, um seinem Gegenüber nicht sofort ins Gesicht zu springen.
„Ich dachte, ich hätte mich eben klar ausgedrückt, was Beleidigungen angeht. Auch Ihre Spekulationen können Sie meinetwegen gerne für sich behalten.
Und ja, ich halte es für eine sehr gute Idee, meine Arbeit als Spion aufzugeben, wenn ich dadurch Harry beschützen kann. Auch vor den Klauen des Ministeriums.
Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss noch einige Dinge für den Unterricht vorbereiten.“
Damit stand der Tränkemeister auf und verließ die große Halle.

Flashback Ende

Als Severus im Klassenraum angekommen war, rauchte er noch immer vor Wut.
Um sich zu beruhigen, ging er in seinen Vorratsraum, um einige Dinge zu ordnen. Zwar herrschte in dem Raum bereits penibelste Ordnung, aber das Umschichten entspannte ihn einfach.
Kurz darauf hörte er auch schon, wie die ersten Schüler den Nebenraum betraten. Was er dann zu hören bekam, ließ seine Wut aufs Neue aufkochen.

„Na, Potty, wie fühlst du dich als Eigentum von Professor Snape? Hat er schon eine Auflistung der Tränke gemacht, die er aus dir herstellen will?
Ich bin mir sicher, er genießt es, dich jede Nacht durchzunehmen. Hoffentlich wehrst du dich auch schön, sonst macht es ja keinen Spaß.“

Harry konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Hatte dieser blonde männliche Barbieverschnitt jetzt endgültig den Verstand verloren? Das war immerhin sein Pate, über den der Kerl da solche Gerüchte in die Welt setzte.
Malfoy Junior schien das Schweigen des Katzenjungen allerdings falsch aufzufassen.
„Na, keine Antwort, also habe ich Recht? Dachte ich mir. Vor allem, nachdem ich das Bild in der Zeitung gesehen habe.“
Damit hielt der Slytherin die Zeitung hoch, auf deren Titelblatt Harry und Severus bei ihrem Besuch in der Winkelgasse zu sehen waren. Auf Harrys Gesicht konnte man noch deutlich die Narbe sehen, die durch den Schlag mit der Gerte entstanden war.
„Lass mich raten, Narbengesicht, du hast dich geweigert, deinen Pflichten nachzukommen, und Onkel Severus hat dich bestraft? (Das ihm Severus verboten hatte, ihn in der Schule ‚Onkel’ zu nennen, schien er gerade mal zu vergessen) Aber er scheint die Verletzung ja wieder geheilt zu haben. Kann ich verstehen. Mit dem Ding wärst du ja noch hässlicher als ohnehin schon.“
Nun reichte es Harry endgültig, er wusste ja, dass Malfoy ihn hasste, und seine blöden Sprüche kannte er auch schon zur genüge.
Aber dass dieser Mistkerl es wagte, Sev zu beleidigen, das war zu viel.
Mit einem wütenden Fauchen sprang er den blonden Zauberer an und zerkratzte ihm gleich mal schön das Gesicht. So, jetzt hatte er auch eine hübsche Verzierung.
Als Draco ihn mit dem rechten Arm abwehren wollte, biss Harry kurzerhand hinein.
Er wollte gerade noch ein paar Kratzspuren auf seinem Opfer hinterlassen, als er seinen Namen hörte.

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