Die Dursleys 2
Nach dem Gespräch mit Dumbledore war es Zeit für das Abendessen.
Severus graute es bereits davor, erstens wusste er genau, dass die Fragen nur so auf ihn und seinen Partner einprasseln würden, und zweitens hatten einige der Anwesenden, allen voran Ron Weasley, einfach fürchterliche Tischmanieren. Außerdem war der Tränkemeister immer noch sauer auf Harrys Freunde wegen dem Hochzeitsgeschenk, das sie ihnen geschickt hatten.
Im Speisezimmer angekommen stellte sich Severus’ Befürchtung als wahr heraus. Kaum dass die beiden sich gesetzt hatten, kamen auch schon die Fragen. Allerdings wurde die neugierige Meute überraschenderweise von Sirius ausgebremst.
„Jetzt lasst die beiden doch wenigstens in Ruhe essen. Ich bin mir sicher, wir erfahren noch früh genug, was für eine Strafe die Dursleys erwartet.“
„Da hast du allerdings Recht. Und um gleich weitere Fragen abzukürzen, wir haben beschlossen, dass ihr erst Genaueres erfahren werdet, nachdem wir bei Harrys unmöglichen Verwandten waren.“
„Ach übrigens, ich habe mir etwas ausgedacht, um diese vermaledeiten Briefeschreiber in ihre Schranken zu weisen. Wenn ihr wollt, erzähle ich es euch nach dem Essen.“
„Das überlasse ich dir und Severus, ich halte mich in dem Fall schön zurück.“
Harry hatte wirklich keine Lust, seinem Paten bei dessen Rachephantasien zuzuhören. Allein wenn er sich daran erinnerte, was die Rumtreiber damals mit Severus angestellt hatten, wurde ihm ganz anders. Nicht dass Harry nicht dafür war, diese unverschämten Zauberer in ihre Schranken zu weisen, aber einige von Sirius Ideen hatte der damals vielleicht an Severus ausprobiert und das musste er nicht hören.
Seine Grübeleien wurden von einem gut gefüllten Teller unterbrochen, den ihm Molly gerade vor die Nase stellte. Daneben stand eine kleine Schüssel mit Vogelsalat, der auf Harry gerade eine unglaubliche Anziehungskraft ausübte. Ohne noch weiter auf die Gespräche rings um ihn zu achten, schnappte sich der Katzenjunge die Schüssel und begann über den unschuldigen Salat herzufallen. Mit einem verträumten Gesichtsausdruck aß er die köstliche Speise.
Es dauerte eine Zeit, bis die anderen auf das seltsame Verhalten von Harry aufmerksam wurden. Da saß der Junge mit verklärtem Gesichtsausdruck, die Augen halb geschlossen, die Ohren aufgestellt, der Schweif peitschte wild durch die Gegend.
„Harry, alles in Ordnung?“
Der Junge nahm die Frage seines Partners gar nicht wahr, sondern futterte nur weiter seinen Salat. Fragende Blicke wurden getauscht, niemand konnte sich einen Reim auf Harrys Verhalten machen. Nach einiger Zeit allerdings durchbrach ein Schrei die Stille.
„Oh bei Merlin, nehmt dem Jungen sofort den Salat weg!“
Es war Professor McGonagall, die diesen Befehl gab und dabei, komplett untypisch für diese Schottin, mit den Armen fuchtelte.
Severus handelte sofort und riss Harry die Schüssel weg. Im ersten Moment passierte gar nichts, aber dann.
Harry blickte sich empört um, wer besaß bitteschön die Frechheit, ihm sein Essen zu klauen? Mit zurückgelegten Ohren blickte der Katzenhybride sich um. Als er den Übeltäter enddeckte, bleckte er die Zähne und fing wild zu keckern an.
Zu sagen, Severus wäre über dieses Verhalten erstaunt gewesen, wäre eine Untertreibung. Was war den in den so sanften Jungen gefahren, dass er so reagierte? Der Tränkemeister zog lediglich eine Augenbraue hoch und brachte den Salat aus der Reichweite seines wild gewordenen Mannes.
Nur langsam klärte sich Harrys Blick und er sah sich verwirrt im Zimmer um.
„Was ist passiert? Und warum starrt ihr mich alle so komisch an?“
Es war die Verwandlungslehrerin, die ihm antwortete:
„Wie es aussieht, haben Sie nicht nur die Eigenschaften einer Katze erhalten, sondern auch deren Anfälligkeiten.“
Das brachte der Lehrerin nur verwirrte Blicke ein.
„Minerva, würdest du dich bitte etwas klarer ausdrücken? Ich möchte es nach Möglichkeit vermeiden, von Harry irgendwann angefallen zu werden.“
„Es ist ganz einfach, Severus. Katzen reagieren auf einige Pflanzen sehr empfindlich. Und Vogelsalat hat ungefähr die gleiche Wirkung wie Katzenminze.“
„Moment mal, heißt das, ich war gerade im Drogenrausch?!“
„So in etwa kann man es nennen. Ich habe selbst schon diese Erfahrungen gemacht, als ich mich das erste Mal in meine Animagusform verwandelt habe.“
„Na großartig, das heißt also, ich darf keinen Vogelsalat mehr essen? Das ist gemein. Dabei schmeckt der so gut.“
Dieses Schmollen brachte die gesamte Tischgesellschaft zum Lachen, mit Ausnahme von Severus und dem eingeschnappten Harry.
„Minerva, wäre es möglich, dass du Harry hilfst, sich mit seinem neuen Wesen auseinanderzusetzten?“
„Sehr gerne, ich weiß nur nicht, ob er wirklich auf alles so reagiert wie ich damals. Mr. Snape, vielleicht sollten Sie sich mit Krummbein unterhalten, er kann Ihnen sicher auch helfen.“
Harry nickte nur. Merlin, hoffentlich passierte ihm so was nicht in Hogwarts, das wäre absolut peinlich. Am besten, er suchte sich ein paar Bücher über Katzen, um so etwas in Zukunft zu vermeiden.
Das restliche Essen verlief relativ ruhig, auch wenn Harry immer wieder das Bedürfnis hatte wild durch die Räume zu jagen. Das war vermutlich eine Nachwirkung seines ‚Drogenkonsums’, so ein Mist aber auch.
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Schwarzweiß
Fiksi PenggemarEine Entscheidung von James Potter verändert Harrys Leben. Snarry. Romione Fred/George & Luna Fred/George &Neville Original auf Fanfiktion.de von Shiorinekoi