°Chapter 34°

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Sobald ich abgeschlossen hatte, drehte ich mich langsam und ein wenig unwohl zu Jamie. Es war doch komisch. Erst war diese seltsame Situation gestern, dann behauptete er, dass er sich mit dem anderen Mädchen vergnügt hatte, um sich von mir abzulenken, war danach irgendwie damit einverstanden, dass wir uns wieder weiterhin gar nicht ausstehen konnten und dann tauchte er im Plattenladen auf, wollte mit mir essen gehen und ließ sich nicht abwimmeln.

Heute Morgen hatte Jamie sich einfach nur ein Shirt und eine Jogginghose übergeworfen, doch scheinbar war er nach der Schule Zuhause gewesen, denn nun trug er eine blaue Jeans, ein graues Shirt und eine schwarze Lederjacke. An seiner Jeans hing eine Eisenkette, die seitlich an seinem Bein entlang ging und hinten an der Hose wieder festgemacht war.

,,Kann ich nicht einfach nach Hause gehen? Ich habe zuhause noch Essen.", schnaubte ich und Jamie zog eine Augenbraue nach oben. ,,Klar, kannst du. Aber dann komme ich mit und gucke, dass du wirklich etwas isst.", er zuckte die Schultern. Ich schnaubte. ,,Gut, wohin gehen wir?", gab ich mich dann genervt geschlagen und er grinste triumphierend.

,,Komm...", er grinste immer noch und lief los. Ich seufzte und folgte ihm. Er lief auf die Bahnhaltestelle zu und ich runzelte die Stirn. Ich vermutete jedoch stark, dass er nicht auch mit der Bahn hergefahren war, wahrscheinlich hatte er sich von irgendjemandem kutschieren lassen.

An der Bahnhaltestelle setzte Jamie sich auf die Bank, also schien es noch ein wenig zu dauern, bis die Bahn kam. Ich hatte nicht mal eine Ahnung, in welche Bahn wir steigen würden.

Ein überraschtes Quieken kam aus meinem Mund, als ich plötzlich gepackt und runtergezogen wurde. Im nächsten Moment fand ich mich seitlich auf Jamies Schoß wieder.

,,Was wird das?", fragte ich angespannt, während er mich ansah und mich an den Hüften festhielt. ,,Nichts.", kam es unschuldig aus Jamies Mund und er zog mich dichter auf seinen Schoß. ,,Jamie, lass das. Wenn du damit nicht sofort aufhörst, gehe ich sicher nicht mit dir essen und du kommst auch nicht bei mir rein, um zu gucken, ob ich wirklich esse.", ich stand von seinem Schoß auf und er sah mich einen Moment schweigend an.

,,Seit wann bist du so ein Schisser, Masters?", fragte er dann plötzlich provokant und ich runzelte die Stirn. ,,Wieso bin ich ein Schisser?", wollte ich wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sofort senkte sich Jamies Blick ein wenig und ich musste es unterdrücken die Augen zu verdrehen.

,,Du hast Angst, auf meinem Schoß zu sitzen und einfach allem weiter seinen Lauf zu lassen, nach gestern, weil du Schiss davor hast, dass du dann einknickst. Es ist für dich nämlich gar nicht mehr so, dass du mich überhaupt nicht leiden kannst und das macht dir Angst. Weil du seit gestern merkst, dass du weder von mir noch von Sex mit mir wirklich abgeneigt bist. Deswegen meintest du auch, dass es so weitergehen soll, dass wir uns nicht ausstehen können. Weil du eine Schisserin bist und nicht zulassen willst, mich zu mögen.", erklärte er dann und grinste dabei siegessicher.

Ich verfluchte es, dass er in gewisser Weise recht hatte. Schließlich hasste ich ihn wirklich nicht mehr komplett und war auch nicht mehr so abgeneigt von ihm, wie vorher. Das hieß nicht, dass ich mit ihm schlafen wollte, wie er sagte, aber er hatte auch in gewisser Weise Recht damit, dass ich Angst hatte, einzuknicken. Ich hätte gestern ohne zu zögern mit ihm geschlafen. Und ich hatte Angst davor, dass er mich doch wirklich davon überzeugen konnte, mit ihm zu schlafen, wenn ich mich jetzt halbwegs gut mit ihm verstand und er es eindeutig wollte.

,,Du irrst dich.", ich schüttelte grinsend den Kopf. Jamie erhob sich und trat dicht vor mich. ,,Ach ja?", fragte er leise und ich schluckte schwer, da mir das gerade beinahe schon Angst machte. ,,Ja...", meine Stimme brach. Jamie grinste nur und legte seine Hand an meine Wange. Sein Daume strich über meine Unterlippe und ich musste mich stark beherrschen, um nicht nach Luft zu schnappen oder ihn am besten gleich die Erlaubnis zu geben, mich zu küssen.

,,Und wieso weiten sich dann deine Pupillen und du schaust mich an, als wäre ich die perfekte Droge für dich?", raunte Jamie und nun schnappte ich wirklich nach Luft. Er strich mit dem Daumen nach unten, wodurch er meine Unterlippe kurz ein wenig runterzog. ,,Weißt du, was ich mir vorgestellt habe, als ich mit diesem Mädchen auf Toilette verschwunden bin?", fragte Jamie wispernd und ich schluckte schwer. Ich wusste nicht, ob ich das wissen wollte. ,,Ich habe mir vorgestellt, dass dieses Mädchen du bist. Dass es dein Mund ist, der mich verwöhnt. Und fuck, ich bin noch nie so schnell gekommen.", er kam mir immer näher.

Die sexuelle Spannung, die gerade zwischen Jamie und mir war, war unbestreitbar.

Es gab hier nun nur noch zwei Möglichkeiten, wie das hier ausgehen konnte. Entweder, ich verlor die Kontrolle, gab nach und küsste ihn oder er würde genau so weitermachen und mich irgendwann küssen und dann würde es wahrscheinlich nicht beim Küssen bleiben.

,,Ich habe zwar zugestimmt, dass wir so weitermachen, als würden wir uns nicht ausstehen können, aber dann habe ich gemerkt, dass das nicht in Frage kommt. Ich kann an nichts anderes mehr denken, als dich zu küssen und dich dazu zu bringen, meinen Namen zu schreien. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe muss ich an gestern denken, wie du mich voller Hingabe und Lust geküsst hast. Und wie du mehr wolltest...", raunte Jamie und meine Kehle wurde trocken.

Dieser Typ wusste, was er gerade mit mir anstellte, wahrscheinlich wusste er das von jedem anderen Mädchen, bei dem er schon genau das Gleiche gemacht hatte.

,,Und ich weiß, dass du auch daran denkst und es auch willst, obwohl du es abstreitest. Gerade jetzt kannst du an nichts Anderes mehr denken.", murmelte er und sein Kopf senkte sich leicht.

Meine Atmung wurde flacher.

,,Vor allem an das, was ich eben gesagt habe, musst du denken. Dass ich dich küssen will und dich dazu bringen will, meinen Namen zu schreien...", er flüsterte fast nur noch, aber er musste nicht lauter reden, er war mir so nah, dass ich alles verstand.

Er senkte den Kopf noch weiter und eigentlich erwartete ich im nächsten Moment seine Lippen auf meinen. Meine Augen schlossen sich. Ich keuchte auf, denn plötzlich spürte ich seine Lippen, aber nicht auf meinen, sondern an der Seite meines Halses.

Jamie küsste meinen Hals, liebkoste ihn und saugte ein wenig an meiner Haut.

Ich war kurz davor, zu Wachs in seinen Händen zu werden, die nun auf meinen Hüften lagen. Mein Kopf glitt leicht in meinen Nacken, wodurch ich ihm meinen Hals praktisch darbot. Er küsste langsam an meinem Hals hoch und gleich würde ich seine Lippen auf meinen spüren.

Einerseits wollte ich es unbedingt. Ich wollte, dass er mich küsste und mich von diesem plötzlichen Verlangen erlöste. Doch anderseits wollte ich es nicht. Jamie und ich würden nie funktionieren. Und ich hatte nicht vor, mit ihm zu schlafen und eine von vielen zu werden.

Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als mein Handy plötzlich in meiner Tasche laut anfing zu schrillen.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt