°Chapter 44°

508 20 1
                                    

-Kaici-

Ich wusste nicht, was eben passiert war. Wie war es verdammt nochmal dazu gekommen, dass Jamie und ich rumgemacht hatten, als würden wir nichts anderes mehr in unserem Leben machen wollen? So sehr, dass Jamie mich im Endeffekt hatte auf die Couch schmeißen müssen und ein paar Schritte hatte weggehen müssen, weil er gekommen war...

Schweigend saß ich mit den Jungs am Tisch. Wir waren in die Cafeteria gegangen und die Beiden hatten sich Essen geholt. Ich wollte nichts essen.

Kyle hatte nichts mehr weiter zu der Situation vorhin gesagt und auch Jamie und ich hatten es dabei belassen. Jedoch musste Jamie jedes Mal grinsen, wenn er mich ansah und dann wieder von mir wegsah.

Als es dann klingelte. erhoben wir uns und liefen in Richtung der Kurszimmer. Als wir uns dann trennen mussten, blieb Jamie plötzlich stehen und ergriff meine Hand. Er zog mich plötzlich dicht zu sich.

,,Was wird das, Jamie?", fragte ich und er grinste. ,,Wir haben doch vorhin gesehen, dass du es willst.", murmelte er. ,,Jamie, nein.", ich drückte meine Hände flach gegen seine Brust, um ihn auf Abstand zu halten können. ,,Was nein?", fragte er und sein Grinsen wurde schwächer. ,,Du hast mir das Alles von deiner Familie erzählt, ich habe dich gefragt, ob ich etwas für dich tun kann. Du hast mich dann geküsst, wolltest reingehen, damit es keine Gerüchte gibt und hast gesagt, du würdest mich brauchen. Also habe ich es zugelassen, weil du mir echt schlimme Dinge erzählt hast und ich dich trösten wollte. Wir haben rumgemacht, okay. Sehr heftig. Aber das bedeutet nicht, dass das jetzt zum Alltag wird oder ich das nochmal zulassen werde. Du warst komplett fertig und ich war für dich da. Aber das mit uns wird trotzdem nicht passieren.", meinte ich und während ich redete, wurde sein Blick immer finsterer.

,,Du hast mit mir rumgemacht, weil ich dir leidtat?", fragte er dann mit eisiger Stimme und ich versuchte keine Panik zu bekommen. Er wurde wütend oder angepisst, ich wusste es nicht genau.

,,Jamie...", ich versuchte ihn mit meiner Stimmlage zu beruhigen.

,,Nein. Ich bin kein kleines Opfer, dass einem leidtun muss oder jemand der Mitleid braucht. Und vor allem nicht so. Nicht von dir. Und würdest du endlich nicht mehr so feige sein und mal zu dir selbst ehrlich sein, wüsstest du, dass du es eben doch willst. Oder warum sonst hast du nicht gestoppt, als ich gesagt habe, dass wir aufhören müssen? Wieso hast du dich an mir festgekrallt und mich noch mehr geküsst? Und wieso, bist du von der Couch wieder aufgestanden, zu mir gekommen und hast mich gleich wieder geküsst, obwohl ich fertig war und das alles gestoppt habe? Du willst es doch angeblich nicht. Aber meinetwegen, sei unehrlich zu dir selbst und mach so weiter. Es reicht mir. Du hast gewonnen, Masters. Ab sofort können wir uns wieder nicht mehr ausstehen und es gibt ja auch genug andere Mädchen hier auf der Schule, nicht wahr?", mit diesen Worten schubste Jamie mich von sich und lief wütend weg. Aber nicht in Richtung des Kurszimmers.

,,Jamie...", begann Kyle und versuchte nach dem Arm seines besten Freundes zu greifen. Jamie entriss ihm den Arm und lief wütend weiter.

-Kyle-

,,Scheiße...", murmelte ich. Ich sah Kaici kurz an. ,,Er hat dir alles erzählt?", fragte ich dann erschöpft und sie nickte langsam. ,,Hast du wirklich aus Mitleid mit ihm rumgemacht?", fragte ich dann und sie starrte mich einen Moment nur an. Dann schüttelte sie langsam den Kopf. ,,Am Anfang habe ich deswegen zugelassen, dass er mich küsst, aber als er mich geküsst hatte...", sie brach ab.

,,Fuck...", knurrte ich, wandte mich ruckartig ab und stürmte Jamie hinterher.

Er durfte jetzt bloß nichts Blödes machen.

Da er frisch operiert war, war er nicht so schnell wie ich, also joggte ich, um ihn möglichst schnell einzuholen.

Am Hauptausgang holte ich ihn dann endlich ein.

,,Jamie!", rief ich, doch er blieb nicht stehen. ,,Jamie, mach keinen Scheiß!", rief ich, dich er lief weiter. Ich joggte noch ein wenig schneller und lief dann neben ihm her.

,,Was hast du vor?", fragte ich, doch er antwortete nicht und lief stur weiter. Ich versuchte ihn am Handgelenk festzuhalten, doch er entriss mir sein Handgelenk wieder und lief weiter. Wieder griff ich sein Handgelenk und hielt ihn eisern fest.

Er funkelte mich an, als er wegen mir zum Stehen kam.

Ich konnte ziemlich viel in seinen Augen sehen. Er war wütend, eher fuchsteufelswild, er war verletzt, er war traurig und wollte definitiv etwas Dummes tun. Aber nur ich konnte so in seinen Augen lesen.

,,Jamie, wir bleiben jetzt ganz ruhig.", meinte ich vorsichtig, doch Jamies Augen blitzten nur noch mehr auf. ,,Hör zu, wegen Kaici...", begann ich und in seinen Augen flammte wirklich lodernde Wut auf. Fast wie ein einziges Feuer. ,,Ich will kein Wort über sie hören. Aus Mitleid... Sie kann mir gestohlen bleiben. Ich brauche kein Mitleid. Ich wollte vorhin nicht mal mit ihr schlafen oder sonst was. Und ich habe wirklich versucht, geduldig zu bleiben, aber jetzt ist es mir scheiß egal. Ich brauche sie nicht und ich will sie nicht mehr. Es war dumm von mir, mich nur eine Sekunde wegen ihr von allen Mädchen fernzuhalten.", unterbrach er mich wütend und verletzt.

Ich wusste, dass er sich verarscht fühlte.

Das zwischen Kaici und ihm hatte wirklich heftig ausgesehen und ich hatte auch gesehen, dass beide es wollten, aber nun dachte er, dass sie alleine aus Mitleid mit ihm rumgemacht hatte. Er fühlte sich komplett verarscht und so, als hätte nun jemand so mit ihm gespielt, wie er sonst mit den Mädchen spielte.

,,Jamie, hör mir zu.", meinte ich und hielt ihn weiter eisern fest. Er sah mich weiterhin aus funkelnden Augen an, aber wenigstens schwieg er.

,,Sie hat nicht aus Mitleid mit dir rumgemacht. Du hast es doch selbst erkannt. Sie kann nicht dazu stehen, dass sie dich will, also versucht sie, es mit sowas zu verneinen, wenn sie schwach geworden ist. Den ersten Kuss hat sie vielleicht zugelassen, wegen deiner Geschichte, aber dann nicht mehr. Sie wollte dich, Jamie.", ich sah ihn eindringlich an und legte langsam meine Hände auf seine Schultern.

,,Erzähl keinen Scheiß.", knurrte Jamie. ,,Ich meine es ernst, Jamie. Meinetwegen schwöre ich es dir bei meiner Mutter.", ich sah ihm in die Augen. Er wirkte hin und hergerissen.

,,Jamie, du musst eine Sache verstehen, was Kaici betrifft. Sie hat genauso wie du, ihr Päckchen mit sich zu tragen. Und bei ihr ist es unfassbar schwierig und belastend. Kaici hat eine Menge zu stemmen. Und du solltest wirklich darüber nachdenken, ob du so weitermachst. Denn, wenn du wirklich nur mit ihr schlafen willst, dann halt dich von ihr fern. Kaici kann so etwas nicht gebrauchen. Sie braucht jemanden, der ihr unter die Arme greift, jemand der sie unterstützt und ihr beisteht. Also bitte, überleg es dir. Dass ihr befreundet seid, da spricht nichts dagegen. Aber, wenn du mehr von ihr willst, dann nicht, nur, um mit ihr zu schlafen.", ich sah ihn ernst an.

Jamie nickte langsam.

,,Und wie sieht es aus? Wirst du dich von ihr fernhalten oder was tust du?", fragte ich vorsichtig. Jamie atmete tief durch. ,,Willst du mehr von ihr?", ich sah ihn fragend an. ,,Genau das versuche ich gerade rauszufinden, Kyle...", murmelte Jamie und ich nickte langsam.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt