°Chapter 85°

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-David-

,,Es ist immer noch kein Mucks von ihm zu hören.", meinte Anne, während wir im Wohnzimmer saßen. Ich las die Sonntagszeitung und sie war eigentlich in ihr Buch vertieft, aber nun sah ich zu ihr auf. Dann glitt mein Blick zur Uhr. Es war zwei Uhr.

,,Soll ich nach ihm gucken gehen?", sprach ich dann mit einer Frage die Gedanken meiner Frau aus und sie nickte mit einem Lächeln. Ich legte die Zeitung bei Seite und stand aus meinem Sessel auf.

Gemächlich lief ich die Treppe nach oben und klopfte an dem Zimmer unseres älteren Sohns an. Es kam keine Reaktion von drinnen.

Es wäre auch nicht unüblich, dass er gar nicht nach Hause gekommen war, schließlich stand sein R8 nicht mal draußen, aber er müsste eigentlich da sein.

Langsam öffnete ich die Tür und das Licht durch die Glaskuppel fiel nun auch in James Zimmer. Sein Zimmer war ein wenig verwüstet, die Jalousien waren komplett runtergezogen und Klamotten lagen auf dem Boden rum. Auf seinem Nachttisch stand eine Flasche Tequila und eine Flasche Malibu. Auch eine zerschnittene Zitrone, ein Shotglas und der Salzstreuer standen auf dem Nachttisch.

James lag im Bett und in seinen Armen ein Mädchen, das ich nach einem Moment als das Mädchen Kaici identifizieren konnte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Schließlich wusste ich, dass James Gefühle für dieses Mädchen hatte und es freute mich zu sehen, dass scheinbar wieder alles gut zwischen ihnen war.

Jedoch konnte ich mir auch ausmalen, wie betrunken die Beiden gewesen waren und wie spät sie ins Bett gekommen waren, dass sie immer noch schliefen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen und kopfschüttelnd verließ ich James' Zimmer wieder und schloss leise die Tür.

Schnell lief ich wieder zu meiner Frau, damit sie nicht noch ungeduldig wurde. ,,Er liegt mit Kaici im Bett und sie schlafen.", meinte ich und Anne nickte verwirrt. ,,Kaici? Hatten die Beiden nicht Streit?", fragte sie dann. Ich nickte. ,,Aber anscheinend ist das nicht mehr so.", ich zuckte die Schultern.

,,Wie schlimm sieht es aus?", fragte Anne dann. ,,Malibu und Tequila stehen auf dem Nachttisch, überall am Boden liegen Klamotten rum, sie haben alles abgedunkelt und liegen zusammengekuschelt im Bett. Aber zumindest sind sie nicht nackt.", antwortete ich und meine Frau nickte.

Als ich dann die Zeitung fertig gelesen hatte, hörte ich Schritte auf der Treppe und Anne und ich wurden aufmerksam. Sam war schon den ganzen Tag bei einem Freund, also konnten es nur Jamie oder Kaici sein. Oder vielleicht beide.

Anne und ich sahen abwartend zur Tür und sahen dann James oberkörperfrei und in Jogginghose durch den Eingangsbereich schlurfen.

Kurz darauf hörten wir die Kaffeemaschine und dann dauerte es nicht mehr allzu lange, bis James schließlich zu uns geschlurft kam.

,,Guten Morgen, Sonnenschein.", grinste ich und James sah mich finster an. Er trank einen Schluck Kaffee und ließ sich auf die Couch fallen. Die Tasse stellte er auf dem Tisch ab, bevor er sich zur Seite fallen ließ und sein Kopf auf dem Schoß seiner Mutter landete.

,,Du riechst, wie eine Schnapsdrossel.", merkte meine Frau an, während sie ihm durch die Haare strich. ,,So viel habe ich gar nicht getrunken. Es hat sich sogar für meine Partyverhältnisse in Grenzen gehalten. Ich war nur bis kurz vor sechs wach.", murmelte James und Anne seufzte.

,,Ach so, ich hätte da noch eine Frage.", James richtete sich wieder auf und nahm seinen Kaffee. ,,Welche Frage denn?", wollte Anne wissen. ,,Du wirst sie mir eh nicht beantworten, also geht die Frage eher an dich, Dad.", James trank einen Schluck. Ich sah ihn fragend an. ,,Ist der Sex mit der Seelenverwandten immer so intensiv?", fragte er dann und ich runzelte kurz die Stirn. ,,Nein, nur beim ersten Mal...", ich stockte. ,,Warte, woher weißt du das?", fragte ich dann.

James kratzte sich am Hinterkopf. ,,Wie soll ich sagen... Gestern auf Kaicis Party... Ich bin zu ihr gegangen, habe ihr zum Geburtstag gratuliert und dann haben wir uns in die Augen gesehen und naja... Plötzlich lagen wir auf dem Boden und waren in so einem Raum. Findungshöhle oder so ein Scheiß. Uns wurde eröffnet, dass wir Seelenverwandte sind und naja, dann haben wir uns gegenseitig angeschrien und gestritten, aber dann haben wir uns geküsst und plötzlich waren wir wieder auf Kaicis Party.", er zuckte die Schultern.

,,Du hast deine Seelenverwandte gefunden?", hauchte Anne und James kratzte sich wieder am Hinterkopf. ,,Anscheinend. Zumindest schläft Angebliche gerade in meinem Bett.", er grinste und trank noch einen Schluck seines Kaffees.

,,Ich freue mich so sehr für dich, James. Vor allem, dass es Kaici ist.", lächelte ich und mein Sohn begann über beide Ohren zu strahlen, sobald ich ihren Namen erwähnte. ,,Und ich war anfangs so eine Bestie zu ihr...", Anne schüttelte fassungslos den Kopf. ,,Oh, Mum, du warst öfter eine Bestie.", grinste James unbekümmert und Anne klappte der Unterkiefer runter.

Wäre sie gerade nicht in so einer heiteren Stimmung, da unser Sohn nun seine Seelenverwandte gefunden hatte und nicht erst mit dreißig oder noch später, wie wir es vermutet hatten, würde das nun ordentlich Ärger geben und das wusste unser Sohn nur zu gut. Man sah es ihm praktisch an der Nasenspitze an, wie er sich darüber freute, frech sein zu dürfen und davonzukommen.

,,Wenn sie wach ist, müssen wir alle zusammen essen und uns dann unterhalten.", lächelte ich und James nickte langsam. ,,Solange sie dazu in der Lage ist und nicht umkommt vor Kopfschmerzen.", er zuckte die Schultern. ,,Denn, wenn gestern jemand betrunken war, dann sie.", fügte er dann noch hinzu und ich lachte leise.

,,Dad, könntest du jemanden zu dem Club schicken, dass alle von Kaicis Geschenken hergebracht werden sollen? Sie hat noch keine wirklich ausgepackt, ich habe ihr meins noch gar nicht gegeben und wir haben sie im Club gelassen. Irgendwann muss ich da auch noch hin und mein Auto holen.", wandte sich James dann wieder an mich und ich nickte.

,,Ich gehe mal nach meiner Freundin gucken und checke, ob sie noch lebt.", James verließ leichtfüßig das Wohnzimmer und ich hörte ihn die Treppe hocheilen.

,,Hat er gerade meine Freundin gesagt?", fragte Anne mich hauchend und ich nickte. ,,Unser Sohn ist in einer festen Beziehung mit seiner Seelenverwandten...", auch für mich war es unfassbar, aber ich freute mich unglaublich für ihn.

Ich wusste, was es für eine herbe Enttäuschung für ihn gewesen wäre, wenn es nicht Kaici geworden wäre und er dann seelenverwandt mit einer anderen Frau war, aber Gefühle für Kaici hatte. Aber diese Problematik kam nun nicht auf und die Beiden waren endlich zusammen.

Hoffentlich war nun das ganze Drama durch.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt