-Kaici-
Ich saß am Donnerstagmorgen fast schon wieder zu gestresst in meinem Büro. Im Café war die Hölle los gewesen, obwohl es so früh morgens war.
Gestern im Plattenladen war auch die Hölle los gewesen, da Mikes Autounfall in der Zeitung gelandet war und sich nun alle plötzlich für seinen Plattenladen interessierten. Dadurch, dass so viele Menschen gekommen waren, hatte ich Überstunden machen müssen. So war ich später nach Hause gekommen, hatte weniger Zeit zuhause für alles und war letztendlich viel zu spät ins Bett gekommen.
Ich war hundemüde.
Abends hatte mich dann etwas nicht schlafen lassen. Kyle hatte mir gesagt, dass Jamie komischerweise es hatte ausfallen lassen, bei seiner Grand vorbeizuschauen und überhaupt nicht an sein Handy ging. Also war Kyle zu ihm nach Hause gefahren, aber er war von Jamies Mutter abgewimmelt worden, die gesagt hatte, dass er gerade keinen Besuch empfangen konnte.
Ich war gespannt, ob Jamie heute in die Schule kommen würde, schließlich hatte er gestern schon geschwänzt.
Plötzlich ging die Tür auf und ein schlecht gelaunter Kyle kam rein.
,,Hat er dich wieder weggeschickt?", fragte ich seufzend, als sich Kyle genervt vor mir auf den Stuhl sinken ließ. ,,Nein. Sein Dad. Er hat irgendwie gemeint, dass ich ihn bitte morgen abhole, aber dass das heute nicht notwendig wäre.", Kyle rollte die Augen. ,,Denkst du, er schwänzt heute wieder?", fragte ich und Kyle öffnete den Mund, wahrscheinlich um zu antworten, doch dann hielt er in der Bewegung inne und starrte an mir vorbei.
Ich folgte seinem Blick und meine Augen landeten auf einem weißen Mercedes. Und zwar keiner, den man sich einfach so leisten konnte. ,,Ist das Jamies Auto?", fragte ich, da ich Jamies Auto noch nie Beachtung geschenkt hatte und es dadurch nicht wusste. ,,Nein, Jamie fährt einen Audi R8 in mattgrau oder, wenn er nicht nur mit einer anderen Person unterwegs ist, fährt er einen Audi S4 in schwarz. Er hat es nicht mit weißen Autos und nicht mit Mercedes. Das ist das Auto seiner Mutter.", entgegnete Kyle und meine Augen weiteten sich.
Eine blonde Frau stieg aus. Sie war sehr edel gekleidet und wirkte sehr streng.
,,Wie es aussieht bekommst du gleich das Vergnügen mit der Person, die Jamie zu dem gemacht hat, was er heute ist.", murmelte Kyle angespannt und ich seufzte.
Dann wandte ich mich wieder meiner Arbeit zu. Vielleicht würde Jamies Mutter ja gar nicht zu mir wollen, sondern zum Direktor.
Es klopfte an der Tür und ich bat die Person draußen herein. Die Tür ging auf und Jamie trat mit seiner Mutter ein.
,,Sind Sie die Schülersprecherin?", erhob Jamies Mutter die Stimme. ,,Ja, die bin ich.", antwortete ich und merkte, dass mir echt unwohl in Anwesenheit dieser Frau wurde. ,,Kann ich Ihnen helfen?", fragte ich und versuchte nicht allzu angespannt zu wirken. ,,Ja, das können Sie. Kyle, würdest du uns bitte alleine lassen?", Jamies Mutter sah Kyle nicht mal an. Dieser erhob sich langsam und nahm seinen Rucksack. ,,Natürlich, Misses Roseberry...", murmelte Kyle und verschwand mit einem tröstenden Blick aus meinem Büro.
Jamie schien sich auch nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
,,James, setz dich.", befahl die Frau kühl und Jamie setzte sich schweigend auf einen der Stühle. Diese Frau jagte mir immer mehr Angst ein, vor allem, weil Jamie gehörig wie ein Hundewelpe war.
Jamies Mutter selbst blieb hinter dem anderen Stuhl stehen und machte nicht den Anschein, sich setzen zu wollen.
,,Miss Masters, richtig?", nun wusste ich, woher Jamie diese kühlen und bohrenden blauen Augen hatte. ,,Ja, das ist korrekt.", erwiderte ich und sah kurz Jamie an. Er starrte mit versteinertem Gesicht auf die Tischplatte.
,,Ich wollte mit Ihnen über die Fehlzeiten meines Sohnes reden. Gestern hat er ja geschwänzt, dessen bin ich mir bewusst, aber ich möchte von Ihnen, dass Sie diese Fehlzeiten von gestern vergessen und mich in Zukunft darüber informieren, sollte mein Sohn auch nur eine Sekunde in einer Schulstunde fehlen.", Jamies Mutter schien nicht viel auf höfliche Gespräche zu halten, zumindest nicht zu jemandem, den sie für untergestellt hielt.
Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein wenig die Gesichtszüge entgleisten.
,,Ähm, entschuldigen Sie, Misses...", ich stockte. ,,Roseberry. Anne Elizabeth Roseberry.", entgegnete sie. ,,Ja, Misses Roseberry. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber bei allem Respekt, Ihr Sohn ist achtzehn Jahre alt. Er ist volljährig und kann sich bei Fehltagen oder Fehlstunden eine eigene Entschuldigung schreiben. Dazu braucht er nicht mehr Ihre Unterschrift oder die Unterschrift Ihres Mannes. Und da er volljährig ist, geht auch nichts mehr hier in der Schule über die Eltern. Dementsprechend bin ich nicht befugt, Fehlzeiten zu vergessen oder Sie in Zukunft darüber zu informieren. Auch, wenn Jamie gestern geschwänzt hat, kann er heute eine Entschuldigung abgeben und da wir keine Klausur geschrieben haben, wird das Thema abgeharkt und er hat von gestern keine unentschuldigten Fehlzeiten.", fuhr ich dann fort.
Ich sah Jamies Mutter an, dass sie mit dieser Antwort nicht zufrieden war.
,,Miss Masters, Sie werden wohl, da Sie mit James auf die Schule gehen, selbst gemerkt haben, dass mein Sohn unverantwortlich ist und die Schule nicht ernst genug nimmt. Er muss wieder auf den richtigen Weg geführt werden und da Sie dazu anscheinend zu unfähig sind, als Schülersprecherin, müssen dann wohl wir Eltern eingreifen.", kam es dann sofort von ihr.
Fassungslos klappte mein Unterkiefer runter.
,,Mum, bitte, lass Kaici in Ruhe...", meinte Jamie leise. ,,Halt den Mund, James!", fuhr sie ihren Sohn an und er sah betreten zurück auf den Tisch.
,,Misses Roseberry, es liegt nicht in meiner Verantwortung, Ihren Sohn auf den richtigen Weg zu führen, dass er verantwortungsbewusster wird und die Schule ernster nimmt. Und so viel, wie ich mitbekomme, hat Ihr Sohn tadellose Noten und nimmt die Schule dementsprechend ernst. Ich bin nicht befugt, Ihnen mitzuteilen, wenn Ihr Sohn in der Schule fehlt, da er volljährig ist und es alleine in seiner Verantwortung liegt. Er hat das Alter der Schulpflicht beendet und könnte nach seinem Willen auch einfach die Schule abbrechen. Wenn Sie damit ein Problem haben, wenden Sie sich an den Direktor, aber er wird Ihnen genau das Gleiche sagen, wie ich. Jamie ist achtzehn, volljährig und eigenverantwortlich. Und Sie haben hier in der Schule dadurch keinen Einfluss mehr.", meinte ich so ruhig wie möglich und Jamies Mutter schnappte empört nach Luft.
,,Falls Sie einen Termin beim Direktor wollen, finden Sie auf der Homepage der Schule die Nummer seiner Sekretärin und mit dieser können Sie telefonieren. Wenn es das dann war, würde ich Sie bitten zu gehen, denn sowohl Ihr Sohn als auch ich, müssen in den Unterricht.", ich lächelte höflich.
,,James, dein Vater holt dich nach der Schule ab. Streng dich an.", schnappte Jamies Mutter noch in seine Richtung und verschwand dann aus meinem Büro.
Jamie sank langsam in sich ein.
,,Entschuldige, Masters...", murmelte er, erhob sich und ließ irgendwie den Kopf hängen. ,,Jamie...", begann ich und er hielt inne, bevor er ging. ,,Hättest du Lust, dass wir in der ersten Pause zusammen etwas essen? Und wenn du reden willst, bin ich auch da.", murmelte ich und erhob mich ebenfalls.
Jamie wirkte hin und hergerissen.
,,Du musst nichts sagen. Wenn du mit mir essen willst, dann treffen wir uns am Hauptausgang und wenn nicht, ist das auch okay. Und auch, wenn wir zusammen essen, musst du nichts erzählen.", ich lächelte ihn sanft an und er nickte langsam.
Nun stand ich dicht vor ihm.
,,Lass den Kopf nicht so hängen, es wird alles wieder in Ordnung kommen.", murmelte ich und bevor ich es mir anders überlegen konnte, legte ich für einen minimalen Moment meine Lippen auf Jamies. Er erzitterte, griff nach meinen Hüften und zog mich für einen kurzen Moment an sich. Dann lösten wir uns wieder.
,,Danke, Masters...", flüsterte er und senkte nochmals seine Lippen auf meine. Danach verschwanden wir beide zu unserem Unterricht.
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Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower Fanfiction
FanficSie leben in einer Welt, in der jeder Mensch, an seinem 18. Geburtstag einen Seelenverwandten bekommt. Doch diesen Seelenverwandten müssen sie erstmal finden. Kaici Masters ist eine ganz normale 17-jährige Schülerin. Alle Mädchen in ihrer Stufe red...