°Chapter 65°

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-Kaici-

Ich wirbelte herum und starrte Jamie an. ,,Verfolgst du mich?", fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Er zog eine Augenbraue nach oben. ,,Nein? Wieso sollte ich dich verfolgen? Das habe ich sicher nicht nötig.", entgegnete er dann in seinem üblichen Manier, bevor wir sowas wie Freunde geworden waren.

,,Ah und was machst du dann?", wollte ich wissen und es tat weh, ihn so zu sehen. Er stand nicht weit von mir entfernt, seine Lippe war voll mit dem Pflaster und er sah erschöpft aus. Und auch, wenn er nicht weit von mir entfernt war, war er weiter entfernt, als jemals zuvor.

,,Was geht dich das an? Was machst du denn?", er zog wieder die Augenbraue nach oben. Ich begann zu lachen. ,,Genau, du verfolgst mich nicht.", ich schüttelte den Kopf. ,,Ich gehe mir Essen holen.", meinte er dann und seine Augen waren ausdruckslos, während er mich ansah. ,,Jamie, es ist acht Uhr morgens. Du isst nie vor halb zehn. Weil du vorher, wenn du isst, das Gefühl hast, gleich zu kotzen.", meinte ich aus dem Wissenstand raus, den ich von ihm selbst hatte.

Er biss die Kiefer fester aufeinander.

,,Wieso verfolgst du mich, Jamie?", fragte ich nun genauso erschöpft, wie ich war. Kurz sah ich etwas in Jamies Augen flackern, doch dann legte sich der ausdruckslose Ausdruck wieder über seine Augen. ,,Ich verfolge dich nicht, Masters. Ich habe besseres zutun.", entgegnete er.

Ich seufzte und dann bekam ich eine Idee.

,,Du meintest doch, dass wir Freunde bleiben könnten...", begann ich und seine Augenbraue wanderte in die Höhe. ,,Ja.", meinte er dann ein wenig misstrauisch. ,,Kann ich dann eine Umarmung haben? Ich bräuchte gerade eine von deinen...", ich sah auf den Boden und wartete ab. Ein Seufzen kam von Jamie. Ich sah langsam wieder hoch und er nickte.

Langsam trat ich auf ihn zu und er breitete seine Arme ein wenig aus, dass ich zwischen sie schlupfen konnte. Ich tat es und einen Moment später lagen seine Arme um meinen Rücken und er hielt mich in seiner wohltuenden Umarmung.

Ich schlang die Arme um seinen unteren Rücken und genoss die Umarmung wirklich für einen kurzen Moment. Dann rutschte meine Hand ein wenig runter, ich schnappte das Handy aus Jamies Hosentasche und löste mich ruckartig von ihm, mit seinem Handy in der Hand.

,,Masters, was soll die Scheiße?", fragte Jamie angespannt, als er sein Handy in meiner Hand erblickte. ,,Ich decke deine Lügen auf.", meinte ich und klickte auf den Home-Button.

Das Display erwachte zum Leben und kurz stockte ich.

Jamie hatte eigentlich einfach ein schwarzes Bild als Sperrbildschirm gehabt, doch nun zeigte sein Sperrbildschirm ein anderes Bild. Es war ein Bild von oben, von seinem Bett. Das gesamte Bett war zerwühlt und zwischen dem zerwühlten Laken und Decken lag ich. Schlafend, mit zerzausten Haaren, wie ich mich unserer Eskapade erholte.

Jamie musste auf dem Bett gestanden haben und das Bild von oben gemacht haben, während ich geschlafen hatte.

Ich war nackt gewesen, aber die Decke war so gelegen, dass man nichts gesehen hatte. Aber jeder, der das Bild sah, wusste, dass ich nackt war.

Langsam sah ich auf zu Jamie und er hatte die Kiefer angespannt aufeinander gepresst.

Kopfschüttelnd entsperrte ich sein Handy, mit dem vertrauten Code, den Jamie etliche Male eingegeben hatte, während ich in seinen Armen gelegen hatte und wir zusammen Fernseh geguckt hatten oder einfach nur geredet hatten.

Sein Handy entsperrte sich und ich blickte auf ein weiteres, für mich neues Bild. Ich war an Jamie gekuschelt und schlief. Er hatte sein Gesicht halb in meinen Haaren vergraben und die Augen geschlossen.

,,Wann hast du diese Bilder gemacht?", fragte ich leise und sah zu ihm auf.

-Jamie-

Fuck, fuck, fuck.

Ich musste mir etwas einfallen lassen.

,,Als du bei mir warst, wann sonst. Und als du geschlafen hast, wie du siehst.", meinte ich dann schulterzuckend. ,,Aber wieso, wenn das für dich doch alles nichts zu bedeuten hatte und du einfach nur empfunden hast, dass der Sex toll war?", fragte Masters und ich fluchte innerlich noch mehr.

Jetzt musste ich mir definitiv etwas einfallen lassen, auch, wenn sie mich danach noch mehr hassen würde.

,,Was soll ich sagen...", ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Noch bevor ich die Worte aussprach, war ich erfüllt von Selbsthass. ,,Du warst nun mal bis jetzt meine anstrengendste und erfolgreichste Eroberung.", meinte ich dann und wieder sah ich etwas in Masters Augen brechen.

,,Du verdammtes Arschloch...", ihre Stimme war wie erstickt vor Schmerz.

Ich sagte nichts, ich wusste, meine Stimme würde sich nicht anders anhören.

Kopfschüttelnd klickte Masters auf meinem Handy rum und in der nächsten Sekunde ertönte ein Tuten. Ich wurde angespannter.

,,Lass mich raten: Es ist nach hinten losgegangen und du brauchst jetzt meine Hilfe. Ich habe dir gleich gesagt, du sollst nicht hinterher.", ertönte dann auch schon Kyles Stimme und ich schloss resigniert die Augen. Natürlich.

,,Danke Kyle.", meinte Masters und legte auf.

Ich öffnete meine Augen wieder und sah Masters an. Sie hatte immer noch mein Handy in der Hand, aber nun schenkte sie diesem wenig Beachtung. Ihr Blick war wütend und abwartend.

,,Wieso verfolgst du mich? Denkst du, du könntest deine Eroberung auffrischen? Da liegst du falsch.", zischte sie und ich schluckte nur. ,,Darum geht es nicht...", meinte ich und fuhr mir wieder mit der Hand durch die Haare. ,,Um was dann, Jamie?", sie sprach meinen Namen voller Verachtung aus.

Ich versuchte im Kopf eine Ausrede zu finden.

,,Antworte. Ich weiß genau, wenn du so lange brauchst, um zu antworten, dass du dann lügst, also antworte.", meinte sie wütend und ich verfluchte es, dass dieses Mädchen mich anscheinend so sehr durchschaut hatte.

,,Wegen diesen Typen.", sagte ich dann die halbe Wahrheit. ,,Ist das dein Ernst? Ich habe keine Ahnung, wer diese Typen sind oder was die von mir wollten, also warum verfolgst du mich deswegen?", sie wurde immer wütender. ,,Diese Typen sind scheiße gefährlich und wenn sie wiederkommen und du alleine bist, bist du am Arsch. Was auch immer sie bei dir wollten, sie werden wiederkommen.", meinte ich dann und knirschte mit den Zähnen.

,,Das geht dich nichts an, Jamie...", sie klang plötzlich ein wenig atemlos. ,,Doch, verdammt. Ich werde nicht...", ich brach ab. ,,Was wirst du nicht?", wollte sie wissen und ich schwieg. Ich konnte jetzt nicht einfach sagen, dass ich nicht zulassen würde, dass jemand ihr etwas tat, denn das würde dann definitiv nicht mit dem übereinstimmen, was ich in den letzten Tagen und gerade erst in den letzten Minuten von mir gelassen hatte.

,,Vergiss es einfach. Keine Ahnung, was ich eigentlich wollte.", brummte ich dann und lief an ihr vorbei,

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt