°Chapter 27°

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Als ich durch die Tür trat, ging gerade mein kleiner Bruder durch den Eingangsbereich.

Er kam sofort auf mich zu gerannt und schlang sofort die Arme um meine Taille. Ich legte meine um seine Schultern. ,,Ich hatte Angst.", wisperte Sam. ,,Tut mir leid, Brüderchen.", murmelte ich und küsste ihn auf den Schopf. ,,Mum wartet im Salon auf dich.", teilte er mir leise mit, während er einen Schritt zurücktrat.

Ich nickte, strich ihm nochmal kurz über den Kopf, ehe ich meinen Rucksack neben der Tür abstellte und mich langsam auf den Weg in den Salon machte.

Meine Mutter saß in einem Ohrensessel, in der Hand ein Glas Rotwein und ihr Blick ging in das prasselnde Feuer des Kamins.

Ich blieb schweigend ein Stück von ihr entfernt stehen, drehte den Kopf nach links und sah ebenfalls in das prasselnde Feuer.

,,Du beehrst uns also mal wieder mit deiner Anwesenheit?", fragte sie und ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Es tut mir leid, Mum...", murmelte ich dann und warf ihr einen kurzen Blick zu. Sie sah mich nicht an, sondern sah nun auf ihr Glas Rotwein.

,,Das ist es also? Ein >Es tut mir leid, Mum<?", fragte sie dann und ich sah wieder ins Feuer. Ich schwieg, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

Wieder sah ich zu ihr, nur um zu sehen, dass sie mich ansah und ihr Blick war wütend und, vor allem, enttäuscht. Langsam wandte ich den Blick wieder ab.

,,Was erwartest du denn von mir?", wollte ich leise wissen, nachdem ich schwer geschluckt hatte. ,,Wie wäre es, wenn du damit anfängst, dich zu erklären?", kam es nun kühl von ihr und ich biss mir wieder auf die Unterlippe.

,,Mum, was willst du hören?", fragte ich dann und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. ,,Eine Erklärung, James. Und das ohne Lügen.", entgegnete meine Mutter. ,,Ich bin einfach noch fix und fertig von der OP und es war dann so viel Druck, ich wollte einfach weg.", meinte ich leise. ,,Zu viel Druck? Zu viel Druck? James, du wirst die Firma übernehmen und dann ist dir ein Abendessen zu viel Druck?", fuhr sie mich an.

,,Genau das ist es Mum! Ich bin achtzehn Jahre alt! Ich gehe in die Schule! Vor mir liegt noch mein ganzes Leben! Es ist nicht so, dass ich morgen die Firma übernehmen müsste! Und ich muss schon mein ganzes Leben immer irgendwas perfekt lernen, anstatt dass ich mal richtig gelebt habe! Ich halte diesen ganzen Druck nicht mehr aus! Ich will einfach nur leben, Mum.", brach es dann aus mir hervor.

Meine Mutter sah mich an.

,,Ja, James, du bist achtzehn Jahre alt. Du bist volljährig und hast bald einen Abschluss. Und sobald du deinen Abschluss hast, wirst du in die Firma einsteigen. Also ist es wichtig, dass du all das kannst.", meinte sie dann. Ich schluckte langsam und sah wieder zum Feuer.

,,Ich erwarte, dass du dich zusammenreißt. Und dass du das mit Ava wieder geradebiegst.", fuhr sie dann fort. ,,Wieso? Es ist nicht beeinflussbar, wer meine Seelenverwandte ist, also was bringt es mir?", wollte ich wissen und schmiss aufgebracht die Hände in die Luft. ,,Keine Widerrede, James Metcafle Campbell.", kam es da nur von meiner Mutter und als sie meinen vollen Namen sagte, starrte ich sofort wieder ins Feuer.

,,Ja, Mum.", murmelte ich dann niedergeschlagen. ,,Und jetzt geh hoch in dein Zimmer.", befahl sie mir. Ich nickte wortlos, verließ den Salon und ging in den Eingangsbereich.

Dort nahm ich meinen Rucksack und ging die Treppe nach oben.

In meinem Zimmer angekommen, stellte ich meinen Rucksack ab, machte meine Hausaufgaben und schmiss mich dann auf mein Bett, um Fernseh zu gucken.

Während ich Fernseh guckte, kam Sam in mein Zimmer und legte sich zu mir ins Bett. Wir sahen gemeinsam Fernseh, während Sam seinen Kopf auf meinem Bauch liegen hatte und ich ihm über den Rücken strich.

Als die Sendung, die wir gerade guckten, fertig war, schaltete ich den Fernseh aus, da Sam mich gefragt hatte, ob ich ihm kurz etwas für die Schule erklären konnte.

Dann wurden wir von unseren Eltern zum Abendessen gerufen.

Mein Vater stand im Eingangsbereich, bedeutete Sam schon mal ins Esszimmer zu gehen und wandte sich dann an mich.

,,Deine Mutter hat mir von dem Streit mit dir erzählt.", meinte er leise zu mir und ich seufzte. ,,Ich kann dich vollkommen verstehen, mein Sohn, aber bitte, rede über sowas in Zukunft mit mir und ich kläre es dann mit deiner Mutter.", fuhr er fort und ich nickte langsam.

Er klopfte mir auf die Schulter und gemeinsam betraten wir das Esszimmer.

Wir aßen, wobei wir recht viel schwiegen, außer, dass Sam über seine Schule erzählte und mein Dad von seinem Tag in der Firma.

,,James, wer ist eigentlich dieses Mädchen, bei dem du gestern geschlafen hast? Kennen wir sie?", sprach mein Dad da mich an. ,,Persönlich kennt ihr sie nicht, aber ihr habt bestimmt schon von ihr gehört. Kaici Masters, unsere Schulsprecherin.", antwortete ich vorsichtig.

,,Hast du ein Bild von ihr?", fragte Sam nun aufgeregt. Ich holte mein Handy raus und öffnete Instagram. Dann ging ich auf ihr Profil und zeigte Sam ein Bild von Masters. Dieses Bild wollten auch meine Eltern dann sehen, bevor ich mein Handy wieder wegstecken sollte.

Als wir gegessen hatten, brachte mein Vater meinen Bruder ins Bett. Ich erhob mich ebenfalls und verließ das Esszimmer.

Gerade als ich neben der Tür war, klingelte es.

Ich trat zur Tür und öffnete diese. Verwirrt starrte ich die Person vor mir an. Es war Masters.

Erst nach einem Augenblick, in dem ich sie verwirrt ansah, bemerkte ich, wie sie da vor mir stand. Tränen strömten über ihre Wangen und ihre Augen waren geschwollen und gerötet.

,,Masters?", fragte ich irritiert. ,,Was ist los?", wollte ich dann wissen. ,,Mike... Er hatte einen Autounfall...", schluchzte sie. Ich wusste von Kyle, dass Mike einer ihrer engsten Freunde war, weswegen ich einfach aus Instinkt handelte, den Arm nach vorne streckte und sie in meine Arme zog.

Sie klammerte sich an mir fest und schluchzte an meiner Brust, während ich sie einfach hielt.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt