°Chapter 22°

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Langsam lief ich aus der Straße raus und überquerte die zwei Straßen, ehe ich in meine Straße einbog. Mit einem Seufzen lief ich die Straße entlang, ließ den Blick über die noblen Häuser gleiten und hatte dabei meine Hand auf meinem unteren rechten Bauch gelegt.

Als ich dann bei unserem Haus ankam, zog ich die Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss die Tür auf.

,,James, du kommst gerade noch rechtzeitig! Husch, husch, hoch mit dir. Du musst dich fertig machen und zieh dir einen Anzug an. Und bring Ordnung in deine Haare, du lässt sie immer viel zu wirr rumhängen!", rief meine Mutter aus dem Salon und ich seufzte.

Ohne meiner Mutter eine Antwort zu geben, lief ich durch den großen Eingangsbereich, während sich das Licht durch die Dachkuppel spiegelte und erklomm die nach links geschwungene Treppe.

,,Jamie...", wisperte da die Stimme meines kleinen Bruders, als ich den Gang entlanglief. Direkt gegenüber des Endes der Treppe war die Zimmertür meines Bruders.

Sam hatte die Tür einen Spalt geöffnet und streckte den Kopf durch. Ich blieb stehen und sah ihn fragend an. ,,Was ist?", fragte ich flüsternd, als er nicht weitersprach. ,,Ich brauche deine Hilfe, weil ich nicht Mum oder Dad fragen kann...", wisperte er. Ich trat langsam auf ihn zu. ,,Wobei brauchst du denn meine Hilfe?", wollte ich wissen und er ließ seine Tür aufschwingen.

Er trug eine schwarze Anzughose, schwarze Anzugschuhe, sein weißes Hemd war irgendwie schief und er hatte die schwarze Krawatte um den Hals hängen. ,,Ich bekomme es nicht hin.", flüsterte er, darauf bedacht, dass Mum und Dad uns nicht hörten.

Mit einem Grinsen auf den Lippen und einem leichten Kopfschütteln trat ich vor ihn. Ich ging auf die Knie, öffnete sein Hemd wieder und knöpfte es richtig. Dann steckte ich ihm das Hemd richtig in die Hose und griff an seine Krawatte.

Während ich ihm die Krawatte band, erklärte ich ihm flüsternd, wie man eine Krawatte band und zog den Knoten dann fest. Langsam klappte ich seinen Kragen nach unten und richtete mich wieder auf. ,,Zieh dein Jackett an und geh dann runter zu Mum. Vielleicht braucht sie noch Hilfe. Und kämm dir die Haare, sonst nörgelt sie und wir sollten dafür sorgen, dass sie heute gute Laune hat. Du weißt, dass heute ein schwieriger Tag für sie ist.", ich küsste meinen Bruder auf seinen Schopf, ehe ich zu meinem Zimmer ging.

Dort verschwand ich in mein Badezimmer und entledigte mich meiner Klamotten, bis auf meine Boxershorts. Da ich momentan noch nicht duschen durfte, griff ich nach einem Waschlappen und begann mich zu waschen. Seufzend trug ich Deo auf, bevor ich die Spiegelschranktür öffnete, den Rasierschaum und meinen Rasierer rausholte und den Schaum auf meinen Wangen, meinen Kinn und um meinen Mund herum auftrug.

Seufzend rasierte ich mich, wusch den restlichen Schaum ab und verließ dann das Bad. Ich öffnete die Tür meines begehbaren Kleiderschrankes und trat in ihn. Dann öffnete ich die Schiebetüren und nahm ein paar der gebügelten Sachen von der Stange.

Langsam zog ich mich an, darauf bedacht, mich nicht zu ruckartig zu bewegen, steckte das Hemd in meine Hose, zog das graue Unterteil über und schlüpfte dann in das Jackett. Eine Krawatte würde ich nicht anziehen, genauso wenig, wie ich eine Fliege anziehen würde.

Nun lief ich wieder ins Bad und kämmte meine Finger mit den Haaren. Dann nahm ich etwas Gel aus dem Schrank und brachte meine Haare so in Ordnung, wie es meine Mutter gerne hatte, bevor ich mir die Hände wusch, Parfum auftrug und das Bad wieder verließ.

,,James, beeil dich!", rief meine Mutter von unten und ich rollte mit den Augen. Dann schlüpfte ich in meine schwarzen Lackschuhe. Ich schob mein Handy in die Innentasche meines Jacketts, ehe ich mein Zimmer verließ, meine Tür abschloss und die Treppe runterlief.

,,James, dein Kragen ist schief, richte ihn.", befahl meine Mutter, während sie das Besteck neben den Tellern, zum bestimmt tausendsten Mal, richtete. ,,Sogar dein kleiner Bruder hat es hinbekommen, also reiß dich zusammen!", meinte sie nun und ich musste ein Grinsen unterdrücken, während ich meinen Kragen richtete. Sam sah mich verschwörerisch an.

Da kam mein Vater in das Esszimmer. Er trat neben mich und legte seine Hand auf meine Schulter. ,,Na, mein Junge? Wie geht es dir?", fragte er mit einem Lächeln und drückte meine Schulter sanft. ,,Ganz okay, schätze ich.", antwortete ich nun und er sah mich besorgt von der Seite an. ,,Ich hätte dich gerne besucht, James, aber ich war die ganze Woche im Büro.", seufzte er und ich nickte langsam.

Meine Eltern waren beide sehr gutherzige Menschen. Auch, wenn meine Mutter manchmal etwas streng war. Sie wollte nur das Beste für mich und Sam und hängte sich ab und zu ein wenig zu sehr bei der Familienfirma rein. Aber sie waren beide herzensgute Menschen.

,,Ich weiß, Dad.", murmelte ich dann und lächelte ihn vorsichtig an. ,,Komm, hör auf so ernst zu sein, James, noch sind die Gäste nicht da.", meinte er, ehe er mich an seiner Schulter kurz an sich zog. Er umarmte mich sanft und etwas unbehaglich, da es ungewohnt für uns beide war, aber ich erwiderte die Umarmung. ,,Ich bin so stolz auf dich, mein Junge.", raunte er an meinem Ohr und ich begann leicht zu lächeln. ,,Danke, Dad.", murmelte ich und lehnte meine Stirn an seine Schulter.

Langsam lösten wir uns wieder. In dem Moment klingelte es. ,,Ich gehe aufmachen.", meinte mein Vater nickend und verschwand in den Eingangsbereich.

Meine Mutter trat neben mich. ,,Die Gäste deines Vaters haben eine Tochter. Sie ist siebzehn Jahre alt und ein sehr süßes Mädchen. Ich erwarte, dass du dich aufmerksam und charmant ihr gegenüber verhältst.", murmelte sie und ich nickte. ,,Natürlich, Mum.", mit diesen Worten folgten meine Mutter, Sam und ich meinem Vater in den Eingangsbereich.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt