°Chapter 20°

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Der Sonntagmorgen lief recht schnell ab und im Café ackerte ich mich komplett ab, bekam auch eine Menge Trinkgeld und war einfach nur heilfroh, dass ich meine Miete bezahlen konnte.

Doch eine Sache machte mir Sorgen. Kyle hatte mir eine Nachricht geschrieben, in der er meinte, dass später ein wenig anders sein würde, aber er äußerte sich nicht weiter dazu und klärte mich auch nicht auf, was er damit meinte.

Als wir das Café dann um vier Uhr schlossen, räumten wir alles auf und ich bekam von Kyle eine Nachricht, dass er draußen im Auto wartete.

Sobald wir fertig waren und ich auch die Schürze wieder abgelegt hatte, ging ich nach draußen, sah mich um, bis ich Kyles Auto entdeckte. Doch da runzelte ich die Stirn. Das meinte er also.

An der Beifahrertür lehnte Jamie, der gerade am Rauchen war. Ich seufzte.

Langsam lief ich auf das Auto zu. Kyle stieg aus und kam auf mich zu. ,,Tut mir leid, aber er will nicht nach Hause.", wisperte er, während er mich in die Arme schloss. ,,Schon in Ordnung.", meinte ich dann und wir traten gemeinsam auf Jamie zu.

,,Schickes Outfit.", kommentierte Jamie, obwohl er nur einmal kurz aufgeguckt hatte. ,,Ist aber nichts Neues, du bist ja immer gekleidet, als würden alle von dir erwarten, immer perfekt auszusehen.", fügte er dann hinzu und zog an seiner Zigarette. Ich zog eine Augenbraue nach oben.

Er trug eine schwarze Jogginghose und ein weißes Shirt. Man sah das Pflaster und seine Tattoos durch das Shirt, da dieses ziemlich eng anlag.

,,Soll das ein Kompliment oder eine Beleidigung sein?", fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Ein Kompliment.", antwortete er schulterzuckend. ,,Ich dachte, als der größte Aufreißer der Schule könntest du Komplimente besser.", grinste ich nur und Jamie zog einen Mundwinkel nach oben. ,,Das dachte ich auch.", brummte er dann zustimmend.

Er warf die Zigarette zu Boden und trat sie aus.

Wir stiegen ins Auto, wobei ich hinten einstieg. Langsam wurde ich nervös. Jamie dürfte nichts von meiner Mutter mitbekommen. Ich sah nervös zu Kyle, der mich besorgt durch den Rückspiegel ansah. Da bemerkte Jamie unseren Blickaustausch und ich sah eilig aus dem Fenster.

,,Okay, was läuft hier?", fragte Jamie da und ich zuckte leicht zusammen. ,,Was soll hier laufen?", fragte Kyle gelassen und konzentrierte sich wieder auf die Fahrbahn. ,,Du weißt genau, was ich meine.", kam es barsch von Jamie und ich sah nervös zwischen den besten Freunden hin und her. ,,Ich bin nur ein wenig besorgt, Jamie.", brummte Kyle nun und ich runzelte die Stirn. ,,Und weswegen?", harkte Jamie nach und betrachtete die Tattoos auf seinen Mittelfingern, ehe er Kyle aufmerksam ansah.

,,Das Alles hier war nicht abgesprochen und ich bin ein wenig besorgt, da Kaici und du nicht unbedingt gut miteinander auskommen.", seufzte Kyle, während er auf den Parkplatz vor unserem Haus fuhr und Jamie runzelte die Stirn. ,,Ich werde mich schon benehmen. Außerdem muss ich noch lesen.", Jamie zuckte die Schultern und Kyle sah ihn kurz schweigend an.

,,Du bist also noch nicht fertig?", wollte er dann wissen und Jamie schüttelte den Kopf. ,,Deswegen will ich auch noch nicht nach Hause. Die Gäste kommen erst in ein paar Stunden und bis dahin muss ich das Buch fertig lesen. Das Buch ist aber eine einzige Qual.", seufzte Jamie und Kyle runzelte die Stirn.

Wir stiegen aus.

,,Deine Mum ist auf Geschäftsreise, oder, Kaici?", fragte Kyle nun und am liebsten wollte ich ihn küssen, für diese perfekte Ausrede. ,,Ja, das ist sie.", meinte ich dann nickend und er zwinkerte mir zu, als Jamie es nicht sah.

Wir betraten das Haus. Kyle verschwand kurz in mein Zimmer, um seine und meine Sachen zu holen und ich führte Jamie ins Wohnzimmer.

,,Möchtest du etwas trinken?", fragte ich ihn höflicherweise und er sah mich einen Moment schweigend an. ,,Hast du Kaffee? Ich habe in letzter Zeit nur den Rotz aus dem Krankenhaus bekommen.", er legte den Kopf leicht schief, was irgendwie echt süß aussah. Innerlich rügte ich mich für diesen Gedanke. ,,Ja, habe ich.", ich wandte mich von ihm ab und lief in die Küche.

Mit einem innerlichen Seufzen bemerkte ich, dass Jamie mir folgte.

Ich setzte die Kaffeekanne auf. ,,Wie trinkst du deinen Kaffee?", wollte ich dann wissen, während ich drei Tassen rausnahm. ,,Schwarz.", meinte er dann und sah mir zu.

,,Was musst du lesen?", harkte ich nach und er verspannte sich. ,,Etwas, was mir meine Mutter gegeben hat.", antwortete er dann nur knapp. ,,Hat dir die Mappe weitergeholfen?", ich warf ihm einen fragenden Blick über meine Schulter zu und er biss sich auf die Unterlippe, was schuldbewusst aussah. ,,Ich kam nicht wirklich dazu, sie mir anzusehen.", murmelte er dann und ich runzelte die Stirn. Dieser Kerl war die ganze Woche im Krankenhaus gewesen und hatte nichts gemacht und konnte sich dennoch die Mappe nicht ansehen?

,,Wieso das?", verwirrt sah ich ihn an. Seine Kiefer mahlten aufeinander. ,,Ist doch egal.", schnappte er dann und ich zuckte zusammen.

Gerade als ich den Mund aufmachen wollte, um ihm eine bissige Antwort zu geben, kam Kyle rein. Der Kaffee war in diesem Moment auch fertig und ich schenkte ihn in die drei Tassen.

,,Ich dachte du benimmst dich.", Kyle runzelte die Stirn, während er die Schulsachen auf den Tisch legte. Jamie sah ihn verärgert an. ,,Tue ich, wenn sie aufhört Fragen zu stellen.", brummte er dann und Kyle sah mich einen Augenblick an. ,,Fragen stellen ist etwas Menschliches, Jamie. Bitte sie einfach darum, es nicht zu tun, oder zu einem gewissen Thema nicht zu tun und keif sie nicht an. Ich habe schon mehrfach versucht, ein gutes Wort für dich einzulegen, aber, wenn du so zu ihr bist, hätte ich es auch lassen können.", meinte Kyle dann und Jamie seufzte.

Er ließ die Stirn auf die Tischplatte sinken und hob seinen Kopf erst wieder, als ich ihm die Tasse hinstellte. Sofort griff er danach und trank einen Schluck.

,,Es wäre nett, wenn du keine Fragen zu dem Lesen, meiner Familie oder dazu stellst, warum ich die Mappe nicht durchgeguckt habe.", meinte er dann zu mir und ich nickte langsam. ,,Geht doch.", meinte Kyle grinsend und nahm seinen Kaffee entgegen.

Ich erklärte Kyle das, was er in Deutsch nicht verstand, nochmal, bis er es verstand und Jamie saß neben uns, las in diesem komischen Buch und warf zwischendurch Kommentare ein, die zwar nervig waren, aber Kyle dennoch weiterhalfen.

Auch, wenn ich es ungern zugab, Jamie und ich waren ein gutes Team darin, Nachhilfe zu geben, dabei wusste ich gar nicht, dass Jamie so gut in der Schule war, aber er hatte in keinem Fach schlechte Noten.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt