,,Was hast du heute noch vor?", wollte Kyle wissen, als wir die Deutschsachen zuschlugen, da er alles verstanden hatte.
Ich machte gerade den Mund auf, um zu antworten, als Jamie mit einem lauten Klatschen das Buch zuschlug und dann auf den Tisch warf. Er streckte begeistert die Arme in die Luft. ,,Fertig!", freute er sich dann, wie ein kleines Kind.
Kyle und ich sahen ihn an und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. ,,Und bist du tatsächlich bereit, dich über dieses Buch zu unterhalten?", wollte Kyle nun mit hochgezogener Augenbraue wissen und sofort verschwand die Freude aus Jamies Gesicht. ,,Nein.", brummte er dann leicht jammernd und ließ sich gegen die Stuhllehne fallen.
,,Ich habe das Buch gelesen.", fiel es mir da plötzlich auf und die Beiden sahen mich überrascht an. ,,Du hast das gelesen?", fragte Jamie dann und zog eine Augenbraue nach oben. ,,Ja, früher habe ich viel gelesen, aber inzwischen komme ich kaum noch zum Lesen.", meinte ich schulterzuckend.
Kyle erhob sich. ,,Wie wäre es, wenn ihr beide euch ein wenig über das Buch unterhaltet, Kaici, du hilfst ihm, dass er sich gut darüber unterhalten kann und ich mache in der Zeit für dich und mich Abendessen?", schlug er dann vor und sah beim Abendessen mich an. ,,Okay.", ich zuckte die Schultern. Jamie warf einen Blick auf die Uhr. ,,Ich habe noch eine Stunde Zeit, bis ich nach Hause laufen muss, also geht das.", stimmte dann auch Jamie zu.
Kyle sah ihn kurz besorgt an. ,,Nach Hause laufen?", harkte er dann nicht gerade begeistert nach. ,,Kyle, ich wohne am Ende der zweiten Parallelstraße, das geht schon.", meinte Jamie nun und Kyle nickte langsam. ,,Ich mache auch langsam, deswegen laufe ich ja eine halbe Stunde, bevor ich da sein muss, los.", fügte Jamie nun hinzu und Kyle nickte wieder.
Ich war irritiert darüber, dass Jamie so nah wohnte. Denn, anscheinend wohnte er nur zwei Straßen weiter. Langsam runzelte ich die Stirn. Zwei Straßen weiter begann das Nobelviertel der Stadt. Zwar wusste ich, dass Jamie nicht gerade arm war, aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass er im Nobelviertel wohnte.
Kyle begann zu kochen und Jamie wandte sich mir zu. Ich fing mich also schnell wieder, holte eine Colaflasche und Gläser und dann begannen Jamie und ich, uns über das Buch zu unterhalten.
-Jamie-
Eigentlich hatte ich dieses Buch richtig scheiße gefunden. Es hatte viel mehr Spaß gemacht, Masters und Kyle zuzuhören, während Masters Kyle Deutsch erklärte, aber ich hatte mich durch die etlichen Seiten durchgebissen und alles gelesen.
Doch nun, da Masters und ich uns darüber unterhielten und sie mir die Wirkung des Buches auf sie vermittelte, ihre Meinung sagte und dabei süß gestikulierte, fand ich es nicht mehr so beschissen.
Ihre Meinung und die Wirkung, die das Buch auf sie hatte, inspirierte mich. Dabei musste ich zugeben, dass sie generell ein sehr inspirierender Mensch war. Sie hatte in unserem Alter schon eine Menge Verantwortung und auch schon viel auf die Beine gestellt.
Und wer wusste, wie viel Verantwortung sie auch in ihrem Privatleben noch trug? Schließlich hatte auch bei mir, niemand außer Kyle eine Ahnung.
Ich wusste, dass Kyle und Masters die ganze Woche in der Schule zusammen verbracht hatten und ich wusste auch, dass Kyle sie mochte. Sie waren Freunde und er sah sie, als wäre sie seine kleine Schwester, auf die er aufpassen musste. Deswegen wusste ich auch, dass jetzt, wo ich zurück aus dem Krankenhaus war, Kyle sich schlechtfühlen würde, wenn er sie jetzt dann wieder die ganze Zeit alleine lassen würde. Deswegen war auch für mich klar, dass wir sie nicht wieder alleine lassen würden.
Es würde für sie so laufen, wie diese Woche auch, nur würde diesmal nicht nur Kyle, sondern auch ich bei ihr sein. Ab sofort würden Masters und ich uns miteinander arrangieren müssen, zumindest während der Schule.
Durch die Unterhaltung von Masters und mir kam mir dann in den Sinn, dass ich das Buch sicher nur scheiße fand, weil ich gezwungen war, es zu lesen und bestimmt nicht ganz so scheiße finden würde, wenn ich es aus freiwilligen Stücken gelesen hätte.
Als sie gerade wieder so süß gestikulierte und dabei voller Überzeugung und auch ein wenig aufgeregt redete, begann ich unweigerlich zu lächeln.
Kaici Masters war ein süßes Mädchen. Und nicht nur das. Auch wenn sie manchmal etwas aufbrausend und schnell genervt war, war sie schlagfertig, hatte nur gute Noten, was sie sich selbst verdiente, war verantwortungsbewusst und verdammt schlau. Sie ließ sich von keinem Jungen was sagen, ließ sich nicht wie Dreck behandeln und war alles andere als oberflächlich, im Gegensatz zu den ganzen anderen Tussen an unserer Schule.
Als ich so plötzlich lächelte, hielt sie verwirrt inne und sah mich an. ,,Was ist?", fragte sie und ich fand es noch süßer, wie unsicher sie plötzlich klang. ,,Nichts, nichts.", wank ich ab. Sie zog eine Augenbraue nach oben. ,,Genau, deswegen lächelst du auch plötzlich.", abwartend sah sie mich an und ich lachte leise. ,,Es ist nur süß, wie du voll in deinem Element bist.", ich zuckte leicht die Schultern. Masters sah zur Seite und wurde ein wenig rot.
Mein Atem stockte. Halleluja, was ein Anblick.
Schnell räusperte ich mich und trank meine Cola aus. Mein Blick wanderte dabei zur Uhr. ,,Ich muss los.", stellte ich fest, während ich mein Glas abstellte. Kyle sah ebenfalls zur Uhr und nickte. ,,Soll ich mit dir laufen?", wollte er dann wissen. ,,Nein, ich kann das alleine. Ich bin schon achtzehn, weißt du?", brummte ich und erhob mich.
,,Ähm, ich denke mal, wir sehen uns morgen.", wandte ich mich an Masters und sie erhob sich langsam. Nun stand sie vor mir und wir beide erstarrten etwas, als wir plötzlich so dicht voreinander standen. ,,Danke.", presste ich dann hervor, aber nicht, weil es mir so unangenehm war, ihr so nah zu sein, sondern, weil ich mich nie bedankte. ,,Wofür?", wollte sie verwirrt wissen und ihre Stimme war nur ein Hauchen. ,,Immer noch dafür, dass du mich ins Krankenhaus gebracht hast und für dieses Gespräch eben. Das hat mir mehr geholfen, als das Buch zu lesen.", meinte ich leise und sie sah mir überrascht in die Augen.
,,Bis morgen also.", murmelte ich dann, da ich wirklich losmusste. ,,Bis morgen.", hauchte sie etwas nervös. Ich trat langsam einen Schritt zur Seite. Wir starrten uns dabei weiter in die Augen.
Langsam wandte ich die Augen von ihr ab und sah zu Kyle. Auf diesen trat ich nun zu. ,,Viel Spaß euch noch.", meinte ich, klopfte ihm auf die Schulter, bevor ich zupackte, ihn an der Schulter zu mir zog und meinen Mund neben sein Ohr brachte. ,,Aber nicht zu viel Spaß. Du musst heute Nacht erreichbar sein.", raunte ich ihm dann zu. Er rollte mit den Augen. ,,Das, was du meinst, würde nicht mal in Frage kommen.", brummte er dann. Ich grinste. ,,Ich weiß.", meinte ich dann leicht lachend.
,,Melde dich später, wie es gelaufen ist.", meinte Kyle, als ich auf die Tür zutrat. ,,Wenn ich dazu noch den Nerv habe.", murmelte ich leicht kopfschüttelnd und verließ das Haus.
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Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower Fanfiction
FanfictionSie leben in einer Welt, in der jeder Mensch, an seinem 18. Geburtstag einen Seelenverwandten bekommt. Doch diesen Seelenverwandten müssen sie erstmal finden. Kaici Masters ist eine ganz normale 17-jährige Schülerin. Alle Mädchen in ihrer Stufe red...