,,Was?", fragte Masters, als ich erstmal nichts mehr weiter sagte.
Ich sah langsam wieder nach oben und immer noch standen in Masters Augen Tränen. Sie versuchte angestrengt die Tränen nicht rauszulassen.
,,Ich habe mich von dir distanziert, meine Zeit nicht mehr mit dir verbracht und nicht mehr mit dir geredet, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe.", murmelte ich dann und sie zog die Augenbrauen zusammen. ,,Was hast du nicht mehr ausgehalten?", fragte sie und wirkte auch ein wenig wütend.
,,Ich habe es nicht mehr ausgehalten, dich durchgehend zu wollen. Und ich habe nicht so getan, als würdest du mir etwas bedeuten, du bedeutest mir etwas. Und ja, ich mache mir verdammt nochmal Sorgen. Ich wollte dich nicht im Stich lassen, aber ich habe es nicht mehr ausgehalten. Also habe ich mich distanziert und abgelenkt.", antwortete ich und ihr klappte der Unterkiefer runter.
,,Du willst mir also erzählen, dass du mich so sehr wolltest, dass es für dich nicht mehr zum Aushalten war? Und dass du dich mit diesen Tussen von mir ablenkst?", fragte sie dann und irgendwie wirkte sie nun noch wütender. ,,Genau das habe ich gerade gesagt, wenn ich mich recht entsinne.", ich zog irritiert die Augenbrauen zusammen.
,,Wen willst du eigentlich verarschen? Hätte ich dir etwas bedeutet und du hättest mich so sehr gewollt, hättest du mich trotzdem nicht einfach komplett im Stich gelassen. Vor allem hättest du nicht einfach kein Wort mehr zu mir gesagt und mich nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt.", sie schüttelte den Kopf.
,,Masters, du kannst gerne Kyle fragen. Ich habe ihn jeden verdammten Tag gefragt, wie es dir geht und ob alles okay bei dir ist. Und glaub mir, ich habe dich jeden Tag angeguckt. Ich habe jeden Tag nach dir gesehen, aber so, dass du es nicht mitbekommen hast.", meinte ich und sie starrte mich einfach nur an.
,,Und bitte, iss jetzt. Du siehst aus, als hättest du in den letzten Tagen viel zu wenig gegessen.", meinte ich und sie nickte langsam. Dann griff sie nach dem Brötchen und begann zu essen.
,,Du hast in drei Wochen Geburtstag, oder?", fragte ich beiläufig und Masters nickte langsam. ,,Und was hast du so vor?", fragte ich und starrte an ihr vorbei aus dem Fenster. ,,Gar nichts. Es ist ein Samstag, also muss ich früh aufstehen, einkaufen, mit Socca Gassi gehen und im Plattenladen arbeiten.", erwiderte sie und mein Blick schnellte zu ihr. ,,Du gehst an deinem achtzehnten Geburtstag einkaufen, Gassi und arbeiten?", fragte ich dann entsetzt. ,,Ja. Ich brauche das Geld. Und ich kann nur samstags einkaufen. Und Misses Thompson kann nicht mit Socca gehen.", antwortete sie dann und seufzte.
,,Und du feierst dann nicht abends?", ich zog eine Augenbraue nach oben. ,,Nein. Ich habe nicht das Geld um eine Party auszurichten und auch nicht die Freunde.", sie zuckte die Schultern. Ich seufzte und beließ es dabei.
,,Wie geht es Misses Thompson? Ich war ja jetzt vier Wochen nicht mehr bei ihr. Erst wegen der OP und dann wegen dem Hausarrest...", ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. ,,Sie hat ein Telefon, weißt du?", entgegnete Masters und ich rollte die Augen. ,,Ihr geht es den Umständen entsprechend recht gut. Sie beklagt sich nur öfter darüber, dass sie mittwochs keinen Kuchen mehr bekommt und samstags keine Blumen mehr. Ich kaufe jetzt meistens für sie mit ein, wenn ich dann einkaufen bin.", meinte Masters dann und ich nickte langsam.
Dann erhob ich mich. ,,Ich gehe dann mal wieder. Bitte, achte darauf, dass du genug isst und dich nicht überarbeitest. Du siehst verdammt fertig aus.", meinte ich und wandte mich ab.
,,Du gehst jetzt einfach wieder?", fragte Masters fassungslos. ,,Dass ich dir jetzt gesagt habe, warum ich das getan habe, ändert nichts daran, dass ich es tue.", antwortete ich darauf und verließ ihr Büro.
-Kaici-
Ich sah Jamie geschockt hinterher.
Nun verstand ich wirklich gar nichts mehr. Einerseits hatte er wirklich ehrlich gewirkt, während er mir alles erklärt hatte, aber andererseits hatte es so gewirkt, als würde er mir ein wichtiges Detail verschweigen. Eventuell das wichtigste Detail von allen.
Ich seufzte, aß mein Brötchen auf und trank meinen Kaffee.
Jamie verschwieg mir etwas. Vielleicht einen Beweggrund, sich fernzuhalten. Vielleicht etwas anderes.
Aber es machte absolut keinen Sinn, dass er sich von mir fernhielt. Vor allem nicht, mit der Erklärung, die er abgeliefert hatte. Ich hatte, nachdem er so wütend gewesen war, wegen dem Mitleid, zugelassen, dass er die ganze Zeit mit mir geflirtet hatte, hatte ihn zum Teil deswegen sogar angelächelt und war immer mehr dabei, zuzugeben, dass ich ihn auch wollte. Und dann war er plötzlich abgehauen. Es machte keinen Sinn. Nicht, wenn er behauptete, sich von mir fernzuhalten, weil er mich so sehr wollte. Denn ich hatte nicht mehr wirklich zurückgehalten, ihn zu wollen. Und das hatte er auch gemerkt. Es hatte ihn sichtbar zufriedengestellt.
Also warum sollte er dann deswegen sich von mir fernhalten?
Es war mehr als klar, dass er etwas verschwieg.
Ich brachte die letzte Doppelstunde hinter mich und ging dann langsam aus dem Schulhaus.
Jamie hatte Recht. Ich war wirklich erschöpft. Eigentlich komplett im Arsch.
Während ich loslief, sah ich mich um und stockte. Da war Jamie. Er war in der Nähe der Mauer, schien auf einen seiner Elternteile zu warten, aber er war nicht alleine. Bei ihm war das Mädchen, mit dem er schon vorhin zusammengestanden hatte, bevor er zu mir gekommen war. Und die Beiden waren heftig am Rumknutschen und fummeln.
Es war ein Stich in meiner Brust, das zu sehen.
Klar, ich wusste, dass er wieder dauernd mit Mädchen zu sehen war, ich hatte ihn schon selbst oft mit Mädchen gesehen. Aber nie hatte ich ihn rummachen oder rumfummeln sehen. Und ein winziger, idiotischer Teil in mir hatte gehofft, dass es nur Gerüchte waren und er alle denken ließ, dass er wieder haufenweise Mädchen abschleppte, weil es auch so viele Gerüchte über ihn und mich gab. Aber nun sah ich es mit eigenen Augen.
Scheinbar schien er wirklich wieder mit etlichen Mädchen zu schlafen und das innerhalb der Schule. Ich schüttelte fassungslos den Kopf.
Das Auto seines Vaters fuhr auf den Parkplatz und sein Vater hielt. Ich sah seinen Vater, wie er Jamie einen Moment beobachtete und dann die Augen rollte. Danach sah er mich. Etwas, das wie Mitleid aussah, erschien auf seinem Gesicht.
Er schüttelte leicht den Kopf, während er wieder zu seinem Sohn sah und hupte dann zwei Mal.
Jamie löste sich von der Tussi und entfernte sich von ihr.
Während er auf das Auto seines Vaters zulief, schaute er plötzlich kurz nach hinten, wahrscheinlich, weil sein Vater wieder zu mir sah.
Als Jamie mich sah, blieb er kurz stehen.
Ich ließ alle Gefühle aus meinem Gesicht verschwinden, schüttelte den Kopf und lief dann weiter.
Gut, Jamie wollte wieder der Alte sein, der mit einer Tusse nach der anderen vögelte. Dann würde ich ihn wieder nicht mehr leiden können und mir war es egal, dass wir nicht mehr befreundet waren.
Mit diesem Fuckboy wollte ich nichts zutun haben.
Ich lief am Auto vorbei und in Richtung des Plattenladens.
-Jamie-
Während ich Masters ansah, sah ich im ersten Moment, wie verletzt sie war, doch dann legte sich eine Eiseskälte über ihr Gesicht und ich wusste, dass ich sie verloren hatte.
Und ich fühlte mich beschissen.
Klar, ich machte mit anderen Mädchen rum und hatte auch schon mit ein paar ein bisschen mehr gemacht, aber es war nicht mein Ziel, dass Masters das sah.
Und ich hatte auch mit keinem Mädchen geschlafen. Zwar hatte ich ein wenig meinen Spaß gehabt, aber ich hatte die Mädchen nicht angefasst. Und wenn sie mich angefasst hatten, hatte ich mir Masters vorgestellt.
Aber das wusste sie nicht. Und sie würde es nicht erfahren.
Es war jetzt eh egal. Damit, dass sie mich mit diesem Mädchen hatte rummachen sehen, hatte ich sie verloren.
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Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower Fanfiction
FanfictionSie leben in einer Welt, in der jeder Mensch, an seinem 18. Geburtstag einen Seelenverwandten bekommt. Doch diesen Seelenverwandten müssen sie erstmal finden. Kaici Masters ist eine ganz normale 17-jährige Schülerin. Alle Mädchen in ihrer Stufe red...