°Chapter 3°

775 31 1
                                    

Als ich weiter arbeitete, wurde ruckartig die Tür aufgerissen und ich seufzte leise, da ich mich schon darauf gefasst machte, dass es gleich Gezeter gab.

,,Ich glaube, du tickst nicht ganz sauber!", die schrille Stimme von Tatjana ertönte und ich sah mit gerunzelter Stirn auf. ,,Dir auch einen schönen Montag.", meinte ich gespielt zuckersüß und konzentrierte mich wieder auf die Arbeit. ,,Masters, wir brauchen am Freitag frei!", meinte sie schrill und ich wollte mir am liebsten die Ohren zuhalten. ,,Tja, das geht aber nicht.", ich zuckte die Schultern. ,,Und wieso?", fragte sie und stemmte die Hände in die Hüften. ,,Weil der Direktor es ausdrücklich verboten hat, den Cheerleadern einen weiteren kompletten Tag freizugeben. Wenn du unbedingt frei haben willst, klär das mit dem Direktor.", meinte ich und trank meinen Kaffee aus.

Tatjana schnaubte. ,,Und was kannst du tun?", wollte sie dann wissen. Ich dachte einen Augenblick nach. ,,Ich kann schauen, vielleicht kann ich euch die letzten beiden Stunden freigeben, aber das wars auch.", ich zuckte die Schultern und sie rollte mit den Augen. ,,Dann tu das!", blaffte sie und verließ das Zimmer wieder. ,,Dumme Pute.", brummelte ich, ehe ich mein Zeug zusammenpackte aufstand.

Schnell steckte ich mein Handy ein und verließ das Zimmer wieder. Beim Rausgehen warf ich den Becher weg und schloss dann das Büro wieder ab.

Es klingelte und ich betrat das Klassenzimmer. Cherry kam sofort auf mich zu, während ich auf meinen Platz zulief. ,,Es tut mir so leid, Kaici! Ich habe versucht sie aufzuhalten, aber, du weißt ja, wie sie ist.", meinte sie und ich musste ein Augenrollen unterdrücken. ,,Alles in Ordnung, ich wurde, wie jedes Mal, mit ihr fertig.", meinte ich dann einfach nur und ließ mich an meinen Platz sinken. Cherry setzte sich vor mich auf den Tisch. Da unser Lehrer noch nicht da war, würde mir also diese Unterhaltung nicht erspart bleiben.

,,Du bist so cool, Kaici. Ich meine, du bist immer so gefasst und kommst mit jedem klar. Bei dir ist alles... wie heißt das... du hast immer so einen Plan...", sie schien ehrlich nachzudenken. ,,Strukturiert?", schlug ich ihr vor und sie nickte so heftig, dass ihre blonden Locken wippten. ,,Genau struktiriert.", meinte sie heftig mit dem Kopf wippend. Ich unterließ es, ihr zu sagen, dass sie das Wort nicht richtig ausgesprochen hatte.

,,Und es wirkt immer so, als würdest du mit allem klarkommen und dich würde nichts aus der Bahn werfen. Außerdem tust du so viel Gutes, so für wohl...", wieder stockte sie und ihr schien das Wort nicht einzufallen. ,,Wohltätigkeitszwecke?", schlug ich ihr wieder vor und wieder nickte sie heftig. ,,Genau, genau. Noch dazu bist du so schlau. Zwar bist du jetzt keine Cheerleaderin und naja, dein Körper ist eben dein Körper, entweder versteckst du deine Kurven, oder du hast einfach keine, aber bist echt cool und hübsch.", ich runzelte die Stirn. Ihr war sicher nicht bewusst, dass das, was sie über meinen Körper sagte, recht beleidigend war, aber ich sagte es ihr auch nicht, da ich wusste, dass sie es einfach nur gut meinte.

,,Ich denke, dass du bestimmt so einen schlauen Typ als Seelenverwandten hast. Beim Aussehen weiß ich es nicht, schließlich weiß ich nicht, ob die Seelenverwandte auf einem Niveau sind vom Aussehen, aber naja.", wieder wippte sie mit dem Kopf wild auf und ab. Ich unterdrückte es, die Augen zu rollen.

Immer diese Kacke.

,,Wann wirst du nochmal achtzehn?", wollte sie nun wissen und ich seufzte. ,,In eineinhalb Monaten.", antwortete ich dann. ,,Freust du dich schon?", sie sah mich mit leuchtenden Augen an.

Armes Ding. Sie dachte anscheinend, dass sich alles nur um die Seelenverwandschaft drehte. Anstatt sich ein eigenes Leben aufzubauen, machte sie es von diesem Kerl abhängig, von dem sie nicht mal wusste, wer er war.

,,Es ist mir so ziemlich egal, Cherry.", ich zuckte die Schultern und packte meine Schulsachen aus. ,,Wie kann dir das egal sein?", sie sah mich aus großen Augen an. ,,Cherry, in meinem Leben dreht sich nicht alles um einen Seelenverwandten, den ich nicht kenne. Ich habe ein eigenes Leben.", erwiderte ich und sie schnappte mal wieder theatralisch nach Luft.

Da endlich kam unser Lehrer rein und Cherry war gezwungen, sich an ihren Platz zu setzen. Ich atmete erleichtert auf. Mein Blick glitt kurz im Raum umher und blieb an Kyle hängen, der mich schmunzelnd ansah. Ich zog eine Grimasse und er schmunzelte noch mehr.

Als Jamie neben Kyle auf sein Schmunzeln aufmerksam wurde, drehte er den Kopf etwas und seine kalten blauen Augen fixierten mich. Ich wandte meinen Blick wieder dem Lehrer zu und konzentrierte mich auf den Kurs. In diesem Kurs waren deutlich mehr nervige Leute, die den Unterricht wesentlich unruhiger und nerviger machten.

In der zweiten Pause eilte ich wieder in mein Büro. Ich war eine verlässliche Schülersprecherin und darauf setzte der Direktor auch sehr viel.

Deswegen bearbeitete ich nun rasch die Wünsche der Schüler, damit ich mir vielleicht noch einen zweiten Kaffee holen konnte.

Langsam bekam ich Kopfschmerzen, weswegen ich schnell aus der obersten Schublade eine Schmerztablette nahm und diese mit einem Schluck Wasser runterspülte.

Da die Tablette noch ein wenig brauchen würde, bis sie wirkte, lief ich in die Cafeteria und holte mir dort einen weiteren Kaffee. Es war der dritte Kaffee, den ich heute zu mir nahm und es war nicht mal zwölf Uhr. Aber das war eigentlich mein täglicher Kaffeekonsum. Außer am Wochenende.

Als ich gerade bezahlte trat jemand neben mich. Ich sah zur Seite und entdeckte einen der Nerds. ,,Jacob.", begrüßte ich ihn mit einem freundlichen Lächeln. ,,Ich wollte mit dir nochmal über die Schülerzeitung reden.", meinte er und ich nickte langsam. ,,Dann komm doch mal mit.", meinte ich schulterzuckend und machte mich auf den Weg zu meinem Büro. Jacob folgte mir.

Wir betraten das Büro wieder und ich setzte mich an den Schreibtisch. Jacob setzte sich mir gegenüber. ,,Ich habe den Text nochmal überarbeitet.", teilte er mir mit und reichte mir einen Umschlag. Ich öffnete den Umschlag und zog das Papier hervor.

Schnell überflog ich den Artikel und suchte danach, ob da noch etwas nicht stimmte, aber ich fand nichts. Also nickte ich und gab ihm das Papier zurück. ,,So könnt ihr es drucken.", meinte ich dann noch zustimmend und er lächelte zufrieden.

Da wurde plötzlich die Tür aufgerissen und der blonde Teufel trat ein. ,,Zisch ab, Nerd...", kam es bissig von ihm und Jacob verschwand eilig.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt