Es war tatsächlich so, wie Jamie es gesagt hatte und es brauchte praktisch nur einen Fingerschnippen von ihm, bis wir eine Wohnung hatten. Da wir hofften, dass es nur vorübergehend war und diese Situation Anne zum Umdenken bringen würde, war es nur eine ganz normale Wohnung. Küche, Bad, Wohnzimmer, unser Schlafzimmer und noch ein extra Zimmer. Und die Wohnung war sogar möbliert.
Wir waren auch die ganze Zeit unauffällig dabei, unsere Sachen zu packen. Denn wir hatten es bis jetzt niemandem gesagt. Und ich hatte das Gefühl, dass Jamie das ein wenig vor sich herschob. Denn es würde mit Sicherheit eine Diskussion geben und er wollte es Sam nicht erklären müssen.
Doch es musste irgendwann kommen.
-Jamie-
Wir saßen beim Abendessen und meine Mutter hatte uns genötigt, dass wir heute mal wieder alle zusammen aßen, da das aus gegebenen Umständen in letzter Zeit eher vage passierte.
Ich hatte absolut kein gutes Gefühl und war dementsprechend angespannt und auch Kaici war nicht ganz so entspannt, wie sie es ansonsten war. Sam schien von all dem nichts zu merken und manchmal wünschte ich mir, auch wieder so klein zu sein und von all dem nicht wirklich belastet zu sein.
Sam plauderte fröhlich mit Dad und Kaici aß normal, aber schweigend. Ich jedoch schob mein Essen durch meine Anspannung mehr auf meinem Teller hin und her als alles andere.
Der Blick meines Dads war auf Sam gerichtet, schließlich redete dieser mit ihm, Kaici sah ebenfalls zu Sam, warf mir aber immer wieder Blicke zu und ich spürte den adlerhaften Blick meiner Mutter auf mir.
,,James, schmeckt es dir nicht?", sprach mich da plötzlich meine Mutter an und ich spannte mich ein wenig an. ,,Ich habe keinen wirklichen Hunger.", brummte ich nur. ,,Unsinn, du hast den ganzen Tag kaum etwas gegessen.", meine Mutter schüttelte den Kopf.
Ich schloss resigniert die Augen. Selbst jetzt meinte sie, über mich bestimmen zu können und bestimmen zu können, dass ich Hunger hatte.
,,Ich habe keinen Hunger, Mum.", kam es angespannt von mir und ich legte die Gabel weg. Dann erwiderte ich den bohrenden Blick meiner Mutter. Ausdruckslos und unbeeindruckt.
Sie war meine Mutter, sie hatte mich großgezogen, aber ich war verdammte neunzehn Jahre alt und kein kleines Kind mehr, über das sie bestimmen konnte.
,,Wenn du keinen Hunger hast, schieb wenigstens nicht das Essen so auf deinem Teller rum und hör auf so krumm dazusitzen, wir haben dich besser erzogen.", sobald meine Mutter angefangen hatte zu reden, war Sam immer stiller geworden und nun herrschte wieder unangenehmes Schweigen am Tisch.
,,Ich habe die Gabel gerade weggelegt, Mum.", entgegnete ich angespannt. ,,Du sitzt immer noch krumm da. Was sollen die Leute nur von dir denken, wenn du so im Büro sitzt?", meine Mutter zog eine Augenbraue nach oben.
Kaici legte sanft ihre Hand auf meinen Oberschenkel, damit ich nicht komplett ausflippte. Sie wusste, dass es jetzt wieder unschön werden würde, aber sie versuchte, dass ich nicht ganz durch die Decke gehen würde.
,,Das weiß ich nicht, denn das wird nicht passieren. Ich werde nicht im Büro sitzen.", kam es kalt von mir und meiner Mutter fiel die Gabel aus der Hand. Auch mein Vater sah mich perplex an.
,,Was soll das heißen, James?", fragte meine Mutter und ich griff an meinen Oberschenkel. So nahm ich dann Kaicis Hand in meine und hielt sie fest. Sie erwiderte den Handdruck meiner Hand sanft und ich atmete tief durch.
,,Ich möchte nicht in die Firma, das wollte ich nie. Und ich werde es auch nicht tun.", entgegnete ich dann. ,,Das wirst du, James.", meine Mutter war angespannt. Ich lachte freudlos auf. Damit war es besiegelt. Ich sah zu Kaici und ihre Augen wurden ein wenig traurig. Denn auch sie wusste, dass es damit besiegelt war.
,,Nein, das werde ich nicht. Und mir war klar, dass du das nicht akzeptieren wirst, genauso wie mir klar war, dass Dad nichts dazu sagen wird. Also habe ich eine Entscheidung getroffen und Kaici hat dieser auch zugestimmt.", ich schüttelte den Kopf und sah wieder zu meiner Mutter.
Sie wirkte ein wenig irritiert und sah mich abwartend an.
,,Kaici und ich werden ausziehen.", ließ ich dann die Bombe platzen. Meine Mutter schnappte empört nach Luft. ,,Bis du es endlich schaffst, zu akzeptieren, dass ich nicht in die Firma gehe und mein eigenes Leben führe, werden Kaici und ich ausziehen. Du wirst keinerlei Kontrolle mehr über mein Leben haben und du wirst mich nie wieder zu etwas zwingen oder dazu drängen, etwas zu tun, was ich nicht will.", fuhr ich fort und spürte den Blick meines kleinen Bruders auf mir.
,,Das kommt gar nicht in Frage!", meine Mutter war fuchsteufelswild. Ich schüttelte immer noch mit einem freudlosen Lachen den Kopf.
,,Das hast du nicht zu entscheiden, Mum. Ich bin neunzehn. Ich werde ausziehen, vielleicht merkst du dann mal, was du Sam und mir antust. Und Kaici wird mit mir mitkommen.", meinte ich und sah sie fest an. Dann wandte ich den Blick zu meinem Vater. ,,Und du wirst vielleicht merken, was du damit anrichtest, dass du dich immer nur aushältst und zu nichts etwas sagst.", ich schüttelte den Kopf.
,,Wir enterben dich, wenn du das tust!", donnerte meine Mutter und für einen Moment wurde ich starr vor Schock und Kaici schnappte nach Luft. ,,Da du anscheinend jetzt auch noch versuchst, mich zu erpressen und zu zwingen, hier zu bleiben, werden Kaici und ich noch heute Abend ausziehen.", ich erhob mich und hielt dabei weiter Kaicis Hand in meiner.
,,Sam, kommst du bitte kurz, ich muss noch mit dir reden, während wir die letzten Sachen zusammenpacken.", ich streckte meinem kleinen Bruder die andere Hand hin und er nahm sie. Dann stand er auf und ich lief auf die Tür zu.
,,JAMES, DU BLEIBST SOFORT STEHEN!", meine Mutter verlor das erste Mal, seit ich denken konnte, die Fassung.
Ich wirbelte herum, ließ dabei Kaici und Sam los und sah sie aus wütenden Augen an.
,,ICH WERDE JETZT MEINE RESTLICHEN SACHEN ZUSAMMENPACKEN, MIT SAM REDEN UND DANN WERDEN KAICI UND ICH AUSZIEHEN. UND DU WIRST MIR KEINE BEFEHLE MEHR ERTEILEN ODER IRGENDWAS ÜBER MEIN LEBEN BESTIMMEN! ICH WILL DIESE ZUKUNFT, DIE DU FÜR MICH WILLST NICHT! ICH WILL SIE NICHT! ICH HABE EIGENE TRÄUME UND WILL MEINE ZUKUNFT SELBST GESTALTEN! UND DU WIRST MICH NICHT MEHR LÄNGER DARAN HINDERN, WEIL ES NICHT DAS IST, WAS DU WILLST!", brüllte ich sie dann an und sie zuckte zusammen.
Dann drehte ich mich wieder weg, ergriff Kaicis Hand und danach noch Sams Hand, bevor ich dann zusammen mit beiden nach oben lief.
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Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower Fanfiction
FanfictionSie leben in einer Welt, in der jeder Mensch, an seinem 18. Geburtstag einen Seelenverwandten bekommt. Doch diesen Seelenverwandten müssen sie erstmal finden. Kaici Masters ist eine ganz normale 17-jährige Schülerin. Alle Mädchen in ihrer Stufe red...