°Chapter 64°

448 17 0
                                    

,,Lass mich sehen.", meinte Kyle ein paar Minuten später, nachdem ich das fünfte Mal innerhalb zwei Minuten, Blut von meinem Mund gewischt hatte.

Ich schnaubte, senkte meinen Arm und er nahm mein Kinn zwischen die Hände. Dann drehte er meinen Kopf und betrachtete meine Unterlippe genau, die am laufenden Band blutete. ,,Wir müssen da was draufmachen.", meinte er und ich winkte genervt ab.

,,Nein, wir gehen jetzt zum Sanitätsraum und da kommt was drauf. Und am besten gucken wir uns auch deine Schulter an.", meinte Kyle und packte mich am Arm. Seufzend ließ ich mich von ihm also zum Sanitätsraum ziehen.

Jedoch hatte ich für einen Moment vergessen, dass wir zu Masters mussten, um in den Sanitätsraum zu kommen.

Ich hatte in der Nacht geträumt, dass ihr etwas Schlimmes passieren würde und dass ich sie deshalb verlieren würde. Und wäre ich vorhin nicht da gewesen und hätte sie vor diesen zwei Typen beschützt, wäre etwas Schlimmes passiert.

Nun standen wir also vor ihr und ich wischte wieder mit dem Ärmel über meinen Mund. Mein Ärmel war schon voll mit Blut, meine Mutter würde ausflippen, aber es war mir egal.

,,Hör jetzt auf damit, es hört trotzdem nicht auf zu bluten und du verschmierst dir nur noch alles am Mund.", meinte Kyle und ich seufzte. ,,Ja, Papa.", brummte ich dann und wollte am liebsten das Blut, das in meinen Mund gelangt war, auf den Boden spucken.

,,Wir müssten in den Sanitätsraum.", meinte Kyle nun und Masters nickte. Sie lief mit uns zum Sanitätsraum und bis auf einen kurzen Blick, sah sie mich kein bisschen an.

Sie schloss den Raum auf und begleitete uns rein.

,,Was machen wir da am besten drauf?", fragte Kyle an Masters gewandt und sie seufzte.

-Kaici-

Ich wandte den Blick zu Jamie und betrachtete ihn kurz. Er erwiderte meinen Blick, also schnellte mein Blick rasch auf seine Unterlippe. Es hörte wirklich nicht auf zu bluten und ich fühlte mich schlecht, weil er diese Wunde mir zu verdanken hatte. Er hatte mich beschützt.

,,Am besten machen wir es sauber und dann ein Lippenpflaster drauf. Die tackern die Wunde dann ein bisschen zu und es sollte schneller verheilen.", meinte ich und Kyle nickte. ,,Kannst du sowas?", fragte er und ich runzelte die Stirn, weil er genau wusste, dass ich so etwas konnte. Schließlich wusste er von meiner Mutter. ,,Ich muss nie jemanden verbinden, ich habe keinen Plan, wie ich das machen soll.", Kyle hob unschuldig die Hände.

Ich warf ihm einen mörderischen Blick zu, weil ich wusste, dass er log. Er wusste genau, wie er das machen sollte, wenn er es machen würde, aber er wollte, dass ich es tat. Aus welchem Grund auch immer wollte er, dass ich Jamie nah kam und wahrscheinlich wollte er auch, dass ich Jamie verzieh. Aber das würde ich nicht.

Jamie hatte mich als sein Lustspielzeug benutzt. Und ich hatte mich in ihn verliebt. Ihm musste das klar gewesen sein.

Ich fragte mich nur, was Jamie Kyle diesmal wieder für Scheiße erzählt hatte, dass Kyle ihm glaubte und ihn verteidigte.

Genervt nahm ich Desinfektionsmittel, einen Watteballen und die Lippenpflaster. Dann bedeutete ich Jamie, sich auf die Liege zu setzen, was er tat. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich zwischen seine Beine zu stellen.

Wütend beträufelte ich den Watteballen mit Desinfektionsmittel. Jamie schob ohne Aufforderung die Unterlippe nach vorne und die Wunde war wirklich tief. Ohne Vorwarnung begann ich, seine Wunde zu desinfizieren und Jamie zischte durch die Zähne.

Nachdem ich die Wunde gesäubert hatte, beklebte ich sie mit Pflastern und Jamie machte seine Lippe wieder normal.

,,Gut, ihr könnt dann jetzt wieder gehen, seine Wunde ist verbunden.", meinte ich, während ich mich wegdrehte, um das Zeug wieder wegzuräumen und den Watteballen wegzuschmeißen.

,,Warte, Jamie zieh noch kurz den Pulli aus, damit ich auf deine Schulter gucken kann.", meinte Kyle da an Jamie gewandt und sofort musste ich an den Hieb denken, den Jamie sich auf die Schulter eingefangen hatte, als ich hysterisch nach ihm geschrien hatte und er sich zu mir umgedreht hatte.

Kurz sah ich zu Jamie und er tat, was Kyle von ihm verlangte. Kyle trat zu ihm und betrachtete die Schulter, auf die sich Jamie den Hieb eingefangen hatte. ,,Man sieht noch nichts wirklich, aber ich denke, dass es blau wird. Tut das weh?", Kyle drückte an eine Stelle und Jamie presste die Kiefer fest aufeinander.

,,Alles in bester Ordnung.", log er dann, ohne, dass man seine zusammengebissenen Kiefer in seiner Stimme hörte. ,,Er lügt, also mach ihm Salbe drauf.", meinte ich und reichte Kyle eine Salbe. Er tat sich ein wenig auf die Finger und machte Jamie die Salbe dann auf die Schulter.

Die ganze Zeit biss Jamie die Kiefer fest aufeinander.

,,Und jetzt geht, ihr seid eh schon zu spät zu eurer ersten Stunde.", meinte ich und lief auf die Tür zu. ,,Musst du nicht auch in den Unterricht?", fragte Jamie da plötzlich und ich spannte mich an. ,,Ich habe etwas zutun.", murrte ich und verließ den Sanitätsraum.

-Jamie-

Masters Tonfall, ihre Verspannung und die Art, wie sie gesagt hatte, dass sie etwas zutun hätte, klang gar nicht gut. Ich erhob mich eilig und lief auf die Tür zu. Kyle schnappte sich jedoch meinen Unterarm und hielt mich auf.

,,Was willst du tun? Ihr hinterherrennen?", fragte er dann und ich entriss ihm meinen Arm. ,,Du verstehst das nicht. Ich habe heute Nacht geträumt, dass mit ihr etwas Schlimmes passiert und dann tauchen vorhin diese Typen auf. Irgendwas wird heute passieren, das weiß ich. Und deswegen weiß ich auch, dass sie nicht alleine irgendwohin gehen wird.", meinte ich dann und Kyle runzelte die Stirn.

,,Also denkst du, dass dein Traum wahr wird?", fragte er dann und ich seufzte. ,,Vielleicht nicht direkt so, wie ich es geträumt habe, ich bin kein Hellseher, aber irgendwas wird passieren, das weiß ich wirklich sicher.", murmelte ich und Kyle nickte langsam.

,,Aber du solltest ihr trotzdem nicht hinterher.", meinte er dann und ich sah ihn fassungslos an. ,,Hast du mir gerade zugehört. Mit ihr wird etwas Schlimmes passieren und ich muss sie davor beschützen.", kam es nun aufgebracht von mir. ,,Jamie, sie ist scheiße wütend auf dich und will absolut nichts mit dir zutun haben. Was denkst du, wie sie reagieren wird, wenn du ihr den ganzen Tag hinterherrennst und meinst, sie vor etwas zu beschützen, wovon sie nicht mal weiß? Sie wird noch wütender.", meinte er dann und ich schnaubte.

,,Es ist mir scheiß egal, wie sie reagieren wird. Ich werde sie beschützen.", brummte ich. ,,Jamie, wir hatten gesagt, du lässt sie bis zu ihrem Geburtstag in Ruhe.", seufzte Kyle. Nun wurde ich wirklich fassungslos.

,,Und deswegen soll ich jetzt zulassen, dass ihr etwas passiert?", fauchte ich dann und Kyle schüttelte den Kopf. ,,Lass es mich tun. Lass mich sie beschützen. Und du hältst dich weiter von ihr fern.", meinte er dann und nun schüttelte ich den Kopf.

,,Ich werde sie schützen. Mir scheiß egal, wie sie reagiert.", ich lief auf die Tür zu. ,,Das wird nach hinten los gehen, Jamie...", mahnte Kyle mich. ,,Ach, leck mich doch.", knurrte ich und verließ den Raum.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt